Die über 11.000 Mitarbeitenden des UKM (Universitätsklinikum Münster) bekommen bis Ende des Jahres ein Impfangebot für die dritte Covid-19-Impfung, den sogenannten Booster. Zunächst sind die rund 6.000 Mitarbeitenden der direkten Krankenversorgung an der Reihe. Diese Mitarbeitenden gehörten bei der Erst- und Zweitimpfung zu den ersten beiden Prioritätsgruppen. Gleichzeitig mit dem Booster wird ihnen auch eine Impfung gegen die saisonale Grippe angeboten. Impfstart war Anfang der Woche.
Münster (ukm/aw) – Stand jetzt sind bereits über 800 UKM-Mitarbeitende zum dritten Mal gegen SARS-CoV-2 geimpft. Viele von ihnen entscheiden sich für eine Doppelimpfung, also zur zusätzlichen Grippeimpfung, sagt der Leiter des Arbeitsmedizinischen und Sicherheitstechnischen Dienstes (AMSD) des UKM, Dr. Peter Czeschinski. „Unsere bisherige Erfahrung hat gezeigt, dass die Doppelimpfung gut verträglich ist. Impfreaktionen sind weder stärker noch häufiger aufgetreten. Dies gilt auch, wenn nur die dritte Covid-Impfung durchgeführt wurde. Wir impfen zurzeit mit BionTech-Impfstoff und uns wurden keine nennenswerten Impfreakionen berichtet. Die dritte Impfung scheint also allein aber auch in Kombination mit der Grippeimpfung gut verträglich zu sein.“
Inzwischen hat die EMA für den Booster auch den Impfstoff von Moderna zugelassen, hier ist nur die halbe Wirkstoffmenge der Grundimpfung für die Auffrischung erforderlich. „Wir werden je nach Verfügbarkeit die weiteren Impfungen entweder mit dem BionTech-Impfstoff oder alternativ mit dem Moderna-Impfstoff anbieten.“ Grundsätzlich ist nur vorgeschrieben, dass die Booster-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen müsse, so Czeschinski weiter. Einen entscheidenden Unterschied bezüglich Wirksamkeit und Verträglichkeit zwischen den beiden Impfstoffen sieht er nicht.
Für die Booster-Impfungen hat das UKM ein eigenes kleines „Impfzentrum‘“ errichtet. In einem externen Container vor der Klinik für Psychiatrie impfen die Mitarbeitenden des AMSD ihre Kolleg:innen in vier Impfkabinen. „Außerdem konnten wir wieder einige Emeriti, also emeritierte Ärztinnen und Ärzte des UKM, gewinnen, uns bei der Mitarbeiter-Impfung ehrenamtlich zu unterstützen“, freut sich Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hugo Van Aken, der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des UKM. „Wir wissen inzwischen, dass es leider bei fünf bis zehn Prozent der Geimpften zu Impfdurchbrüchen kommen kann“, so Van Aken. Entweder, weil die Zahl der Antikörper nicht mehr ausreicht, oder weil – bei besonders Immungeschwächten – kein ausreichender Antikörper-Titer gebildet wurde. „Der Booster hilft, den Antikörper-Status hoch zu halten und verbessert die Immunität auf lange Sicht, deswegen können wir uneingeschränkt eine dritte Impfung für alle nur empfehlen.“, ergänzt Van Aken.
Die UKM-eigene Impfstraße hat laut Czeschinski viele Vorteile gegen über dem Lehrgebäude der Medizinischen Fakultät, wo die ersten beiden Covid-19-Impfungen für die Mitarbeitenden durchgeführt wurden. „Die Wege sind kürzer und, weil bei der dritten Impfung kaum Wartezeiten entstehen, können wir hier sehr effizient arbeiten“, sagt er. Neben den vier Impfkabinen ist auch ein separater Raum zur Vorbereitung der Spritzen durch Mitarbeitende des AMSD und der Apotheke angeschlossen. Wer doch einmal eine kurze Zeit auf die Impfung warten muss, kann dies schlechter Witterung in einem beheizten Zelt vor dem Container tun.
Das Kontinenz- und Beckenboden-Zentrum Münster-Coesfeld ist jetzt durch das unabhängige Gremium Cert-IQ und die am Verfahren beteiligten zuständigen medizinischen Fachgesellschaften zertifiziert worden. Damit besitzt das gemeinsame Zentrum von UKM (Universitätsklinikum Münster) und den Christophorus Kliniken in Coesfeld für Münster und Umgebung ein regionales Alleinstellungsmerkmal. Der Vorteil für Patient:innen: Die Expert:innen des Zentrums können alle Facetten von Blasen- und Beckenbodenfunktionsstörungen auf höchstem Niveau bedienen.
Münster (ukm/aw) – Blasenschwäche oder gar Harn- oder Stuhlinkontinenz sind gesellschaftlich immer noch mit einem Tabu besetzte Themen. Umso wichtiger ist es, dass es Zentren gibt, an die sich Betroffene vertrauensvoll wenden können. Die Expert:innen des gemeinsamen Kontinenz- und Beckenbodenzentrums Münster-Coesfeld erfüllen nach einem Vor-Ort-Audit durch Cert-IQ alle für die Zertifizierung notwendigen Kriterien. Begutachtet wurden Prävention, Diagnostik, das Angebot konservativer wie operativer Therapieformen sowie die Rehabilitation bei Patientinnen und Patienten, die eine Blasen-, Darm- oder Beckenbodenerkrankung haben. Auch der interdisziplinäre Austausch alle ärztlichen und nicht-ärztlichen Spezialist:innen des Zentrums fließt in die Bewertung mit ein, ebenso die Punkte Weiterbildung, sowie das Angebot an Informationsveranstaltungen und Aufklärungsarbeit.
Der Leiter des Kontinenz- und Beckenbodenzentrums auf Seiten des UKM, Dr. Fabian Queißert, sieht die Arbeit der Teams beider Kliniken belohnt. „Wir haben langjährige Erfahrung sowohl bei Diagnostik als auch bei therapeutischen Maßnahmen. In regelmäßigen Fallkonferenzen stellen auf beiden Seiten die jeweiligen Expert:innen aus den einzelnen Fachdisziplinen all ihr Wissen und Können zur Verfügung. Neueste Therapiestandards und Operationsverfahren ermöglichen Betroffenen in Münster wie in Coesfeld die beste Behandlung.“
Das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Münster-Coesfeld hatte die Zertifizierung über Cert IQ erstmals beantragt. Das Zertifikat hat zunächst eine Laufzeit von drei Jahren. „Beide Standorte waren bisher bereits langjährig als gemeinsames Zentrum von der Deutschen Kontinenz Gesellschaft e.V. zertifiziert“, ergänzt Dr. Claudia Fischäß-Pfeiffer, Leiterin des Zentrums auf Seiten der Christophorus Kliniken.
Im neuen Kooperativen Lungenkrebszentrum Münster arbeiten verschiedene Spezialisten des Universitätsklinikums und des St. Franziskus-Hospitals eng zusammen. Das Beispiel von Wilfried Greif zeigt, wie Patienten von der Kooperation profitieren.
Münster (ukm/lie) – Jährlich erkranken über 50.000 Menschen deutschlandweit an Lungenkrebs. „Häufig treten Symptome wie anhaltender Husten, Atemnot und Fieberschübe aber erst spät auf“, sagt Prof. Annalen Bleckmann, Direktorin des WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster und Leiterin der Thorakalen Onkologie am UKM (Universitätsklinikum Münster). Daher werde die Krankheit oft erst spät erkannt und sei dann häufig nicht mehr heilbar. „Für größtmögliche Heilungschancen sind der frühzeitige Austausch und die enge Zusammenarbeit aller beteiligten Mediziner gerade bei dieser aggressiven Krebsform entscheidend“, betont auch Bleckmanns Kollege Prof. Georg Lenz, Direktor der dortigen Medizinischen Klinik A. Gemeinsam haben die beiden Mediziner sich deswegen für die Gründung des neuen Kooperativen Lungenkrebszentrums Münster des UKM und des St. Franziskus-Hospitals (SFH) stark gemacht.
„Die Zentrumsbildung ist sinnvoll und mehr als ein ,Label‘ “, erklärt Dr. Anne Bremer, leitende Ärztin des Departments für Hämatologie und internistische Onkologie am SFH. „Unsere Patienten erhalten so unter anderem direkten Zugang zu den Strukturen des UKM wie zum Beispiel der Thoraxchirurgie.“ In der wöchentlichen virtuellen Tumorkonferenz gebe es zudem die Möglichkeit, sich bei Patienten mit komplizierten Krankheitsverläufen fachübergreifend über Untersuchungsergebnisse, Risikofaktoren und Therapiemöglichkeiten auszutauschen.
Einer dieser Patienten ist Wilfried Greif. Der 76-Jährige aus Telgte ließ sich von Dr. Arne Wichmann und seinen Kollegen vom Department für Pneumologie am SFH untersuchen, weil er Atemnot hatte. Nach der Diagnose Lungenkrebs sprach zunächst alles gegen eine Operation. Greif hatte mehrere Vorerkrankungen und die Lage und Ausbreitung des Tumors hatte die Lungenfunktion bereits derart verschlechtert, dass ein großer chirurgischer Eingriff ein zu hohes Risiko darstellte. „Ich bin im Franziskus sprichwörtlich auf Herz und Nieren geprüft worden“, erzählt der Rentner. „Hier habe ich dann auch von der Zusammenarbeit mit dem UKM erfahren.“ Dr. Wichmann diskutierte die verschiedenen Optionen in der virtuellen Tumorkonferenz mit dem dortigen Pneumologen Dr. Michael Mohr und dem Thoraxchirurgen Dr. Karsten Wiebe. Während einer Lungenspiegelung konnte Mohr zunächst so viel vom Tumor entfernen, dass die Lungenfunktion sich deutlich verbesserte. Bei dem dann anschließenden chirurgischen Eingriff entschied Wiebe sich für ein ebenfalls schonendes OP-Verfahren, die sogenannte Manschettenresektion, bei der möglichst viel gesundes Gewebe erhalten bleibt. Der Tumor konnte so vollständig entfernt werden. Heute, rund zwei Monate nach der Operation, fühlt Wilfried Greif sich wieder gut und hat keine Atemprobleme mehr.
„Wir haben heute viel mehr Behandlungsmöglichkeiten als noch vor einigen Jahren“, betont Dr. Mohr. „Dank der Zusammenarbeit im Lungenkrebszentrum können wir die Kompetenzen der Spezialisten beider Häuser bündeln und unseren Patienten individuelle Lösungen anbieten.“
Bild: Dr. Maren Elkmann, Diana Zenkova und Ahmad Alhzzouri freuen sich über den Ausbau der Versorgungsangebote im MVZ der Alexianer in Steinfurt
Alexianer bauen Praxis an der Bahnhofstraße deutlich aus
Steinfurt – Mit Ahmad Alhzzouri und Diana Zenkova verstärken jetzt zwei neue Gesichter das Team im medizinischen Versorgungszentrum an der Bahnhofstraße 12 in Steinfurt. Ahmad Alhzzouri ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Diana Zenkova ist Psychologische Psychotherapeutin. Damit wächst das MVZ, das von den Alexianern betrieben wird, um gleich zwei Fachbereiche.
„Die vielen Anfragen in der Vergangenheit haben uns gezeigt, dass gerade hinsichtlich der psychischen Gesundheit noch Versorgungslücken in der Region sind“, so Anke Dreyer, Verwaltungsleiterin des Hauses. „Dabei greifen die Angebote von den beiden neuen Kollegen nahtlos in die Bestandsangebote“, freut sie sich, denn Dr. Maren Elkmann hat sich bereits als Neurologin etabliert. Dr. Matthias Schubring, medizinischer Leiter, freut sich sehr, dass mit den ambulanten Betreuungsangeboten von Antonius-mobil und dem Institut für Gesundheitsförderung ein umfassendes Hilfesystem aus einem Haus angeboten werden kann.
Den jüngsten Patienten widmet sich Ahmad Alhzzouri, der bereits seit mehreren Jahren in Münster für die Alexianer tätig ist und der nun auch in Steinfurt eine Sprechstunde anbietet – falls gewünscht, auch in arabischer Sprache. Diana Zenkova ist zuvor in der ebenfalls zum Gesundheitsträger gehörenden Fachklinik für Suchtmedizin und Psychotherapie in Hörstel angestellt gewesen.
„Wir bemühen uns, Termine für unsere Patienten möglichst kurzfristig anzubieten“, so Anke Dreyer weiter. Zudem betonte sie, dass in den kommenden Monaten noch weitere medizinische Fachbereiche in die obere Etage des Gebäudes einziehen und der Standort so weiter gestärkt werde.
Die UKM Gebäudemanagement GmbH, eine Tochtergesellschaft des Universitätsklinikums Münster, setzt sich seit 2017 konsequent für die Integration von Menschen mit Behinderung ein. Das Team der Inklusionsabteilung, bestehend aus zwei Coaches, kümmert sich aktuell um zwölf Beschäftigte mit besonderem Unterstützungsbedarf.
Münster (ukm/ik) – Für Manuela Schmarsch war es nicht leicht, auf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Die 64-Jährige ist von einer Schwerbehinderung betroffen und benötigt viel Unterstützung am Arbeitsplatz. Seit 2018 ist sie am UKM (Universitätsklinikum Münster) beschäftigt, über einen externen Anbieter hat sie eine Arbeitsstelle in der Inklusionsabteilung der UKM Gebäudemanagement GmbH (UKM GM) gefunden. „Ich habe mich hier von Anfang an bestens aufgehoben gefühlt. Man hat mir einen passenden Arbeitsplatz eingerichtet und ich bin gut eingearbeitet worden“, erzählt die Münsteranerin. Sie ist für die Reinigung der kompletten Umkleide-Räumlichkeiten auf der Ebene 01 im Westturm des Zentralklinikums zuständig. „Das macht mir richtig Spaß in diesem Team und ich bin bekannt dafür, dass ich sehr genau arbeite“, so Schmarsch.
Bereits 2017 wurde die Inklusionsabteilung der UKM GM mit Unterstützung eines externen Anbieters aufgebaut. „Das war zwar mit hohem finanziellen Aufwand verbunden und wir müssten auch so manche bürokratische Hürde nehmen. Aber ich muss sagen, das hat sich zu 100 Prozent gelohnt“, sagt Geschäftsführer Andreas Rütz. „Uns ist einfach wichtig, den Kolleginnen und Kollegen eine langfristige Perspektive auf dem Arbeitsmarkt bieten zu können. Und es ist mir eine Herzensangelegenheit, alle Kolleginnen und Kollegen, egal mit welcher Qualifikation oder welchem Handicap, ins Team einzubinden.“
Aktuell arbeiten zwölf Mitarbeitende in der Inklusionsabteilung – hauptsächlich im Bereich Reinigung. Ihre Arbeitsplätze werden über verschiedene Förderprogramme bezuschusst, zum Beispiel über ein Bundesprojekt oder Mittel vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Die Mitarbeitenden werden von den Teamleitern der UKM GM fachlich angeleitet, der Arbeitseinsatz richtet sich dabei nach dem Prinzip „place & train“. „Das bedeutet, dass jede Kollegin und jeder Kollege zunächst seinen Arbeitsplatz bekommt und dort werden dann ganz individuell die benötigten Fähigkeiten für genau diesen Arbeitsplatz trainiert“, erklärt Irina Gembalczyk, die als Inklusionscoach allen Mitarbeitenden in der Abteilung zur Seite steht.
Video: Gelebte Inklusion am UKM: Wie Mitarbeitende und Inklusionscoaches zusammenarbeiten.
Gembalczyk ist wie ihre Kollegin Julia Christine Kreimeyer Pädagogin und sie übernehmen gemeinsam die psychosoziale Betreuung in der Abteilung. „Bei uns arbeiten Menschen, die von Schwerbehinderung besonders betroffen sind. Deshalb gehen wir auf individuelle Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden ein“, sagt Kreimeyer. Zum einen begleiten sie die Einarbeitung der Beschäftigten und helfen bei Schwierigkeiten am Arbeitsplatz oder bei organisatorischen Belangen wie Urlaubsplanung und -beantragung. Zum anderen vermitteln sie bei möglichen Konflikten mit Kolleginnen und Kollegen oder Vorgesetzten und sind ganz praktisch das Bindeglied zwischen Inklusionskraft und deren Team- und Bereichsleitern. Die Vorteile eigener Inklusionscoaches sind laut Rütz eindeutig: „Sie sind einfach nah dran an den Reinigungskräften und können flexibler agieren. So gelingt uns als großes vielfältiges Team gemeinsam die Inklusion!“
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