Bild: Kursleiterin Dr. Katharina Schulze-Oechtering (r.) bringt Clinic-Clownin Fritzi (l.) fachkundig bei, worauf es bei der Reanimation von Kindern besonders ankommt. Dabei bezieht sie auch die Gegebenheiten des UKM ein, etwa die Ausstattung der Patientenzimmer und die internen Durchwahlen für schnelle Hilfen. (Foto UKM/Heine)

Egal ob Arzt oder Clinic-Clownin: Reanimation sollte jede(r) können

Für UKM-Clinic-Clownin Fritzi ist es eine Selbstverständlichkeit, sich in Sache Reanimation fortbilden zu lassen. Alle neuen Mitarbeitende wie sie werden im Trainingszentrum des UKM (Universitätsklinikum Münster) geschult, um mit Sofortmaßnahmen Leben zu retten, wenn es darauf ankommt.

Münster (ukm/mt) – Dass medizinisches Personal sich in Sachen Reanimation bestens auskennt, ist zu erwarten. Am UKM werden diese Berufsgruppen in regelmäßigen Abständen im hauseigenen Trainingszentrum geschult. Doch zu den Kursteilnehmer*innen gehörte jüngst auch Clinic-Clownin Fritzi. Dahinter steckt ein klares Konzept: „Alle Kolleginnen und Kollegen, die Patientenkontakt haben, sollten für die Reanimation geschult sein“, betont Michael Klatthaar, einer der beiden Leiter der Einrichtung, „und das trifft neben Berufsgruppen aus Medizin und Pflege noch auf weitere Gruppen im UKM zu, so wie eben auch auf die Clinic-Clowns“.

Seit einigen Monaten gehört Fritzi, die außerhalb des UKM Franziska Lutz heißt, zur nun siebenköpfigen Gruppe der Clinic-Clowns. Ihre Spezialität ist das Improvisieren. Gerne singt sie für die jungen Patientinnen und Patienten Lieder aus dem Stegreif über Momente oder Situationen, die ihr gerade begegnen. Als studierte Theaterpädagogin bringt sie selbst viel Handwerkszeug und Erfahrung in der Kinder- und Jugendarbeit mit. Dazu kommt eine abgeschlossene Zusatzausbildung zur Clinic-Clownin. Das alles hat den Blick auf den Stationsalltag oder auch die schwierige Situation der Eltern noch einmal geschärft. Inzwischen hat Fritzi auch die Abläufe auf den UKM-Kinderstationen und die Arbeitsweisen der Clowns-Kolleginnen und -Kollegen kennengelernt.
Zum Abschluss der Einarbeitung steht nun noch die Reanimationsschulung an. Denn jede und jeder kann in die Situation kommen, erste Hilfe oder gar eine Reanimation leisten zu müssen. Wenn jemand das Bewusstsein verliert, zählt jede Sekunde. Prüfen, rufen, drücken: Das lernt Fritzi in den Simulationsräumen des Trainingszentrums in Theorie und Praxis. Seminarleiterin Dr. Katharina Schulze-Oechtering zeigt, worauf es ankommt, wenn ein Kind nicht mehr bei Bewusstsein ist. In einem nachgebauten Patientenzimmer übt Fritzi an einer medizinischen Puppe, Herzschlag und Atmung zu prüfen und die lebensrettende Herzdruckmassage anzuwenden.

Reanimationstraining gehört dabei zum kleinen Besteck des Trainingszentrums. Zu den weiteren Angeboten zählen zum Beispiel auch komplexe Schulungen wie das Schockraumtraining oder regelmäßige Trainings der Intensiv-Pflegeteams – immer sind das Wohl und die größtmögliche Sicherheit der Patientinnen und Patienten das Ziel.

Reanimation: (v.l.) Clinic-Clownin Fritzi mit Michael Klatthaar, Leiter des UKM-Trainingszentrums, und Kursleiterin Dr. Katharina Schulze-Oechtering. Das Trainingszentrum bietet einen geschützten Rahmen, um realitätsnah die Reanimation zu lernen. (Foto UKM/Heine)

Bild (v.l.): Clinic-Clownin Fritzi mit Michael Klatthaar, Leiter des UKM-Trainingszentrums, und Kursleiterin Dr. Katharina Schulze-Oechtering. Das Trainingszentrum bietet einen geschützten Rahmen, um realitätsnah die Reanimation zu lernen. (Foto UKM/Heine)

Nach der Schulung fühlt Clinic-Clownin Fritzi sich besser gerüstet für den Ernstfall: „Die Maßnahmen zur Reanimation sind nicht schwer. Es geht darum das Problem zu erkennen, Hilfe zu holen und die Zeit, bis die Fachleute da sind, zu überbrücken. Handeln zu können und nicht in Schockstarre zu verfallen – das ist schon richtig viel und sollte für jeden selbstverständlich sein“.