Bild: Dr. Sebastian Schäfer steht am 28. Juni im Online-Format „UKM-Sprechstunde“ Rede und Antwort zum Thema Endometriose.

Wenn sich Gebärmutterschleimhaut fälschlicherweise im Becken, am Eierstock, an Blase oder Darm ansiedelt, führt dies oft zu starken Unterleibsschmerzen. An sogenannter Endometriose leiden Schätzungen zufolge ca. 2 Millionen Frauen in Deutschland. Im Online-Format „UKM-Sprechstunde“ am 28. Juni spricht Dr. Sebastian Schäfer (Leiter UKM-Endometriosezentrum) ab 18 Uhr über die Diagnosestellung und mögliche Therapieverfahren.

Münster (ukm/maz) – Die Schmerzen sind vielfältig, sie können von starken Bauchkrämpfen bei der Monatsblutung bis hin zu quälenden Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder Stuhlgang reichen: Nicht ohne Grund heißt Endometriose auch Chamäleon der Gynäkologie. „Viele Frauen denken, dass eine schmerzhafte Regelblutung normal sei. Doch häufiger als gedacht steckt mit der Endometriose eine ernsthafte Erkrankung hinter den anhaltenden Schmerzen im Unterbauch“, sagt Dr. Sebastian Schäfer, Leiter des UKM-Endometriosezentrums, der am Montag, 28. Juni, ab 18 Uhr im Online-Format „UKM-Sprechstunde“ über die Diagnosestellung durch Gewebeproben sowie die vielfältigen Möglichkeiten der Therapie, die von Medikamenten und Akupunktur bis zu operativen Verfahren reichen, spricht.

Bei Endometriose befindet sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle und kann dort auch in andere Organe hineinwachsen, beispielsweise im Bereich der Eierstöcke, am Darm oder an der Blase. „Das Problem ist, dass eine Endometriose, die nicht bereits andere Organe befällt, selten durch Ultraschall erkannt wird und daher oft erst dann diagnostiziert wird, wenn auf Verdacht eine Bauchspiegelung durchgeführt wird“, erklärt Schäfer. Viele Frauen haben eine Arzt-Odyssee hinter sich, denn nach Schätzungen von Experten sind zwischen 8 und 15 Prozent aller Frauen zwischen Pubertät und Wechseljahren von einer Endometriose betroffen. Bereits Heranwachsende können ab der ersten Menstruation Krankheitssymptome erleben, auch intergeschlechtliche oder nicht-binäre Personen können erkranken. Zudem ist nach Angaben der Endometriose-Vereinigung Deutschland bei ungefähr 40 bis 60 Prozent der Frauen, die ungewollt kinderlos bleiben, eine Endometriose die Ursache. „Ist die Diagnose gestellt, haben wir je nach Schweregrad verschiedene Möglichkeiten der Therapie – mit dem Ziel, die komplette Entfernung sämtlicher Endometrioseherde unter Erhalt der Fertilität anzustreben“, sagt Schäfer.

Weitere Informationen und Zugang zur Online-Veranstaltung am 28. Juni gibt es unter www.ukm-sprechstunde.de. Interessenten können vorab per Mail an ukm-sprechstunde@ukmuenster.de ihre Fragen zum Thema schicken, die dann in anonymisierter Form in der Veranstaltung beantwortet werden; zusätzlich gibt es live im Chat Raum für Fragen. Moderiert wird die Veranstaltung von Anja Wengenroth.