Die Ernährungsumstellung fängt morgens an

Die Ernährungsumstellung fängt morgens an

Bild: Ein ausgewogenes Frühstück ist für die ganze Familie wichtig. Ein Hirse-Buchweizen-Brei etwa kann eine vollwertige Alternative zu Cornflakes und Co sein und die Ernährungsumstellung erleichtern. Foto: djd/Jentschura International/wavebreakmedia – shutterstock

Ein leckerer Frühstücksbrei erleichtert den Wechsel zu vitalstoffreicher Kost

(djd) – Zwischen Gesundheit und Ernährung gibt es einen engen Zusammenhang. Das wurde von Ernährungswissenschaftlern seit Langem nachgewiesen. Jüngste Untersuchungsergebnisse lassen nun aufhorchen. Denn ein norwegisches Forscherteam konnte in einer kürzlich veröffentlichten Untersuchung nachweisen, dass gesunde Kost die Lebenserwartung deutlich steigern kann – und zwar um bis zu 13 Jahre. Je früher darauf geachtet wird, was auf den Teller kommt, desto besser. Allerdings zeigte sich, dass selbst im fortgeschrittenen Alter über 60 oder 80 Jahre die Umstellung auf eine mehrheitlich pflanzenbasierte Ernährung lebensverlängernd ist. Das bedeutet: Es ist nie zu spät, auf stark verarbeitete Lebensmittel, rotes Fleisch und Zucker zu verzichten und stattdessen vermehrt Gemüse, Vollkornprodukte und Nüsse zu verzehren.

Mit Hirse-Buchweizen-Brei fit durch den Tag

Für die erste Ernährungsumstellung bietet sich das Frühstück an, weil es als wichtigste Mahlzeit des Tages gilt. Wer schon morgens seinen Organismus mit hochwertigen Kohlenhydraten und basischen Vitalstoffen versorgt, ist früh fit und lange leistungsfähig. Eine vollwertige Alternative zu deftigem Wurstbrot, süßen Croissants oder zuckerhaltigen Cornflakes kann ein glutenfreier Hirse-Buchweizen-Brei wie „Morgenstund’“ sein, der in Bioläden erhältlich ist. Das kalorienarme Porridge für die ganze Familie wird entweder als Brei gekocht oder einfach mit heißem Wasser zubereitet. Es kann mit Früchten, Nüssen, Hafer- oder Mandeldrink sowie Gewürzen wie Zimt verfeinert werden. Aufgrund seiner hohen Nährstoffdichte hält es auch Kinder lange satt.

Viele Varianten für ein abwechslungsreiches Power-Frühstück

Wer morgens noch nicht so viel Hunger hat, kann die vitalstoffreiche Mischung als Muntermacher-Smoothie trinken oder frisch zubereitet zur Arbeit, ins Büro, in die Schule oder den Kindergarten mitnehmen. Abwechslung ist garantiert. Unter www.p-jentschura.com stehen zahlreiche Rezepte zum Download bereit. Die leckeren Frühstücksvarianten reichen von Power-Bowls über Kokos-Crumble bis zu Waffeln und Apfel-Zimt-Küchlein. Mit dem basenüberschüssigen Frühstück wird der Organismus zum Start in den Tag mit wichtigen Mineralstoffen wie Magnesium, Zink und Vitamin B1 versorgt. Sie können einen wichtigen Beitrag zur Funktion von Muskeln und Nerven leisten und für einen reibungslosen Energie-Stoffwechsel sowie einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt sorgen. Zudem können das Immunsystem gestärkt und Müdigkeit verringert werden.

ReKo Schüttorf: Pflegeprojekt ReKo eröffnet weiteren Standort und Anlaufstelle in Schüttorf

ReKo Schüttorf: Pflegeprojekt ReKo eröffnet weiteren Standort und Anlaufstelle in Schüttorf

Bild: v.l.n.r. Schüttorfs ehrenamtlicher Bürgermeister Jörn Tüchter, Samtgemeindebürgermeister Manfred Windhaus, ReKo-Case-Managerin Nicole Bußmann, Projektleiter Thomas Nerlinger, Leiterin des Familien Service Büro Ellen Tessin, Stellv. Vorstandvorsitzender der Gesundheitsregion EUREGIO Prof. Dr. Philipp von Landenberg, ReKo-Koordinatorin Hanna Reurik.

Häusliche Versorgung zielgerichtet stärken

Schüttorf – Noch im vergangenen Jahr war Gesine Bönnen aus Schüttorf völlig fit, konnte für sich und ihren Haushalt selber sorgen – bis zu jenem Tag im Juni 2021, als sie unglücklich stürzte, sich eine komplizierte Beinfraktur zuzog und langwierige Klinik- und Reha-Aufenthalte durchstehen musste. „Ich wollte nach Hause und dachte, ich käme zurecht. Aber ich konnte gar nichts“, erinnert sich die 69-Jährige. Um buchstäblich wieder auf die Beine zu kommen, ist einiges an Unterstützung nötig: Maßgeblich in die Wege geleitet hat dies Nicole Bußmann, Case Managerin des Regionalen Pflegekompetenzzentrums (ReKo) der Gesundheitsregion EUREGIO. Seit Anfang Januar ist ReKo nun auch mit einem festen Standort in Schüttorf vertreten, angesiedelt im Familien-Service-Büro an der Sportplatzstraße 1. Immer donnerstags von 08:30 bis 13:00 Uhr steht Nicole Bußmann dort als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

Hinter ReKo verbirgt sich ein zunächst auf vier Jahre angelegtes Projekt in der Grafschaft und im Emsland, das eine bessere Vernetzung und Digitalisierung in der regionalen Gesundheits- und Pflegelandschaft anstrebt. Die Umsetzung erfolgt in einem Konsortium mit der Gesundheitsregion EUREGIO, DAK-G (Konsortialführer) und Universität Osnabrück (Evaluation) unter fachlicher Begleitung von Prof. Dr. Thomas Klie und Prof. Dr. Michael Monzer. Kernelement von ReKo sind die sogenannten Case Manager, die konkrete Fälle betreuen und Betroffenen wie Gesine Bönnen sozusagen als Lotsen in der Vielfalt an Versorgungsangeboten vor Ort beiseite stehen. Als Kenner des Gesundheitssystems wissen sie, welche Hebel in Bewegung zu setzen und welche Anträge zu stellen sind, um die jeweils nötigen Hilfen zu erhalten – damit pflegebedürftige Menschen so lange wie möglich gut versorgt im häuslichen Umfeld bleiben können.

„Ich freue mich, nun hier bei den Klienten in Schüttorf angesiedelt zu sein. Das schafft mehr Flexibilität“, sagt Case Managerin Nicole Bußmann. Erfreut sind auch Samtgemeindebürgermeister Manfred Windhaus und Schüttorfs ehrenamtlicher Bürgermeister Jörn Tüchter. „ReKo greift eine wichtige Fragestellung auf – denn nur allzu oft wird das Tabuthema Pflege weit weggeschoben. Wir begrüßen es also sehr, dass nun auch in Schüttorf ein Standort als niedrigschwelliges Angebot geschaffen wurde, wo die Menschen sich informieren können“, so Windhaus. Er schätzt es zudem, dass mit Nicole Bußmann eine gebürtige Sameranerin dort ihren Dienst versieht. Jörn Tüchter fügt hinzu: „Ich weiß aus dem privaten Umfeld, wie schwierig es ist, die passende Versorgung zu bekommen. Der ReKo-Standort als zentrale Anlaufstelle leistet hier eine wichtige Unterstützung und kann zudem aufzeigen, an welchen Angeboten es vor Ort noch fehlt.“

Per Video aus Hannover zugeschaltet war auch der Landtagsabgeordnete Christian Fühner (CDU), der seine Glückwünsche zur Standort-Eröffnung übermittelte. Er unterstrich dabei die Vorreiterrolle, die das Emsland und die Grafschaft durch das ReKo-Projekt einnehmen und wertete dies als gemeinsamen Erfolg der Region: „Das Thema Beratung wird häufig unterschätzt, da wird noch einiges auf uns zukommen“, meinte Fühner mit Blick auf die Arbeit der Case Manager und versprach, sich auch nach Ablauf der Projektdauer in 2023 für einen Ausbau entsprechender Strukturen starkzumachen. Als Option stehe etwa eine Brückenfinanzierung durch Landesmittel nach einem Gespräch mit dem Staatssekretär Heiger Scholz im Nds. Sozialministerium erfreulicherweise in Aussicht. Ebenso wie Windhaus und Tüchter plädierte der Abgeordnete dafür, solche Vorhaben „größer zu denken“, die weitere Umsetzung Landkreis-übergreifend voranzutreiben und dabei die Kompetenzen der Gesundheitsregion EUREGIO über den EUREGIO-Zweckverband mit den 129 Mitgliedskommunen sowie in der Region Weser-Ems zu bündeln und dabei Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft einzubeziehen.

Groß ist die Freude über den ReKo-Fortschritt nicht zuletzt auch bei Thomas Nerlinger, Projektleiter und Geschäftsführer der Gesundheitsregion EUREGIO, und Hanna Reurik, ReKo-Koordinatorin für die Grafschaft Bentheim, die sich im Namen des ReKo-Teams für die tatkräftige Unterstützung bei allen mitwirkenden Akteuren bedanken. „Mit unserem Angebot möchten wir keinesfalls Doppelstrukturen schaffen, sondern vielmehr die gute Infrastruktur vor Ort mit unserem starken Netzwerk und den ReKo-Kooperationspartnern der Gesundheitsregion EUREGIO nutzen und weiterentwickeln“, sagte Thomas Nerlinger. Wie der Architekt beim Hausbau wolle ReKo die einzelnen „Gewerke“ im Pflegesektor zusammenführen, um die Versorgung der Menschen so zielgerichtet wie möglich zu gestalten. Hanna Reurik erklärt: „Gerade nach Krankenhaus-Entlassungen kann auf diese Weise einem Versorgungsbruch vorgebeugt werden, da ReKo auch die Häuslichkeit in den Blick nimmt.“

Gesine Bönnen hat noch einen längeren Genesungsprozess vor sich, doch es zeichnen sich Lichtblicke ab: „Als nächste Projekte sollen ein Handlauf an der Treppe vorm Haus und eine Rampe zum Garten hin beschafft werden“, sagt Nicole Bußmann. Verschiedene Dinge – etwa einen Fahrdienst durch die „Lutherengel“ oder die Genehmigung einer Haushaltshilfe – hat sie bereits organisiert. Die Case Managerin versteht sich als Sprachrohr für ihre Klientin, betont dabei aber, ausschließlich in deren Sinne zu handeln und nichts zu unternehmen, was sie nicht möchte. Gegenseitiges Vertrauen sei dabei unerlässlich. Gesine Bönnen, die auch Hilfe durch Nachbarn und Freunde erhält, zeigt sich jedenfalls sehr dankbar für die ReKo-Begleitung – und das nicht nur in fachlicher, sondern auch in menschlicher Hinsicht: „Wenn es mir einmal mies geht, ist Nicole diejenige, die mich wieder aufbaut.“

Weitere Informationen zum ReKo-Angebot unter www.rekopflege.de sowie über die zentrale Rufnummer 05921 / 961 844 und hier auf dem Gesundheitsportal

Hautentzündungen richtig behandeln

Hautentzündungen richtig behandeln

Bild: Nicht quetschen, sondern gezielt behandeln: Eitrige Hautentzündungen sollten sanft aufgelöst werden. Foto: djd/ilon Salbe classic/Getty Images/Boyloso

Für entzündete Hautstellen sollte es in der Hausapotheke passende Mittel geben

(djd) – Schnell ist es passiert: Ein Splitter in der Hand durch die Gartenarbeit, eine kleine Stelle, die sich infiziert, oder ein Pickel, an dem zu stark herumgedrückt wurde – und plötzlich rötet sich die Haut, schwillt an, spannt und schmerzt. Hautentzündungen sind weit verbreitet. Jetzt ist schnelle Hilfe gefragt – idealerweise direkt aus der gut sortierten Hausapotheke, um die Entzündung schnell in den Griff zu bekommen und eine Ausbreitung zu verhindern.

Wenn Eiter entsteht und nicht abfließen kann

Besonders unangenehm wird es, wenn sich Eiter bildet. Dies kann in der Folge einer Hautentzündung passieren. Eiter kann sich aber auch bei Abszessen, Rasierpustelchen, entzündeten Haarbälgen und Schweißdrüsen sowie Entzündungen rund um Finger- oder Fußnägel bilden. Er entsteht häufig dann, wenn Keime in tiefere Hautschichten eindringen, wo die Immunzellen des Körpers sie bekämpfen. Kann Eiter in der daraus resultierenden Entzündung nicht abfließen, wird der umliegende Bereich dick und druckempfindlich. In diesen Fällen kann ein bewährtes Arzneimittel wie die ilon Salbe classic eine gute Wahl sein. Dank antibakterieller, entzündungshemmender und durchblutungsfördernder Effekte unterstützt sie den Abfluss des Eiters, bekämpft wirksam die Entzündung und ist dabei gleichzeitig sanft zur Haut. Die rein pflanzliche Wirkstoffkombination regt den natürlichen Heilungsprozess an, was die Salbe zu einem geeigneten Allrounder für die Hausapotheke macht. Auf keinen Fall sollte man die entzündeten Stellen aufstechen oder ausdrücken. Einen Teil der Erlöse setzt der Hersteller der Salbe für wohltätige Zwecke ein, unter www.redel-stiftung.de gibt es dazu weitere Informationen.

Medikamente richtig aufbewahren

Eine gut sortierte Hausapotheke mit Desinfektionsmittel, sterilem Verbandsmaterial, entzündungshemmender Salbe sowie anderen Mitteln zum Beispiel gegen Halsschmerzen ist ratsam, um im Falle eines Falles gut gerüstet zu sein. Worauf man außerdem achten sollte, ist die richtige Unterbringung. Viele Menschen bewahren ihre Hausapotheke im Badezimmer oder der Küche auf. Das ist jedoch ungünstig, weil es hier zu warm und zu feucht ist. Besser ist es im meist kühleren Schlafzimmer. Zudem wird geraten, alle Mittel regelmäßig auf die Haltbarkeit zu prüfen und sie gegebenenfalls über den Hausmüll zu entsorgen und zu ersetzen.

Migräne: Helles Licht kann Migräne triggern

Migräne: Helles Licht kann Migräne triggern

Bild: Künstliches Licht und die Beleuchtung von Monitoren enthalten oft einen hohen Blauanteil. Für Menschen mit Migräne kann das unangenehm sein. Foto: djd/A. Schweizer/quadratmedia

Viele Patienten sind besonders empfindlich gegen Neon- und Bildschirmbeleuchtung

(djd) – Migräne ist in Deutschland weit verbreitet: Etwa 15 Prozent der Frauen und sechs Prozent der Männer leiden laut der Gesundheitsberichterstattung des Bundes unter der Kopfschmerzerkrankung. Typisch für Migräne sind die einseitigen, pulsierenden oder pochenden, oft schweren Schmerzen, die mit unangenehmen Begleiterscheinungen wie Übelkeit und Erbrechen, Licht und Geräuschempfindlichkeit einhergehen. Manche Betroffene leiden auch unter Sehstörungen und Missempfindungen, der sogenannten Aura. Tritt die Migräne häufig auf, kann sie die Lebensqualität stark einschränken.

Spezialfilter senken die Belastung

Da die genauen Ursachen der Migräne noch nicht vollständig erforscht sind, kann sie nur durch Schmerzmedikamente und die Vermeidung von Auslösern gelindert werden. Viele Migränepatienten wissen recht gut, was bei ihnen einen Anfall triggern kann – zum Beispiel Stress, Schlafmangel, bestimmte Lebensmittel, Rauchen oder Reizüberflutung. Aber auch Temperaturschwankungen, wie sie im Frühling vielfach auftreten, oder Hitze im Sommer können das Problem verstärken. Ein Auslöser kann außerdem starke Lichteinwirkung sein, durch die Sonne und insbesondere durch Kunstlicht, Neonlicht oder Leuchtstoffröhren. Untersuchungen legen nahe, dass Migränepatienten insbesondere gegenüber blau-grünem Licht im Wellenlängenbereich von 480 bis 520 Nanometern empfindlich sind. Genau diese Lichtanteile werden etwa durch die leicht getönten Spezialbrillengläser Migräne-Comfort 22 und Migräne-Comfort 37 von Schweizer wirksam gedämpft. Dadurch kann die Belastung durch Bildschirmarbeit und künstliches Licht gesenkt werden. Die hellen Filter sind für drinnen und draußen geeignet und erfordern durch die nur geringe Farbveränderung auch keine Eingewöhnung.

Dunkle Tönungen gegen die Sonne

Nicht nur zur Vorbeugung, sondern auch zu Beginn oder während eines Anfalls können Migräne-Filter entlastend wirken. Denn nicht immer ist es gleich möglich, sich in einen dunklen Raum zurückzuziehen und auszuruhen – was Betroffene sich oft am meisten wünschen. Gerade im Freien können dann dunklere Tönungen oder Polarisationsfilter auch als Sonnenbrille eingesetzt werden. Hier sollte man sich bei einem Augenoptik-Fachgeschäft beraten lassen, Adressen gibt es unter www.schweizer-optik.de. Natürlich können die Spezialbrillen dort auch mit individuellen Korrekturen ausgestattet werden, sowohl als Ein- oder Mehrstärken- als auch als Gleitsichtgläser.

ReKo-Projekt:  Lingener Seniorenvertretung informiert sich über Regionales Pflegekompetenzzentrum der Gesundheitsregion EUREGIO

ReKo-Projekt: Lingener Seniorenvertretung informiert sich über Regionales Pflegekompetenzzentrum der Gesundheitsregion EUREGIO

Bild: Spannende Einsichten: Lingener Seniorenvertretung informiert sich über ReKo-Projekt in Zoom-Premiere der Gesundheitsregion EUREGIO

„Jeder verdient die optimale Pflege und Versorgung“

Lingen – Regelmäßig lädt die Seniorenvertretung in der Stadt Lingen (Ems) zu Infoveranstaltungen ein, wobei die unterschiedlichsten Themen beleuchtet werden. Bei der jüngsten Zusammenkunft – die erstmals als Zoom-Videokonferenz vonstattenging – stand das Regionale Pflegekompetenzzentrum (ReKo) der Gesundheitsregion EUREGIO im Fokus. Die Vorsitzende der Seniorenvertretung, Mechthild Goldschmitt, und Geschäftsführer Johannes Ripperda konnten hierzu sowohl Mitarbeiterinnen als auch Klientinnen des seit 2020 im Emsland und in der Grafschaft laufenden Projekts begrüßen. Die Veranstaltung stand unter dem Leitgedanken „Jeder verdient die optimale Pflege und Versorgung“.

Worum geht es eigentlich bei ReKo? Zu dieser Frage lieferte Stefanie Göcken, Projektkoordinatorin für den Bereich Emsland, umfassende Einsichten: Übergeordnetes Ziel von ReKo ist das Bestreben, pflegebedürftigen Menschen das Leben im häuslichen Umfeld so lange es geht zu ermöglichen – und dafür die notwendigen Schritte einzuleiten. Zu den Klient*innen zählen sowohl Menschen mit Pflegegrad oder anstehender Pflegebedürftigkeit als auch pflegende Angehörige.

Geleistet wird die Arbeit in erster Linie durch speziell geschulte Case Manager*innen, die an mittlerweile 12 Standorten in Emsland und Grafschaft sowie beim Universitätsklinikum Münster (UKM) tätig sind. Sie stehen den Betroffenen für ein Jahr als feste Ansprechpartner zur Seite, vermitteln ihnen als Lotsen im „Pflege-Dschungel“ die passenden Versorgungsangebote und machen sie „fit“, um später eigenständig für die nötige Hilfe sorgen zu können. Wissenschaftlich begleitet und ausgewertet wird das auf vier Jahre angelegte ReKo-Projekt durch die Universität Osnabrück. „ReKo ist sozusagen ein zusätzliches Bonbon in den bestehenden Versorgungssettings“, brachte es Stefanie Göcken auf den Punkt.

Eindrücke aus der Praxis schilderten die beim NSK Elisabeth Krankenhaus in Thuine angesiedelten Case Managerinnen Silke Jank und Kirstin Hüwe sowie deren Klientinnen Hannelore Stanojevic und Britta Schräder. Nach einem Krankenhausaufenthalt musste Hannelore Stanojevic zunächst zur Reha und konnte anschließend wieder nach Hause. Kurz vor Weihnachten 2020 lernte sie ReKo-Case-Managerin Silke Jank kennen, die daraufhin verschiedene Hilfen in die Wege leitete: „Sie hat mich bestens betreut und mir viel Mut zugesprochen – ich bin sehr zufrieden“, lobt Stanojevic ihre „Kümmerin“. Britta Schräder gehört zur Zielgruppe der pflegenden Angehörigen: Als Einzelkind hatte sie die Versorgung beider Elternteile zu stemmen und geriet bisweilen auch an den Rand der Überforderung. „Kirstin Hüwe hat mir viele Telefonate abgenommen, zu denen ich keine Kraft mehr hatte“, berichtet sie.

Grußworte sprachen der Vorstandsvorsitzender der Caritas Gemeinschaftsstiftung Osnabrück e.V., Ludger Abeln, und Lingens Erster Stadtrat Stefan Altmeppen. Letzterer würdigte besonders den vernetzenden Charakter von ReKo: „Es gibt zum Glück schon viele Angebote vor Ort, aber wo es diese genau gibt und wie man da herankommt, ist gerade für ältere Menschen ohne Angehörige schwierig herauszufinden“. ReKo sei daher „ein spannendes und wichtiges Projekt, das wir gerne weiter begleiten“. Ludger Abeln betonte, die „Idealsituation“, dass Kinder sich um ihre Eltern kümmern, sei heute nicht mehr so gegeben wie noch vor einigen Jahrzehnten. Gleichzeitig gerieten viele Pflegedienste und Arztpraxen an ihre Grenzen. ReKo biete hier eine Plattform, die alle Beteiligten in den Blick nimmt und „smart zusammenfügt“ – in jedem einzelnen Fall. „Wir als Caritas unterstützen das als ReKo-Kooperationspartner“, bekräftigte Abeln und verwies auf das Motto der diesjährigen Caritas-Kampagne, das gewissermaßen auch zum ReKo-Gedanken passt: „Wir machen das gemeinsam.“

Regionales Pflegekompetenzzentrum (ReKo) Standort gibt es jetzt auch in der Samtgemeinde Emlichheim

ReKo: Auf dem Foto v.l.n.r.: Projektleiter Thomas Nerlinger, Samtgemeindebürgermeister Ansgar Duling, ReKo-Koordinatorin Hanna Reurik, ReKo-Case-Managerin Gesine Helweg und Geschäftsführer des Senfkorns Dr. Norbert Reich. Foto: Gesundheitsregion EUREGIO

Bild (v.l.n.r.): Projektleiter Thomas Nerlinger, Samtgemeindebürgermeister Ansgar Duling, ReKo-Koordinatorin Hanna Reurik, ReKo-Case-Managerin Gesine Helweg und Geschäftsführer des Senfkorns Dr. Norbert Reich. Foto: Gesundheitsregion EUREGIO

Gerade in ländlichen Regionen hängt eine bedarfsgerechte häusliche Versorgung von einer guten Zusammenarbeit der Akteure im Gesundheits- und Pflegewesen ab. Seit dem Projektbeginn im August 2020 sind die Case Manager an verschieden Orten in der Grafschaft und im Emsland im Einsatz. Die intensive Unterstützung durch Case Manager im ReKo-Projekt in der Modellregion wird zunehmend nachgefragt. Es wurden bisher über 800 Hilfsbedürftige und pflegende Angehörige unterstützt.

Hanna Reurik, Pflegestützpunkt Landkreis Grafschaft Bentheim und Koordinatorin des ReKo-Projektes Grafschaft Bentheim bei der Gesundheitsregion EUREGIO begrüßt den Standort im Senfkorn Mehrgenerationenhaus in Emlichheim: „Das Mehrgenerationenhaus ist seit Jahren mit vielen Angeboten im vorpflegerischen Bereich, wie z. B. der Demenzberatung tätig. So ist das Mehrgenerationenhaus ein wichtiger Baustein bei der Unterstützung von Menschen mit einem Hilfebedarf“.

Gesine Helweg macht das Angebot in der Samtgemeinde Emlichheim rund. Gerade von der Samtgemeinde Emlichheim aus sind oftmals weite Wege in der Niedergrafschaft zu überwinden. Nun gibt es auch in Emlichheim eine kompetente ReKo-Case-Managerin vor Ort, die sich kümmert. Eine wohnortnahe Beratung im Senfkorn Mehrgenerationenhaus oder auf Wunsch durch einen Haubesuch ist für Menschen mit vielen Fragen rund um das Thema Pflege sehr hilfreich.

Gesine Helweg hat zum Jahresbeginn ein Büro im Mehrgenerationenhaus an der Wilsumer Straße 2 -4 in Emlichheim bezogen. Sie ist seit über 30 Jahren als Pflegefachkraft tätig. Gesine Helwegs Ziel ist es, dass die Betroffenen so lange wie möglich in ihrem vertrauten Umfeld bleiben können: „Neben meiner langjährigen Erfahrung als Pflegefachkraft freue ich mich nun auf diese neue Aufgabe. Die Samtgemeinde Emlichheim liegt mir natürlich besonders am Herzen, da hier mein Lebensmittelpunkt ist“.

„Durch das Beratungsangebot des ReKo-Case Managements wird die Rolle des Senfkorn Mehrgenerationenhauses als Emlichheimer Service-Zentrum für alle Generationen weiter ausgebaut“, freut sich Dr. Norbert Reich, Geschäftsführer des Senfkorns. „Das ReKo-Case Management ergänzt in hervorragender Weise die Angebote des Senioren- und Pflegestützpunktes, des Familienservicebüros, des DRK-Zentrums für Migration und Flüchtlinge sowie der EUTB – Unabhängige und kostenlose Beratung für Menschen mit Beeinträchtigungen, die bereits im Senfkorn angesiedelt sind.“

„Ich freue mich sehr, dass mit dem Case Management das bereits bestehende Beratungsangebot im Mehrgenerationenhaus Senfkorn für Senioren um das Thema Pflege ergänzt und damit aufgewertet wird“, erklärt Samtgemeindebürgermeister Ansgar Duling. „Die räumliche Nähe und die bereits bestehenden Netzwerke mit den Pflegediensten, Hausärzten, Therapeuten, Seniorenbeirat und Kirchen fördern eine bedarfsgerechte Zusammenarbeit zum Wohle der Ratsuchenden.“

ReKo-Projektleiter und Geschäftsführer der Gesundheitsregion EUREGIO Thomas Nerlinger: „Die Samtgemeinde Emlichheim liegt uns wegen der Herkunft zahlreicher Vereinsmitglieder der Gesundheitsregion EUREGIO und der guten Zusammenarbeit in direkter Nachbarschaft zum südlichen Teil der niederländischen Provinz Drenthe besonders am Herzen. Groß ist die Freude, mit unserem ReKo-Versorgungsangebot an unsere gemeinsamen Projektaktivitäten im Forschungsprojekt Dorfgemeinschaft mit der Pilotkommune Emlichheim anzuknüpfen. Die öffentliche Jahresveranstaltung am 29.08.2018 in Emlichheim mit mehr als 100 Gästen war ein bedeutender Grundstein der Zusammenarbeit. Dabei stand auch das Teilprojekt der präventiven Hausbesuche „DaHeim – in Emlichheim“ im Mittelpunkt, das in Kooperation mit Senfkorn gemeinsam durchgeführt wurde. Wir verfolgen mit ReKo weiterhin das Ziel, älteren Menschen möglichst lange ein Leben in ihrer gewohnten Umgebung zu ermöglichen und hierbei zu unterstützen. Ich danke auch im Namen unseres Vorstands der Gesundheitsregion EUREGIO und dem Reko-Team dem Samtgemeindebürgermeister Ansgar Duling und Dr. Norbert Reich mit seinem Team vom Mehrgenerationenhaus Senfkorn, den Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Vereinen und Ehrenamt für die tatkräftige Unterstützung. Nur mit dieser vorbildlichen Teamarbeit ist die Einrichtung unseres elften ReKo-Standortes möglich geworden. Ich wünsche Hanna Reurik und Gesine Helweg einen guten Start in Emlichheim und hoffe, dass unser ReKo-Angebot gut angenommen und sich dauerhaft etablieren wird.“

Eine Kontaktaufnahme zum ReKo-Case-Management erfolgt über die Tel. 0592196 1844 Pflegestützpunkt Grafschaft Bentheim oder im Internet unter www.rekopflege.de