Bild: Frank Neugebauer (Zentrales Qualitäts- und Risikomanagement, v.l.), Dr. Christoph Klaas (UKM-Apotheke), Prof. Alex W. Friedrich (Ärztlicher Direktor), Michael Klatthaar (UKM Trainingszentrum) und Veronika Clees (Medizinsche Fachangestellte) machen sich interprofessionell für das Thema Arzneimitteltherapiesicherheit am UKM stark. (UKM/Wibberg)

In Deutschland und der Schweiz sind etwa fünf bis acht Prozent aller Patientinnen und Patienten während ihres Krankenhausaufenthaltes von einem unerwünschten Arzneimittelereignis betroffen. Im schlechtesten Fall kann das lebensbedrohlich sein. Das UKM hat sich bereits 2019 das Ziel gesetzt, proaktiv an der Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit zu arbeiten – in dieser Woche mithilfe einer mobilen Stationsapotheke, die mit typischen Fehlern gespickt ist. Das Projekt zum Tag der Patientensicherheit (17.09.) wird gemeinsam mit dem UK Essen evaluiert.

Münster (ukm/jug) – Medikationsfehler erkennen und vermeiden – das ist das Lernziel im sogenannten „Room-of-Safety“ (RoS), den Pflegekräfte und ärztliche Mitarbeitende des UKM (Universitätsklinikum Münster) regelmäßig durchlaufen. Normalerweise finden die interdisziplinären Übungen im UKM Trainingszentrum statt – anlässlich des Welttags der Patientensicherheit am 17. September kommt das innovative Trainingskonzept diese Woche als mobile Variante auf die Stationen am UKM. „Wir bieten damit möglichst vielen unserer Teams im Klinikum die niedrigschwellige Möglichkeit, an einem Training teilzunehmen“, erklärt Sabine Tegelmann, Fachgesundheits- und Krankenpflegerin und Projektleiterin des RoS, der schon länger am UKM eingesetzt wird, um das medizinische Personal für Medikationsfehler zu sensibilisieren und damit die Patientensicherheit am UKM zu erhöhen. Wie in der Ursprungsvariante im UKM Trainingszentrum sind in der mobilen Version 15 bis 25 Fehler eingebaut, die von den Stationsteams in kurzer Zeit gefunden werden sollen.

Patientensicherheit (17.09.2022): Prof. Alex W. Friedrich macht sich vor Ort selbst ein Bild von der mobilen Stationsapotheke im Gespräch mit der Medizinischen Fachangestellten Veronika Clees und Michael Klatthaar, Leiter des UKM Trainingszentrums. (UKM/Wibberg)

Bild: Prof. Alex W. Friedrich macht sich vor Ort selbst ein Bild von der mobilen Stationsapotheke im Gespräch mit der Medizinischen Fachangestellten Veronika Clees und Michael Klatthaar, Leiter des UKM Trainingszentrums. (UKM/Wibberg)

„Die Gabe von Arzneimitteln ist die häufigste medizinische Intervention im Krankenhaus. Wir am UKM haben uns das Ziel gesetzt, aktiv an der Verbesserung in diesem Bereich zu arbeiten und damit einen nachhaltigen Beitrag zur Patientensicherheit zu leisten“, sagt Prof. Alex W. Friedrich, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKM. In Münsters Universitätsmedizin treibt der Vorstand die Patientensicherheit mit verschiedenen Aktionen und Projekten voran. Innerhalb des UKM besteht die Arbeitsgruppe AMTS aus Mitarbeitenden der Apotheke, des Trainingszentrums sowie des Zentralen Qualitäts- und Risikomanagements. Seit 2019 ist die AMTS als zentrales Kriterium im Qualitätsbericht des UKM aufgenommen. Friedrich: „Patientensicherheit gelingt nur im Zusammenspiel über alle Berufsgruppen hinweg. Wir leben das Thema interdisziplinär und sehen, dass die Teams von- und miteinander lernen und so für Patientensicherheit sensibilisiert werden.“

Video: Üben für einen guten Medikationsprozess: Room-of-Safety am UKM

Erstmalig kooperiert das UKM in diesem Jahr beim Tag der Patientensicherheit mit dem Universitätsklinikum Essen. Auch dort durchlaufen Teams den RoS – identischer Aufbau, identische Fehler. Wo gibt es Abweichungen, wo ähnliche Risikoquellen? „Für uns ist das eine gute Möglichkeit, das Konzept am UKM zu evaluieren und den Aufbau – mit dem Maßstab eines anderen universitären Hauses – zu optimieren. Maßnahmen zur Verbesserung der Patientensicherheit können wir nicht nur UKM-intern anstoßen, sondern wir wollen diese Prozesse auch in Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen unserer Partnerkrankenhäuser anschauen und verbessern“, so Friedrich.