Treten in einer Familie häufiger Eierstock- oder Brustkrebs auf, steigt die Verunsicherung bei den unmittelbaren Verwandten. Ist das Krebsrisiko erblich, kann es also auch mich treffen? Im Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs des UKM (Universitätsklinikum Münster) betreut ein Team von Spezialistinnen und Spezialisten aus der Humangenetik, dem gynäkologischen Krebszentrum, dem Brustzentrum, der Radiologie und der Pathologie Familien, bei denen Verdacht auf eine erblich bedingte Brust- und Eierstockerkrankung besteht. Jetzt ist das Zentrum von OnkoZert im Auftrag der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) geprüft und erfolgreich zertifiziert worden.
Münster (ukm/aw) – Die Auditoren von OnkoZert, dem unabhängigen Zertifizierungsinstitut der DKG, das Versorgungsstrukturen in der Krebsmedizin begutachtet und so Qualitätsstandards überprüft und sicherstellt, zeigten sich positiv beeindruckt. Humangenetikerin Dr. Ulrike Siebers-Renelt hatte die Koordination des Zertifizierungsprozesses für die beteiligten Kliniken und Institute des UKM übernommen. „Wir haben rund ein Jahr an der Zertifizierung gearbeitet; sie ist ein wichtiger Meilenstein für das onkologische Zentrum am Standort Münster. Die Auditoren von OnkoZert haben uns in ihrem Monitoring zu unserer Arbeit gezeigt, dass wir nach wirklich ausgezeichneten Standards arbeiten“, so der kommissarische Leiter des Instituts für Humangenetik am UKM, Dr. Axel Bohring. Und Oberärztin Dr. Isabel Radke vom UKM-Brustzentrum, die zusammen mit Bohring die Arbeit der angebundenen Kliniken und Institute im Zentrum koordiniert, fügt hinzu: „Ich freue mich, dass wir das Zertifikat als FBREK jetzt in Händen halten dürfen.“
Das Zentrum für Familiären Brust- und Eierstockkrebs am UKM ist eines von deutschlandweit 23 Gründungszentren. Diese Zentren haben sich in einem Konsortium zusammengeschlossen und sich zur Sicherung und Vergleichbarkeit zu den aktuellen und leitliniengerechten Standards bei Diagnose und Therapie selbst verpflichtet, die Zertifizierung über OnkoZert zu durchlaufen.
Dass das FBREK des UKM, als eines der Gründungszentren des Konsortiums, bei der OnkoZert-Auditierung den hohen Vorgaben gerecht geworden ist, freut auch die Leiterin des dortigen WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Netzwerkpartners Münster, Univ.- Prof. Annalen Bleckmann. „In unserem Zentrum angebundene Patientinnen können sicher sein, dass wir selbst ein hohes Interesse daran haben, die Qualität unserer klinischen Versorgung kontinuierlich zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Gerade bei Brust- und Eierstockkrebs werden auch Themen wie Prävention und Früherkennung im familiären Setting der betroffenen Patientinnen immer wichtiger. Die Zertifizierung des Zentrums für Familiären Brust- und Eierstockkrebs hat uns auch als onkologisches Zentrum zusätzlich gestärkt und wir sind froh, das zertifizierte FBREK als ein weiteres organspezifisches Zentrum unter dem Dach des WTZ zu haben.“