Grenzübergreifende Gesundheitspolitik
Der Einsatz des UKM (Universitätsklinikum Münster) in der Corona-Pandemie wurde in den benachbarten europäischen Ländern immer wieder gewürdigt. Heute bedankte sich der deutsche Botschafter in den Niederlanden, Dr. Cyrill Nunn, dafür, dass das UKM bei der Verteilung von Intensivpatienten mit Covid-19 aus den Niederlanden die koordinatorische Führung übernommen hatte. Gleichzeitig kam es zu einem Austausch zur zukünftigen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Niederlanden auf den verschiedenen Gesundheitssektoren.
Münster (ukm/aw) – Als in den Hochzeiten der Pandemie angesichts der hohen Fallzahlen die Krankenhäuser in den Niederlanden und Belgien zu überlasten drohten, hatte das Land Nordrhein-Westfalen im Sinne guter Nachbarschaft eine Übernahme von Intensivpatienten angeboten. Unterstützt wurde die Verteilung der europäischen Covid-19-Patienten auf die NRW-Krankenhäuser durch ein Webportal, das das Internationale Patientenmanagement des UKM unter Leitung von Dr. Vincent Hofbauer eigens für diese Aufgabe entwickelt hatte. Botschafter Dr. Cyrill Nunn war es ein Anliegen, bei seinem heutigen Besuch dem UKM für seinen Beitrag zur Pandemiebekämpfung noch einmal zu danken. „Bei der grenzübergreifenden Zusammenarbeit in der Pandemie hat das UKM mit der Verteilung der Covid-19-Erkrankten auf die Intensivstationen in NRW einen wertvollen Beitrag geleistet. Hier ist exzellent geglückt, was wir künftig weiter ausbauen wollen. Es gilt, den Versorgungsauftrag für alle Patientinnen und Patienten Europas wahrzunehmen, indem wir uns möglichst synergetisch vernetzen und das übereinkommend nutzen, was das jeweils andere Gesundheitssystem stark macht“, so Nunn während einer Vortragsveranstaltung auf der Etage 21 Ost des UKM.
Nicht nur die Crossborder-Übernahme von Patienten in der Pandemie war heute Thema: So wurde unter anderem eine Vision zur Zukunft der deutsch-niederländischen Zusammenarbeit anhand des Projekts 360° am UKM entworfen. „Grenzübergreifende Verbesserung und Kooperationen im Bereich wissenschaftlicher Projekte sowie grenzübergreifende Versorgung, Innovation und Weiterbildung im Gesundheitswesen bedeuten für die Grenzregion ein Wachstum, von dem beide Länder gleichermaßen profitieren“, betonte der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des UKM, Univ.-Prof. Dr. Alex W. Friedrich.