Bild: Dr. Jan Esters ist Chefarzt der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie im St. Marien-Hospital und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung. (Foto: St. Marien-Hospital Lüdinghausen)
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung praktiziert im SML
Lüdinghausen – „Wir arbeiten und forschen mit der Vision, dass jede Wunde heilbar und jede chronische Hautverletzung vermeidbar ist“, sagt der Präsident der Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V. (DGfW) und Chefarzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie im St. Marien-Hospital Lüdinghausen, Dr. Jan Esters. Das Ziel sei die Vorbeugung und Behandlung von Wundheilungsstörungen und in diesem Zusammenhang eine hohe Patientensicherheit bei der Therapie.
Die Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V., die DGfW e. V., mit mehr als 850 Mitgliedern fördert den Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis und entwickelt evidenzbasierte Empfehlungen für die Diagnostik, Therapie und Prävention von schwer heilenden oder chronischen Wunden. „Die Wundheilung ist der körpereigene biologische Prozess, mit dem eine Wunde durch Wiederherstellung oder narbigen Ersatz des beschädigten Körpergewebes verschlossen wird“, erklärt der Mediziner, „Ziel meiner Arbeit im St. Marien-Hospital ist, den Leitfaden für die Behandlung von Wunden zu etablieren. Eine patientenorientierte und medizinisch plausible Therapie führt zu einer größtmöglichen Qualität in der Wundbehandlung und garantiert die für unsere Patientinnen und Patienten bestmöglichen Behandlungsergebnisse.“
Für das Fachgebiet der Wundheilung braucht es Menschen mit hoher fachlicher Qualifikation und sozialer Kompetenz, die sogenannten Zertifizierten Wundtherapeuten®. Zwei dieser besonders qualifizierten Wundtherapeuten sind bereits jetzt im St. Marien-Hospital in Lüdinghausen im Einsatz. Gemeinsam mit dem Team um Dr. Esters führen sie die aufwändigen Dekubitus-Behandlungen durch. Dekubitus ist der Fachbegriff für ein Druckgeschwür der Haut. Die lokale Schädigung der Haut und dem darunterliegenden Gewebe ist die Folge einer Druckbelastung und / oder dem Einwirken von Scherkräften. Der einwirkende Druck verhindert die reguläre Durchblutung und somit die Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff und Nährstoffen, wodurch ein Gewebeschaden entstehen kann. Diese Minderdurchblutung verursacht zusätzlich eine schlechte und langsame Wundheilung. Ein erster Schritt zur Prävention, aber auch zur Behandlung des Dekubitus besteht darin, für eine Druckentlastung durch häufige Positionswechsel zu sorgen. Um einen Dekubitus zur Abheilung zu bringen, sind konservative wie auch operative Maßnahmen direkt am Dekubitus erforderlich. Ist die Wundfläche gut vorbereitet, reichen die operativen Maßnahmen von der Deckung mit Spalthaut bis hin zur aufwendigen Lappenplastik. Dies erfordert eine fundierte plastische-chirurgische Ausbildung der Ärzteschaft und ein gutes Zusammenwirken mit Pflegefachkräften und Physiotherapeuten, die um die Bedeutung der Abheilung für die Lebensqualität und Mobilität der Betroffenen wissen.
Damit die Abheilung auch im häuslichen Umfeld sichergestellt werden kann, arbeitet das St. Marien-Hospital auch mit externen Pflegediensten zusammen. „Eine effektive Wundversorgung und die damit größtmögliche Patientensicherheit braucht wissenschaftlich fundierte Behandlungsstandards und ein gut ausgebildetes ärztliches und pflegerisches Team“, verdeutlicht Dr. Jan Esters. „Über neue Mitglieder, Unterstützer und Förderer im DGfW-Verband freuen wir uns übrigens sehr.“
Das St. Marien-Hospital Lüdinghausen ist ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit den Fachabteilungen Anästhesie und Intensivmedizin, Chirurgie, Innere Medizin und dem Zentrum für Akutgeriatrie und geriatrische Rehabilitation. Das Krankenhaus verfügt über 164 Betten sowie über 25 Betten in der Klinik für Geriatrische Rehabilitation, in dem das Pflegesystem der Bereichspflege praktiziert wird, und ist zudem Träger des Altenwohnhauses St. Ludgerus-Haus mit 80 Einzelpflegeplätzen und 14 Wohnungen für betreutes Wohnen. Hauptgesellschafter der St. Marien-Hospital Lüdinghausen GmbH ist die St. Franziskus-Stiftung Münster, die derzeit für 15 Krankenhäuser mit über 4.000 Betten und neun Behinderten- und Senioreneinrichtungen in den Ländern Nordrhein-Westfalen und Bremen verantwortlich ist. Darüber hinaus hält sie Beteiligungen u. a. an ambulanten Rehabilitationszentren, Pflegediensten und Hospizen.
Bild: Feiern das Jubiläum 100 Jahre Lehrstuhl Chirurgie am UKM: (v.l.) Prof. Andreas Pascher, Direktor der Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, und Prof. Michael J. Raschke, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie. (Foto: UKM/Florian Kochinke)
„Roboter werden uns nicht ersetzen“
Münster (wwu/ukm) – Welche Themen beschäftigen aktuell die Chirurgie? Welche Trends und Entwicklungen zeichnen sich ab? Aus Anlass des 100. Geburtstags der UKM-Chirurgie nehmen Prof. Dr. Andreas Pascher, Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie und Prof. Dr. Michael J. Raschke, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am UKM (Universitätsklinikum Münster) Stellung zu den großen Themen ihres Fachs.
Ausbildung und Nachwuchsförderung
Raschke: Die Förderung des medizinischen Nachwuchses und die Ausbildung angehender Chirurginnen und Chirurgen hat im Universitätsklinikum und an der Medizinischen Fakultät einen hohen Stellenwert. Wir wollen bei Studierenden, Doktoranden und Postdocs die Begeisterung für die Chirurgie und die Vielfalt unserer Fächer möglichst frühzeitig wecken. Obwohl das Fach Chirurgie eines hohen manuellen Geschicks und großer dreidimensionaler Vorstellungskraft bedarf, ist es erlernbar. Glücklicherweise haben wir an unserem Standort keine Nachwuchssorgen. Das führe ich unter anderem auf Mentoringprogramme, die Einbindung von Studierenden in den Klinikalltag, die Teilhabe an aktuellen Forschungsprojekten und auf die Förderung der Eigenverantwortung zurück. Bei uns kann man sehr schnell am Erfolg teilhaben.
Pascher: Ich möchte zwei Aspekte herausgreifen – digitale Techniken und neue Lehrmethoden: Zum einen nutzen wir für die Lehre minimal-invasiver Operationsverfahren zunehmend virtual reality-basierte Simulatoren. Zum anderen Virtual-Reality-Brillen, um den Zugang zur topografischen Anatomie und den besten Operationsverfahren zu vermitteln. Für die Studierenden im praktischen Jahr und die Pflegeschüler haben wir zudem ein interprofessionelles Unterrichtskonzept entwickelt, das pflegerische Praxisanleiter und Ärztinnen und Ärzte verantworten.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Raschke: Die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Fachdisziplinen und anderen Kliniken ist von höchster Bedeutung für den medizinischen Fortschritt und die effektive Patientenversorgung. Neue Methoden und Denkweisen einer anderen Fachrichtung kennenzulernen und einzubinden, trägt wesentlich zum Erfolg der Behandlung bei. Während früher kaum oder gar kein Austausch zwischen den verschiedenen Disziplinen und Kliniken stattfand, geschweige denn zwischen den Ärztinnen und Ärzten, dem OP- und Pflegepersonal sowie den Physiotherapeuten, ist das heutzutage die Regel. Dazu hat das Trauma-Netzwerk wesentlich beigetragen. Vor allem bei schwer verletzten Patienten kooperieren wir mit den anderen Spezialdisziplinen wie der plastischen Chirurgie oder der Augenklinik. Glücklicherweise können wir auch schnelle Kommunikationswege wie beispielsweise die Telemedizin nutzen. Das hilft besonders in ländlichen Regionen.
Technische Weiterentwicklungen/Robotik
Pascher: Die Robotik wird in der Chirurgie ein essenzieller Bestandteil werden. Sie ermöglicht zum einen minimalinvasive Prozeduren und OP-Methoden, die ohne Roboter-Assistenz nicht unmittelbar aus der offenen Chirurgie in ein klassisch minimal-invasives Prozedere übertragen werden können. Zum anderen erlaubt sie einen minimalinvasiven Zugang bei komplex voroperierten Patienten. Die Chirurgie 3.0 stellt eine neue Evolutionsstufe der Chirurgie dar, die organschonendes und organerhaltendes Operieren, eine schnellere Heilung der Patienten und eine Verringerung der Komplikationen bei großen bauchchirurgischen Operationen ermöglicht. Die robotische Technologie, die derzeit noch mit hohen Investitionskosten verbunden ist, verändert die chirurgische Arbeitsweise grundlegend und stimuliert Innovationen in der Aus- und Weiterbildung und der interprofessionellen Zusammenarbeit.
Raschke: Wie viele andere medizinische Bereiche hat die Digitalisierung auch auf die Chirurgie einen großen Einfluss. Unser Fach hat dank der Radiologie mit dreidimensionaler Darstellung komplexer Verletzungen – auch während der Operation – eine fantastische Entwicklung genommen. Wir sind noch präziser geworden: So können wir beispielsweise bei Kreuzbandverletzungen unsere Transplantate exakt platzieren, damit die Funktion vollständig wiederhergestellt werden kann. Moderne Navigationsverfahren ermöglichen es uns in der Wirbelsäulenchirurgie, die Implantate präzise zu platzieren. So können wir schwer zugängliche Strukturen über schonende Zugänge rekonstruieren. Das war früher riskant. Durch die Bildgebung erfahren wir immer mehr Details über die Anatomie. Ein anderes Beispiel ist die Mikrochirurgie. Die Kollegen aus unserer plastischen Chirurgie haben einen Operationsroboter, der dabei unterstützt, feinste Verbindungen von Blutgefäßen herzustellen, die einen Durchmesser unter 0,3 Millimeter haben – das ist weit dünner als ein Kopfhaar.
Spezialisierung
Raschke: Die Spezialisierung der Chirurgen nimmt stetig zu. Es gibt Experten für Hände, Knie, Schultern oder Wirbelsäule. Das ist auch gut so, denn es handelt sich oft um äußerst komplizierte Verletzungen oder Folgen von Verletzungen. An der Universität haben wir das Glück, höchst engagierte Mitarbeiter in einem perfekten Umfeld zu haben. Unsere Mitarbeiter sind geradezu von ihren Aufgaben ‚infiziert‘ – somit können die Patienten sicher sein, immer nach den modernsten Methoden und nach allen Regeln der Kunst behandelt zu werden.
Bild: Hochleistungsmedizin trifft Historie: Anlässlich des Jubiläums 100 Jahre Chirurgie am UKM wurde am vergangenen Freitag (08.09.2023) vor der Klinik an der Waldeyerstraße ein ausrangierter KUKA-Industrieroboter des unfallchirurgischen Biomechaniklabors symbolisch enthüllt. Der Industrieroboter wurde über 20 Jahre in zahlreichen Forschungsprojekten eingesetzt.
Bild: Das schnelle Wachstum von Kindern ist eine gewaltige Aufgabe für Knochen, Sehnen und Bänder: Viel Bewegung und Hilfe aus der Natur unterstützen dabei. Foto: DJD/Ranocalcin/Getty Images/Family Veldman
Bewegungsapparat: Starke Knochen schon im Kindesalter fördern
(DJD) – Stundenlang durch Wald und Wiesen stromern, im Hof Gummitwist oder Himmel und Hölle spielen, Höhlen bauen, Schaukeln, Bolzen, Klettern und vieles mehr: So haben die meisten Kinder früher ihre Nachmittage verbracht. Heute spielt körperliche Aktivität bei den Jüngsten eine immer geringere Rolle. Spätestens mit dem Schuleintritt geht die Bewegungshäufigkeit zurück – laut einer Studie der Universität Heidelberg sitzen schon Grundschulkinder bis zu zehn Stunden am Tag. Die zunehmende Beschäftigung mit Smartphone und Co. trägt ebenfalls dazu bei. Dabei fördert jeder Schritt und jeder Sprung den Knochenaufbau und die gesunde Entwicklung des Bewegungsapparates.
Jung versäumt, später bereut
Bei Bewegungsmangel hingegen drohen Haltungsschäden, schlaffe Muskeln und Rückenschmerzen. Tatsächlich berichten wissenschaftliche Untersuchungen, dass bis zu 35 Prozent der Kinder im schulfähigen Alter innerhalb eines Jahres über Rückenschmerzen klagen. Und das zieht sich dann meist bis ins Erwachsenenleben – mit den entsprechenden Folgen. So werden circa 50 Prozent aller Erwachsenen mit Rückenschmerzen Schmerzmittel verschrieben, die wiederum ungünstige Nebenwirkungen haben. Umso wichtiger ist es, den Bewegungsapparat schon im Kindesalter gezielt zu stärken, zum Beispiel mit mehr Aktivität und Hilfe aus der Natur. Susann Rosen, Heilpraktikerin und Osteopathin für Kinder und Erwachsene in Bochum, erklärt dazu: „Ich empfehle meinen Patienten gerne Ranocalcin, denn das homöopathische Komplexmittel sorgt für stabile Knochen, elastische Sehnen und Bänder sowie flexible Faszien. Der Wirkkomplex besteht aus einem Calcium-Trio, Kieselsäure, Eisen und Zink. Er unterstützt den Stütz- und Bewegungsapparat ganzheitlich und ist bereits für Kinder ab dem ersten Lebensmonat geeignet.“ Ebenso wichtig ist es, dass Mama und Papa frühzeitig dafür sorgen, dass ihre Kinder ausreichend aktiv sind.
Tipps für Eltern
Mindestens eine Stunde pro Tag sollten die Kleinen sich bewegen, beispielsweise auf dem Spielplatz, beim Babyschwimmen, Kleinkindturnen, bei gemeinsamen Bewegungsspielen. Gut ist auch jede Art von Sport im Verein sowie viel mit dem Fahrrad und zu Fuß unterwegs zu sein.
Schreibtisch, Stuhl und Schulrucksack sollten in jedem Alter auf die ergonomischen Bedürfnisse der Kinder abgestimmt sein.
Starke Knochen lassen sich mit wichtigen Mineralstoffen fördern: Anregungen dazu gibt es in der Ranocalcin-Kinderbroschüre, die es im Servicebereich unter www.pflueger.de als kostenlosen Download gibt.
Darüber hinaus unterstützt eine ausgewogene, calciumreiche Ernährung den Bewegungsapparat. Geeignete Quellen sind hier Nüsse, grünes Gemüse und Vollkornprodukte.
Bild: Prof. Birgit Burkhardt (hier mit Hund „Täta“) bei den Vorbereitungen auf einem SUP-Board. (Foto: UKM)
Am 9. September ist es soweit: Die Kinderonkologin Prof. Birgit Burkhardt von der UKM Kinderonkologie wird – zum zweiten Mal – mit einem Stand-Up-Paddle-Board hunderte von Kilometern zurücklegen, um Geld für krebskranke Kinder zu sammeln. Ein Blick auf schon Erreichtes, neue Ziele und die Motivation, Gutes zu tun.
Münster (ukm/lwi) – Elf Städte, 220 Kilometer in maximal 36 Stunden und hoffentlich (wieder) ein ordentliches Spendenaufkommen für krebskranke Kinder – das sind die Ziele, die sich Prof. Birgit Burkhardt vor ihrer Stand-Up-Paddel-Tour für den guten Zweck gesetzt hat. Am 9. September startet die Kinderonkologin, die am UKM (Universitätsklinikum Münster) arbeitet, ihre „Sup-Challenge 2023“ im niederländischen Leeuwarden. Zusammen mit Raphaela Herbort, Frederik Nölke und Marcel te Vrugt wird sie auf dem Stand-Up-Paddle-Board „Dragon“ einmal quer durch Friesland paddeln und mit der Aktion Spenden für die „Kinderkrebshilfe Münster“ sammeln.
Neben dem guten Zweck geht es dem Team aber auch ums simple Spaß-Haben. „Wir wollen ausprobieren, wie’s uns so geht, wenn wir etwa 36 Stunden, also Tag-Nacht-Tag, zu viert auf einem SUP durch die Landschaft und elf Städte Frieslands paddeln“, sagt Burkhardt und ergänzt: „Zum Glück werden wir von unserer Crew an Land – Heike Thorer und Carlotta Nölke – versorgt.“ Und auch wenn es sich bei der Tour formal um ein Rennen handelt, gibt es laut Burkhardt trotz intensiver Vorbereitungen keine Ambitionen „in dessen Ausgang einzugreifen“. Oder anders formuliert: „Am Ziel anzukommen, wäre großartig“. Im Vordergrund stehen vielmehr die krebskranken Kinder. Und das schon zum zweiten Mal, denn bereits im vergangenen Jahr hatte Burkhardt eine ganz ähnliche wohltätige Tour unternommen, als sie über neun Tage 262 Kilometer von Münster nach Greetsiel an der Nordsee paddelte. Knapp 28.000 Euro waren dabei zusammengekommen – damals für die Vereine „Herzenswünsche“ und „Stiftung Bürger für Münster“. „Diesmal ist die Strecke zwar etwas kürzer“, sagt Burkhardt, „aber dafür soll sie in maximal 36 Stunden auch komplett bewältigt werden“.
Berichtet wird über die Tour auf dem Instagram-Kanal „supchallenge2023“. Die Crew freut sich über alle, die das Vorhaben unterstützen und über jeden Euro für den Verein „Kinderkrebshilfe Münster“. Weitere Infos (auch zu Spendenmöglichkeiten) unter: www.supchallenge.de
Bild: Bei der Versorgungsplanung ist es sinnvoll, sich fachkundige Unterstützung zu suchen – etwa im Rahmen einer Pflegeberatung. Foto: DJD/compass private pflegeberatung
Wichtige Entscheidungen über die letzte Lebensphase selbst in die Hand nehmen
(DJD) – Was passiert mit mir, wenn ich krank oder pflegebedürftig werde und wichtige Entscheidungen nicht mehr selbst treffen kann? Wie möchte ich medizinisch behandelt und pflegerisch versorgt werden? Wer soll mich rechtlich vertreten? Bei der Versorgungsplanung geht es darum, solche Fragen zu klären und seine eigenen Vorstellungen für die letzte Lebensphase in entsprechenden Verfügungen festzuhalten. Doch die meisten Menschen haben das (noch) nicht getan. „Das kann weitreichende Folgen haben, da oft nicht klar geregelt ist, wer was entscheiden darf, und im Ernstfall Betreuungsgerichte ins Spiel kommen können“, erklärt Thomas Gmeinder von der compass private pflegeberatung. Er empfiehlt diese fünf Schritte:
1. Gedanken machen
Zunächst sollte man einfach einmal darüber nachdenken, ob man überhaupt eine Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase machen möchte. Bei der Entscheidung kann helfen, sich verschiedene Situationen vorzustellen, die entstehen könnten, und zu überlegen, was man sich dann für sich wünschen würde.
2. Informieren
Zur Vorsorgeplanung sollten eine Patientenverfügung, eine Vorsorgevollmacht und/oder Betreuungsverfügung und eventuell ein Testament gehören. Im Internet gibt es dazu zahlreiche Informationen, etwa unter www.pflegeberatung.de. Das Bundesjustizministerium bietet auf www.bmj.de unter dem Menüpunkt „Service“ Broschüren sowie Musterformulare an.
3. Pflegeberatung nutzen
Eine große Hilfe kann das Wahrnehmen einer Pflegeberatung sein. „Die Berater und Beraterinnen sind mit der Thematik vertraut und können wichtige Hinweise geben“, so Gmeinder. Kostenfreien Rat für jedermann gibt es zum Beispiel telefonisch bei compass unter der Rufnummer 0800 – 101 88 00. Einen Rückruf kann man über die Homepage compass-pflegeberatung.de vereinbaren.
4. Vollmachten erstellen
Gut informiert geht es dann an die Erstellung der Dokumente. Dabei können weitere Fachleute hinzugezogen werden. So beraten viele Hausärzte bei der Ausgestaltung der Patientenverfügung. Für eine Vorsorgevollmacht oder Betreuungsverfügung sowie ein Testament kann man sich an eine Rechtsberatung, einen Anwalt oder Notar wenden.
5. Archivieren und aktualisieren
Bei allen Dokumenten ist es entscheidend, dass sie im Ernstfall auch gefunden werden und greifbar sind. Deshalb sollten wichtige Personen über den Aufbewahrungsort informiert sein. Gegen eine kleine Gebühr können die Dokumente auch beim Zentralen Vorsorgeregister der Bundesnotarkammer (www.vorsorgeregister.de) registriert werden. Wichtig: Sie sollten regelmäßig aktualisiert werden, um aktuellen medizinischen und rechtlichen Standards zu entsprechen.
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