Bild: Psychologin Marleen Jansen (l.) und Bernd Kerkhoff vom Alexianer Hotel am Wasserturm bieten Waldbaden für Interessierte an. Foto: Alexianer

Nicht nur Spazierengehen, sondern wirklich zur Ruhe kommen

Alexianer Hotel am Wasserturm bietet Waldbaden an

Münster – „Zur Ruhe kommen, nicht einfach nur Spazierengehen. Die Sinne schärfen, bewusst Innehalten“ – so beschreibt Marleen Jansen das Waldbaden. Die studierte Psychologin bietet jetzt auf dem Alexianer Campus in Münsters Süden diese besondere Möglichkeit an, sich wieder intensiv mit der Natur und dem eigenen Ich auseinanderzusetzen. „Es geht hier nicht um Esoterik“, so die Therapeutin, sie setzt auf wissenschaftlich fundierte, positive Eigenschaften des Naturerlebens.

„Im Japanischen hat das Waldbaden schon eine lange Tradition. Es nennt sich dort „Shinrin yoku“, was so viel bedeutet wie „Bewusst in die Waldatmosphäre eintauchen“, so Marleen Jansen. Während ihres Studiums und erster beruflicher Stationen als Psychologin lernte sie die heilende und therapeutische Wirkung des Waldes und der Natur kennen und schätzen. Jeder kann das Angebot nutzen, es ist keine medizinische Diagnose erforderlich. „Wald zu erleben kann Ängste und Depressionen verringern, nachweislich steigt auch die Anzahl der tumorfressenden Zellen im Körper an“, weiß sie um die tiefe Wirkung und um fachliche Studien zu diesem Thema. An einer Studie in Kooperation mit der Berliner Charité war sie selbst beteiligt.

„Unser Gelände ist mehr als 63 Hektar groß, dazu gehören mehr als 16 Hektar üppiger Wald sowie zwei Parkanlagen – ein idealer Ort, um Waldbaden anzubieten“, so Bernd Kerkhoff. Der Direktor des Alexianer Hotels am Wasserturm öffnet das Angebot des Waldbadens aber nicht für die Tagungsgäste des Hotels, sondern auch für externe Gruppen und Einzelpersonen, die unter der Leitung von Marleen Jansen zweieinhalb Stunden die Natur auf sich wirken lassen wollen. Auch kürzere oder längere Touren sind nach Absprache möglich.

„Spiritualität ist nicht ausgeschlossen, aber steht absolut nicht im Vordergrund“, lacht die Münsteranerin, denn oft ist das Waldbaden mit Stereotypen verbunden und wird als „Bäume umarmen“ belächelt. „Letzteres ist auch möglich, wenn gewünscht“. Vielmehr gehe es darum, nicht nur streng zu gehen, sondern Pausen zu machen, zu verweilen, den Wald zu hören, zu sehen, zu riechen. Das Ganze wird untermalt mit Übungen zur Stressreduktion, etwa aus dem Yoga oder dem Qi Gong: Achtsamkeit üben, Kreativität fördern. „Viele Teilnehmer erinnert das Waldbaden an unbeschwerte Kindheit, oft vergeht die Zeit wie im Flug“, weiß sie. Für die Teilnehmer ist dann ein Ziel erreicht: Verantwortung abgeben, sich fallen lassen, die Uhr einmal nicht im Blick haben, Stress reduzieren.

Wer das Waldbaden kennenlernen möchten, kann über die Webseite des Alexianer Hotels am Wasserturm Kontakt zu Marleen Jansen aufnehmen, das zweieinhalbstündige Angebot liegt bei 29 Euro pro Person. Einzel- und Gruppentermine sind möglich.