Bild: Dr. Florian Reinke, Leitender Oberarzt in der Klinik für Rhythmologie, wird auch am 8. November im Rahmen eines Online-Seminars über den Einsatz von Defibrillatoren sprechen. © Foto: UKM

Münster (ukm/lwi) – Das Herz steht still – und von jetzt auf gleich kann das Leben zu Ende sein. Jährlich erleiden schätzungsweise 65.000 Menschen in Deutschland einen plötzlichen Herzstillstand. Schnelle Hilfe kann in solchen Situationen Menschen wiederbeleben. Zusätzlich zum etablierten „Prüfen – Rufen – Drücken“ ist immer häufiger auch „Schocken“ mit einem AED (Automatisierter Externe Defibrillator) eine Option, wie Dr. Florian Reinke, Leitender Oberarzt an der UKM-Klinik für Rhythmologie, erläutert: „Das ist aber unbedingt nur dann empfehlenswert, wenn eine zweite Person dabei ist. Es darf nicht, sein, dass eine Person alleine einen Defibrillator holt und in dieser Zeit keine Herzdruckmassage stattfindet. Jede Minute, in der die nicht stattfindet, senkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um zehn Prozent“, sagt Reinke. Im Gegensatz zur Herzdruckmassage, mit der eine Zirkulation, also der Kreislauf aufrechterhalten werden kann, könne mit einem Defibrillator „die bösartige Herz-rhythmusstörung, die dem Kreislaustillstand sehr wahrscheinlich zugrunde liegt, beendet werden“.

Eine Scheu vor dem Gerät ist dabei nicht nötig. Zum einen, weil ohnehin nur falsch machen kann, wer gar nichts unternimmt. Zum anderen, weil die Defibrillatoren über ein Display und akustische Sprachanleitung auch Laien genau erklären, was zu tun ist.

Neben der akuten Hilfe sind aber natürlich auch vorbeugende Maßnahmen wichtig. Sie können verhindern, dass es überhaupt zu einem Herzstillstand kommt. Die Herzwochen der Deutschen Herzstiftung stehen daher in diesem November unter dem Motto „Herzkrank? Schütz Dich vor dem Herzstillstand“. Das UKM lädt in diesem Zusammenhang alle Interessierten am Mittwoch, 8. November, in der Zeit von 17.00 bis 18.30 Uhr zu einem Online-Seminar mit vielen Vorträgen rund um die Herz-gesundheit ein. Neben akuten Maßnahmen (auch dem Einsatz eines AEDs) bei einem Herz-stillstand wird es dann auch um Fragen nach den Ursachen und Möglichkeiten der Vorbeugung gehen. Schließlich geht dem plötzlichen Herztod als häufigste Ursache eine koronare Herzerkrankung voraus.

Thema: Online-Seminar „Bedrohliche Herzrhythmusstörungen verhindern – Herzkrankheiten vorbeugen, erkennen, behandeln“
Datum: Mittwoch, 8. November, 17 bis 18.30 Uhr
Anmeldung: Anmeldung (mit Vor- und Nachname) per Mail bis zum 6. November an kardiologie@ukmuenster.de
Weitere Informationen gibt es unter www.ukm.de/veranstaltungen. Die Teilnahme ist kostenlos