Gesundheitsregion EUREGIO e.V. spendet Tablets für gute Zwecke

Gesundheitsregion EUREGIO e.V. spendet Tablets für gute Zwecke

Bild: Vorzeitige Weihnachtsgeschenke – Gesundheitsregion EUREGIO e.V. spendet Tablets für gute Zwecke. (© Foto: Ems-Vechte-Welle)

Neuenhaus – Die Gesundheitsregion EUREGIO e.V. verbreitet vorzeitige Weihnachtsfreude in der Region. Am Freitag, dem 15.12.2023, wurden acht (gemeinnützige) Organisationen mit einer großzügigen Spende von insgesamt 134 Tablets bedacht. Die Geräte, die im Rahmen des ReKo-Projektes (Regionales Pflegekompetenzzentrum) angeschafft wurden, dienten ursprünglich der Unterstützung von Klient*innen im Bereich der Kommunikation und beim Überwinden digitaler Hemmnisse. Der Vorstand beschloss, diese Ressource auch nach Abschluss des ReKo-Projektes für gemeinnützige Zwecke in der Region zu nutzen und wurde von Seiten des Projektträgers (Gemeinsamer Bundesausschuss, G-BA und DLR) im Vorschlag bestärkt.

Nach einem Aufruf auf der Mitgliederversammlung am 24.08.2023 erhielt die Gesundheitsregion EUREGIO zahlreiche Bewerbungen von interessierten Mitgliedern und gemeinnützigen Akteuren. Der Vorstand wählte schließlich die glücklichen Empfänger anhand klar definierter Kriterien aus, darunter gemeinnütziger Zweck, regionale Bedeutung und Reichweite.

Die begünstigten Organisationen, darunter der Kreisfeuerwehrverband Grafschaft Bentheim e.V., der Treff am Mühlenpark der Diakoniestation Neuenhaus-Veldhausen, der Mentor – Die Lesehelfer Grafschaft Bentheim e.V., das Mehrgenerationenhaus Senfkorn, die Wilhelm-Staehle-Schule Neuenhaus, der PingPong Parkinson Deutschland e.V., der Senioren- und Pflegestützpunkt des Landkreises Grafschaft Bentheim sowie die Jugendpflege und Freiwilligenagentur der Gemeinde Hilter a.T.W., erhielten ihre Tablets bei einem Treffen in der Geschäftsstelle der Gesundheitsregion EUREGIO in Neuenhaus.

In einer vorweihnachtlichen Atmosphäre bedankten sich Dr. Arno Schumacher (Vorstandsvorsitzender der EUREGIO) und Geschäftsführer Thomas Nerlinger persönlich bei den Vertreter*innen der Organisationen. „Es freut uns, dass wir solch tolle Projekte und Initiativen mit den Tablets bereichern können!“, sagte Dr. Schumacher. „Vor allem die Teilhabe vulnerabler Gruppen zu stärken und Hemmnisse gegenüber der Digitalisierung zu brechen sind wichtige Themen, mit denen sich auch der Verein identifiziert!“, betont Thomas Nerlinger und ergänzt: „Wir haben den heutigen Zeitpunkt bewusst gewählt: „Gestern hat der Bundestag die beiden Digitalisierungsgesetze DigiG und GDNG beschlossen. Damit ist der Weg frei für die Umsetzung digitaler Anwendungen zum Gemeinwohl der Bürger*innen. Das eRezept wird schon zum Jahreswechsel Realität. Ebenso erhalten alle GKV-Versicherte ab 2025 ihre elektronische Patientenakte (ePA). Bundesgesundheitsminister Lauterbach und die Berichterstatter der Ampelfraktionen haben zur Unterstützung bei der Umsetzung aufgerufen. Unsere Gesundheitsregion EUREGIO mit ihren über 180 Mitgliedern und Kooperationspartnern folgt dem Aufruf und packt in den 130 Mitgliedsregionen mit an! Unsere erfolgreichen Projektaktivitäten der Gesundheitsregion EUREGIO – beginnend in 2015 mit dem BMBF-Projekt ‚Dorfgemeinschaft 2.0‘ – und fortgesetzt im ReKo-Projekt zeigen: Unsere Region zieht mit allen Akteuren an einem Strang. Wir nutzen die Chancen der Digitalisierung im ländlichen Raum. Die interessierten Bürger*innen haben dabei keine Hemmung, neues zu erproben. Voraussetzung ist, dass es Ansprechpartner*innen gibt, die bei Problemen und Fragen zur Seite stehen. Immer häufiger steht auf Grund des demografischen Wandels kein Angehöriger zur Seite. Da ist es gut, dass es nach der ReKo-Projektlaufzeit weiterhin Kümmerer (Case Manager*innen) in den Kommunen gibt, die Hilfe organisieren können. Dabei ist es eine besondere Stärke, dass wir in der ReKo-Modellregion Grafschaft Bentheim und im Emsland ehrenamtliche Strukturen haben, die gewachsene bedarfsgerechte Unterstützung vor Ort anbieten können. Wir danken den Bewerbern für die Bereitschaft, den Staffelstab zu übernehmen und die Tablets weiterhin sinnstiftend im Sinne des Projektträgers G-BA und des des Projekt-Konsortiums und der Kooperationspartner einsetzen. So leisten wir gemeinsam die gewünschte Unterstützung von Bundesgesundheitsminister Lauterbach und dem Bundestag.“

Die Tablets werden vielseitig eingesetzt. Der Kreisfeuerwehrverband nutzt sie bei Übungen und Einsätzen, der Treff am Mühlenpark fördert die soziale Interaktion seiner Tagesgäste, Mentor setzt sie zur Leseförderung bei Kindern ein, die Wilhelm-Staehle-Schule unterstützt Sprachlernschüler, PingPong Parkinson organisiert Tischtennisturniere, die Gemeinde Hilter fördert den Technikzugang für Senioren und Kinder, das Senfkorn nutzt sie im Rahmen der Digital-Lotsen-Arbeit, und der Seniorenstützpunkt des Landkreises Emsland setzt die Tablets für das Projekt „Medien und -Techniklotsen“ ein.

Bei Kaffee und Speisen tauschten sich die Teilnehmenden aus, diskutierten über die Vorteile der Tablets und drückten ihre Dankbarkeit gegenüber der Gesundheitsregion EUREGIO aus. Mit lachenden Gesichtern und einem großen Paket unter dem Arm verließen die Teilnehmenden gegen 15 Uhr die Geschäftsstelle in der Hauptstraße in Neuenhaus.

Die Gesundheitsregion EUREGIO setzt damit ein positives Zeichen für den gemeinnützigen Einsatz von Technologie und unterstreicht die Bedeutung von Digitalisierung und Teilhabe für alle.

UKM-Wünschebaum ermöglicht viele kleine Freuden für bedürftige Menschen

UKM-Wünschebaum ermöglicht viele kleine Freuden für bedürftige Menschen

Bild: Freuten sich über die zahlreichen Sach- und Geldspenden im Rahmen der Wünschebaum-Aktion am UKM (v.l.): Margarita Temming (UKM-Kulturbeauftragte), André Tyburzy (ehrenamtliche Koordination der Johanniter Obdachlosenhilfe), Martin Goldstein (Geschäftsführer der Lebenshilfe Münster e.V.), Nadine Wittkamp (LichtBlick Seniorenhilfe e.V.) und Dr. Christoph Hoppenheit (Kaufmännischer Direktor und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des UKM). (© Foto/UKM/Wibberg)

Er sieht nicht nur gut aus, sondern bewirkt auch Gutes: Zum ersten Mal stand in diesem Jahr ein Wünschebaum im UKM, mit dessen Hilfe rund 300 Zuwendungen für soziale Einrichtungen und Menschen in prekären Lebenssituationen gesammelt wurden. In dieser Woche fand die neue gemeinnützige Aktion ihren Abschluss. Um Danke zu sagen und die Geschenke abzuholen, sind am Mittwoch Vertreterinnen und Vertreter der bedachten Institutionen ins UKM gekommen.

Münster (ukm/lwi) – Menschen in schwierigen Lebenssituationen eine Freude zu Weihnachten machen – das war das Ziel des Wünschebaums, der in diesem Jahr erstmalig im UKM (Universitätsklinikum Münster) aufgestellt worden ist. Die Idee hinter dem besonderen und weihnachtlich dekorierten Baum: Auf Zetteln, die an den Zweigen hingen, standen konkrete Wünsche, Geschenkideen oder Geld-Spende-Möglichkeiten für Menschen mit Behinderung, Seniorinnen und Senioren oder Wohnungslose, die von gemeinnützigen Einrichtungen betreut werden. Wer mitwirken wollte, nahm einen der Zettel ab, spendete Geld oder besorgte eines der gewünschte Geschenke und legte es zurück unter den Baum. Und um die gute Nachricht gleich vorweg zu nehmen: Die UKM-Mitarbeitenden und Gäste der Cafeteria, in der der Baum aufgestellt war, haben rund 300 ausgehängte Wünsche erfüllt.

Mit der „Wohnungslosen-Winterhilfe“ der Johanniter sowie den beiden Vereinen „LichtBlick Seniorenhilfe“ und „Lebenshilfe Münster“ freuen sich gleich drei lokal wirkende Institutionen über die großzügige Unterstützung. Auch der kaufmännische Direktor und stellvertretende Vorstandsvorsitzende des UKM, Dr. Christoph Hoppenheit, ist froh und dankbar, dass das Konzept schon bei seiner Premiere so gut angenommen wurde: „Es ist schön zu sehen, wie engagiert und umfangreich Patientinnen und Patienten, Besuchende und Mitarbeitende am UKM die Aktion unterstützt haben und damit hilfsbedürftigen Menschen eine Freude machen.“

Die Johanniter haben Geld-Spenden gesammelt, die ausschließlich für die Versorgung wohnungsloser Menschen eingesetzt werden. Die mobile Hilfe sucht dafür Orte in Münster auf und versorgt Bedürftige dort mit heißen Getränken, wärmenden Suppen und Winterschlafsäcken. Für dieses Angebot sind über den Wünschebaum insgesamt 855 Euro zusammengekommen.
Für ältere Menschen, die von Altersarmut betroffen sind, hat der Verein „LichtBlick Seniorenhilfe“ Geschenk-Ideen vorgeschlagen. Hier können sich Seniorinnen und Senioren nun beispielsweise über Wärmflaschen, Schuhanzieher oder kleine Tischweihnachtsbäume freuen.
Die „Lebenshilfe Münster“ betreut Menschen mit Behinderung in Begleitung oder eigenen Wohnprojekten. Hier haben Kinder selbst konkrete kleinere Wünsche geäußert, die an dem Baum hingen und die jetzt bei einer Weihnachtsfeier ebenfalls in Erfüllung gehen.

Für den Abschluss der Aktion, die vom 27. November bis zum 12. Dezember lief, waren Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Einrichtungen ins UKM gekommen, um sich bei Hoppenheit und allen Unterstützenden zu bedanken und die gespendeten Geschenke abzuholen. Schon jetzt steht fest: Im kommenden Jahr soll erneut ein Wünschebaum im UKM aufgestellt werden.

Universität Münster leitet neues G-BA-Projekt „TrachCare“

Universität Münster leitet neues G-BA-Projekt „TrachCare“

Bild: Leitet das jetzt vom G-BA bewilligte „TrachCare“-Projekt: Klinikdirektorin Prof. Claudia Rudack (Foto: Uni MS/W. Gerharz)

„TrachCare“: Versorgungsforschung zu einem Thema mit Luft nach oben

Münster (mfm/jg) – Luftröhrenschnitt: ein Wort so bildhaft, dass die beschwerliche Situation der Betroffenen bereits anklingt. Wie die Therapie von Patientinnen und Patienten mit einer künstlichen Öffnung der Luftröhre verläuft, hängt vom individuellen Fall ab. Ein Bild des „großen Ganzen“ fehlt daher – bis jetzt: Im Projekt „TrachCare“ untersuchen mehrere Partner erstmals umfassend die Versorgungssituation der Betroffenen in Deutschland. Dies ermöglicht der Innovationsfonds des „Gemeinsamen Bundesausschusses“ (G-BA), der das Vorhaben für drei Jahre mit rund 1,1 Millionen Euro fördert. Die Leitung des Forschungsverbundes liegt bei der Universität Münster.

„Bei dem auch als Tracheostoma bekannten Eingriff wird die Luftröhre der Betroffenen geöffnet und mit einer Atmungshilfe ausgestattet“, erläutert Prof. Claudia Rudack, Direktorin der münsterschen Uniklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde und als solche Leiterin der „TrachCare“-Arbeitsgruppe. Die Gründe für die Maßnahme sind vielfältig: Schlaganfälle, Krebs oder chronische Atemwegserkrankungen sind nur einige der Auslöser, die in Deutschland jährlich zu rund 60.000 Fällen führen; die Altersgruppe, Therapiedauer und Form variieren ebenfalls. Die Versorgungssituation der Patientinnen und Patienten in Deutschland ist daher unübersichtlich – noch: „Das Projektteam erarbeitet erstmals eine umfassende Analyse der bestehenden Versorgungsabläufe. Wir beginnen beim ersten Kontakt der Betroffenen mit medizinischen Fachkräften über verfolgen dann die womöglich länger andauernde Betreuung bis hin zur Schließung des Tracheostomas“, so Rudack zum Vorgehen bei „TrachCare“.

Bei dem Verbundprojekt werden nicht nur Routinedaten und Informationen aus der Literatur berücksichtigt, sondern auch Betroffene, deren Angehörige und medizinische Einrichtungen zu verschiedenen Aspekten der Versorgung befragt. „Das Ziel ist es, Verbesserungsmöglichkeiten bei der Therapie zu identifizieren und entsprechende Handlungsempfehlungen zu geben. Damit soll die Versorgung der Patienten insgesamt optimiert werden“, resümiert die Projektleiterin. Dieser Ansatz entspricht der Grundidee, die hinter dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses steht: Jährlich stellt das oberste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen in Deutschland 200 Millionen Euro bereit, um die Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung zu verbessern. An „TrachCare“ sind als Projektpartner unter anderem die Krankenkassen AOK und IKK classic sowie fachlich das Klinikum Osnabrück beteiligt.

Allergie kennt keine Jahreszeiten

Allergie kennt keine Jahreszeiten

Bild: Tierhaare, Hausstaubmilben und Co. können Menschen mit Allergien rund ums Jahr zu schaffen machen. Foto: DJD/Allegra

Umfrage zeigt: Jeder sechste Betroffene hat fast durchgehend Probleme

(DJD) – Niesen, Augenjucken und Hautauschläge machen Allergikern das Leben schwer. Wer allerdings glaubt, dies tritt vor allem in der Heuschnupfensaison von Frühling bis September auf, der irrt. Tatsächlich können Allergiesymptome sich das ganze Jahr über bemerkbar machen, wie die Umfrage zum Allegra Allergieatlas unter knapp 3.000 Betroffenen zeigt. Denn neben jahreszeitlich bedingten Auslösern wie Pollen (72 Prozent) gehören auch Hausstaubmilben (40 Prozent) und Tierhaare (34 Prozent) zu den häufigen Verursachern. Die aktuellen Daten zeigen, dass Allergiebeschwerden insgesamt zugenommen haben: 39 Prozent aller Betroffenen gaben an, dass sich ihre Symptome innerhalb der letzten Jahre verschlimmert hätten.

Allergie: Ohne Behandlung wird es oft schlimmer

Auffällig ist, dass jeder sechste Allergiker fast durchgehend Probleme hat – 17 Prozent haben fast ganzjährig unter Beschwerden gelitten. Herbst und Winter sind also keine Schonzeit. Woran liegt das? Zum einen fliegen durch die wärmeren Temperaturen die Pollen fast ganzjährig. Zum anderen können gerade in den kälteren Monaten, wenn man sich verstärkt in geschlossenen, schlecht gelüfteten Räumen aufhält, Milbenkot und Tierhaare zum Allergie-Problem werden. Gegen die Beschwerden sollte unbedingt etwas getan werden. Denn: „Ein unbehandelter allergischer Schnupfen führt mit 40-prozentiger Wahrscheinlichkeit zu einem Etagenwechsel, also einem Entstehen eines allergischen Asthmas“, erklärt Prof. Dr. Torsten Zuberbier, renommierter Allergologe aus Berlin. Zudem werden sowohl Leistungsfähigkeit als auch Lebensqualität stark eingeschränkt. Das Mittel der Wahl sind hier Antihistaminika. „Innerhalb der Antihistaminika gibt es allerdings große Unterschiede“, betont der Experte. Das Beste ist es aus seiner Sicht – wie auch von allen Leitlinien empfohlen –, moderne Präparate zu verwenden. Das jüngste darunter ist der Wirkstoff Bilastin wie in Allegra Allergietabletten, der laut Hersteller nicht müder macht, als dies gegebenenfalls durch die Allergie selbst schon der Fall ist, und Symptome bis zu 24 Stunden lindern kann.

Maßnahmen für zu Hause

„Ziel einer Therapie ist es, jeden Morgen mit freier Nasenatmung aufzuwachen und am Tag keinerlei Probleme zu verspüren“, so Zuberbier. Dazu gehört neben konsequenter Behandlung auch, schützende Maßnahmen zu ergreifen. Praktische Tipps gibt es unter www.allegra.com. So sollte man zu Hause Oberflächen sauber halten, hochflorige Teppiche und schwere Vorhänge vermeiden. Besser sind glatte Böden aus Holz, Linoleum oder Fliesen. Zudem ist es wichtig, Haustiere aus dem Schlafzimmer fernzuhalten, oft zu lüften und versiegelte, allergenresistente Bezüge für Kissen und Matratzen zu verwenden.

„Krankenhausplanung in NRW wird bis Ende 2024 abgeschlossen sein“

„Krankenhausplanung in NRW wird bis Ende 2024 abgeschlossen sein“

Bild: Diskutierten auf dem Podium des 55. Anästhesie Symposiums in Münsters Schloss: (v.l.) Der Geschäftsführer der Ärztekammer Westfalen-Lippe, Dr. Markus Wenning, der Klinikdirektor der UKM-Anästhesie, Prof. Alexander Zarbock, NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann sowie der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des UKM, Prof. Alex W. Friedrich, und der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Kreises der Klinik für Anästhesie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie des Universitätsklinikums Münster e.V., Prof. Hugo Van Aken. (© Foto/UKM/Wibberg)

Minister Laumann bei Podiumsdiskussion in Münster um die Krankenhausplanung

Bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen des 55. Münsteraner Anästhesie-Symposiums im Schloss zu Münster war heute der nordrhein-westfälische Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Karl-Josef Laumann unter den Diskutanten. Er erklärte, die von ihm federführend eingeleitete Reform der Krankenhausplanung in NRW werde bis Ende 2024 vollständig umgesetzt. Die medizinischen Experten auf dem Podium unterstützen die Planung.

Münster (mags/ukm/aw) – NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann legte sich vor den rund 180 am Symposium teilnehmenden Anästhesistinnen und Anästhesisten sowie weiteren Gästen fest: „Wir werden im nächsten Jahr unser Ziel einer Neuausrichtung aller Krankenhäuser in unserem Land erreichen. Die Feststellungsbescheide für alle Krankenhäuser des Landes werden bis Ende 2024 verschickt und damit sorgen wir für Planungssicherheit in den Kliniken, wie sie sich künftig ausrichten sollen. So sichern wir langfristig die Qualität der medizinischen Versorgung und stellen sie für ganz Nordrhein-Westfalen sicher. Uns kommt bei dem ganzen Prozess zugute, dass es uns gelungen ist, ein sehr großes Bündnis zu schmieden. Wir haben die Praxis frühzeitig einbezogen und die Krankenhausgesellschaft, die beiden Ärztekammern, die Kassen, die Kommunalen Spitzenverbände, die Kirchen sowie die Pflege und Patientenvertreter eng eingebunden. Das war eine richtige Entscheidung, die wesentlich zur breiten Akzeptanz der neuen Krankenhausplanung und dem guten Vorankommen beiträgt.“ Jede Bürgerin und jeder Bürger werde im nahen regionalen Umfeld ein Krankenhaus in erreichbare Nähe haben. so Laumann weiter.

Der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des UKM (Universitätsklinikum Münster), Prof. Alex W. Friedrich, sagte bei der Podiumsdiskussion, er begrüße aus Sicht eines Universitätsklinikums, dass in Zukunft nicht mehr jede Klinik alles machen werde, sondern nur das, wofür sie in dem neuen Versorgungskonzept auch eingeplant ist. Die Zeit der Konkurrenz sei vorbei. „Regionale und einrichtungsübergreifende Versorgungskonzepte erfordern eng abgestimmte Kooperationen im Sinne der Patientinnen und Patienten. Die Krankenhausplanung NRW bietet die einmalige Gelegenheit, die Gesundheitsversorgung passgenau neu zu definieren. Als Universitätsklinik sehen wir uns als Teil einer eigenen Versorgungsstufe mit besonderer Verantwortung und halten Expertinnen und Experten vor, die so spezialisiert zusammenarbeiten können, wie es an keinem anderen Haus gelingen kann.“ In Zukunft würden stets mehr Menschen erkranken und dabei mehr Erkrankungen gleichzeitig haben, ergänzte Friedrich. „Wir werden wir uns immer mehr spezialisieren müssen, um die Qualität der Versorgung zu erhalten. Das aber erfordert Zusammenarbeit über Fächer und Einrichtungen hinweg.“

Austausch zum Krankenhausplan NRW: Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann und der UKM-Vorstandsvorsitzende, Prof Alex W. Friedrich, im Gespräch.

Bild: Austausch zum Krankenhausplan NRW: Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann und der UKM-Vorstandsvorsitzende, Prof Alex W. Friedrich, im Gespräch. (© Foto/UKM/Wibberg)

Auch die Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL) als Vertretung der Ärztinnen und Ärzte im Kammerbezirk unterstützt ausdrücklich die Planungen Laumanns. Medizinisch sinnvolle Spezialisierung einerseits mit dem Erhalt wohnortnaher Grundversorgung andererseits zu verbinden, das sei auch ein wichtiges Ziel der Ärztekammer, so Dr. Markus Wenning, ärztlicher Geschäftsführer der ÄKWL. Dabei gelte es insbesondere, die ärztliche Weiterbildung in den Fokus zu nehmen. Die Krankenhausplanung erfordere mit Blick auf die Weiterbildung und Patientenversorgung eine stärkere regionale Kooperation zwischen den Kliniken.

In einem waren sich die Diskutanten einig: Die NRW-Krankenhausplanung könne eine Blaupause für die durch das Bundesgesundheitsministerium geplante Krankenhausreform sein. Sie beschreibe einen funktionalen Plan der Leistungsabstufungen und zum medizinischem Portfolio aller vorhandenen Kliniken. Für die Umsetzung der Krankenhausplanung will die nordrhein-westfälische Landesregierung Finanzmittel in Höhe von insgesamt 2,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Die Verhandlungen zwischen den Krankenkassen und den Kliniken dazu, welches medizinische Portfolio die einzelnen Häuser in Zukunft anbieten können und in welche Leistungsstufen die Häuser künftig einzuordnen sind, hatten im Herbst 2022 begonnen.