Münster – Nach äußerst erfolgreichen 13 Jahren als Vorstandsmitglied bei der St. Franziskus-Stiftung wurde mit Dr. med. Daisy Hünefeld eine der prägenden weiblichen Führungspersönlichkeiten im deutschen Krankenhauswesen in den Ruhestand verabschiedet. Während der Verabschiedungsfeier in der Mutterhauskirche der Mauritzer Franziskanerinnen würdigten der Kuratoriumsvorsitzende Dr. Ludger Hellenthal und der Vorstandsvorsitzende Dr. Nils Brüggemann das langjährige Wirken und die Verdienste von Frau Dr. Hünefeld. Rund 350 geladene Gäste aus dem deutschen Gesundheitswesen, Wegbegleiter sowie Führungskräfte aus allen Einrichtungen der Franziskus Stiftung und auch die Ordensschwestern der Mauritzer Franziskanerinnen ergriffen die Gelegenheit, um sich persönlich zu verabschieden.
Schwester M. Diethilde Bövingloh, Provinzoberin der Mauritzer Franziskanerinnen, selber bis Ende 2012 Mitglied im Vorstand der St. Franziskus-Stiftung, ließ es sich nicht nehmen die Verabschiedungsfeier zu moderieren. Dr. Ludger Hellenthal, Vorsitzender des Stiftungskuratoriums, dankte in seiner Laudatio im Namen des gesamten Kuratoriums Dr. Daisy Hünefeld für ihr stiftungsweit prägendes Wirken während der vergangenen 13 Jahre im Vorstand. Dabei hob er hervor, dass mit Dr. Daisy Hünefeld damals erstmalig ein Vorstandsmitglied mit medizinischem Schwerpunkt in das Gremium berufen wurde: „Mit ihrem medizinischen und betriebswirtschaftlichen Hintergrund stellte Dr. Daisy Hünefeld als Ärztin mit Blick für Zahlen neue Weichen. Neben zahlreichen Initiativen zur strategischen Weiterentwicklung der Medizin und Pflege hat sie insbesondere die Digitalisierung vorangebracht, sodass wir beispielsweise als eine der ersten Krankenhausgruppen mit einer vollintegrierten Patienten-App live gehen konnten.“
Der Vorstandsvorsitzende Dr. Nils Brüggemann dankte mit ebenso persönlichen wie humorvollen Worten für die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Vorstand und betonte, dass die Franziskus Stiftung durch das Wirken von Dr. Daisy Hünefeld in vielen Bereichen eine Vorreiterrolle übernehmen konnte.
Er verwies dabei auf die Entwicklung von Versorgungsclustern, mit denen die Spitzenmedizin von regionalen medizinischen Kompetenzzentren auch in der Fläche für die Gesundheitsversorgung der Patientinnen und Patienten verfügbar wurde. Auch dank des 2014 gegründeten Kompetenzzentrums für Mikrobiologie und Hygiene, das den Deutschen Preis für Patientensicherheit erhielt, steuerten die Stiftungseinrichtungen sicher durch die Corona-Pandemie. Dieser Mut, Innovationen Raum zu geben, auch mal etwas zu wagen, ohne dabei leichtsinnig zu werden, hat zu der erfolgreichen Entwicklung der gesamten Stiftung beigetragen. Dr. Daisy Hünefeld zog ein persönliches Fazit: „Es gibt bei allen Höhen und Tiefen, dem ständigen Wandel und zunehmenden Anforderungen im Gesundheitswesen bestimmte Schlüsselfaktoren, die Basis für unseren Erfolg sind: Die Franziskanische Wertekultur, eine klare Vorstellung unserer Gesamtaufgabe sowie die Fähigkeit, sich neuen Herausforderungen mit Innovationskraft zu stellen und die Chancen, die sich daraus ergeben, zu nutzen.“ Ihr Dank galt insbesondere den Mitarbeitenden stiftungsweit: „Ihr großes Engagement in den Stiftungseinrichtungen und Ihre hohe Identifikation mit dem Erbe der Ordensschwestern, mit dem eigenen Anspruch, die Menschen, die sich uns anvertrauen bestmöglich zu versorgen, werde ich in sehr guter Erinnerung behalten.“
Das über 100-köpfige „Freie Musical-Ensemble Münster“, unter der Gesamtleitung von Dr. Ingo Budweg und der Regie von Frau Dr. Canan Toksoy, beide leitende Oberärzte im Herz-Jesu-Krankenhaus Münster-Hiltrup, einem Krankenhaus in der Trägerschaft der St. Franziskus-Stiftung, begeisterte abschließend mit Musikdarbietungen, passend zu den biographischen Stationen von Dr. Daisy Hünefeld und sorgte für einen furiosen musikalischen Ausklang und langanhaltende, stehende Ovationen.
Die Nachfolge von Dr. Daisy Hünefeld wird ab dem 1. Oktober Dr. med. Ulrich Knopp antreten.
Das „Freie Musical Ensemble Münster“ (FME) wurde 1999 von Ingo Budweg gegründet. Ziel war es in Eigenregie das Musiktheaterstück „Anatevka“ mit einem Chorensemble und Orchester aufzuführen. Seitdem wurden bis zur Pandemie fast jedes Jahr ein Musicalprojekt oder ein Konzert auf die Bühne des Konzertsaales der Waldorfschule in Münster gebracht. Besonders an dem Ensemble ist, dass jeder mitmachen darf und alles wird selbst erarbeitet: der Bühnenbau, die Requisiten, die Kostüme, Regie, Choreographie, Orchester, Organisation und Koordination. Am Ende entsteht ein Gesamtprojekt, an dem jeder seinen Anteil und sein Talent beigetragen hat, es lebt vom Spirit, dem Herzblut und der Leidenschaft eines jeden Einzelnen.