Bild (v.l.): Thomas Geir von der Firma Rivolution und Dr. Diego Gonzáles Rivas mit ihren Kolleginnen und Kollegen des Clemenshospitals, Dr. Matthias Holzer und Monika Niemann (Standortleitung Zentral-OP).

Ein neues Operationsverfahren zur Verbesserung der Patientensicherheit bei Eingriffen an der Lunge wurde jetzt am Clemenshospital erstmals im Münsterland eingesetzt. Der Erfinder der Methode, Dr. Diego Gonzáles Rivas vom Krankenhaus Quirónsalud im spanischen La Coruña, war vor Ort, um die Technik vorzustellen und die Ärzte des Clemenshospitals zu schulen.

Münster – Krebs ist eine tückische und lebensbedrohliche Erkrankung. Ein besonderes Problem beim Lungenkrebs ist die frühzeitige Erkennung. Die beste Therapieform im Frühstadium ist die operative Entfernung des Tumors. Frühzeitig erkannt, ist Lungenkrebs heilbar. Bis vor wenigen Jahren konnten derartige Eingriffe nur mir größeren Schnitten erfolgen. „Am Lungenkrebszentrum des Clemenshospitals führen wir solche Eingriffe seit vielen Jahren bevorzugt in minimalinvasiver Technik durch. Es werden also nur zwei oder drei kleine Schnitte vorgenommen, durch die wir mit Endoskopen arbeiten“, erklären Prof. Dr. Peter Feindt, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Thoraxchirurgie sowie Dr. Andreas Gröschel, Leiter des Lungenkrebszentrums am Clemenshospital. Die minimalinvasive Chirurgie bietet viele Vorteile für die Patientinnen und Patienten: weniger Schmerzen nach dem Eingriff, kürzerer Krankenhausaufenthalt und kosmetisch kaum sichtbare Narben.

Erstmals konnte jetzt im Münsterland bei mehreren Patienten diese Methode noch verfeinert werden. Über nur einen einzigen kleinen Hautschnitt von wenigen Zentimetern konnten nun mit Hilfe einer neuen Operationsmethode bösartige Lungentumore und ganze Lungenlappen erfolgreich entfernt werden. Der international renommierte Entwickler der sogenannten uniportalen videounterstützten Lungenchirurgie (VATS), Dr. Diego Gonzáles Rivas, Facharzt für Thoraxchirurgie am Krankenhaus Quirónsalud im spanischen La Coruña, unterstützte seine Kollegen in Münster während der ersten Eingriffe. „Bei kleineren thoraxchirurgischen Eingriffen haben wir bereits die uniportale Methode eingesetzt, mit der neuen Methode können wir jetzt auch bei größeren Eingriffen und Risikopatienten noch schonender operieren. Wir bieten unseren Patienten die Möglichkeit, so gering-invasiv wie nur möglich operiert zu werden“, skizziert der leitende Oberarzt Dr. Matthias Holzer die Vorteile dieser neuen Methode.

Dr. Diego Gonzáles Rivas (m.) demonstriert seinen Kolleginnen und Kollegen des Clemenshospitals die von ihm entwickelte uniportale Methode.

Bild: Dr. Diego Gonzáles Rivas (m.) demonstriert seinen Kolleginnen und Kollegen des Clemenshospitals die von ihm entwickelte uniportale Methode.

Die ersten Patienten konnten bereits nach wenigen Tagen das Clemenshospital, ein Krankenhaus der Alexianer, verlassen. Neben der neuen Operationsmethode kam bei den Eingriffen auch ein spezielles Narkoseverfahren zum Einsatz. Bei diesem Verfahren werden die Patientinnen und Patienten in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt und können dabei selbstständig weiteratmen. Sie müssen nicht beatmet werden. „Das ist sicherlich zukunftsweisend in der Lungenchirurgie. Die schmerzfreie Durchführung komplexer Eingriffe über nur eine Körperöffnung am selbständig atmenden Patienten“, wie Feindt und Holzer betonen, „Die Betroffenen erholen sich viel schneller, haben deutlich weniger Nebenwirkungen zu erwarten und können wesentlich früher in ihre gewohnte Umgebung entlassen werden.“ Das Lungenkrebszentrum des Clemenshospitals ist Teil der „Münsteraner Allianz gegen Krebs – MAgKs