Brustkrebs

Ein Knoten in der Brust – Was tun?

Topthema_Brustkrebs

Angst. Jede Frau, die einen Knoten in ihrer Brust fühlt, kennt sie. Doch Angst ist eine positive Einrichtung unseres Körpers. Sie kann Berge versetzen und gibt den nötigen Anschub, sich mit dem Thema Krebs, dem eigenen Ich, dem eigenen Körper auseinander zu setzen. Der erste Schritt: die geeignete Diagnostik. Nicht jede Methode eignet sich für jede Frau in jedem Alter. Basiswissen ist gefragt.

In der Bundesrepublik Deutschland ist der Brustkrebs der häufigste bösartige Tumor bei Frauen: Jährlich erkranken fast 50.000 Frauen. Im Laufe ihres Lebens ist etwa eine von zehn Frauen betroffen. In den vergangenen Jahren haben sich die Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten immer weiter verbessert, sodass eine immer größere Zahl von Frauen geheilt wird. Hier erfahren Sie mehr über die Erkrankung, über Diagnose- und Therapieformen sowie die Nachsorge.

Hinweis: Verwenden Sie die Informationen aus unserer Gesundheits-Rubrik nicht als alleinige Quelle. Bitte fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden einen Arzt oder Apotheker.

 

 

Anatomische Grundlagen: Die weibliche Brust

Das Erscheinungsbild der Brust ist bei jeder Frau anders. Größe, Form und Hervorstehen der Brustwarzen, des Warzenhofes (Areola) sowie der Montgomeryschen Drüsen (Talgdrüsen im Bereich der Brustwarze, die manchmal wie Pickel aussehen) sind allesamt individuell sehr verschieden ausgeprägt. Die Brust verändert sich zudem auch mit den verschiedenen Lebensphasen der Frau.

Hormonelle Einflüsse auf die Brust

Die Brust unterliegt im monatlichen Wechsel zyklischen Veränderungen, die als Antwort auf wechselnde Hormonspiegel auftreten. Durch Östrogen und später auch Gestagen wird die Brust durch vermehrte Wassereinlagerung und stärkere Blutfülle etwas verfestigt; die Brustdrüsen schwellen dabei an und vermehren die Zahl ihrer Zellen. Diese Veränderungen dienen im Prinzip der Vorbereitung auf die Schwangerschaft und die ihr folgende Milchproduktion. Findet keine Eibefruchtung statt, bilden sich die Schwellungen und die anderen Veränderungen jeweils mit dem Beginn der Monatsblutung zurück.

Wenn sich diese Zyklen durch einige Jahre wiederholt haben, entwickeln manche Brüste ein verschieden starkes Ausmaß von „Knotigkeit“. Die hierbei entstehenden Knoten bestehen aus Bindegewebe und kleinen Zysten, man nennt sie daher fibrozystische Brustveränderungen (fibrozystische Mastopathie). Kurz vor der Monatsblutung sind die Knoten am stärksten ausgeprägt und können in der Brust ein erhebliches Spannungsgefühl hervorrufen. Die fibrozystischen Brustveränderungen verschwinden in der Regel nach der Menopause, können aber bei Frauen bestehen bleiben, die östrogenhaltige Medikamente einnehmen oder in ihren Nebennieren weiterhin große Mengen von Geschlechtshormonen produzieren. Diese gutartigen Veränderungen lassen sich in der Regel von bösartigen Knoten unterscheiden, da sie mit dem menstruellen Zyklus an- und abschwellen und sich zudem für den Erfahrenen etwas anders anfühlen als ein echter Brusttumor oder Brustkrebs.

Krankheitsursache

Manche Frauen, die mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert werden, fragen sich: Warum habe ausgerechnet ich Krebs? oder: Was habe ich falsch gemacht?

Zunächst einmal: An Brustkrebs zu erkranken, ist keine Frage der „Schuld“ oder des falschen Handelns, und es ist auch kein unabwendbares Schicksal, in das man sich fügen muss.
Die Ursachen des Brustkrebses – wie die Krebskrankheiten überhaupt – sind noch weitgehend unerforscht. Aus statistischen Erhebungen lassen sich jedoch bestimmte Risikofaktoren ableiten, die die Gefahr einer Brustkrebserkrankung erhöhen. Dies wiederum bedeutet nicht, dass jede Frau, auf die ein oder sogar mehrere Risiken zutreffen, zwangsläufig erkranken muss.

Erhöhte Risiken haben Frauen,

  • deren nahe Verwandte (Mutter/Schwestern) Brustkrebs hatten,
  • die bereits früher an Brustkrebs erkrankt waren,
  • die älter als 50 Jahre sind (allgemeines Altersrisiko),
  • die eine Problem-Mastopathie haben.

Brustkrebsarten

Brustkrebs (Mammakarzinom) tritt in unterschiedlichen Arten, Stadien und Altersgruppen auf, und entsprechend muss auch die Behandlung unterschiedlich ausfallen. Der Brustkrebs wird durch den generellen Krebstyp und dann genauer durch seinen speziellen Zelltyp gekennzeichnet. Die Feststellung des genauen Zelltypus ist deswegen besonders wichtig, weil die verschiedenen Typen unterschiedlich schnell wachsen und metastasieren.

Je mehr der Arzt darüber weiß, um welche ganz spezielle Art des Brustkrebses es sich bei der jeweiligen Patientin handelt, desto besser kann er die Behandlungsstrategie darauf abstimmen.

Prinzipiell gibt es zwei große Klassen von Brustkrebs, die nicht infiltrierende und die infiltrierende Form. „Infiltrierend“ bedeutet natürliche Gewebsabgrenzungen überschreitend. Abhängig von der Größe des Tumors und davon, ob bereits Tochtergeschwülste (Metastasen) entstanden sind, ordnet man den Tumor in eine bestimmte Krebsklassifikation ein. Diese Einteilung ist von großer Wichtigkeit für die Wahl der weiteren Behandlung.

Diagnose von Brustkrebs

Bei Verdacht oder Hinweisen auf eine Brustkrebserkrankung wird Ihr Arzt mit Ihnen über die Untersuchungen sprechen, die notwendig sind, um die Diagnose zu sichern. Die Diagnostik ist wichtig, um folgende Fragen zu klären und weiteres Vorgehen zu planen:

  1. Handelt es sich wirklich um einen bösartigen Tumor?
  2. Um welche exakte Brustkrebsart handelt es sich?
  3. Wo sitzt der Tumor? Wie groß ist er?
  4. Wie ist der Allgemeinzustand der Patientin?
  5. Wie weit ist die Erkrankung fortgeschritten?
  6. Hat sie sich auf die Lymphknoten ausgedehnt?
  7. Gibt es weitere Tochterabsiedelungen (Metastasen)?
  8. Welche Behandlung wird den größten Erfolg bringen?

Aufgrund der Ergebnisse dieser Untersuchungen und Ihrer persönlichen Gesamtsituation werden Sie dann gemeinsam mit den behandelnden Ärzten entscheiden, welche Behandlung für Sie am geeignetsten ist.

Quelle: © BKK Bundesverband

Die Diagnosemethoden

Mammographie

Sie zählt zu den gebräuchlichsten und wichtigsten Verfahren, Brustkrebs zu erkennen. Die Brust wird zwischen zwei Plexiglasplatten gedrückt, um eine möglichst dünne Schicht mit Röntgenstrahlen zu durchleuchten. Das kann durchaus schmerzhaft sein. Der beste Zeitpunkt ist während der Periode und in der ersten Woche danach – der Flüssigkeitsgehalt ist dann am geringsten, die Brust entspannt. Bei einem verdächtigen Befund sollte die Mammographie aber nicht hinausgezögert werden, die schnelle Abklärung hat Vorrang. Ab 40 Jahren macht eine erste Mammographie Sinn. Spätestens ab dem 50. Lebensjahr sind zweijährige Kontrolluntersuchungen empfehlenswert. [Brustselbsttest]

+ Nicht tastbare Knoten sind ab 0,5 Zentimeter Durchmesser erkennbar, auch kleinste Kalkherde als erstes Signal einer vielleicht bösartigen Veränderung.
Bei Frauen unter 35 Jahren ist die Methode wegen des dichten Brustgewebes eingeschränkt aussagekräftig.

Unterstützt von Ärzten und Krankenkassen soll im Frühjahr 2000 ein Modell starten, das die Mammographie bei Frauen ohne Symptome (Screening) in ein organisiertes Programm einbindet. Vorrangiges Ziel: den Qualitätsstandard der Mammographie weiter zu erhöhen und so die Früherkennung zu optimieren.

Ultraschall (Sonographie)

Ergänzt die Mammographie und kann helfen, verdächtige Tastbefunde bei jüngeren Frauen abzuklären. Hochfrequente Schallwellen durchdringen das Gewebe. Über empfangene Signale baut sich ein Bild auf.

+ Es gibt keine Strahlenbelastung.
+ Die Schallwellen durchdringen auch das dichtere Brustgewebe jüngerer Frauen.
Als alleiniges Diagnosemittel ist die Sonographie nicht ausreichend.
Die Aussagekraft hängt, stärker noch als bei der Mammographie von der Qualität des Untersuchers ab.

Kernspin oder Magnetfeldresonanztomographie (MR)

Sie liefert sehr detaillierte Bilder. Die Frau liegt in einer tunnelartigen Röhre. Starke magnetische Felder lassen das Brustgewebe scheibchenweise auf dem Computerbildschirm farbig erscheinen.

+ Es gibt keine Strahlenbelastung.
Die Aussagekraft dieser aufwändigen und teuren Methode ist noch nicht hinreichend bewiesen.

Positronen-Emissionen-Tomographie (PET)

Sie zählt zu den jüngsten Diagnose-Methoden. Nach Spritzen einer radioaktiv markierten Substanz können Regionen mit erhöhtem Stoffwechsel, wie Tumore, optisch erfaßt werden. Wie die MR wird auch dieses Verfahren erst erprobt.
Mammographie und ergänzend auch Ultraschall eignen sich gut, um Veränderungen im Brustgewebe zu erkennen. Absolute Sicherheit, ob ein Knoten gutartig oder doch eher bösartig ist, bringt nur eine Gewebeprobe.

Biopsie (Gewebeentnahme)

Ambulant oder operativ wird unter Narkose Gewebe entnommen und nach Färbung unter dem Mikroskop untersucht. Die Varianten:

Feinnadel-Punktion
Eine sehr feine, in die Brust eingeführte Nadel entnimmt dem verdächtigen Gewebe Zellen.

Hochgeschwindigkeits-Stanze
Eine in den Knoten geschossene Hohlnadel stanzt einen Gewebezylinder aus. Die Untersuchung ist vorbei, ehe ein Schmerz spürbar ist.

Vakuum-Biopsie
Die jüngste Weiterentwicklung der Stanze. Eine Nadel mit seitlicher Öffnung wird unter Röntgenoder Ultraschallkontrolle nach örtlicher Betäubung in die Brust eingeführt und um die eigene Achse gedreht. So kann gezielt mehr zusammenhängendes Brustdrüsengewebe entnommen werden als bei den anderen Varianten. Damit verringert sich auch die Gefahr, das verdächtige Gewebe zu verfehlen.

Das Risiko: Es kann vorkommen, dass Proben frei sind von Krebszellen, weil sie aus dem umliegenden gesunden Gewebe stammen. Diese Untersuchung sollte daher immer von Spezialisten durchgeführt werden.

Die Behandlung von Brustkrebs

Am Anfang war das Nichts. Frauen berichten von einer abgrundtiefen Leere nach der Diagnose. Doch dann, wenn der erste Schock überwunden ist über diesen Körper, der einen so schmählich im Stich gelassen hat dann gilt es, den entscheidenden Schritt zu gehen: die geeignete Therapie zu finden. Nichts überstürzen. Nehmen Sie sich zwei Wochen Zeit und fragen Sie im Zweifel einen weiteren Experten.

Vier Ohren hören mehr als zwei. Freundin oder Partner sind hilfreiche Begleiter. Sollten Sie dennoch lieber alleine auf Recherche gehen, nehmen Sie einen Kassettenrekorder mit. Bitten Sie Ihren Gesprächspartner, Fachaus-drücke zu meiden oder sie zumindest zu erklären.

Operation

Während noch in den 60er Jahren meist die gesamte Brust entfernt wurde, können heute über 70 Prozent aller Frauen brusterhaltend operiert werden. Nur die Geschwulst, die unmittelbare Umgebung und die Lymphknoten in der Achselhöhle werden entfernt. Untersuchungen des Tumorgewebes zeigen, mit welcher Wahrscheinlichkeit Metastasen entstehen und ob eine Chemotherapie notwendig ist. Eine zusätzliche Bestrahlung ist bei einer brusterhaltenden Operation in jedem Fall erforderlich.

Ob brusterhaltend operiert werden kann, hängt von der Größe des Tumors im Verhältnis zur Brustgröße ab. Voraussetzung: Der Tumor kann komplett entfernt und ein gutes kosmetisches Ergebnis erzielt worden. Dabei bedeutet eine amputierte Brust nicht zwangsläufig den Verlust der Lebensqualität. Eine betroffene Frau in den Vierzigern: „Ich stellte fest, dass man durchaus Männer kennen lernt.“

Auch die amputierte Brust kann rekonstruiert worden mit körpereigenem Muskelgewebe von Bauch oder Rücken oder auch mit Fremdmaterial wie Silikon oder KochsalzImplantaten. „In den letzten Jahren sind Silikon-Implantate zu Unrecht in Misskredit geraten“, meint Prof. Kaufmann. Silikon könne austreten, den Körper vergiften und das Immunsystem belasten, hieß es. Silikon gilt als rehabilitiert.

Chemotherapie

Allein das Wort flößt vielen Angst ein. Dabei ist die Chemotherapie heute kürzer als früher, Nebenwirkungen sind besser zu behandeln. Die medizinische Kunst: Zellgifte so zu kombinieren, dass sie den Krebs vernichten und Nebenwirkungen reduzieren. Die Chemotherapie wird auch vor der Operation eingesetzt: Studien zeigen, dass sie in 70 bis 90 Prozent den Tumor zurückbildet. Die Chance steigt, die Brust zu erhalten.

Die Therapie nach der Operation verringert das Risiko auf Metastasen und die Neubildung eines Tumors. Neueste Chemowaffe: Taxol und Taxotere. Studienergebnisse sind vielversprechend. Taxol zählt in den USA bereits Zur Standardbehandlung.

Hormontherapie

Die meisten Tumore der weiblichen Brust sind hormonabhängig. Ihr Wachstum lässt sich über Hormone oder Antihormone beeinflussen. Häufig verwendet: das Antiöstrogen Tamoxifen. Es beeinflusst Wachstumsfaktoren, soll das Entstehen von Metastasen verhindern und den Krebs zurückbilden.

Nachteil: Es können Nebenwirkungen auftreten wie Gebärmutterschleim-hautkrebs, Blutgerinnsel oder Lungenembolien. Doch der Nutzen überwiegt. Der Tumor und auch die Osteoporose werden in Schach gehalten. Im Test ist ein neue Antiöstrogen: Reloxifen. Nebenwirkungen sind noch nicht feststellbar, die Studien sind jedoch nicht abgeschlossen.

Herceptin-Therapie

Berechtigte Hoffnung wird auf das tumorspezifisch wirksame Medikament Herceptin gesetzt. Herceptin kann verordnet werden, wenn sich im Tumor sogenannte Oberflächenproteine nachweisen lassen. Das ist bei etwa einem Drittel aller Tumore der Fall.

Immuntherapie

Nur ein solides körpereigenes Abwehrsystem kann Krebszellen bekämpfen, neue verhindern und die Nebenwirkungen von Chemotherapie und Strahlen-behandlung minimieren. Die Mistel ist heute das bedeutendste biologische Medikament. Eindeutige Beweise für die Wirksamkeit gibt es heute jedoch noch nicht.

Psychologische Unterstützung

Für Frauen ist es oft hilfreich, schon während der Diagnosestellung mit einer psycho-onkologisch ausgebildeten Therapeutin zu sprechen. Sie kennt die Gefühle einer Frau, die in der Angst vor Krebs lebt, und bietet Hilfe und Orientierung. Das entlastet die Betroffene und sie kann sich auf das wirklich Notwendige konzentrieren.

Angst vor dem Rückfall

„Ihre Werte sind perfekt, Sie sind über den Berg…“
… meint der Arzt aufmunternd. Seine Worte besiegeln die bang herbei-gesehnte Wiedergeburt. Und schon klopft sie wieder an, diese verfluchte Angst. Jetzt meldet sie Zweifel an, ob das momentane Glück wohl von Dauer, der Krebs auf ewig besiegt sei. Chirurgen, Ärzte und Therapeuten kennen sie, die immer wiederkehrenden Fragen: Wie kann Ich die Angst vor dem Rückfall überwinden?

Mit der Diagnose „Sie haben Krebs“ wird schlagartig klar, das Leben ist endlich. „Die zentrale Angst ist die Angst zu sterben“, weiß DiplomPsychologin Bianca Senf, Therapeutin bei der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. in Frankfurt. Aber es gibt Hilfen, die Angst nicht zu groß werden zu lassen:

  • Nehmen Sie sich selbst wichtig und ernst und sprechen Sie Ihre Angst aus!
  • Versuchen Sie, zu konkretisieren, wovor genau Sie Angst haben. Angst kann durch mangelnde Information entstehen. Fragen Sie Ihren Arzt nach Beratungsstellen.
  • Gehen Sie mit sich selbst so um, wie Sie sich gegenüber einer guten Freundin verhalten würden.
  • Drücken Sie Gefühle wie Verzweiflung, Schmerz, Trauer oder Wut aus das wirkt meist entlastend und befreiend.
  • Gefühle lassen sich unterschiedlich ausdrücken: durch Tanzen, Malen, Bewegen, Plastizieren, Joggen oder Radfahren. Es muss nicht immer das Reden sein.
  • Halten Sie Kontakt zu Menschen, die Sie positiv erleben, und bauen Sie neue Kontakte auf.
  • Scheuen Sie sich nicht, Ihre Bedürfnisse und Erwartungen ganz konkret zu formulieren.
  • Tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus. Kontakte finden Sie über örtliche Selbsthilfegruppen.

Nützt die psychotherapeutische Hilfe?

Eine psychologische Begleitbehandlung ist immer dann sinnvoll, wenn beispielsweise folgende Symptome über einen längeren Zeitraum auftreten: scheinbar unbegründete Weinanfälle, Schlafstörungen und Alpträume, Angst und das Gefühl von Sinnlosigkeit Orientierungslosigkeit, Konflikte mit dem Partner, auch sexuelle. Sinn macht die Behandlung immer dann, wenn eine betroffene Frau das Gefühl hat, eine therapeutische Begleitung könne ihr helfen.

Hilfe wird in Einzelberatung oder therapie, in Gruppenberatung oder therapie sowie über sogenannte übende Verfahren wie etwa Entspannungstherapien geleistet. Wichtig ist die kompetente Betreuung durch einen psycho-onkologisch ausgebildeten Therapeuten.
Kann beruflicher Stress und Ärger die Krankheit wieder aktivieren?
Das kann heute noch nicht eindeutig beantwortet werden. Sicher scheint, dass ein positiver Umgang mit Stress die Abwehrkräfte stärken und die Lebensqualität verbessern kann. Hilfreich sind Stressbewältigungskurse. Patentrezepte gibt es nicht. Jede Frau sollte genau in sich hineinhorchen und nach ihren Bedürfnissen handeln.

Muss ich mein Leben, meine Ernährung und alle Gewohnheiten völlig ändern?
Betroffene berichten, wie sie zunächst alles superrichtig machen wollten: mit aus reichenden Vitaminen, einer gesunden Ernährung und viel Sport. Bis sie erkannten, dass ihnen dieser Perfektionsdrang auch wieder Streit bereitete.
Keiner kann wie in einem Glaskasten sitzen und nur supergesund leben. Denn dann kommen die Versagensängste erst recht. Nach dem Schema: Wenn der Krebs wiederkommt, bin ich selbst Schuld. Das ist falsch und wenig hilfreich.

Quelle: © DAK Krankenkasse – www.dak.de, 2005