Jan. 20, 2025 | Pressemitteilungen
Bild: Zur Neujahrs-Visite im Bonifatius Hospital begrüßte Dr. Arno Schumacher als Vorstandsvorsitzender des Vereins Gesundheitsregion EUREGIO über 60 Teilnehmende, Verantwortliche aus den Gesundheitseinrichtungen der Region Osnabrück, Emsland, Grafschaft Bentheim, Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden. (Foto: Franz Frieling)
Neuenhaus – Zur Neujahrs-Visite im Bonifatius Hospital begrüßte Dr. Arno Schumacher als Vorstandsvorsitzender des Vereins Gesundheitsregion EUREGIO über 60 Teilnehmende, Verantwortliche aus den Gesundheitseinrichtungen der Region Osnabrück, Emsland, Grafschaft Bentheim, Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden. Er appellierte an alle: „Nie war gegenseitige Unterstützung im Gesundheitswesen wichtiger als heute.“ Kooperationen und sektorenübergreifende Umsetzung seien im Hinblick auf die bevorstehende Krankenhausreform wichtig.
Hauptgeschäftsführer Ansgar Veer der St. Bonifatius Hospitalgesellschaft unterstrich, dass die Verständigung zwischen den Krankenhäusern allein nicht ausreiche. Die zukünftige Bundesregierung müsse die Gesundheitsreform in Verordnungen weiter konkretisieren und Kooperationen hinsichtlich der Leistungsgruppenaufteilung ermöglichen. Ansonsten werde der ländliche Raum abgehängt und Patientenwanderungen über größere Entfernungen seien die Folge. Er hoffe auf politische Vernunft und Besonnenheit zur Erhaltung des von den Bundesbürgern wertvollen Guts „Gesundheit“, und das wohnortnah.
Den 2023 eingeführten dualen Modellstudiengang „Multiprofessionelle Gesundheits- und Sozialversorgung“ am Campus Lingen präsentierte Studiendekan Prof. Dr. Wolfgang Arens-Fischer. Zwei Bachelorabschlüsse sind möglich. Der „Medical Assist“ unterstützt Ärzte bei der medizinischen Versorgung der Patienten. Ein „Social Care Expert“ wirkt bei der sozialen Versorgung von Menschen mit Unterstützungsbedarf mit. Die Studierenden sind bereits während ihrer Praxisphasen in Facharztpraxen, Zahnarztpraxen, Kliniken oder Einrichtungen des Sozialwesens im Einsatz. In der anschließenden Diskussion resümierten die bereits teilnehmenden Einrichtungen wie die Zahnarztpraxis Weber in Uelsen, das Bonifatius Hospital Lingen und die Lebenshilfe für die Grafschaft von bislang sehr positiven Erfahrungen. Der Studiengang sei ein guter ergänzender Baustein in der Personalakquise. Wichtig sei auch die verstärkte Digitalisierung im Gesundheits- und Sozialwesen. „Durch die Digitalisierung steigen die Anforderungen an die Mitarbeiter/innen einer Zahnarztpraxis, hier kann der Duale Studiengang helfen, ohne in Konkurrenz zu stehen mit schon bestehenden Berufsbildern“, betonte Thomas Weber.
„Die Potentiale der Künstlichen Intelligenz (KI) sind im Zusammenhang mit Dokumentationsaufgaben und Fachkräftemangel ein unverzichtbares Hilfsmittel“, betonte Dr. Arno Schumacher. KI-Systeme, die beispielsweise Arztbriefe erstellen und vereinfachen, sei ein erster Schritt, der wegweisend sein könnte für Ärzte und Patienten. Der Verein Gesundheitsregion EUREGIO werde in verschiedenen Projekten dazu aktiv, kündigte Geschäftsführer Thomas Nerlinger an und gab einen Ausblick auf die Planungen und Veranstaltungen im Jahr 2025.
Zum Verein Gesundheitsregion EUREGIO
Zu den 180 Mitgliedern des Vereins zählen 14 Kliniken und Klinikverbünde, Ärzte und Zahnärzte, zertifizierte Ärzte- und Apothekernetze der Regionen Osnabrück, Emsland, Grafschaft Bentheim, Niederlande und NRW sowie die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen und der beratende Beirat unter dem Vorsitz des Nds. Sozial- und Gesundheitsministers als oberste Nds. Krankenhausplanungsbehörde. Bis Anfang 2026 hat Dr. med. Andreas Philippi – Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung im Niedersächsischen Landtag den Vorsitz im Beirat übernommen.
Jan. 17, 2025 | Pressemitteilungen
Bild: Würdigten die neue Professur anlässlich der Antrittsvorlesung gebührend (v.l.n.r.): Der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Münster Prof. Alex W. Friedrich, Institutsdirektor Prof. Frieder Schaumburg, Prof. Selidji Todagbe Agnandji, Prof. Peter G. Kremsner (Präsident von CERMEL und Direktor des Institutes für Tropenmedizin der Uniklinik Tübingen) sowie Prof. Sven Martens, Prodekan der Medizinischen Fakultät Münster (Foto: Uni MS/ Florian Kochinke)
Münster (mfm/jg) – Warum eigentlich „Albert-Schweitzer-Campus“? Die Bezeichnung für das Gelände der münsterschen Universitätsmedizin hängt mit der engen Verbindung von Münster und Lambaréné zusammen, wo der Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer ein Krankenhaus gründete und viele Jahre leitete. Diese Beziehung wurde jetzt erneuert und intensiviert: Dr. Selidji Todagbe Agnandji vom Forschungszentrum „Centre de Recherches Médicales de Lambaréné“ (CERMEL) ist seit Ende 2024 Professor für Geographisch-Epidemiologische Medizinische Mikrobiologie – und hat damit die erste gemeinsame Professur der Universität Münster mit einem afrikanischen Standort inne.
Nicht erst seit Corona arbeitet die Hochschule zur „Pandemic Preparedness“, also zur präventiven Vorbereitung auf die nächste Pandemie, denn: „Alles rückt näher zusammen, somit müssen wir international und global denken“. Das sagt Prof. Frieder Schaumburg, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, der nach dem Studium selbst in Lambaréné über Malaria-Therapien und Impfstoffe forschte. Neben ihm nutzten und nutzen auch zahlreiche Promovenden die Verbindung nach Lambaréné, um dort ihre Doktorarbeiten anzufertigen.
Aus dem berühmten „Urwaldhospital“ in Lambaréné hat sich mit dem CERMEL mittlerweile eines der fünf besten Forschungszentren Afrikas entwickelt, in dem vor allem Malaria und Wurmerkankungen untersucht werden. Agnandji selbst gilt als ausgewiesener Experte für Tropenkrankheiten: Als Direktor des CERMEL leitete er klinische Studien zur Kontrolle und Eliminierung von Infektionskrankheiten, war beispielsweise an der Entwicklung des neu lizenzierten RTS,S-Impfstoffs gegen Malaria beteiligt. Nachdem er langjährig im Bereich der Tropenmedizin gearbeitet hat, ist er außerdem zum Botschafter der Universität Tübingen für Zentral- und Westafrika ernannt worden.
Da Lambaréné ein großes Netzwerk innerhalb Afrikas und eine anerkannte Labor-Infrastruktur bietet, dazu viel Erfahrung in Verbundprojekten besitzt, verspricht sich Schaumburg viel von der neuen Professur: „Diese bringt einen Mehrwert für den gesamten Wissenschaftsstandort Münster.“ Die Professur wird hälftig vom CERMEL und der Medizinischen Fakultät der Uni Münster finanziert und ist zunächst auf fünf Jahre befristet. Mit einer gut besuchten Antrittsvorlesung stellte sich Prof. Agnandji im Dezember an der Uni Münster vor.
Jan. 9, 2025 | Pressemitteilungen
Bild: Amalgam, lange Standard für Zahnfüllungen, wird aus Umweltschutzgründen ab 2025 verboten und verschwindet aus Zahnarztpraxen. © Foto (Kauzio, Public domain, via Wikimedia Commons – https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Filling.jpg)
Dr. Immanuel von Bar übernimmt ab Januar Nachfolge von Dr. Walther Engels
Lüdinghausen – „Das Kollegium vom St. Marien-Hospital Lüdinghausen freut sich, Dr. Immanuel von Bar als neuen Chefarzt begrüßen zu dürfen. Dr. von Bar tritt die Nachfolge von Dr. Walther Engels an, der das Krankenhaus über drei Jahre hinweg mit großem Engagement und fachlicher Exzellenz geprägt hat“, sagt Johannes Simon, Geschäftsführer im St. Marien-Hospital. „Mit der Berufung von Dr. Immanuel von Bar setzt unser Krankenhaus seine Tradition der erstklassigen medizinischen Versorgung fort und stellt gleichzeitig die Weichen für eine innovative und zukunftsorientierte Weiterentwicklung. Unser großer Dank geht an Dr. Walther Engels, der sich nun zum Ende des Jahres in den Ruhestand verabschiedet hat.“ Dr. Engels leistete als Chefarzt des St. Marien-Hospitals einen enorm wertvollen Beitrag: Unter seiner Leitung wurden zahlreiche medizinische Standards gesetzt und somit eine hohe Qualität der Versorgung gewährleistet.
Dr. Engels engagierte sich leidenschaftlich für den Ausbau der diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten und hat mit seinem Team eine moderne und patientenorientierte Abteilung geleitet, die in der Region sehr geschätzt wird. Mit großem Fachwissen, medizinscher Leidenschaft und seiner gewinnenden Art hat Dr. Walther Engels das St. Marien-Hospital bereichert und übergibt seine Position nun an seinen Nachfolger. Dr. von Bar wurde von Dr. Nils Brüggemann, dem Vorstandsvorsitzenden der St. Franziskus-Stiftung Münster, begrüßt: „Mit Immanuel von Bar gewinnt das St. Marien-Hospital einen neuen Chefarzt mit hoher fachlicher Expertise und einer klaren Vision. Herr von Bar ist ein erfahrender Allgemein- und Viszeralchirurg, mit umfassender Ausbildung und Spezialisierung in seinem Fachbereich, der seine breite chirurgische Ausbildung zunächst in Hamburg und später in einem großen Zentrum für Viszeralchirurgie in Reinbek genossen hat, bevor er 2019 als leitender Oberarzt in unser Maria-Josef-Hospital nach Greven gewechselt ist. Er hat sich dort neben dem Hernienzentrum, welches er aufgebaut und geleitet hat, insbesondere im Bereich der minimal-invasiven Dickdarm- und der gesamten Bauchchirurgie sowie der patientenzentrierten Versorgung einen Namen gemacht. Herr von Bar ist bekannt für seine empathische und engagierte Patientenbetreuung und versteht es, medizinische Innovationen in die Praxis umzusetzen.“
Mit Dr. Immanuel von Bar als neuem Chefarzt sieht das St. Marien-Hospital einer vielversprechenden Zukunft entgegen. „Herr Dr. von Bar bringt neue Impulse für die Entwicklung der Abteilung mit. Durch seine Expertise und sein Engagement für die Mitarbeitenden und Patienten erwarten wir, dass sich das Krankenhaus als modernes Gesundheitszentrum für die Region weiter etablieren wird“, sagt Simon bei der kombinierten Begrüßungs- und Abschiedsfeier der beiden Chefärzte im MarienCampus vor zahlreichen geladenen Gästen.
Unter seiner Führung solle der Ausbau der Versorgungsangebote fortgesetzt und der Zugang zu hochwertigen, spezialisierten Behandlungen für die Patientinnen und Patienten im St. Marien-Hospital in Lüdinghausen weiter ausgebaut werden.
Gemeinsam mit Dr. Immanuel von Bar als Chefarzt freut sich das Direktorium vom St. Marien-Hospital auf einen neuen Abschnitt, der die langjährige Tradition des Krankenhauses mit innovativen Ansätzen verbinden und die Zukunft der medizinischen Versorgung in Lüdinghausen weiterhin nachhaltig gestalten wird.
Das St. Marien-Hospital Lüdinghausen ist ein Krankenhaus der Grund-und Regelversorgung mit den Fachabteilungen Anästhesie und Intensivmedizin, Chirurgie, Innere Medizin und dem Zentrum für Akutgeriatrie und geriatrische Rehabilitation. Das Krankenhaus verfügt über 164 Betten sowie über 25 Betten in der Klinik für Geriatrische Rehabilitation, in dem das Pflegesystem der Bereichspflege praktiziert wird, und ist zudem Träger des Altenwohnhauses St. Ludgerus-Haus mit 80 Einzelpflegeplätzen und 14 Wohnungen für betreutes Wohnen. Hauptgesellschafter der St. Marien-Hospital Lüdinghausen GmbH ist die St. Franziskus-Stiftung Münster, die derzeit für 14 Krankenhäuser mit über 4.000 Betten und zehn Behinderten- und Senioreneinrichtungen in den Ländern Nordrhein-Westfalen und Bremen verantwortlich ist. Darüber hinaus hält sie Beteiligungen u. a. an ambulanten Rehabilitationszentren, Pflegediensten und Hospizen.
Dez. 30, 2024 | Pressemitteilungen
Bild: Amalgam, lange Standard für Zahnfüllungen, wird aus Umweltschutzgründen ab 2025 verboten und verschwindet aus Zahnarztpraxen. © Foto (Kauzio, Public domain, via Wikimedia Commons – https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Filling.jpg)
Münster (ukm/lwi) – Wenn es um Zahnfüllungen geht, war Amalgam Jahrzehnte lang der Standard, den auch Krankenkassen ihren gesetzlich Versicherten finanziert haben. Aus Umweltschutzgründen wird das Material ab 2025 verboten. Nebeneffekt: Amalgam verschwindet auch aus den Zahnarztpraxen. Dort war es dank vieler Alternativen zuletzt aber ohnehin nicht mehr sehr verbreitet, wie Prof. Dr. Till Dammaschke, Oberarzt in der Poliklinik für Parodontologie und Zahnerhaltung am UKM, im Interview erläutert.
Herr Prof. Dammaschke, was genau ist Amalgam eigentlich?
Prof. Dr. Till Dammaschke: Amalgame sind flüssige, knetbare oder feste Legierungen aus Quecksilber und weiteren Metallen. Historisch gesehen sind sie schon im 7. Jahrhundert in China zum Füllen von Zähnen beschrieben worden. In Deutschland sind handschriftliche Rezepturen seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Im 19. Jahrhundert startete die industrielle Herstellung von Amalgamen in den USA und Europa. Für zahnärztliche Zwecke kamen zuletzt Legierungspulver (Alloys) zum Einsatz, bei denen Quecksilber im Verhältnis 1:1 mit Silber (65 Prozent), Zinn (30 Prozent) und Kupfer (5 Prozent) vermischt wurde.
Was hat Amalgam lange so beliebt gemacht?
Dammaschke: Die relativ einfache Verarbeitung. Amalgam kann gut in Zahnform gebracht werden, erhärtet innerhalb von Minuten und ist auch als nicht so perfekt gelegte Füllung relativ lange haltbar. Zudem funktioniert die Aushärtung auch im feuchten Mundmilieu, also etwa unter Zutritt von Speichel oder Blut.
Wie verbreitet ist Amalgam noch?
Dammaschke: Im Bereich der Ärztekammer Westfalen-Lippe ist der Anteil der gelegten Amalgamfüllungen in den Jahren 2021 bis 2023 von etwa 3,5 auf 1,4 Prozent zurückgegangen. Deutschlandweit bestehen wohl nur zwei bis drei Prozent der neu gelegten Füllungen aus Amalgam. In der Poliklinik für Parodontologie und Zahnerhaltung am UKM verarbeiten wir seit etwa zehn Jahren kein Amalgam mehr. Auch in der Lehre spielt das Material für die Studierenden keine Rolle mehr.
Warum gibt es dann jetzt überhaupt das Verbot?
Dammaschke: Zunächst muss hier betont werden, dass Amalgam aus Umweltschutzgründen verboten wird. Die EU und viele weitere Staaten wollen mit der „Minamata-Konvention“ die Quecksilberemissionen in die Umwelt reduzieren. Amalgamfüllungen sind weiterhin gesundheitlich unbedenklich, auch dann, wenn sie verschluckt werden sollten. Gesundheitlich belastend können nur die Quecksilberdämpfe sein, die beim Legen oder Herausbohren der Füllung entstehen. Diese werden heutzutage aber durch Absauganlagen abgesaugt. In Deutschland sind zudem alle Zahnarztpraxen mit Amalgamabscheidern ausgestattet, so dass hier eine fachgerechte Entsorgung gewährleistet wird.
Was gab und gibt es jetzt für Alternativen?
Dammaschke: Grundsätzlich sind Komposite, häufig auch als Kunststofffüllungen bezeichnet, die Alternative. Kommen hier solche zum Einsatz, für die der Zahn zunächst (mit Dentinadhäsiven) vorbehandelt werden muss, damit sie haften, sind diese so haltbar wie Amalgamfüllungen. Dafür ist allerdings eine Zuzahlung nötig. In die Regelversorgung der Krankenkassen kommen hingegen nur „selbstadhäsive“, also selbsthaftende Materialien wie beispielsweise Glasionomerzemente (GIZ) oder Kunststoff-modifizierte Glasionomerzemente (KM-GIZ). Diese stellen für sich allein genommen aber keinen gleichwertigen Ersatz für Amalgam dar, weil ihre Haltbarkeit und die Erfolgsraten zumeist geringer sind.
Wie beurteilen Sie das Verbot aus medizinischer Sicht?
Dammaschke: Die Zahl der gelegten Amalgamfüllungen ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen, da glücklicherweise die Kariesprophylaxe greift und insgesamt weniger Füllungen gelegt werden müssen. Zudem besteht seitens der Patientinnen und Patienten schon seit längerem der Wusch nach „zahnfarbenen“ Restaurationen. Insofern hat sich die minimalinvasive Kompositfüllung längst etabliert. Leider gibt es Patientinnen und Patienten, die weiterhin auf eine zuzahlungsfreie Regelversorgung angewiesen sind, und denen nun statt Amalgam nur selbstadhäsive Materialien zur Verfügung stehen.
Dez. 13, 2024 | Pressemitteilungen
Bild: Vertreterinnen und Vertreter der Johanniter, Lebenshilfe Münster, LichtBlick Seniorenhilfe sowie des Universitätsklinikums Münster freuen sich gemeinsam über die vielen Spenden, die im Rahmen der Wünschebaum-Aktion am Donnerstag im UKM überreicht wurden. Foto (UKM/Wibberg)
Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr fand am UKM im Dezember erneut die Wünschebaum-Aktion zugunsten hilfsbedürftiger Menschen statt. An diesmal drei Standorten konnten Mitarbeitende Wunschzettel von den Bäumen nehmen, um sozialen Einrichtungen und Einzelpersonen in der Weihnachtszeit eine Freude zu bereiten. Zum Abschluss der Aktion wurden jetzt die zahlreichen Sach- und Geldspenden an die teilnehmenden Einrichtungen überreicht.
Wünschebaum-Aktion: Gemeinsam Freude schenken
Münster (ukm/lw) – Hilfsbedürftigen Menschen eine Freude zu bereiten oder sie zu unterstützen – das war auch in diesem Jahr wieder das Ziel des UKM-Wünschebaums. Bereits das zweite Jahr in Folge konnten sich Patientinnen und Patienten, Mitarbeitende sowie Besucherinnen und Besucher zur Weihnachtszeit für Menschen mit Behinderung, von Altersarmut betroffene Seniorinnen und Senioren oder Wohnungslose engagieren. Wer helfen wollte, suchte sich einen Zettel vom Baum aus und erfüllte den Wunsch – entweder in Form einer Geldspende oder als Geschenk, das schön verpackt wieder zum Baum gebracht wurde. Anders als im Vorjahr, standen in diesem Jahr aber mehrere der geschmückten Bäume im UKM (Universitätsklinikum Münster): am Eingang der Verwaltung, im Foyer der Zahnklinik und in der Cafeteria. „Mit den drei Standorten gab es in diesem Jahr gleich mehrere Anlaufstellen und verkürzte Wege, um noch mehr Menschen am UKM mit der Aktion zu erreichen. Das ist uns gelungen, so dass wir dank des umfassenden Engagements aller Beteiligten auch in diesem Jahr wieder viele hilfsbedürftige Menschen in der Weihnachtszeit unterstützen können“, freut sich Dr. Christoph Hoppenheit, kaufmännischer Direktor und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des UKM.
Über gut zwei Wochen wurden auf diesem Weg zahlreiche Wünsche erfüllt, die nun über die lokalen Institutionen „Wohnungslosen-Winterhilfe“ der Johanniter, „LichtBlick Seniorenhilfe“ und „Lebenshilfe Münster“ den hilfsbedürftigen Menschen zugutekommen. Insbesondere zur Weihnachtszeit sorgen diese dafür, Menschen in prekären Lebenslagen eine besondere Freude zu bereiten und sie in der kalten Jahreszeit zu unterstützen.
Die Johanniter freuen sich über Geldspenden für ihre mobile Hilfe, die an verschiedenen Orten in Münster Bedürftige mit heißen Getränken, warmen Suppen und Winterschlafsäcken versorgt. Der Verein „LichtBlick Seniorenhilfe“ hat Geschenkideen für ältere Menschen vorgeschlagen, die von Altersarmut betroffen sind. Seniorinnen und Senioren können sich nun wieder über praktische und herzliche Geschenke wie Wärmflaschen, Schuhanzieher oder kleine Tischweihnachtsbäume freuen. Die „Lebenshilfe Münster“ begleitet Menschen mit Behinderung in betreuten Wohnprojekten oder im eigenen Zuhause. Menschen aus diesen Projekten haben konkrete kleine Wünsche geäußert, die am Wünschebaum hingen und die nun bei einer Weihnachtsfeier erfüllt werden.
Am Donnerstag fand die Aktion mit der Übergabe der Geschenke und Spenden an die beteiligten Einrichtungen ihren Abschluss. Zur nächsten Weihnachtszeit aber sollen die Wünschebäume wieder ans UKM zurückkehren.
Dez. 9, 2024 | Pressemitteilungen
Bild: Prof. Walter Stummer, Direktor der UKM-Neurochirurgie, wurde am vergangenen Freitag in Stockholm von Prof. Margret Jensdottir, Präsidentin der Schwedischen Gesellschaft für Neurochirurgie, mit dem Olivecrona Award geehrt.
Alle ein bis zwei Jahre seit 1976 wird durch das Karolinska Institut in Stockholm der Olivecrona Award vergeben. Zuerkannt wird der Preis Mediziner und Medizinerinnen für ihren wissenschaftlichen Beitrag zur Verbesserung der chirurgischen Therapiestandards bei neurochirurgischen Eingriffen. Der Olivecrona Award ist damit die höchste wissenschaftliche Ehre, die Neurochirurginnen und -chirurgen zuteilwerden kann.
Höchste wissenschaftliche Auszeichnung in Stockholm für Uni-Prof. Dr. Walter Stummer
Münster (ukm/aw) – Am vergangenen Freitag, 06. Dezember, wurde der Preis im Rahmen des alljährlichen Olivecrona Symposiums erstmals an einen Deutschen verliehen: Univ.-Prof. Dr. Walter Stummer, Direktor der Klinik für Neurochirurgie am UKM (Universitätsklinikum Münster), bekam die Anerkennung für seine forscherischen wie chirurgischen Leistungen. Die feierliche Preisverleihung erfolgte im Rahmen des 41. Herbert Olivecrona Symposiums in Stockholm. Zuvor hatte Stummer bei der Veranstaltung einen Ehrenvortrag zur Hirntumorchirurgie hochgradig maligner Gliome (Tumor des ZNS) gehalten.
Prof. Dr. Walter Stummer entwickelte Ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts die Technik der fluoreszenz-gestützten Resektion von Hirntumoren, die inzwischen weltweit zugelassen ist und als Standard bei der Operation von Hirntumoren gilt. „Die Idee war, Patientinnen und Patienten vor der Operation Medikamente zu verabreichen, die sich in Abgrenzung zu nicht erkranktem Gewebe nur im Hirntumor selbst selektiv in einen fluoreszierenden Farbstoff umwandeln. Dadurch wird das Tumorgewebe unter der Operation besser erkennbar und der Tumor ist sicherer zu entfernen“, erklärt Stummer das von ihm entdeckte Verfahren. Das, was der Stummer als Pionier begründet hat, findet inzwischen auch in anderen chirurgischen Fächern Anwendung und hat so Einzug in Operationssäle auf der ganzen Welt gehalten.
Darüber hinaus trug Stummer mit zahlreichen Studien, unter anderem zur minimalinvasiven Therapie mittels Laser, zur Hirntumortherapie bei. Seine wissenschaftlichen Arbeiten zählen zu den am häufigsten zitierten Arbeiten in der gesamten Neurochirurgie. Zusätzlich entwickelte der Neurochirurg zusammen mit der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) das deutschlandweit anerkannte System zur Zertifizierung von neuro-onkologischen Zentren. Als erstes Zentrum wurde das UKM-Hirntumorzentrum 2012 innerhalb dieses Systems zertifiziert, inzwischen sind es 57 Standorte in ganz Deutschland.
Prof. Dr. Walter Stummer, der zur Preisverleihung mit seiner Familie nach Stockholm gereist war, blickt nicht ohne Stolz auf die Ehrung durch das Karolinska Institut: „Dieser Preis ist nicht nur eine Auszeichnung meiner Arbeit, sondern geht auch an die Mitarbeitenden, die mich im Laufe der Jahre begleitet haben sowie an die mit uns kooperierenden Neurochirurginnen und -chirurgen. Ohne die Unterstützung des UKM und der Medizinischen Fakultät der Universität Münster wäre dies nicht möglich gewesen“, freut sich Stummer. Und auch der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des UKM, Univ.-Prof. Alex W. Friedrich, gratuliert dem Direktor der UKM-Neurochirurgie ganz herzlich: „Der Olivecrona Award für chirurgische Leistungen auf dem Gebiet der Neuroonkologie bedeutet eine Würdigung des Gesamtwirkens eines Neurochirurgen. Prof. Walter Stummer hat diese sehr hochkarätige Auszeichnung und Ehrung für seine Leistungen für die Patienten/innen und sein Fachgebiet vollends verdient“.
Univ.-Prof. Walter Stummer hat seine Ausbildung zum Neurochirurgen an der Ludwig-Maximilians-Universität München absolviert, promovierte mit „Summa cum laude“ am dortigen Institut für Chirurgische Forschung. 2003 wurde er als Stellvertretender Direktor der Neurochirurgie an das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) berufen. 2009 erhielt er den Ruf auf den Lehrstuhl für Neurochirurgie an der Universität Münster. Seit 2021 leitet er zusätzlich die Klinik für Neurochirurgie am Klinikum Osnabrück welches in diesem Jahr als Hirntumorzentrum von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert wurde.