Bild: Prof. Dr. Claudia Rudack, Direktorin der HNO-Klinik am UKM, wird den Hörtag am 30. August eröffnen und eine Einführung in das Thema Schwerhörigkeit geben. (Foto: UKM)

Das eigene Hörvermögen auf den Prüfstand stellen – das geht beim Hörtag der HNO-Klinik Münster, der am 30. August im und rund um das LWL Museum am Domplatz in Münster stattfindet. Neben kostenlosen Hörtests bietet das UKM an diesem Tag viele Informationen durch Vorträge und Beratungsgespräche an.

Münster (ukm/lwi) – „Das Tückische am Hörverlust ist, dass er meist schleichend kommt“, sagt Univ.-Prof. Dr. Claudia Rudack. Die Direktorin der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am UKM (Universitätsklinikum Münster) spricht hier vor allem von einer Schwerhörigkeit im Alter, die meist Menschen ab 50 Jahren aufwärts betrifft und die einer der größten Risikofaktoren für eine Demenz ist. Wann dieser natürliche Prozess zum Problem oder gar behandlungsbedürftig wird, und wie gut die eigenen Ohren noch funktionieren, das können alle Interessierten beim Hörtag der HNO-Uniklinik herausfinden. Am Mittwoch, 30. August, bietet das UKM von 11 bis 15 Uhr viele Vorträge, Informationen, Beratungen und kostenlose Hörtests an – und das direkt in Münsters Innenstadt, am LWL-Museum Münster, Domplatz 10.

Neben Rudack wird es eine Reihe weiterer Referentinnen und Referenten aus den Bereichen Medizin, Pflege und Technik geben, die über Diagnostik und Ursachen der Schwerhörigkeit, Hilfe und Selbsthilfe oder technische Fortschritte wie die Hörkontaktlinse sprechen.

Drei Frage an Univ.-Prof. Dr. Claudia Rudack, Direktorin der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am UKM (Universitätsklinikum Münster)

Wann beginnt Schwerhörigkeit?
Rudack: Angeborene Formen der Schwerhörigkeit werden bereits nach der Geburt von Säuglingen oder spätestens im Kindesalter mittels verschiedener Höruntersuchungen diagnostiziert. Kinder mit einer höhergradigen Schwerhörigkeit haben Probleme mit dem Spracherwerb in der kindlichen Entwicklung. Die Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis) ist ein natürlicher Prozess, der ab dem fünften Lebensjahrzehnt einsetzt und sich schleichend fortsetzt. Beschleunigt wird eine Schwerhörigkeit (der Fachbegriff ist Hypakusis) durch Lärmbelastungen, Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes, bestimmte Medikamente oder Gifte wie Nikotin. Aktuellen Studien zufolge, geben mehr als 20 Prozent der 60- bis 69-Jährigen, mehr als 42 Prozent der 70- bis 79-Jährigen und 72 Prozent der über 80-Jährigen eine Schwerhörigkeit an.

Wie macht sich Schwerhörigkeit bemerkbar?
Rudack: Die Schwerhörigkeit macht sich vor allem beim Nicht-Verstehen der Sprache bemerkbar. In einer geräuschvollen Umgebung oder beim Folgen von Gesprächen kann Gesprochenes nicht verstanden werden. Typischerweise muss auch die Lautstärke beim Fernsehen aufreguliert werden oder mehrfach nachgefragt werden.

Wann sollten man ärztlichen Rat einholen?
Rudack: Eine Hörprüfung mit einer Untersuchung der Ohren sollte dann erfolgen, wenn dem Patienten oder seinem sozialen Umfeld subjektiv Verständnisprobleme beim Gesprochenen auffallen, die zu einer Einschränkung im sozialen Austausch führen.