Größer, heller, moderner: Der neue Anbau an die chirurgische Klinik des UKM bietet für Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitende neben optischen Verbesserungen vor allem technische und funktionale Vorteile.
Münster (ukm/fh). Auch wenn es nur einmal „um die Ecke geht“: Umzüge während des laufenden Betriebs in einem Klinikum sind nie einfach – vor allem dann nicht, wenn es sich um eine Intensivstation handelt. Seit knapp zwei Jahren wird an dem Neubau an der Chirurgischen Klinik am UKM (Universitätsklinikum Münster) gebaut, nun sind die neuen Räumlichkeiten bezugsbereit. Neben der Intensivtherapiestation II mit insgesamt zehn Betten haben auf insgesamt drei Etagen auch eine zentrale Aufwachstation mit elf Plätzen und eine neue Pflegestation mit 18 Betten Platz.
„Im Großen und Ganzen ist das wie ein Zahnrad, wo alle gemeinsam anpacken und den Umzug umsetzen“, erklärt Tobias Janßen, Stellvertretende Stationsleitung der Intensivtherapiestation II, die in der letzten Woche mit zehn Intensivpatientinnen und -patienten vom Altbau in den angebauten Neubau zog. „Das ganze Team ist glücklich, dass wir nach der langen Phase des Wartens nun endlich in den neuen Räumlichkeiten starten können, weil es positive Effekte für unseren Arbeitsalltag hat und das neue Arbeitsumfeld motivierend wirkt.“
Den ersten Schritt ins neue Gebäude wagte nun die Intensivtherapiestation II der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie, auf der hauptsächlich Patientinnen und Patienten aus der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie und der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie versorgt werden.
Die neuen Räumlichkeiten bieten dabei nicht nur mehr Platz und viel Tageslicht, sondern sind auch mit modernster Technologie ausgestattet. Die technische Infrastruktur ist auf dem aktuellsten Stand – insbesondere die Überwachungs- und Dokumentationstechnik und die Sauerstoff-Vakuum-Druckluftversorgung entsprechen den modernsten Standards der Patientenversorgung. So sind die Kolleginnen und Kollegen vor Ort jederzeit in der Lage, sämtliche Vitalparameter sowie erweiterte Kreislaufüberwachung zu erfassen und automatisch zu dokumentieren. Außerdem können viele Organe künstlich unterstützt und überwacht werden, dazu zählen unter anderem die künstliche Beatmung, Nieren- und Leberersatzverfahren sowie weitere Extracorporale Systeme wie ECMO und ECLS.
Ein besonderes Highlight ist das innovative Lichtsystem in den Patientenzimmern: „Mit dem neuen System können wir einen Tag-Nacht-Rhythmus nachsimulieren, um gerade Patienten, die zu einem Delir neigen, etwas mehr Struktur geben“, erklärt Martin Bückmann, Stationsleitung der Intensivtherapiestation II. Dies ist gerade bei Intensivpatientinnen und -patienten ein großer Vorteil, da diese besonders häufig unter einem Delir leiden.
Die neuen Räumlichkeiten bieten Platz für zehn Intensivpatientinnen und -patienten. Nach Abschluss aller Umzüge soll die alte Intensivtherapiestation saniert und modernisiert werden, sodass in Zukunft insgesamt 25 Intensivbetten in der chirurgischen Klinik zur Verfügung stehen. Die Umbaumaßnahmen in der Chirurgie sind ein Mosaikstein in der langfristigen baulichen Planung des UKM-Campus. Aktuell werden eine Vielzahl von infrastrukturelle Projekte am UKM umgesetzt, die die Behandlungs- sowie Aufenthaltsqualität für Mitarbeitende wie Patientinnen und Patienten und deren Angehörige verbessern sollen.