Bild: Übergabe des Amboss-Awards 2023: Philipp Winghart (Amboss GmbH) übergibt den „goldenen Reflexhammer“ an den Leiter der UKM-Notaufnahme, Prof. Philipp Kümpers. (Foto: UKM/Aumann-Blohm)

Iron Man, Vision, Black Widow und Thor: Nach Superhelden benannte Notfallprotokolle und Merkhilfen standardisieren bereits seit einem Jahr die Abläufe zwischen Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegefachkräften in der interdisziplinären UKM-Notaufnahme. Vor kurzem bekam das Team um Prof. Philipp Kümpers für die Notfallprotokolle den AMBOSS-Award für herausragende medizinische Initiativen verliehen.

Münster (ukm/amboss) – Für ihre innovative Lösung der nicht-traumatologischen Schockraumversorgung nahmen der Leiter der interdisziplinären Notaufnahme des UKM (Universitätsklinikum Münster), Prof. Philipp Kümpers und sein Team jetzt den Preis in Form eines goldenen Reflexhammers entgegen.

Wann gehören Notfälle in den Schockraum? Keine leichte Frage. Bei Schwerverletzten regelt eine nationale S3-Leitlinie das Vorgehen im Schockraum – alle Abläufe sind seit Jahrzehnten fest etabliert. Bei gefährdeten Patientinnen und Patienten ohne Trauma ist die Lage aber weit weniger einheitlich. Hier regelt die von Kümpers etablierte Superhelden-Merkhilfe V2iSiOn, wann ein nicht-traumatologischer Schockraum auszulösen ist (UKM-Pressemitteilung vom 20. Juni 2023).

Video: Prof. Philipp Kümpers erklärt die Superhelden-Notfallprotokolle

„Mit den ZNAvengers zeichnen wir ein einmaliges Projekt aus“, sagt Dr. med. Sievert Weiss, Mitgründer der AMBOSS GmbH. „Die Initiative baut auf Teamwork, fokussiert das Wesentliche und macht damit einen echten Unterschied.“

Marvel-Fan Prof. Philipp Kümpers bedankte sich auch im Namen des gesamten Teams für die Auszeichnung: „Die Avengers aus den Marvel-Comics müssen besonders in gefährlichen Situationen schnell, sicher und zupackend reagieren – die Rettung des Universums erfordert also scheinbar ganz ähnliche Qualitäten wie eine gelungene Schockraumversorgung. Insofern sind die Abkürzungen in Anlehnung an die Comic-Helden alles andere als nur eine Spielerei, sondern verbessern ganz real unsere Abläufe.“

Innerhalb Münsters sind die Notfallprotokolle inzwischen Standard in der Zusammenarbeit der Notaufnahmen (auch anderer) Kliniken und dem städtischen Rettungsdienst. Kümpers: „Nach anfänglicher Skepsis und zwei Jahren Übungsphase der Abläufe stehen alle Mitarbeitenden voll hinter dem Ansatz. Und ärztliche und pflegerische Kolleginnen und Kollegen aus anderen Häusern sprechen mich inzwischen auf Kongressen und Veranstaltungen darauf an, was es in Münster mit den Superhelden auf sich hat.“

Der AMBOSS-Award ist mit 3.000 Euro dotiert.

Die Wissensplattform AMBOSS bietet medizinischem Personal und Studierenden leitliniengerechte und fachgebietsübergreifende Behandlungsempfehlungen. Zahlreiche Universitäten, Kliniken und Praxen bieten AMBOSS mittlerweile als Nachschlagewerk und klinische Entscheidungshilfe an. In Deutschland nutzen über 80.000 Ärztinnen und Ärzte AMBOSS und der medizinische Podcast erreicht ein breites Fachpublikum. Prof. Philipp Kümpers und die pflegerische Stationsleitung der UKM-Notaufnahme, Sandra Schwenner, werden am 08. Oktober 2023 im AMBOSS-Podcast das Konzept der ZNAvengers vorstellen.

Weitere Informationen über den Preis und die ZNAvengers finden sich auf https://go.amboss.com/award-winner2023