Bild: Von ihrer Alma Mater in Irland für ihre Arbeit im Bereich der neuronalen Stammzellforschung ausgezeichnet: die Hirnexpertin Dr. Dr. Eva Christine Bunk: (Foto: O. Glaser)

Münster (mfm/sw) – Zwei Studienabschlüsse, zwei Doktortitel, zwei Auszeichnungen – bei Dr. Dr. Eva Christine Bunk läuft es gerade doppelt gut: Nachdem der Biologin und Medizinerin 2017 bereits der Promotionspreis der Medizinischen Fakultät der Universität Münster (WWU) verliehen wurde, wurde die münstersche Hirnforscherin jetzt auch noch mit dem Research & Innovation Alumni-Award des Royal College of Surgeons in Ireland (RCSI) ausgezeichnet. Aktuell bereitet sie sich auf eine Karriere in der Neurochirurgie vor – und forscht parallel zu Hirntumoren.

Die Überraschung war groß, als die gebürtige Rheinland-Pfälzerin in ihrem Postfach die Mail aus Irland sah – schließlich hat sie ihre Forschung zu neuronalen Stammzellen dort schon vor über zehn Jahren abgeschlossen. „Die Zeit am RCSI hat mir sehr viel gebracht – insbesondere für die Techniken, die ich heute in meinen Forschungen anwende – und sie ist ein Grund, weshalb ich danach Medizin studiert habe“, so die Forscherin in ihrer Videobotschaft bei der digitalen Preisverleihung. Nachdem sie 2010 vom RCSI im Fach Biologie promoviert wurde, ließ sie ein Medizinstudium an der WWU folgen, das sie 2016 abschloss – und im Folgejahr mit einer weiteren Promotion krönte.

Bunk ist durch ihre Forschungen zu neuronalen Stammzellen in gewissermaßen „vorbelastet“ – mit einer besonderen Vorliebe für die komplexeste Rechenmaschine der Welt: das Hirn. So wurde der Forscherin schnell klar, wohin es mit dem Medizinstudium gehen soll: Seit Januar 2017 ist sie an der münsterschen Uniklinik für Neurochirurgie in Fortbildung zur Fachärztin. Damit hat sich auch der Forschungsschwerpunkt etwas verschoben: Statt neuronaler Stammzellenforschung untersucht Bunk nun neben der praktischen Tätigkeit Hirntumore. Der Forschung nach Erreichen des nächsten Karriereziels komplett den Rücken zu kehren, kann sich die 40-Jährige nicht vorstellen: Auch auf lange Sicht will sie ihre Zeit auf die Forschung und Chirurgie aufteilen – am liebsten mit einem eigenen kleinen Labor.
Jedes Jahr zeichnet das RCSI besondere „Ehemalige“ mit sechs verschiedenen Preisen aus, einer davon ist der „Research & Innovation Alumni-Award“, der von HealthTech Ireland gesponsert wird. Mit seinen Preisen will das RCSI Alumni ehren, die durch ihre Forschungsergebnisse ihre Fachdisziplinen weitergebracht haben. So auch Eva Christine Bunk: In ihrer nun ausgezeichneten Doktorarbeit untersuchte die künftige Neurochirurgin die Auswirkungen von Zelltod auf das Überleben und das Wachstum von neuronalen Stammzellen [RCSI-Video zum Award]