Bild: Christian Heeck, der als „Vater“ der deutschen Clinic-Clowns-Bewegung gilt, und seit Jahrzehnten das Gesicht des Kulturreferats am UKM ist, freut sich gemeinsam mit seiner Kollegin Margarita Temming und zwei Clinic-Clowns über 30 Jahre Kultur am Krankenhaus.

Vor 30 Jahren startete am UKM ein Projekt mit Vorreiterrolle: Ein kulturelles Angebot hielt Einzug in die Uniklinik. Konzerte, Ausstellungen, Unterhaltung – was heute bundesweit in vielen Krankenhäusern üblich ist, hat UKM-Kulturreferent Christian Heeck 1993 mit viel Pioniergeist ins Leben gerufen. Am Freitag, 18. August, lädt das UKM zur Jubiläums-Feier ein.

Münster (ukm/lwi) – Warum braucht es Kultur an einem Krankenhaus? Die Antwort auf diese Frage ist für Christian Heeck und Margarita Temming vom Kulturreferat am UKM (Universitätsklinikum Münster) so einfach wie motivierend. „Die Einbindung von Kultur gibt lebensbejahende Impulse – heilsame Auszeiten für Patientinnen und Patienten, Mitarbeitende und Besucher. Für einen Moment dürfen Krankheit und die stationäre Versorgung in den Hintergrund treten“, weiß Heeck, der vor drei Jahrzehnten das kulturelle Angebot wortwörtlich ins UKM holte. Am Freitag, 18. August, soll das besondere Jubiläum mit Musikern, Clowns, Zauberern und Artistinnen gefeiert werden. Das UKM lädt dazu alle Interessierten von 16.30 bis 22 Uhr in den Dekanatsgarten auf dem UKM-Campus (Domagkstraße 3) ein.

Seinen Anfang nahm das bis heute deutschlandweit einzigartige Kulturprogramm am UKM 1993. Damals mit einfachsten Mitteln: „Anfangs haben wir einen großen alten Vorhang an die Wände getackert, die Scheinwerfer stellte die Werkfeuerwehr“, erinnert sich Heeck, der als „Vater“ der deutschen Clinic-Clowns-Bewegung gilt. Seitdem hat sich viel getan: Konzerte, von Klassik bis Jazz, begeisterten das Publikum, die Ehrlich Brothers und der Chinesische Nationalcircus waren zu Gast, zahlreiche Kindertheater-Vorstellungen wurden und werden gespielt, vielfältige Ausstellungen gezeigt, Tanz-Projekte realisiert und natürlich besuchen die sieben Clinic-Clowns bis heute jede Woche Patientinnen und Patienten im UKM. Viele dieser Projekte, wie „Mozart am Krankenbett“ oder ein Tanz-Projekt im Rahmen der Rückenschule, fanden dabei internationale Resonanz. Doch der Blick ist auch nach vorn gerichtet, die kulturelle Arbeit hat sich im Laufe der Zeit verändert. „Viele Patientinnen und Patienten sind weniger oder gar nicht mobil, da sie sehr krank sind und das Bett nicht verlassen können. Also muss die Kultur mobil werden“, sagt Margarita Temming, die Heeck seit sechs Jahren mit Christian Heeck im Team arbeitet. Das Projekt „Mobile Musik“ bringt seit 2021 Kultur zu den Menschen. Mit Angela Stähler, ehrenamtliche Bürgermeisterin von Münster, Musiker Steffi Stephan und Dr. Simone Schehka, Direktorin des Allwetterzoos Münster, sind bereits prominente Unterstützende für das auf Spenden angewiesene Projekt gefunden worden.

Und auch für das Jubiläumsfest am kommenden Wochenende gibt es mit der Sparkasse bereits eine großzügige Unterstützerin. „Kunst und Kultur sind so facettenreich und haben doch eines gemeinsam: Sie laden ein zu einer Auszeit vom Alltag. Gerade für Patientinnen und Patienten ist das ein ganz wichtiger Aspekt für eine optimale Unterstützung beim Gesundwerden“, freut sich Dr. Robert Zeidler, Vorstandsvertreter der Sparkasse Münsterland Ost, die das Jubiläumsprogramm mit 5.000 Euro finanziell unterstützt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, Getränke und etwas für den kleinen Appetit werden zu kleinen Preisen (Wertmarken) angeboten. Der Parkplatz am Pottkamp (Anfahrtsadresse: Pottkamp 15, 48149 Münster) ist an diesem Tag für gebührenfreies Parken freigeschaltet.

Weitere Informationen – auch zum Kinder- und Familienfest des UKM am Folgetag, 19. August, 15 bis 18 Uhr unter: www.kultur-im-krankenhaus.de