Oberbürgermeister besucht Treffpunkt „An der Clemenskirche“

Oberbürgermeister besucht Treffpunkt „An der Clemenskirche“

Bild: Oberbürgermeister Markus Lewe im Gespräch mit Richard Michael Halberstadt, Schwester Klara-​Maria Breuer und Matthias Eichbauer vom Treffpunkt „An der Clemenskirche“ (v.l.)

Münster – Oberbürgermeister Markus Lewe traf sich für ein Informationsgespräch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Treffpunkts „An der Clemenskirche“, einer Einrichtung der Alexianer und der Clemensschwestern, dessen Team sich seit 45 Jahren um Menschen am Rande der Gesellschaft kümmert. Lewes Besuch folgte einer Einladung des Leiters der sozialen Einrichtung, Matthias Eichbauer, der gemeinsam mit Schwester Klara-​Maria Breuer von der Wohnungslosenseelsorge des Bistums im Rahmen des Gesprächs auch kritische Themen zur Sprache brachte.

Seit langer Zeit wachse der Bedarf an Tagestreffs für Menschen in sozialer Not stetig an, während viele, auch klösterliche, Essensstellen aus Altersgründen schließen müssen, so Eichbauer, „Die Gästezahlen sind in allen Einrichtungen dieser Art im Stadtgebiet stark angestiegen. Mit ernster Sorge blicken wir daher auf die Situation in der Altstadt und im Bahnhofsviertel.“ Ausdrücklich begrüßt der Leiter des Treffpunkts „An der Clemenskirche“ die Entwicklung eines gesamtstädtischen ganzheitlichen Handlungsansatzes zur Neuausrichtung der Wohnungslosenhilfe, an der er selber mitarbeitet, bedauert allerdings, dass es trotz entsprechender Meldungen bislang keine nennenswerte Aufstockung der Angebote gibt.

„Das ehrenamtliche Engagement steht an der Belastungsgrenze. Wir brauchen dringend weitere Angebote, um die Grundbedürfnisse der Menschen zu bedienen!“, wie Schwester Klara-Maria eindringlich betont. Als zentrales Problem sehen sie und Eichbauer den Wegfall von Versorgungsangeboten für chronisch psychisch Erkrankte. Auch der veränderte Drogenkonsum hin zu aufputschenden Mitteln, die oft zu aggressiverem Verhalten führen, belasten die Arbeit der Ehrenamtlichen, wie Eichbauer erklärt. „Das sind die Schlüsselprobleme“, pflichtet Lewe dem Leiter des Treffpunkts „An der Clemenskirche“ bei und ist sich sicher, „Wenn wir gerade hier keine Lösungen finden, wird es auch an anderen Stellen nicht laufen!“ Auch sei es wichtig, die Ehrenamtlichen wieder zu ihren ursprünglichen Aufgaben zurückzuführen, damit Überforderungssituationen vermieden werden.

Auch der Träger des Treffpunkts „An der Clemenskirche“ reagiert auf die sich stetig verändernden Rahmenbedingungen, für die Einrichtung der Alexianer sind noch in diesem Jahr Renovierungsmaßnahmen geplant, um dem wachsenden Zulauf von Hilfesuchenden gerecht zu werden, wie die Geschäftsführung betont.

SOS-Notfalldose aus dem Kühlschrank kann Leben retten

SOS-Notfalldose aus dem Kühlschrank kann Leben retten

Bild: In der SOS-Notfalldose im Kühlschrank sind alle wichtigen und notfallrelevanten Details des Patienten sofort verfügbar. Foto: DJD/www.notfalldose.de

Mit der SOS-Notfalldose finden Rettungskräfte schnell alle wichtigen Informationen zum Patienten

(DJD) – Im Notfall zählt jede Sekunde. Notärzte und Notfallsanitäterinnen, die in ein Haus oder eine Wohnung kommen, sind aber beinahe täglich mit einem oftmals lebensentscheidenden Problem konfrontiert: Wo sind die Informationen zu den Vorerkrankungen des Patienten, welche Medikamente nimmt er gerade ein, gibt es eine Patientenverfügung? Mit diesen Details können die Rettungskräfte die Patientinnen und Patienten einfacher und schneller einschätzen und angemessen behandeln, es geht keine kostbare Zeit verloren.

SOS-Notfalldose in der Kühlschranktür

Selbst wenn die Patienten nicht ohnmächtig oder bewusstlos sind, können sie in der akuten Stresssituation und Aufregung vielfach keine Auskunft zu ihrem Gesundheitszustand und zu anderen wichtigen Details geben, Angehörige sind meist auf die Schnelle nicht greifbar, und auch die Liste mit den Handynummern der Verwandten findet sich nicht. Die Lösung: Die Notfalldaten kommen in die sogenannte SOS-Notfalldose, diese wird in die Kühlschranktür gestellt. Nun haben die Notfall-Informationen einen festen Ort und können in jedem Haushalt einfach gefunden werden, die Retter müssen dazu nicht die ganze Wohnung auf den Kopf stellen. Sind die Notärzte oder Notfallsanitäter im Haus oder in der Wohnung eingetroffen und sehen auf der Innenseite der Wohnungstür und auf dem Kühlschrank den Hinweisaufkleber „Notfalldose“, so kann diese umgehend aus der Kühlschranktür entnommen werden, alle wichtigen und notfallrelevanten Details sind sofort verfügbar: die persönlichen Daten des Patienten, Infos zu den Vorerkrankungen und zu den Medikamenten, die er nimmt, die Liste mit den Handynummern der Angehörigen. Die SOS-Notfalldose kann man in der Apotheke kaufen oder bestellen sowie im Online-Shop unter www.sos-info.com ordern. Der Kühlschrank wird als Aufbewahrungsort deshalb gewählt, weil ihn jeder Haushalt besitzt.

Keine Elektronik, die ausfallen könnte: SOS-Notfalldose ist komplett analog

Ein weiterer Vorteil der SOS-Notfalldose: Sie ist komplett analog. Es gibt also keine Elektronik, die streikt, oder Daten, die gehackt werden könnten. Für ein Update sorgt jeder selbst mit einem Kugelschreiber, beispielsweise indem man neue Medikamente oder Therapien hinzufügt. Die Dose eignet sich besonders für alleinstehende Personen mit Erkrankungen beziehungsweise Vorerkrankungen und Senioren. Auch für Freunde und Angehörige kann die Notfalldose ein nützliches Geschenk sein.

KI: Künstliche Intelligenz im Krankenhaus

KI: Künstliche Intelligenz im Krankenhaus

Bild: Oberarzt Dr. Markus von Wardenburg (li.) und Prof. Dr. Johannes Wessling (re.) vor einer Röntgenaufnahme, die von der KI überprüft wurde.

Clemenshospital und Raphaelsklinik setzen modernste Computertechnologie beim Bewerten von Röntgenaufnahmen ein

Münster – Die künstliche Intelligenz (KI) hilft in immer mehr Bereichen des täglichen Lebens, auch im Krankenhaus ist dieser Prozess seit einiger Zeit zu beobachten. „Gerade in der Radiologie ist der Einsatz von KI besonders sinnvoll, da unsere Daten ohnehin ausnahmslos digital vorliegen“, erläutert der Chefarzt und Leiter des Zentrums für Radiologie, Neuroradiologie, und Nuklearmedizin des Clemenshospitals und der Raphaelsklinik, Prof. Dr. Johannes Wessling. Aktuell werden die Röntgenaufnahmen beider Kliniken der Alexianer anonymisiert über eine sichere Datenverbindung zu einem Kooperationspartner in Frankreich übermittelt, von der dortigen KI-Software automatisch analysiert und wieder nach Münster gesendet. „Das Ganze dauert weniger als zehn Minuten. Wenn der Patient aus dem Röntgen zurückgekehrt ist, liegen die Ergebnisse oft schon vor“, wie der Oberarzt Dr. Markus von Wardenburg berichtet.

Die KI analysiert unter anderem Röntgenbilder des Skelettsystems auf der gezielten Suche nach Knochenbrüchen, um so auffällige von unauffälligen Aufnahmen zu trennen und den Fokus der Ärzte vor allem auf die pathologischen Befunde zu lenken. Auf diese Weise können auffällige und behandlungsbedürftige Befunde vorrangig bearbeitet und eine noch schnellere Diagnosestellung ermöglicht werden. „Besonders am Morgen, wenn zahlreiche Röntgenaufnahmen des Nachtdienstes bewertet werden müssen, ist die Unterstützung durch die KI im Hintergrund eine große Hilfe“, sagt Wessling. „Aber auch im Nachtdienst selber kann sie eine gute Unterstützung sein, nicht nur für uns Radiologen, sondern auch für die Kollegen anderer Abteilungen. Sie fungiert als zweite Instanz, die unsere Aufnahmen im Hintergrund zweit-begutachtet, getreu dem Motto: vier Augen sehen mehr als zwei“. In der neuesten Version führt die KI zudem eigenständig Messungen verschiedener Winkel zum Beispiel an Hüfte, Becken- und Fußskelett durch, wichtige Informationen für die behandelnden Ärzte, die üblicherweise von Hand vorgenommen werden müssen und wertvolle Zeit kosten.

Ersetzen kann und wird sie den Radiologen nicht, da sind sich die Experten sicher, vielmehr sei die KI eine Unterstützung im Hintergrund. Sie hilft bei der Priorisierung der Fälle, kann die Sicherheit durch eine zweite Überprüfung der Röntgenbilder erhöhen und entlastet von zeitraubenden, einfachen Messarbeit. Alle Befunde werden jedoch weiterhin durch entsprechend fachqualifizierte Ärzte verfasst, betont Wessling.

Neben dieser Anwendung helfen KI-Programme im Clemenshospital und in der Raphaelsklinik auch an anderen Stellen. In der Computertomographie (CT) wird die Dosis der erforderlichen Röntgenstrahlung bei vielen Anwendungen erheblich reduziert. Bei der Untersuchung des Gehirns mit dem Magnetresonanztomographen (MRT) hilft sie Muster der Demenz zu erkennen. Bei neurologischen Erkrankungen wie der Multiplen Sklerose werden Verlaufsbeurteilungen vereinfacht und standardisiert. Von Wardenburg betont: „Die KI soll uns unterstützen und entlasten, um uns mehr Zeit für komplexere diagnostische Aufgaben, Einordnung der Befunde und dem Patientengespräch zu geben.“ Mit Hilfe von KI wird es außerdem zunehmend darum gehen, diagnostische Informationen aus allen Bereichen eines Krankenhauses und zum Zweck einer präziseren Diagnosestellung und zielgenaueren Behandlung sinnvoll zusammen zu führen. KI wird – so Wessling abschließend – auch ganz praktisch helfen, Untersuchungs-, Prozess- und Zeitabläufe von der Aufnahme bis zur Entlassung der Patientinnen und Patienten weiter zu optimieren.

Marvel-Helden als Lebensretter in der Notaufnahme des UKM

Marvel-Helden als Lebensretter in der Notaufnahme des UKM

Bild: (v.r.n.l.) Der Ärztliche Leiter Prof. Philipp Kümpers und Sandra Schwenner, Stationsleitung der Notaufnahme, machen mit ihrem Team gute Erfahrungen mit den Marvel-Helden als Lebensretter.(Foto UKM/Wibberg)

Iron Man, Vision, Black Widow und Thor: Nach Superhelden benannte Notfallprotokolle und Merkhilfen standardisieren die Abläufe zwischen Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegefachkräften. Die Superhelden-Abkürzungen sind keine Spielerei, sondern verbessern die realen medizinischen Abläufe – und wurden inzwischen teilweise auch vom städtischen Rettungsdienst und anderen Notaufnahmen übernommen.

Münster (ukm/jug) – „Wir haben einen Vision-positiven Patienten, den wir euch als Iron Man bringen.“ Was wie ein Comic-Dialog klingt, ist ein realer Austausch zwischen dem Rettungsdienst und dem Personal der Notaufnahme am UKM (Universitätsklinikum Münster). Erfüllen Notfallpatientinnen und -patienten bestimmte Kriterien, werden sie dem Team der UKM Notaufnahme mit einem Superheldennamen angekündigt – dahinter verbergen sich konkrete Protokolle und standardisierte Abläufe, die dem pflegerischen und ärztlichen Personal den Fahrplan für die Versorgung von nichttraumatologischen, kritisch kranken Personen im Schockraum vorgeben.

„Wir haben nach einprägsamen Akronymen gesucht, mit denen wir kritische Notfälle ankündigen können, ohne die anwesenden Patientinnen und Patienten gleich zu beunruhigen“, erklärt Prof. Philipp Kümpers, Leiter der Notaufnahme am UKM, die Idee hinter den Superhelden-Abkürzungen. „Was muss ich – bei einem bestimmten Patienten – im Notfall tun, was ist meine Aufgabe? Mit den Superhelden-Protokollen wollen wir erreichen, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Versorgung im Schockraum eine einheitliche Struktur und Kommunikation nutzen.“

Die Superhelden-Abkürzungen sind nicht nur Spielerei, sondern verbessern die tatsächliche Zusammenarbeit im Team, wie Stationsleitung Sandra Schwenner betont: „Wenn der Rettungsdienst einen Iron Man-Fall ankündigt, besprechen wir im Team, wer von ärztlicher und pflegerischer Seite in den Schockraum geht.“ Die nächsten Schritte sind dann für alle klar, auch dank der eingeübten Protokolle. Im Grunde handelt es sich dabei um Checklisten, deren Punkte je nach Versorgungssituation nacheinander abgearbeitet werden müssen. Darin ist zum Beispiel geregelt, in welcher Reihenfolge die Untersuchung abläuft, welche Notfallmaßnahmen Vorrang haben und wie die anschließende Diagnostik durchgeführt wird.

Auch in der Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst der Stadt Münster werden die Akronyme Iron Man (Interdisciplinary resuscitation room management in acutely ill nontraumpatic patients) und Vision (eine Merkhilfe für auffällige Vitalwerte) mittlerweile verwendet. „Die Notfallversorgung in ganz Deutschland steht derzeit unter einem sehr hohen Leistungsdruck – alles, was unsere Zusammenarbeit zu verbessern hilft, ist wertvoll. Ich bin daher dem Team der UKM Notaufnahme sehr dankbar für einen Impuls, der schnell Schule gemacht hat und uns nicht nur in der Zusammenarbeit mit dem UKM hilft“, betont Prof. Andreas Bohn, ärztliche Leitung des Rettungsdienstes der Stadt Münster. Die Pflegekräfte und Ärztinnen und Ärzte in der UKM Notaufnahme haben zudem die Protokolle Thor (Transportation of High risk patients with Own Team to Radiology or Intervention) und Black Widow (Bypassing the Emergency Room for fast-lane CT scan with Intubated Patient & Doctor from Anesthesia or without) trainiert, diese werden bislang aber nur UKM-intern eingesetzt.

Video: Prof. Philipp Kümpers und Sandra Schwenner erklären, wie die Marvel-Helden-Protokolle die Kommunikation in der UKM Notaufnahme bereichern.

Dass Iron Man und Vision seit nunmehr einem Jahr fester Bestandteil der Kommunikation zwischen Rettungsdienst und Notaufnahmen (inzwischen auch anderer Krankenhäuser) innerhalb Münsters sind, ist das Ergebnis monatelanger interdisziplinärer Zusammenarbeit. Allein am UKM dauerten die Schulungen rund zwei Jahre, bis die ersten Superhelden-Protokolle vom gesamten Team beherrscht wurden. Kümpers: „Nach anfänglicher Skepsis stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter voll hinter dem Ansatz. Und ärztliche und pflegerische Kolleginnen und Kollegen aus anderen Häusern sprechen mich inzwischen auf Kongressen und Veranstaltungen darauf an, was es in Münster mit den Superhelden auf sich hat.“

Sterben – „Wir lassen niemanden allein“

Sterben – „Wir lassen niemanden allein“

Bild: Position der Franziskus Stiftung zu ethischen Fragen am Lebensanfang und am Lebensende (Foto: Fotolia © by Urheber: Dieter Hawlan)

Position der Franziskus Stiftung zu ethischen Fragen am Lebensanfang und am Lebensende

Münster – Mitarbeitende im Gesundheitswesen – so auch in der Franziskus Stiftung – stehen vor besonderen Herausforderungen, wenn es bei der Behandlung der ihnen anvertrauten Menschen um ethische Fragen am Lebensanfang und Lebensende geht. Dies gilt einerseits bei der Frage, wie mit dem Wunsch werdender Eltern umgegangen werden soll, bei nicht lebensfähigen Föten die Schwangerschaft vorzeitig zu beenden. Andererseits stellt sich zum sog. „Assistierten Suizid“* die Frage, was Mitarbeitende tun können, wenn sie gebeten werden, bei einer Selbsttötung zu assistieren. Dazu ist ein Positionspapier entwickelt worden, das sowohl Mitarbeitenden wie auch Menschen, die diese Überlegungen an sie herantragen, die lebensbejahende Haltung der Franziskus Stiftung darlegt und Orientierung geben soll.

Für Menschen in diesen schwierigen und persönlich sehr belastenden Situationen da zu sein und sie vor allem nicht allein zu lassen, ist der Franziskus Stiftung und ihren Einrichtungen besonders wichtig. „Die Menschen mit allem Respekt und aller Wertschätzung in Fürsorge zu begleiten, bedeutet natürlich auch eine große Herausforderung für unsere Mitarbeitenden,“ so Schwester M. Hannelore Huesmann, Mauritzer Franziskanerin und Mitglied des Stiftungs-Kuratoriums. „Da nach unserer christlichen und franziskanischen Überzeugung das menschliche Leben nicht erst nach der Geburt beginnt, sondern mit der Zeugung menschliches Leben entsteht und heranwächst, ist dieses Leben von der Zeugung bis zum Eintritt des Todes schützenswert – unabhängig von Alter, Krankheit oder Behinderung. Diese lebensbejahende Haltung setzt sich hospizlich-palliativ sehr wohl für die Minderung von Leiden ein, lehnt aber Maßnahmen ab, die eine bewusst herbeigeführte Lebensverkürzung zum Ziel hat,“ macht Schwester Hannelore die ethische Position der Franziskus Stiftung deutlich.

Hilfe im Sterben und nicht Hilfe zum Sterben

Anstelle der beabsichtigten Lebensverkürzung setzt sich die Franziskus Stiftung für deutliche Alternativen ein. Dazu zählen alle Formen der Suizidprävention, die palliativmedizinischen und – pflegerischen Möglichkeiten der Symptomkontrolle, die Beratung im Sinne der Lebensbejahung, die seelsorgliche Begleitung, die hospizliche Fürsorge im ambulanten und stationären Bereich und die Ermutigung des sozialen Umfeldes, miteinander ein Netzwerk zu bilden, von dem sich Menschen in diesen schwierigen Lebenssituationen aufgefangen und getragen wissen dürfen. Die Franziskus Stiftung möchte die ihr anvertrauten Menschen nicht alleine lassen und Hilfe im Sterben und nicht Hilfe zum Sterben leisten. Eine enge Begleitung aller daran beteiligten Menschen ist dabei unabdingbar – dies gilt auch für die Mitarbeitenden selbst: „Uns ist es wichtig, die Mitarbeitenden durch regelmäßige und umfangreiche Schulung gesprächsfähig zu machen, wenn Wünsche nach lebensverkürzenden Maßnahmen an sie herangetragen werden und sie auch mit einem Supervisionsprozess zu unterstützen.“ so Dr. Nils Brüggemann, Vorstandsvorsitzender der Franziskus Stiftung.

Neben den nun erarbeiteten Positionspapieren steht der stiftungsweite Ethikrat als übergeordnetes Gremium den Einrichtungen und damit allen Mitarbeitenden in den Grenzfragen des Lebens zur Verfügung und unterstützt sie so in der Fürsorge für die Menschen.

* Beim sog. „Assistierten Suizid“ möchten Menschen ihr eigenes Leben beenden und dazu die Hilfe eines Dritten in Anspruch nehmen, vgl. dazu das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 26.2.2020

Über die Franziskus Stiftung
Die St. Franziskus-Stiftung Münster zählt zu den größten konfessionellen Krankenhausgruppen Deutschlands. Sie wird nach modernen Managementkonzepten geführt. Die Stiftung trägt Verantwortung für derzeit 14 Krankenhäuser sowie neun Behinderten- und Senioreneinrichtungen in den Ländern Nordrhein-Westfalen und Bremen. In diesen Einrichtungen werden u.a. 7 Palliativstationen betrieben; die Hospizarbeit wird durch die Beteiligung der Franziskus Stiftung an drei Hospizen unterstützt. Darüber hinaus hält die Franziskus Stiftung Beteiligungen u.a. an ambulanten Rehabilitationszentren und Pflegediensten. In den Einrichtungen der Franziskus Stiftung werden jährlich über 600.000 Menschen stationär und ambulant behandelt, in den Langzeiteinrichtungen etwa 1.000 Menschen betreut. Über 14.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für kranke, behinderte und alte Menschen.