Neuenhaus/Enschede – Das Profil der Gesundheitswirtschaft in der Grenzregion von Deutschland und den Niederlanden stärken – so lautet seit mehr als einem Jahrzehnt das Ziel des Vereins Gesundheitsregion EUREGIO. Mitglieder des Vereins und Beirats, Kooperationspartner und Gäste trafen sich im Medisch Spectrum Twente (MST), einem Mitglieds-Krankenhaus Enschede, um aus Anlass der Jahreswende zurück- und vorauszublicken.
Der Dank für die geleistete Arbeit stand mit am Anfang der „Neujahrsvisite“: Der niedersächsische Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi, Vorsitzender des Beirats, vermittelte in einer Videobotschaft seine Wertschätzung insbesondere für Erfolge in der Notfallmedizin. Eine zentrale Rolle spielte laut dem Minister in dieser Arbeit der noch amtierende EUREGIO-Verbandspräsident Rob Welten, der in Enschede mit viel Anerkennung aus dem Beirat verabschiedet wurde. Am 26.01. entscheiden die Gremien über seine Nachfolge als EUREGIO-Präsident und Beiratsmitglied in der Gesundheitsregion EUREGIO. In seiner Rede forderte Welten die Leistungserbringer in der Region auf, sich „an echter grenzüberschreitender Zusammenarbeit zu beteiligen und die Potenziale auszuschöpfen“. Bemühungen um deutsch-niederländische Präventionsmaßnahmen zählten zu den wichtigen Entwicklungen.
Ein breites Spektrum an Beispielen für vielversprechende Aktivitäten bot die Agenda in Enschede. Zu ihnen zählte die Zusammenarbeit von Krankenhäusern in der Region, etwa im Santeon-Netzwerk, für eine wertorientierte Leistungserbringung inklusive der Versorgung zu Hause. „Die Vernetzung mit deutschen Nachbarn bietet in diesem Kontext ebenfalls vielversprechende Perspektiven“, fügte der MST-Vorstandsvorsitzende Jan den Boon hinzu. Allerdings machte er auch deutlich, dass es noch gelte, beim länderübergreifenden Informationsaustausch und bei der Finanzierung Hürden zu überwinden. – Das Miteinander von Leistungserbringern zur Harmonisierung des Kampfes gegen Antibiotikaresistenzen war ein weiteres spannendes Thema.
Die Herausforderungen sind ähnlich, aber große Unterschiede bestehen in der Vergütung, bei stationärer/ambulanter Versorgung und bei der Weiterbildung, so Ergebnisse eines Ländervergleichs bei der Gesundheitsversorgung. Wie gut die grenzüberschreitende Versorgung bereits funktioniert, zeigte beispielsweise auf den Kennenlern-Rundgängen die Notfallmedizin: An 85 Prozent der Landungen auf dem Hubschrauberdeck der MST ist die ADAC-Luftrettung beteiligt, insbesondere der in dem deutschen Rheine stationierte Rettungshubschrauber.
„Die Gesundheitsregion EUREGIO hat viel erreicht im vergangenen Jahr“, resümierte Thomas Nerlinger, geschäftsführender Vorstand der Gesundheitsregion EUREGIO. So berichtete er über die Beiratsvisite mit dem niedersächsischen Gesundheitsminister zur Krankenhausreform am 24.08.2023 auf der Burg Bentheim. „Wie können wir die stationäre Versorgung grenzüberschreitend optimieren, die Qualität verbessern und insgesamt für die Menschen in der Region intersektoral besser aufstellen? Das sind die zukunftsprägenden Fragen“, fuhr Nerlinger fort. „Mit unseren Arbeiten haben wir die geeigneten Voraussetzungen für den Übergang zum Reformjahr 2024 geschaffen.“
„Im Vordergrund steht bei unseren Aktivitäten in diesem Jahr die Unterstützung für die Umsetzung der Reformen unter der Federführung unseres Beiratsmitglieds Dr. Philippi“, kündigte der Vorstandsvorsitzende Dr. Arno Schumacher an. Die Konzentration auf Zentren müsse einhergehen mit der Sicherstellung flächendeckender Versorgung in der gesamten Region. „Auch die Ausbildung von Fachkräften denken wir grenzüberschreitend; Modelle hierzu sind in Arbeit, etwa im Kontext des europäischen Projekts EUCARE.“ In der Notfallmedizin stehe im Oktober das zweite EUREGIO-Notfallsymposium an – eines der Musterbeispiele dafür, wie sich regional grenzüberschreitend Versorgung gestalten lasse.
„Als älteste EUREGIO haben wir eine Vorbildfunktion im Europawahljahr“, unterstrich Nerlinger. „Wir werden Belgien im Ratsvorsitz unterstützen und Gesundheitsversorger noch enger zusammenbringen – das Klinikum Osnabrück, das Marienhospital, die Niels-Stensen-Kliniken und das Medisch Spectrum in Enschede. Weitere interessierte Kliniken sind herzlich zur Zusammenarbeit eingeladen.“ Durch diese Vernetzung, die er unter anderem auf dem Hauptstadtkongress präsentieren wird, will der Verein den Bürgerinnen und Bürgern verdeutlichen, wo der Mehrwert des europäischen Gedankens im Alltag liegt. [Zur Gesundheitsregion EUREGIO]
Bild: Interessanter Austausch mit Blick in die Zukunft in der Diskussionsrunde. (von links nach rechts: Moderator Thomas Nerlinger und die Diskussionsteilnehmer Gert Lödden, Thomas Bodmer, Prof. Dr. Michael Monzer, Birgit Baumann, Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler, Jonas Roosmann und Abed Daka)
Projekt ReKo endet nach drei Jahren in Grafschaft und Emsland / Landkreise schaffen Übergangslösungen
Nordhorn – Fast vier Jahre ist es her, dass im NINO-Hochbau in Nordhorn unter Anwesenheit des damaligen Bundesgesundheitsministers Jens Spahn der Startschuss für das Projekt „Regionales Pflegekompetenzzentrum“ (ReKo) gefallen ist. Mit einer Veranstaltung am selben Ort ist nun der Abschluss feierlich begangen worden. Die Beteiligten zeigten sich stolz auf das Erreichte und erfreut darüber, dass geschaffene Strukturen in den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim in Eigenregie fortgeführt werden. Die Abschlussveranstaltung bildete gleichzeitig das letzte Treffen der Regionalen Projektgruppe – und zugleich das erste, das nicht digital stattfand. Zentrale Inhalte von ReKo waren der Aufbau eines Case-Management-Systems sowie das Vorantreiben einer technikgestützten Infrastruktur im Gesundheitsbereich. Gefördert wurde das Projekt mit 10 Millionen Euro durch den Innovationsfonds.
Thomas Nerlinger, ReKo-Projektleiter und Geschäftsführer der Gesundheitsregion EUREGIO als ReKo-Trägerverein, sagte in seinen Begrüßungsworten: „Nach Beginn der Intervention durch die Gesundheitsregion EUREGIO im August 2020 konnten die gesteckten Ziele trotz der Pandemie erreicht werden: Sowohl die Versorgung von rund 1200 Klient*innen als auch der Aufbau eines digitalen Ökosystems sind gelungen.“ Sein ausdrücklicher Dank galt allen Mitstreiter*innen: „All das wäre nicht möglich gewesen ohne ein starkes Team und ein gutes Netzwerk: Ich möchte allen beteiligten rund 30 Kooperations- und Konsortialpartnern ganz herzlich danken.“ Nerlinger richtete aber auch den Blick nach vorn: „Pflegeunterstützungs- und Entlastungsgesetz (PUEG), Krankenhausreform, Digitalisierungsgesetze, Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG): Diese aktuellen Reformen im deutschen Gesundheitswesen geben uns gute Chancen, unser Care- und Case Management zu verstetigen. EUREGIO bedeutet EURopa REGIOnal und ist für die hier lebenden Menschen gedacht. Lassen Sie uns daher die Chancen gemeinsam nutzen“.
Dr. Arno Schumacher, Vorsitzender der Gesundheitsregion EUREGIO, schloss sich diesem Appell an: „Mit dem GVSG haben wir in unserer zwölfjährigen Vereinsgeschichte erstmalig die große Chance, unsere geschaffenen Strukturen durch die interessierten EUREGIO-Kommunen, die Länder Niedersachsen und NRW, sowie die Kranken- und Pflegekassen nachhaltig und regelhaft zu finanzieren“, sagte er und richtete das Wort direkt an die anwesenden Verwaltungsvertreter – namentlich an den Gesundheitsdezernenten des Landkreises Grafschaft Bentheim, Gert Lödden, sowie Wilfried Ripperda, Leiter des Fachbereichs Soziales im Landkreis Emsland, sowie Jonas Roosmann, Vorsitzender des Sozialausschusses im Landkreis Emsland: „Wie wäre es, in einer Managementgesellschaft die erreichte Zusammenarbeit unserer Case-Management-Organisation gemeinsam fortzusetzen? In der anstehenden Mitgliederversammlung am 24. August auf der Burg Bentheim könnten wir die Weichen hierfür stellen!“ Schumacher bekräftigte: „Ich würde mir sehr wünschen, auch weiterhin eng mit unseren Heimatlandkreisen Grafschaft Bentheim und Emsland und den Gesundheitsregionen zusammenzuarbeiten und die Kräfte zu bündeln. Das setzt Vertrauen, Verständnis für einander und Teamgeist voraus.“
Den Keynote-Vortrag hielt Thomas Bodmer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit. Auch er betonte: „Es wäre schade, wenn gute Projekte nicht in die Regelversorgung kommen, weil ihnen zwischenzeitlich die finanzielle Luft ausgeht.“ Er hob noch einmal die Chancen hervor, die sich aus ReKo ergeben – etwa die Vernetzung der Akteure vor Ort sowie die Vorbeugung von Fehlbehandlungen – und erklärte: „Es wurde ein Produkt geschaffen, das Strahlkraft hat und Nachahmer finden wird.“ Mit „Vorfreude und Spannung“ erwarte er die Ergebnisse der Evaluation durch die Universität Osnabrück, von denen er sich erhofft, dass mit „Zahlen, Daten und Fakten“ der Beweis für den ReKo-Mehrwert erbracht wird. Einblicke in die Arbeitsweise der Wissenschaftler*innen gaben Isabel Jalaß und Tim Arlinghaus von der Universität Osnabrück.
Was konkret in den vergangenen drei Jahren geschehen ist, präsentierten die ReKo-Koordinatorinnen Stefanie Göcken (Emsland) und Hanna Reurik (Grafschaft Bentheim). Demnach kommt man hinsichtlich des Case Managements im Emsland auf 437 betreute Klient*innen und 3051 dokumentierte Maßnahmen (zum Beispiel Beantragungen oder die Vermittlung von niederschwelligen Angeboten), in der Grafschaft sind es 700 Klient*innen und 3825 dokumentierte Maßnahmen. Die Koordinatorinnen berichten von einem konstruktiven Miteinander der Akteure und nennen in diesem Zusammenhang unter anderem gemeinsame Fallbesprechungen mit den Pflegestützpunkten und dem Entlassungsmanagement beziehungsweise Sozialdienst der Krankenhäuser. Im Emsland wurden sogar drei ReKo-Case-Manager*innen im Entlassungsmanagement übernommen. „Ohne die Case Manager*innen wäre mein Leben im vergangenen Jahr ärmer gewesen“, habe eine Klientin zurückgemeldet. Insgesamt 19 Case Managerinnen, die nach der Deutschen Gesellschaft für Care und Case Management (DGCC) zertifiziert wurden, waren für ReKo leitend und operativ im Einsatz.
Bild: Beifall für die Case-Manager*innen des Regionalen Kompetenzzentrum (Regionales Pflegekompetenzzentrum – kurz: ReKo)
Wie aber geht es nun weiter in der hiesigen Region? Darüber informierten die zuständigen Vertreter der beiden Landkreise, Wilfried Ripperda und Gert Lödden. Im Emsland hat der Kreistag im Dezember 2022 entschieden, die ReKo-Idee fortzuführen. Der Pflegestützpunkt soll um zwei Stellen erweitert werden, zudem sollen im Herbst dort vier Case Manager*innen ihren Dienst aufnehmen. In der Grafschaft werden sieben Case Manager*innen (eine Kraft pro Kommune) beim Pflegestützpunkt eingestellt, zunächst auf drei Jahre befristet. Die Kosten teilen sich der Landkreis und die Kommunen. Beide Landkreise wollen die von ReKo verwendete Software Quovero weiter einsetzen. Gert Lödden unterstrich: „Wir reden aktuell von einer Übergangslösung. Es muss unser Ziel sein, dauerhafte Strukturen zu schaffen, die auch durchfinanziert sind.“ Sowohl Lödden als auch Ripperda dankten dem ReKo-Team für die geleistete Arbeit. Auch Prof. Dr. Hugo Mennemann, 1. Vorsitzender der DGCC, ließ in einem Grußwort übermitteln: „Dem Projekt ist zu wünschen, dass die zuständigen Leistungsträger vor Ort die besondere Qualität für die Menschen, für ihre Bürger*innen und Versicherten erkennen und diese weiter unterstützen.“
In einer Diskussionsrunde, an welcher neben Nerlinger, Lödden, Roosmann und Bodmer auch Prof. Dr. Michael Monzer, Experte für Care und Case Management und Vorstandsmitglied der DGCC, Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler, Pflegewissenschaftler und Berufspädagoge für Pflegewissenschaft Universität Osnabrück, Birgit Baumann, Geschäftsführerin der Freiwilligen-Agentur Grafschaft Bentheim, und Abed Daka, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Gesundheitsregion EUREGIO, teilnahmen, wurden die zuvor angesprochenen Themen abschließend vertieft. Das Ende der Veranstaltung im NINO-Hochbau läutete Prof. Dr. Philipp von Landenberg ein, der ebenfalls als stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Gesundheitsregion EUREGIO fungiert. Er ließ es sich nicht nehmen, seinen großen Dank an Thomas Nerlinger auszusprechen: „Ohne sein unglaubliches Engagement beim Netzwerken und seine Penetranz wäre es nicht gegangen“, sagte er. Das Publikum spendete kräftigen Beifall, ehe die Zusammenkunft bei einem Imbiss und geselligem Beisammensein ausklang.
Bild: VDB-Physiotherapieverband Niedersachsen-Bremen: Thementag in Schüttorf beleuchtet hiesige Digital-Infrastrukturen / Lob von Bundespolitikerin Svenja Stadler für „Wir“-Denken der Gesundheitsregion Euregio
Schüttorf – Welche Vorteile bietet die elektronische Patientenakte ihren Nutzern? Wie kommt das E-Rezept vom Arzt zum Apotheker? Und warum kann eine E-Verordnung dazu beitragen, dass Therapeuten nicht auf ihren Kosten sitzen bleiben? Auch im Gesundheits- und Pflegesektor stehen die Zeichen auf Digitalisierung, die sogenannte Telematikinfrastruktur (TI) gewinnt als Datenautobahn mehr und mehr an Bedeutung. Nicht selten hapert es aber am Fortschritt, weil verschiedene Player zu sehr auf den eigenen Vorteil bedacht sind und sich gegenseitig auf die Füße treten: Mit der Gesundheitsregion Euregio und ihren mittlerweile mehr als 180 Mitgliedern besteht allerdings bereits seit 2011 ein breites Bündnis unterschiedlichster Akteure, die an einem Strang ziehen und sich gemeinsam den Herausforderungen der Zukunft stellen wollen.
Beeindruckt von diesem Engagement zeigte sich jüngst die SPD-Bundestagsabgeordnete Svenja Stadler: Auf Einladung des VDB-Physiotherapieverbands Niedersachsen-Bremen und dessen Vorsitzenden, dem Gildehauser Physiotherapeuten und Gesundheitsregion-Vorstandsmitglied Edgar Lerch, war sie am Montag in die Grafschaft gekommen, um sich über die Tätigkeiten vor Ort zu informieren und mit den weiteren Teilnehmern des Thementags im Schüttorfer Hotel Nickisch über Errungenschaften und noch bestehende Defizite zu sprechen.
Edgar Lerch hieß die Politikerin und weiteren Gäste ebenso willkommen wie Gesundheitsregion-Geschäftsführer und Projektleiter Thomas Nerlinger, der vorab eine kompakte Zusammenfassung zur Arbeit des Netzwerks lieferte – insbesondere mit Blick auf die drei Großprojekte Dorfgemeinschaft 2.0, Apotheke 2.0 und ReKo (Regionales Pflegekompetenzzentrum), die allesamt maßgeblich auf digitalen Infrastrukturen fußen. „Wir sind im Zentrum Europas und wollen gemeinsam mit unseren Mitgliedern und Projektpartnern in der ältesten Euregio-Region beispielhaft und lösungsorientiert vorangehen“, betonte Nerlinger und ergänzt: „Als Gesundheitsregion Euregio sind wir über unser ReKo-Projekt als eine der ersten Leistungsanbieter bundesweit an die TI angebunden. So können wir aus unserer praktischen Arbeit wichtige Impulse geben.“
Dies beginne schon bei der elektronischen Patientenakte (ePa): „Hand aufs Herz: Wer von Ihnen besitzt eine?“, fragte Nerlinger provokant ins Plenum. Die bundesweiten Zahlen sehen nämlich nüchtern aus: Gerade einmal 0,7 Prozent aller gesetzlich Versicherten nutzen das Angebot. Einig war man sich in der Runde, dass dies vor allem einer mangelnden Kommunikation geschuldet ist und die potentiellen Nutzer gar nicht wissen, welche Vorteile die ePa bietet.
„Beim digitalen Corona-Impfnachweis war das ganz anders“, wusste der Bad Bentheimer Apotheker und Gesundheitsregion-Vorstandsmitglied Abed Daka zu berichten. Dort hätten auch ältere Menschen den Nutzen erkannt und sich entsprechend interessiert gezeigt. Daka betreibt die beiden „wirfürdich“-Apotheken an der Diana und am Schlosspark in Bad Bentheim. In seinen Apotheken laufen zahlreiche Schritte – von der Kommunikation mit Pflegeheimen bis zur Logistik der Botendienste – schon digital ab, Apotheker Daka setzt jedoch große Hoffnungen in die Zukunft, um weg von „Insellösungen“ hin zu einem Gesamtkonzept gelangen.
Im Rahmen einer Exkursion zu der Apotheke wurden die Anwesenden nicht nur Zeugen einer Online-Sitzung der ReKo-Unter-AG Obergrafschaft, sondern erhielten dabei auch Informationen aus erster Hand zum Thema e-Rezept: Die ersten Rezepte dieser Art wurden erst vergangene Woche an die „wirfürdich“-Apotheke übermittelt. Der ausstellende Hausarzt und Altersmediziner Tobias Tegeder, ebenfalls Mitglied des Vereins und der ReKo-Unter-AG Obergrafschaft, fand dazu auch kritische Worte: Unter anderem müsse die Software noch deutlich flüssiger laufen, um zeitlich nicht gegenüber der analogen Arbeitsweise hintenan zu stehen. Gemeinsam mit Fachleuten der Universität Osnabrück soll der Gebrauch des e-Rezeptes in der Obergrafschaft bis zum Herbst dieses Jahres genau evaluiert werden.
Bad Bentheims Bürgermeister Dr. Volker Pannen richtete ein Grußwort an die Anwesenden und lobte das Projekt ReKo, das im kommenden Jahr ausläuft. Zu den Schwerpunkten von ReKo zählen ein pflegebezogenes Case Management und die (digitale) Vernetzung von regionalen Akteuren aus dem Pflege- und Gesundheitswesen mit Fokus auf die Unterstützung der ReKo-Nutzerinnen und Nutzer. Ein Jahr nach Ablauf des Projekts wird eine wissenschaftliche Bewertung zeigen, ob die geschaffenen Strukturen in die Regelversorgung eingehen können. Pannen zeigte sich aufgeschlossen für eine Brückenlösung, um eben jene Strukturen zur Unterstützung pflegebedürftiger Menschen und ihre An- und Zugehörigen bis zum Tag der Entscheidung aufrecht zu erhalten.
Ein ums andere Mal kam die Bundestagsabgeordnete Svenja Stadler an jenem Montag ins Staunen – auch bei den Ausführungen von Sebastian Cordes von der Firma Optadata, die unter anderem Abrechnungsdienstleistungen für Leistungserbringer wie Therapeuten anbietet. Palettenweise kommen dort täglich die abrechnungsrelevanten Belege in Papierform an, um dann gescannt und sortiert zu werden. Und bisweilen kommt es vor, dass solche Belege falsch ausgestellt wurden und die Therapeuten ihr Geld von Leistungsträgern wie Krankenkassen nicht erhalten – ein Ärgernis, dem bei e-Verordnungen durch eine Vorabprüfung mittels entsprechender Tools vorgebeugt werden kann.
Am meisten erstaunt – im positiven Sinne – zeigte sich die Politikerin jedoch angesichts des Miteinanders und des konstruktiven Geistes in der Gesundheitsregion Euregio. Und prompt fragte sie nach dem Geheimrezept für das Gelingen. „Hier steht eben die Sache im Vordergrund und nicht das Egomane, das Sich-selbst-Produzieren“, antwortete der stv. Gesundheitsregion-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Philipp von Landenberg. „Sensationell“, so das Fazit von Svenja Stadler. „Das wünsche ich mir auch für die Zukunft: dass wir mehr im ,Wir‘ denken“, sagte Stadler – und versprach, die gewonnenen Einsichten an zuständige Stellen weiterzutragen.
Bild: Sitzung des Beirates und erweiterten Vorstandes der Gesundheitsregion EUREGIO beim Neumitglied Alexianer Misericordia im Clemenshospital in Münster. Regionalgeschäftsführer Hartmut Hagmann, Vereinsvorsitzender Dr. Arno Schumacher, Prof. Dr. Hugo Van Aken, Geschäftsführer und ReKo-Projektleiter Thomas Nerlinger, UKM-Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Alex W. Friedrich und anwesende Vorstandsmitglieder Abed Daka, Prof. Dr. Philipp von Landenberg, Thomas Weber und Dr. Christian Goebel. Foto (von links): Alexianer Misericordia.
Die Krankenhausträgergesellschaft Alexianer Misericordia, zu der in Münster das Clemenshospital und die Raphaelsklinik gehören, sind der Vereinigung „Gesundheitsregion EUREGIO“ beigetreten. Die Organisation setzt sich gemeinsam mit den rund 180 Mitgliedern aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, den Niederlanden und darüber hinaus für eine grenzübergreifende Gesundheitsversorgung zur Stärkung der Gesundheitswirtschaft ein. Mitglieder sind unter anderem Ärzte, Zahnärzte, Apotheker, Therapeuten, Krankenhäuser, Banken, Unternehmer, Wirtschafts- und Marketingfachleute.
An der jetzt im Clemenshospital stattgefundenen Sitzung des erweiterten Vorstands nahmen, zum Teil als Videoschalte, auch die Mitglieder des Beirats Andreas Storm (Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit), Rob Welten (Präsident des EUREGIO-Zweckverbandes und Bürgermeister von Haaksbergen), Prof. Dr. Alex W. Friedrich (Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikum Münster, UKM), Prof. Dr. Hugo Van Aken (ehemaliger Ärztlicher Direktor des UKM) und Christine Vogler (Präsidentin des Deutschen Pflegerates) sowie als Gastreferentin Nadja Pecquet (Geschäftsführerin des Virtuellen Krankenhauses NRW gGmbH) teil. NRW-Gesundheitsminister und Beiratsvorsitzender Karl-Josef Laumann konnte aus terminlichen Gründen nicht teilnehmen.
Thomas Nerlinger, Geschäftsführer und ReKo-Projektleiter in der Gesundheitsregion EUREGIO, erläutert zu Sitzungsbeginn die Zielsetzung des Vereins: „Als Gestalter im Gesundheitswesen sorgen wir für eine regionale Vernetzung über Grenzen hinweg und koordinieren Kooperations- und Projektaktivitäten. Der Beitritt der Alexianer Misericordia und der heutige Austausch unter Beteiligung des UKM unterstreichen die Chancen zur Stärkung unserer grenzüberschreitenden Gesundheitsregion als Standort für exzellente medizinische Versorgung, innovative Forschung und Entwicklung intelligenter gesundheitswirtschaftlicher Dienstleistungen. Hierdurch leisten wir einen Beitrag zur Beschäftigungssicherung und schaffen Synergien und Strukturen zum Vorteil der Patientinnen und Patienten.“
Im Grußwort wird der Vereinsvorsitzende Dr. Arno Schumacher konkret: „Wir wollen bei der regionalen Versorgung mitgestalten und halten eine bedarfsgerechte sektorenübergreifende Grund-, Schwerpunkt und -Maximalversorgung für erforderlich. Mit der Sitzungspremiere von Beirat und erweitertem Vorstand stehen folgende Fragen im Fokus: Wie kann die regionale Vernetzung unter Beteiligung des Universitätsklinikums Münster (UKM) und der ‚Alexianer‘ konkret aussehen? Was bedeutet das für die Kliniken, die ambulanten Versorger und weitere Leistungserbringer (z. B. Apotheken, Pflegeeinrichtungen, Therapeuten) und deren Berufsgruppen? Wollen wir durch Unterstützung dieser Vernetzung das im Regionalen Pflegekompetenzzentrum (ReKo) durch den Innovationsfonds modellhaft etablierte sektorenübergreifende Care- und Case-Management in die Euregionale Regelversorgung bringen und in den Kommunen vor Ort nutzen – wie kann das bis 2023 gelingen?“
„Unsere beiden Länder verbinden leistungsfähige Gesundheitssysteme, die sich im Detail allerdings deutlich voneinander unterscheiden. Hier bietet die ‚Gesundheitsregion EUREGIO‘ die große Chance, gemeinsam voneinander zu lernen“, wie der Regionalgeschäftsführer der Alexianer Misericordia, Hartmut Hagmann, feststellt. Auch Beiratsmitglied Prof. Dr. Alex W. Friedrich betont die Vorteile einer grenzüberschreitenden Kooperation: „Krisen wie die Pandemie oder auch die Konsequenzen der Situation in der Ukraine verdeutlichen einmal mehr, dass die Gesundheitsversorgung ein wichtiger Teil der sicherheitsrelevanten Struktur unseres Landes ist. Hier kommt der internationalen Zusammenarbeit eine zentrale Rolle zu.“
Hierbei kann auch das ReKo-Projekt einen wichtigen Beitrag leisten, so Andreas Storm, Beiratsmitglied und Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit als Konsortialführer: „Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) als Projektträger unterstützt unsere Innovationsstrategie für die Langzeitversorgung vor Ort und hat kürzlich erfreulicherweise eine Laufzeitverlängerung von sechs Monaten genehmigt. Hierdurch wird es der Case Management Organisation ermöglicht, die Case Managerinnen und Case Manager als Gesundheits- und Pflegelotsen bis Ende Juli 2023 zu beschäftigen. Das ist ein positives Signal, die optimale Pflege und Versorgung in der ländlich geprägten Gesundheitsregion EUREGIO fortzuführen.“
Nadja Pecquet, Geschäftsführerin des Virtuellen Krankenhauses NRW gGmbH, betont in ihrem Gastvortrag den Anspruch des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums als Gründer und Alleingesellschafter, hochspezialisierte fachmedizinische Expertise sektorenübergreifend, flächendeckend und niederschwellig verfügbar zu machen. „Unser Ziel ist es, elektronisch gestützte digitale Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern sowie sektorenübergreifend erstmals in eine regelhafte Struktur zu überführen“, so Pecquet und ergänzt: „Die Beteiligung des UKM und der Kliniken der Krankenhausträgergesellschaft Alexianer Misericordia als Mitglieder der Gesundheitsregion EUREGIO ist hierbei sehr bedeutsam. Wissen und besondere Erfahrungswerte werden auf diese Weise in die Fläche gebracht, ohne dass die Spezialistinnen und Spezialisten vor Ort sein oder Patientinnen und Patienten in einem weit entfernten Krankenhaus vorstellig werden müssen“. Auf dem Weg in die Zukunft könnte eine Verknüpfung von Ansätzen wie dem Virtuellen Krankenhaus und dem ReKo-Netzwerk Synergien freisetzen und bei der Verstetigung der digital gestützten vernetzten Versorgung helfen.
Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerates, unterstreicht im Zuge ihrer Vorstellung als neues Beiratsmitglied die gemeinsamen Chancen: „Die Möglichkeit, dass Pflege- und Gesundheitsberufe in Ihrem beruflichen Handlungsfeld selbständig agieren und Ihre Profession ausüben können, ist in Deutschland längst überfällig. Dazu gehört es z.B., dass Pflegefachpersonen z.B. in der ambulanten Versorgung selbstverantwortlich Pflegehilfsmittel verschreiben, Gesundheitskompetenz mit Hilfe von Aufklärung vermitteln und pflegediagnostische Maßnahmen durchführen können. Und zwar direkt und ohne weiteren Rückgriff auf ärztliche Kolleginnen und Kollegen. So sichern wir zügige, sichere und direkte Gesundheitsversorgung in den Regionen.“
Die Intensivierung der deutsch-niederländischen Zusammenarbeit in der Gesundheitsregion EUREGIO wird im Jahresverlauf 2022 weiter an Dynamik zunehmen: Beiratsmitglied Rob Welten (Präsident des EUREGIO-Zweckverbandes und Bürgermeister von Haaksbergen) und Christoph Almering (Geschäftsführer des EUREGIO-Zweckverbandes und Vorstandsmitglied der Gesundheitsregion EUREGIO) laden im Namen des Niederländischen Botschafters Ronald van Roeden zur nächsten Sitzung am 22.06.2022 (am Abend des Auftakttages des Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit) in die Niederländische Botschaft nach Berlin ein.
Die „Gesundheitsregion EUREGIO“ umfasst diesseits und jenseits der Grenze ein Gebiet mit etwa 3,4 Millionen Menschen in rund 130 Kommunen. Die Aktivitäten des Vereins sollen den Informationsaustausch, den Wissenstransfer, die Vernetzung und das Image der Gesundheitsregion EUREGIO fördern, wie die Initiatoren feststellen.
Bild: v.l.n.r. Schüttorfs ehrenamtlicher Bürgermeister Jörn Tüchter, Samtgemeindebürgermeister Manfred Windhaus, ReKo-Case-Managerin Nicole Bußmann, Projektleiter Thomas Nerlinger, Leiterin des Familien Service Büro Ellen Tessin, Stellv. Vorstandvorsitzender der Gesundheitsregion EUREGIO Prof. Dr. Philipp von Landenberg, ReKo-Koordinatorin Hanna Reurik.
Häusliche Versorgung zielgerichtet stärken
Schüttorf – Noch im vergangenen Jahr war Gesine Bönnen aus Schüttorf völlig fit, konnte für sich und ihren Haushalt selber sorgen – bis zu jenem Tag im Juni 2021, als sie unglücklich stürzte, sich eine komplizierte Beinfraktur zuzog und langwierige Klinik- und Reha-Aufenthalte durchstehen musste. „Ich wollte nach Hause und dachte, ich käme zurecht. Aber ich konnte gar nichts“, erinnert sich die 69-Jährige. Um buchstäblich wieder auf die Beine zu kommen, ist einiges an Unterstützung nötig: Maßgeblich in die Wege geleitet hat dies Nicole Bußmann, Case Managerin des Regionalen Pflegekompetenzzentrums (ReKo) der Gesundheitsregion EUREGIO. Seit Anfang Januar ist ReKo nun auch mit einem festen Standort in Schüttorf vertreten, angesiedelt im Familien-Service-Büro an der Sportplatzstraße 1. Immer donnerstags von 08:30 bis 13:00 Uhr steht Nicole Bußmann dort als Ansprechpartnerin zur Verfügung.
Hinter ReKo verbirgt sich ein zunächst auf vier Jahre angelegtes Projekt in der Grafschaft und im Emsland, das eine bessere Vernetzung und Digitalisierung in der regionalen Gesundheits- und Pflegelandschaft anstrebt. Die Umsetzung erfolgt in einem Konsortium mit der Gesundheitsregion EUREGIO, DAK-G (Konsortialführer) und Universität Osnabrück (Evaluation) unter fachlicher Begleitung von Prof. Dr. Thomas Klie und Prof. Dr. Michael Monzer. Kernelement von ReKo sind die sogenannten Case Manager, die konkrete Fälle betreuen und Betroffenen wie Gesine Bönnen sozusagen als Lotsen in der Vielfalt an Versorgungsangeboten vor Ort beiseite stehen. Als Kenner des Gesundheitssystems wissen sie, welche Hebel in Bewegung zu setzen und welche Anträge zu stellen sind, um die jeweils nötigen Hilfen zu erhalten – damit pflegebedürftige Menschen so lange wie möglich gut versorgt im häuslichen Umfeld bleiben können.
„Ich freue mich, nun hier bei den Klienten in Schüttorf angesiedelt zu sein. Das schafft mehr Flexibilität“, sagt Case Managerin Nicole Bußmann. Erfreut sind auch Samtgemeindebürgermeister Manfred Windhaus und Schüttorfs ehrenamtlicher Bürgermeister Jörn Tüchter. „ReKo greift eine wichtige Fragestellung auf – denn nur allzu oft wird das Tabuthema Pflege weit weggeschoben. Wir begrüßen es also sehr, dass nun auch in Schüttorf ein Standort als niedrigschwelliges Angebot geschaffen wurde, wo die Menschen sich informieren können“, so Windhaus. Er schätzt es zudem, dass mit Nicole Bußmann eine gebürtige Sameranerin dort ihren Dienst versieht. Jörn Tüchter fügt hinzu: „Ich weiß aus dem privaten Umfeld, wie schwierig es ist, die passende Versorgung zu bekommen. Der ReKo-Standort als zentrale Anlaufstelle leistet hier eine wichtige Unterstützung und kann zudem aufzeigen, an welchen Angeboten es vor Ort noch fehlt.“
Per Video aus Hannover zugeschaltet war auch der Landtagsabgeordnete Christian Fühner (CDU), der seine Glückwünsche zur Standort-Eröffnung übermittelte. Er unterstrich dabei die Vorreiterrolle, die das Emsland und die Grafschaft durch das ReKo-Projekt einnehmen und wertete dies als gemeinsamen Erfolg der Region: „Das Thema Beratung wird häufig unterschätzt, da wird noch einiges auf uns zukommen“, meinte Fühner mit Blick auf die Arbeit der Case Manager und versprach, sich auch nach Ablauf der Projektdauer in 2023 für einen Ausbau entsprechender Strukturen starkzumachen. Als Option stehe etwa eine Brückenfinanzierung durch Landesmittel nach einem Gespräch mit dem Staatssekretär Heiger Scholz im Nds. Sozialministerium erfreulicherweise in Aussicht. Ebenso wie Windhaus und Tüchter plädierte der Abgeordnete dafür, solche Vorhaben „größer zu denken“, die weitere Umsetzung Landkreis-übergreifend voranzutreiben und dabei die Kompetenzen der Gesundheitsregion EUREGIO über den EUREGIO-Zweckverband mit den 129 Mitgliedskommunen sowie in der Region Weser-Ems zu bündeln und dabei Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft einzubeziehen.
Groß ist die Freude über den ReKo-Fortschritt nicht zuletzt auch bei Thomas Nerlinger, Projektleiter und Geschäftsführer der Gesundheitsregion EUREGIO, und Hanna Reurik, ReKo-Koordinatorin für die Grafschaft Bentheim, die sich im Namen des ReKo-Teams für die tatkräftige Unterstützung bei allen mitwirkenden Akteuren bedanken. „Mit unserem Angebot möchten wir keinesfalls Doppelstrukturen schaffen, sondern vielmehr die gute Infrastruktur vor Ort mit unserem starken Netzwerk und den ReKo-Kooperationspartnern der Gesundheitsregion EUREGIO nutzen und weiterentwickeln“, sagte Thomas Nerlinger. Wie der Architekt beim Hausbau wolle ReKo die einzelnen „Gewerke“ im Pflegesektor zusammenführen, um die Versorgung der Menschen so zielgerichtet wie möglich zu gestalten. Hanna Reurik erklärt: „Gerade nach Krankenhaus-Entlassungen kann auf diese Weise einem Versorgungsbruch vorgebeugt werden, da ReKo auch die Häuslichkeit in den Blick nimmt.“
Gesine Bönnen hat noch einen längeren Genesungsprozess vor sich, doch es zeichnen sich Lichtblicke ab: „Als nächste Projekte sollen ein Handlauf an der Treppe vorm Haus und eine Rampe zum Garten hin beschafft werden“, sagt Nicole Bußmann. Verschiedene Dinge – etwa einen Fahrdienst durch die „Lutherengel“ oder die Genehmigung einer Haushaltshilfe – hat sie bereits organisiert. Die Case Managerin versteht sich als Sprachrohr für ihre Klientin, betont dabei aber, ausschließlich in deren Sinne zu handeln und nichts zu unternehmen, was sie nicht möchte. Gegenseitiges Vertrauen sei dabei unerlässlich. Gesine Bönnen, die auch Hilfe durch Nachbarn und Freunde erhält, zeigt sich jedenfalls sehr dankbar für die ReKo-Begleitung – und das nicht nur in fachlicher, sondern auch in menschlicher Hinsicht: „Wenn es mir einmal mies geht, ist Nicole diejenige, die mich wieder aufbaut.“
Weitere Informationen zum ReKo-Angebot unter www.rekopflege.de sowie über die zentrale Rufnummer 05921 / 961 844 und hier auf dem Gesundheitsportal
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