NRW-Gesundheitspreis: Acht Häuser der Franziskus Stiftung ausgezeichnet

NRW-Gesundheitspreis: Acht Häuser der Franziskus Stiftung ausgezeichnet

Bild: Für die acht Häuser der St. Franziskus-Stiftung Münster nahmen Vertreter der Geschäftsführung, Pflegedirektion und der beiden Flexteams den Gesundheitspreis in Düsseldorf entgegen. (© Foto/St. Franziskus-Stiftung Münster)

Düsseldorf – Acht Krankenhäuser der St. Franziskus-Stiftung Münster wurden jetzt von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann für das Arbeitszeitmodell „Flexteam“ mit dem Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen 2022 ausgezeichnet. Mit dem Preis würdigt das Land jährlich innovative Projekte im Gesundheitswesen. Das Thema der diesjährigen Ausschreibung zum Landesgesundheitspreis lautete „Fachkräftegewinnung im Gesundheitswesen“.

„Die Notwendigkeit eines funktionierenden Ausfallmanagements in der Pflege in unseren Krankenhäusern hat uns veranlasst, neue Wege zu gehen“, erklärt Dr. Nils Brüggemann, Vorstandsvorsitzender der Franziskus-Stiftung „daher haben wir gemeinsam ein System entwickelt, welches für einen stabilen Dienstplan für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflege sorgt.“ Dieses Arbeitsmodell kommt dem Wunsch vieler Pflegekräfte nach, ihren Dienstplan und private Belange wie die Familie, ein Hobby oder ein Studium besser aufeinander abstimmen zu können. Im klassischen Drei-Schicht-System ist das meist schwierig. Viele Fachkräfte kehren aus diesem Grund oftmals nach einer Elternzeit oder anderweitigen beruflichen Auszeiten nicht zurück in den Pflegeberuf.

Die beiden Flexteams, zentral organisiert durch zwei Flex-Büros, sprechen auf moderne und zeitgemäße Art und Weise Bewerberinnen und Bewerber an, die sich in einer speziellen Lebensphase befinden oder individuelle Bedingungen mitbringen. „Die Flexteam-Mitarbeitenden können ihre Arbeitszeit selbst bestimmen, wodurch wir Pflegekräfte neu oder wieder für die Pflege gewinnen konnten“, berichtet Thorsten Keuschen, Regionalgeschäftsführer in Ahlen, Beckum und Hamm. Die Mitarbeitenden werden in den beteiligten Krankenhäusern immer dort eingesetzt, wo aufgrund von Krankheitsausfällen oder temporär offenen Stellen Bedarf besteht. Dadurch wird langfristig der Dienstplan für alle Pflegenden der beteiligten Kliniken verlässlicher, denn Bestandsmitarbeitende müssen zünftig nicht mehr einspringen, wenn auf den Stationen jemand ausfällt – das übernehmen zunehmend mehr die Flexteam-Mitarbeitenden.

Insgesamt konnten rund 220 Mitarbeitende in Teilzeitarbeitsverhältnissen (einem Äquivalent von 114 Vollzeitstellen entsprechend) in der Pflege durch das Flexteam besetzt werden. „Wir freuen uns sehr, dass unser Konzept von den Pflegekräften so gut angenommen wird“, so Annika Wolter, Regionalgeschäftsführerin für Münster, Hiltrup, Greven, Lüdinghausen und Telgte, „dass es nun auch als Vorzeigemodell mit dem NRW-Gesundheitspreis ausgezeichnet wurde, bestätigt uns auf diesem erfolgreichen Weg der Gewinnung von Fachkräften.“
Für das Flexteam haben sich folgende Krankenhäuser der St. Franziskus-Stiftung Münster zusammengetan: St. Barbara-Klinik Hamm, St. Franziskus-Hospital Ahlen, St. Elisabeth-Hospital Beckum, St. Franziskus-Hospital Münster, Herz-Jesu-Krankenhaus Hiltrup, Klinik Maria Frieden Telgte, Maria-Josef-Hospital Greven und das St. Marien-Hospital Lüdinghausen.

Weitere Informationen unter: www.flexteam-karriere.de oder www.flexteam-muensterland.de.

Die St. Franziskus-Stiftung Münster zählt zu den größten konfessionellen Krankenhausgruppen Deutschlands. Sie wird nach modernen Managementkonzepten geführt. Die Stiftung trägt Verantwortung für derzeit 14 Krankenhäuser sowie neun Behinderten- und Senioreneinrichtungen in den Ländern Nordrhein-Westfalen und Bremen. Darüber hinaus hält sie Beteiligungen u.a. an ambulanten Rehabilitationszentren, Pflegediensten und Hospizen. In den Einrichtungen der Franziskus Stiftung werden jährlich über 550.000 Menschen stationär und ambulant behandelt, in den Langzeiteinrichtungen etwa 1.000 Menschen betreut. Über 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für kranke, behinderte und alte Menschen. Der Vorstand besteht aus Dr. Nils Brüggemann (Vorsitzender), Dr. med. Daisy Hünefeld und Dr. med. Ulrich Knopp.

Blutzuckermessung: Die Geschichte

Blutzuckermessung: Die Geschichte

Bild: Einfach zu bedienende Messgeräte sind sehr wichtig im Alltag mit Typ-2-Diabetes. Die Entwicklung dorthin begann vor rund 40 Jahren. Foto: DJD/Roche Diabetes Care

Blutzuckermessung: Vom Geruchstest zur einfachen Selbstkontrolle

(DJD) – Mit einem einzigen Blutstropfen in Sekundenschnelle selbst den Blutzucker messen? Den Wert direkt auf das Smartphone übertragen und in einem digitalen Tagebuch die Zusammenhänge zwischen Lebensstil und Blutzucker auf einen Blick erkennen? Für viele der über elf Millionen Menschen mit Diabetes in Deutschland ist die selbstständige Blutzuckermessung heute Normalität – dank innovativer Entwicklungen, die bereits vor rund 40 Jahren begonnen haben.

Vom Geruchstest zur modernen Blutzuckermessung

Vor dem 20. Jahrhundert war die Zuckermessung ganz einfach: Der Urin wurde beschnuppert und probiert. Schmeckte der Urin leicht süßlich, lautete die Diagnose „honigsüßer Durchfluss“ (deutsch für „Diabetes mellitus“). Erst um 1900 fanden Forscher heraus, dass bei süßlichem Urin der Zucker im Blut nicht richtig abgebaut wird. Für eine Messung benötigte man damals eine heute unvorstellbare Menge an Blut: einen viertel Liter. Etwa 70 Jahre später begann die Entwicklung von Blutzuckermessgeräten. Sie wogen mehr als ein Kilogramm – und nahmen Ärztinnen und Ärzte komplett die manuelle Auswertung der Werte ab. Verändert wurde die gängige Praxis der Diabetestherapie dann Anfang der 80-er-Jahre. Mit einem modernen Gerät konnten Patientinnen und Patienten ihren Blutzucker nun selbst zu Hause messen und mussten nicht mehr alle vier Wochen in die Arztpraxis. Dies änderte das Leben von Menschen mit Diabetes grundlegend: Sie konnten ab sofort viel engmaschiger ihren Blutzucker kontrollieren und direkt auf zu hohe und zu niedrige Werte reagieren. Dazu kamen eine völlig neue Freiheit und ein selbstbestimmter Umgang mit ihrem Diabetes. Zu Beginn war die Blutzucker-Selbstmessung unter Fachleuten sehr umstritten. Man konnte sich nicht vorstellen, Verantwortung in der Diabetestherapie an die Patientinnen und Patienten abzugeben.

Heutiger Alltag: Selbstbestimmtes Diabetesmanagement

Eines der modernen Blutzuckermessgeräte, das vor vierzig Jahren die Diabetestherapie grundlegend veränderte, hieß „Reflolux“. Entwickelt wurde es von der Firma Boehringer Mannheim, die heute zum Schweizer Pharmaunternehmen Roche gehört. Außerdem konzipierte das Mannheimer Unternehmen in Zusammenarbeit mit Diabetologinnen und Diabetologen auch das weltweit erste strukturierte Schulungsprogramm für Menschen mit Diabetes. Die Blutzucker-Selbstmessung war außerdem der Startschuss für eine Reihe weiterer Innovationen. Mehr Infos dazu unter: www.accu-chek.de. Heute unterstützen die beiden modernen Messgeräte Accu-Chek Guide und Accu-Chek Instant sowie die Diabetesmanagement-App mySugr Millionen Nutzerinnen und Nutzer weltweit verlässlich in ihrem Alltag.

Regeneration: Schneller wieder auf die Füße kommen

Regeneration: Schneller wieder auf die Füße kommen

Bild: Kraftlos und abgeschlagen: Vielen Menschen fällt es schwer, nach einer Krankheit wieder richtig fit zu werden. Foto: DJD/Dr. Wolz/nenetus – stock.adobe.com

Wie man die Regeneration nach einer Erkrankung gezielt fördern kann

(DJD) – Müde und erschöpft ist jeder ab und zu – etwa in Phasen hoher körperlicher oder geistiger Anforderungen. Vor allem jedoch nach einer Krankheit fällt es Menschen oft schwer, wieder richtig auf die Füße zu kommen. Das zeigt sich derzeit ganz besonders am Beispiel von Covid-19. Auch wenn die Infektion überstanden ist, haben viele Mühe, sich vollständig zu erholen. Sie leiden unter anhaltender Abgeschlagenheit, Kraftlosigkeit und sind insgesamt weniger belastbar. Das kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Grund genug für alle Betroffenen, die Regeneration aktiv zu fördern.

Post-Covid: Atemstatus und Müdigkeit verbessern

Das beginnt zunächst damit, auf ausreichend Ruhe und eine gute Schlafqualität zu achten – also möglichst immer zur gleichen Zeit ins Bett gehen, rechtzeitig vorher TV, Tablet und Co. abschalten und eine ruhige, dunkle Umgebung schaffen. Doch das allein reicht meist nicht aus. Die Regeneration lässt sich noch gezielter unterstützen. Dies zeigt eine aktuelle Studie der New Vision Universität Tiflis: Hier erhielten 37 Personen, die Corona hatten, in der Rehabilitierungsphase über vier Wochen ein Aufbaupräparat mit Enzym-Hefezellen wie Zell Oxygen plus. Bei den Probanden konnte im Vergleich zu einer Kontrollgruppe eine signifikante Verbesserung beim Atemstatus und bei der Müdigkeit festgestellt werden. Die Forscher nehmen an, dass die verabreichten Enzym-Hefezellen eine mitochondriale Aktivierung in den Geweben auslösen könnten. Mitochondrien sind dafür verantwortlich, rund um die Uhr Energie bereitzustellen.

Selbsthilfe bei Abgeschlagenheit

Darüber hinaus können verschiedene Maßnahmen zur Selbsthilfe im Kampf gegen die Müdigkeit sinnvoll sein. Viele Tipps hierzu gibt es auch unter www.wolz.de. So ist eine vollwertige Ernährung mit viel Obst und Gemüse ebenso empfehlenswert wie Bewegung bei Tageslicht an der frischen Luft. Geeignet ist leichter Ausdauersport ohne Überanstrengung wie Nordic Walking, Tanzen, Spaziergehen oder Radfahren. Vermeiden sollte man Energiefresser wie ständigen Stress, Druck und Ängste. Ein unterschätzter Energiebooster ist hingegen eine positive Lebenseinstellung. Dazu beitragen kann beispielsweise Musik, bewusste Dankbarkeit sowie Geselligkeit mit Freunden und Familie. Außerdem sollte man sich klarmachen, dass im Leben nichts perfekt sein muss.

Die Geschwisterschule des Clemenshospitals feiert 20-jähriges Jubiläum

Die Geschwisterschule des Clemenshospitals feiert 20-jähriges Jubiläum

Bild: Die Torte steht bereit, mit der Heriburg Hidding, Sarah Grove, Birgit Batenhorst, Nicole Marquardt, Nicole Steinkamp und Uta Naber (v.l.) das Jubiläum der Geschwisterschule angemessen feiern werden. (© Foto/Clemenshospital)

Geschwisterschule: Mit Diplom in die Rolle des Geschwisterkindes

Münster – Die Torte steht bereit, der alkoholfreie Sekt perlt im Glas und die Stimmung ist prima, die kleine Feier zum 20-jährigen Bestehen der Geschwisterschule des Clemenshospitals kann beginnen! Als es vor zwei Jahrzehnten losging, war das Konzept in Münster noch unbekannt. „Wir haben damals auf der Kinderintensivstation gemerkt, dass die Kinder besser in die Schwangerschaft der Mutter einbezogen und auf das neue Geschwisterkind vorbereitet werden sollten. Daraufhin haben wir das Konzept entwickelt. Die Kollegin Martina Lewin kannte ein ähnliches Projekt in Hamburg“, erinnert sich Birgit Batenhorst, Pflegekoordinatorin und gemeinsam mit Lewin und Katja Bomholt Gründerin der Geschwisterschule.

Besonders bei Einzelkindern kommt es immer wieder zu Unsicherheit und Eifersucht, wenn sich plötzlich alles um das neue Baby dreht. „Die Kinder müssen erst ihre neue Rolle in der Familie finden, dessen Gefüge sich durch den Nachwuchs total verändert“, wie Nicole Steinkamp weiß, die auf der Kinderintensivstation des Clemenshospitals arbeitet. Kinder zwischen vier und neun Jahren erfahren in der Geschwisterschule kindgerecht, was während der Schwangerschaft passiert, wie die Geburt abläuft und was sie hinterher mit dem neuen Geschwisterkind spielen oder singen können.

Besonders beeindruckt sind die Kinder von der Entwicklung des Fötus von der Größe eines Reiskorns über das eines Gummibärchens und dem Gewicht einer Schokoladentafel bis zum fertigen Baby mit der Schwere eines Medizinballs. Nach dem Theorieteil kommt der Ausflug in den Kreißsaal und auf die geburtshilfliche Station, an Puppen können die kleinen Nachwuchsgeschwister danach ausprobieren, wie das Waschen, Wickeln und Füttern funktioniert. Außerdem erfahren sie zum Beispiel, dass das kleine Baby aus Sicherheitsgründen noch keine Kuscheltiere haben darf. Am Ende gibt es für alle Absolventinnen und Absolventen der Geschwisterschule einen Orden und ein Diplom. So steht dem Start in die Zukunft als Geschwisterkind nichts mehr im Weg!

German Medical Award 2023 geht zwei Mal ans UKM

German Medical Award 2023 geht zwei Mal ans UKM

Bild: Freuen sich über die zwei German Medical Awards für das Format #nichtselbstverständlich: (v.l.) Anna Weber, Xhemal Xhemalaj, Frederic Thiel (mit Preis), Kathrin Witte, Meike Soller (mit Preis) und Henrik Feld. (© Foto/UKM)

Gleich zweimal – in der Kategorie Medizinische Kommunikation und in der Kategorie Medizinische Exzellenz – wurde das UKM (Universitätsklinikum Münster) Mitte November bei der Preisverleihung des German Medical Award in Düsseldorf bedacht. Beide Preise bekam das UKM für die Unterstützung und Umsetzung des Formats #nichtselbstverständlich, das am 1. April 2021 deutschlandweit große Aufmerksamkeit bekam. Joko & Klaas hatten damals sieben Stunden zur besten Sendezeit den Alltag deutscher Pflegekräfte gezeigt. Im Mittelpunkt: Meike Soller, Fachgesundheits- und Kinderkrankenpflegerin für Intensivpflege und Anästhesie im Knochenmarktransplantationszentrums (KMT) am UKM.

Münster (ukm/aw) – Corona-bedingt war die Verleihung des German Medical Awards im vergangenen Jahr ausgefallen, weswegen die Jury die Preise erst in diesem Jahr an die jeweiligen Gewinner in ihrer Kategorie übergeben konnte. Nachdem unter acht Mitbewerben der Kommunikationspreis an das UKM ging, war die Verleihung der höchsten Exzellenz-Auszeichnung am Ende der Veranstaltung eine sogar noch größere Überraschung. Neben dem Team des Geschäftsbereichs Unternehmenskommunikation, das das komplette Projekt organisatorisch und crossmedial über viele Kanäle begleitet hatte, freuten sich insbesondere die Kolleginnen und Kollegen der KMT-Station von Meike Soller, die zum Ausstrahlungszeitpunkt noch Meike Ista hieß, über die Preise, mit denen zu diesem Zeitpunkt niemand mehr gerechnet hatte.

Meike Ista hatte für das Format ihre Arbeit während einer ganz normalen Frühschicht mittels einer GoPro-Kamera selbst gefilmt. Aus der Ich-Perspektive konnten die Zuschauer damals beobachten, was die hochspezialisierte Pflegekraft in ihrem Alltag während einer Schicht im Knochenmarktransplantationszentrum alles leistet. Viele Menschen sprachen damals in ihren Reaktionen in den sozialen Medien anerkennend und mit Hochachtung darüber, wie schnell und doch präzise die Pflegekraft alles bewältigte und dabei stets freundlich und den schwer erkrankten Patienten zugewandt blieb.

Tagelang trendete das Format unter dem Hashtag #nichtselbstverständlich in den sozialen Medien und bekam im Nachgang sogar den Deutschen Fernsehpreis 2021. Die beiden German Medical Awards runden das preisgekrönte Format nun endgültig ab.