ReKo-Projekt:  Lingener Seniorenvertretung informiert sich über Regionales Pflegekompetenzzentrum der Gesundheitsregion EUREGIO

ReKo-Projekt: Lingener Seniorenvertretung informiert sich über Regionales Pflegekompetenzzentrum der Gesundheitsregion EUREGIO

Bild: Spannende Einsichten: Lingener Seniorenvertretung informiert sich über ReKo-Projekt in Zoom-Premiere der Gesundheitsregion EUREGIO

„Jeder verdient die optimale Pflege und Versorgung“

Lingen – Regelmäßig lädt die Seniorenvertretung in der Stadt Lingen (Ems) zu Infoveranstaltungen ein, wobei die unterschiedlichsten Themen beleuchtet werden. Bei der jüngsten Zusammenkunft – die erstmals als Zoom-Videokonferenz vonstattenging – stand das Regionale Pflegekompetenzzentrum (ReKo) der Gesundheitsregion EUREGIO im Fokus. Die Vorsitzende der Seniorenvertretung, Mechthild Goldschmitt, und Geschäftsführer Johannes Ripperda konnten hierzu sowohl Mitarbeiterinnen als auch Klientinnen des seit 2020 im Emsland und in der Grafschaft laufenden Projekts begrüßen. Die Veranstaltung stand unter dem Leitgedanken „Jeder verdient die optimale Pflege und Versorgung“.

Worum geht es eigentlich bei ReKo? Zu dieser Frage lieferte Stefanie Göcken, Projektkoordinatorin für den Bereich Emsland, umfassende Einsichten: Übergeordnetes Ziel von ReKo ist das Bestreben, pflegebedürftigen Menschen das Leben im häuslichen Umfeld so lange es geht zu ermöglichen – und dafür die notwendigen Schritte einzuleiten. Zu den Klient*innen zählen sowohl Menschen mit Pflegegrad oder anstehender Pflegebedürftigkeit als auch pflegende Angehörige.

Geleistet wird die Arbeit in erster Linie durch speziell geschulte Case Manager*innen, die an mittlerweile 12 Standorten in Emsland und Grafschaft sowie beim Universitätsklinikum Münster (UKM) tätig sind. Sie stehen den Betroffenen für ein Jahr als feste Ansprechpartner zur Seite, vermitteln ihnen als Lotsen im „Pflege-Dschungel“ die passenden Versorgungsangebote und machen sie „fit“, um später eigenständig für die nötige Hilfe sorgen zu können. Wissenschaftlich begleitet und ausgewertet wird das auf vier Jahre angelegte ReKo-Projekt durch die Universität Osnabrück. „ReKo ist sozusagen ein zusätzliches Bonbon in den bestehenden Versorgungssettings“, brachte es Stefanie Göcken auf den Punkt.

Eindrücke aus der Praxis schilderten die beim NSK Elisabeth Krankenhaus in Thuine angesiedelten Case Managerinnen Silke Jank und Kirstin Hüwe sowie deren Klientinnen Hannelore Stanojevic und Britta Schräder. Nach einem Krankenhausaufenthalt musste Hannelore Stanojevic zunächst zur Reha und konnte anschließend wieder nach Hause. Kurz vor Weihnachten 2020 lernte sie ReKo-Case-Managerin Silke Jank kennen, die daraufhin verschiedene Hilfen in die Wege leitete: „Sie hat mich bestens betreut und mir viel Mut zugesprochen – ich bin sehr zufrieden“, lobt Stanojevic ihre „Kümmerin“. Britta Schräder gehört zur Zielgruppe der pflegenden Angehörigen: Als Einzelkind hatte sie die Versorgung beider Elternteile zu stemmen und geriet bisweilen auch an den Rand der Überforderung. „Kirstin Hüwe hat mir viele Telefonate abgenommen, zu denen ich keine Kraft mehr hatte“, berichtet sie.

Grußworte sprachen der Vorstandsvorsitzender der Caritas Gemeinschaftsstiftung Osnabrück e.V., Ludger Abeln, und Lingens Erster Stadtrat Stefan Altmeppen. Letzterer würdigte besonders den vernetzenden Charakter von ReKo: „Es gibt zum Glück schon viele Angebote vor Ort, aber wo es diese genau gibt und wie man da herankommt, ist gerade für ältere Menschen ohne Angehörige schwierig herauszufinden“. ReKo sei daher „ein spannendes und wichtiges Projekt, das wir gerne weiter begleiten“. Ludger Abeln betonte, die „Idealsituation“, dass Kinder sich um ihre Eltern kümmern, sei heute nicht mehr so gegeben wie noch vor einigen Jahrzehnten. Gleichzeitig gerieten viele Pflegedienste und Arztpraxen an ihre Grenzen. ReKo biete hier eine Plattform, die alle Beteiligten in den Blick nimmt und „smart zusammenfügt“ – in jedem einzelnen Fall. „Wir als Caritas unterstützen das als ReKo-Kooperationspartner“, bekräftigte Abeln und verwies auf das Motto der diesjährigen Caritas-Kampagne, das gewissermaßen auch zum ReKo-Gedanken passt: „Wir machen das gemeinsam.“

Regionales Pflegekompetenzzentrum (ReKo) Standort gibt es jetzt auch in der Samtgemeinde Emlichheim

ReKo: Auf dem Foto v.l.n.r.: Projektleiter Thomas Nerlinger, Samtgemeindebürgermeister Ansgar Duling, ReKo-Koordinatorin Hanna Reurik, ReKo-Case-Managerin Gesine Helweg und Geschäftsführer des Senfkorns Dr. Norbert Reich. Foto: Gesundheitsregion EUREGIO

Bild (v.l.n.r.): Projektleiter Thomas Nerlinger, Samtgemeindebürgermeister Ansgar Duling, ReKo-Koordinatorin Hanna Reurik, ReKo-Case-Managerin Gesine Helweg und Geschäftsführer des Senfkorns Dr. Norbert Reich. Foto: Gesundheitsregion EUREGIO

Gerade in ländlichen Regionen hängt eine bedarfsgerechte häusliche Versorgung von einer guten Zusammenarbeit der Akteure im Gesundheits- und Pflegewesen ab. Seit dem Projektbeginn im August 2020 sind die Case Manager an verschieden Orten in der Grafschaft und im Emsland im Einsatz. Die intensive Unterstützung durch Case Manager im ReKo-Projekt in der Modellregion wird zunehmend nachgefragt. Es wurden bisher über 800 Hilfsbedürftige und pflegende Angehörige unterstützt.

Hanna Reurik, Pflegestützpunkt Landkreis Grafschaft Bentheim und Koordinatorin des ReKo-Projektes Grafschaft Bentheim bei der Gesundheitsregion EUREGIO begrüßt den Standort im Senfkorn Mehrgenerationenhaus in Emlichheim: „Das Mehrgenerationenhaus ist seit Jahren mit vielen Angeboten im vorpflegerischen Bereich, wie z. B. der Demenzberatung tätig. So ist das Mehrgenerationenhaus ein wichtiger Baustein bei der Unterstützung von Menschen mit einem Hilfebedarf“.

Gesine Helweg macht das Angebot in der Samtgemeinde Emlichheim rund. Gerade von der Samtgemeinde Emlichheim aus sind oftmals weite Wege in der Niedergrafschaft zu überwinden. Nun gibt es auch in Emlichheim eine kompetente ReKo-Case-Managerin vor Ort, die sich kümmert. Eine wohnortnahe Beratung im Senfkorn Mehrgenerationenhaus oder auf Wunsch durch einen Haubesuch ist für Menschen mit vielen Fragen rund um das Thema Pflege sehr hilfreich.

Gesine Helweg hat zum Jahresbeginn ein Büro im Mehrgenerationenhaus an der Wilsumer Straße 2 -4 in Emlichheim bezogen. Sie ist seit über 30 Jahren als Pflegefachkraft tätig. Gesine Helwegs Ziel ist es, dass die Betroffenen so lange wie möglich in ihrem vertrauten Umfeld bleiben können: „Neben meiner langjährigen Erfahrung als Pflegefachkraft freue ich mich nun auf diese neue Aufgabe. Die Samtgemeinde Emlichheim liegt mir natürlich besonders am Herzen, da hier mein Lebensmittelpunkt ist“.

„Durch das Beratungsangebot des ReKo-Case Managements wird die Rolle des Senfkorn Mehrgenerationenhauses als Emlichheimer Service-Zentrum für alle Generationen weiter ausgebaut“, freut sich Dr. Norbert Reich, Geschäftsführer des Senfkorns. „Das ReKo-Case Management ergänzt in hervorragender Weise die Angebote des Senioren- und Pflegestützpunktes, des Familienservicebüros, des DRK-Zentrums für Migration und Flüchtlinge sowie der EUTB – Unabhängige und kostenlose Beratung für Menschen mit Beeinträchtigungen, die bereits im Senfkorn angesiedelt sind.“

„Ich freue mich sehr, dass mit dem Case Management das bereits bestehende Beratungsangebot im Mehrgenerationenhaus Senfkorn für Senioren um das Thema Pflege ergänzt und damit aufgewertet wird“, erklärt Samtgemeindebürgermeister Ansgar Duling. „Die räumliche Nähe und die bereits bestehenden Netzwerke mit den Pflegediensten, Hausärzten, Therapeuten, Seniorenbeirat und Kirchen fördern eine bedarfsgerechte Zusammenarbeit zum Wohle der Ratsuchenden.“

ReKo-Projektleiter und Geschäftsführer der Gesundheitsregion EUREGIO Thomas Nerlinger: „Die Samtgemeinde Emlichheim liegt uns wegen der Herkunft zahlreicher Vereinsmitglieder der Gesundheitsregion EUREGIO und der guten Zusammenarbeit in direkter Nachbarschaft zum südlichen Teil der niederländischen Provinz Drenthe besonders am Herzen. Groß ist die Freude, mit unserem ReKo-Versorgungsangebot an unsere gemeinsamen Projektaktivitäten im Forschungsprojekt Dorfgemeinschaft mit der Pilotkommune Emlichheim anzuknüpfen. Die öffentliche Jahresveranstaltung am 29.08.2018 in Emlichheim mit mehr als 100 Gästen war ein bedeutender Grundstein der Zusammenarbeit. Dabei stand auch das Teilprojekt der präventiven Hausbesuche „DaHeim – in Emlichheim“ im Mittelpunkt, das in Kooperation mit Senfkorn gemeinsam durchgeführt wurde. Wir verfolgen mit ReKo weiterhin das Ziel, älteren Menschen möglichst lange ein Leben in ihrer gewohnten Umgebung zu ermöglichen und hierbei zu unterstützen. Ich danke auch im Namen unseres Vorstands der Gesundheitsregion EUREGIO und dem Reko-Team dem Samtgemeindebürgermeister Ansgar Duling und Dr. Norbert Reich mit seinem Team vom Mehrgenerationenhaus Senfkorn, den Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Vereinen und Ehrenamt für die tatkräftige Unterstützung. Nur mit dieser vorbildlichen Teamarbeit ist die Einrichtung unseres elften ReKo-Standortes möglich geworden. Ich wünsche Hanna Reurik und Gesine Helweg einen guten Start in Emlichheim und hoffe, dass unser ReKo-Angebot gut angenommen und sich dauerhaft etablieren wird.“

Eine Kontaktaufnahme zum ReKo-Case-Management erfolgt über die Tel. 0592196 1844 Pflegestützpunkt Grafschaft Bentheim oder im Internet unter www.rekopflege.de

Beiratsgründung Gesundheitsregion EUREGIO: Grenzübergreifende Versorgung visionär gestalten

Beiratsgründung Gesundheitsregion EUREGIO: Grenzübergreifende Versorgung visionär gestalten

Bild: Beiratsgründung mit Aussicht: Neuer Beiratsvorsitzender des Vereins Gesundheitsregion EUREGIO ist NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (4.v.r.). Auch der scheidende Ärztliche Direktor des UKM, Prof. Hugo Van Aken (3.v.r.), sowie sein designierter Nachfolger, Prof. Alex W. Friedrich (r.), sind im Beirat. Geschäftsführer des Vereins ist Thomas Nerlinger (3.v.l.).

Vor gut zehn Jahren gründete sich der Verein Gesundheitsregion EUREGIO e.V. Ziel ist es, das Profil der Gesundheitswirtschaft in der Grenzregion von Deutschland und den Niederlanden zu stärken. In Anwesenheit des Präsidenten des EUREGIO-Zweckverbands, Rob Welten, sowie des geschäftsführenden Vereinsvorstands hat sich heute am UKM ein Beirat aus Vertretern von Politik und der Gesundheitssektoren beider Länder gegründet. Beiratsvorsitzender ist der Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS), Karl-Josef Laumann.

Münster (ukm/aw) – Die Teilnehmenden der konstituierenden Sitzung auf der neuen obersten „Etage 21“ des Ostturms am UKM (Universitätsklinikum Münster) waren sich einig: Die Pandemie wirkt auch in der grenzübergreifenden Zusammenarbeit der Gesundheitssysteme der Niederlande und von Deutschland wie ein Brennglas. Mögliche individuelle Schwachstellen und Stärken kamen durch die besondere Lage erstmals zum Vorschein. NRW-Gesundheitsminister Laumann, der zur heutigen konstituierenden Sitzung des Beirats zur Gesundheitsregion EUREGIO, angereist war, sagt dazu: „Gerade in diesen Zeiten finde ich es wichtig, wenn die Menschen sehen, dass Europa in ganz vielen Bereichen einen spürbaren Mehrwert hat. Das gilt insbesondere auch für die Gesundheitsversorgung in der Grenzregion. Hier brauchen wir praktische und unbürokratische Lösungen. Für uns war es und ist es deshalb selbstverständlich, dass wir Covid-Patienten aus dem EUREGIO-Raum in unseren Krankenhäusern behan- deln“, so der Minister. Laumann ist – zunächst für die Dauer eines Jahres – zum Beiratsvorsitzenden des ehrenamtlich arbeitenden Gremiums mit im Moment fünf Mitgliedern gewählt worden.

Mit im Beirat sitzen sowohl der scheidende als auch der designierte Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des UKM (Universitätsklinikum Münster). Univ.-Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hugo Van Aken, dessen Amtszeit Ende des Jahres endet, freut sich auf den ehrenamtlichen Einsatz in beratender Funktion. „Ich bin sehr glücklich, dass wir in der Notsituation der Pandemie gute nachbarschaftliche Hilfe leisten können. Das UKM hat die Übernahme von Covid-Patienten aus den Niederlanden an NRW-Kliniken koordiniert als in den Niederlanden Intensivbetten fehlten. Und das ist nur ein Beispiel, an dem die gegenseitige Unterstützung helfen kann.“

Der designierte Ärztliche Direktor, Univ.-Prof. Dr. med. Alex W. Friedrich, der vom Universitair Medisch Centrum Groningen in den Niederlanden kommend, offiziell zum Jahreswechsel seine neue Aufgabe am UKM übernimmt, hat für die Gesundheitsregion EUREGIO die Vision eines Modellprojekts, wie es auf dem Gebiet der medizinischen Zusammenarbeit und Versorgung in Europa bisher einzigartig ist. „Wir haben beispielsweise bereits auf dem Gebiet des Infektionsschutzes bewiesen, dass die Zusammenarbeit Früchte trägt. Beide Gesundheitssysteme haben spezifische Eigenheiten, von denen das jeweils anderen Land sich etwas ‚abschauen‘ kann. So haben Patienten in den Niederlanden zum Beispiel eine kürzere Liegedauer, weil sie besser auf den Klinikaufenthalt gezielt vorbereitet werden und sie dadurch im Endeffekt früher entlassen werden können. Auf der anderen Seite haben wir auf deutscher Seite kaum Wartelisten und ein starkes stationäres und ambulantes Versorgungssystem. Wir können hier daher sehr viel voneinander lernen.“

Mitglieder im Beirat der Gesundheitsregion EUREGIO e.V.: Minister Karl-Josef Laumann (l.) und der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des UKM, Prof. Hugo Van Aken.

Bild: Mitglieder im Beirat der Gesundheitsregion EUREGIO e.V.: Minister Karl-Josef Laumann (l.) und der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des UKM, Prof. Hugo Van Aken.

Corona habe neue Handlungsspielräume, aber auch -notwendigkeiten eröffnet, sagt der 50-Jährige. Vor und in der Pandemie habe die Gesundheitsregion EUREGIO auf der Basis der bestehenden EU-Richtlinien gut zusammengearbeitet. „Die Zusammenarbeit im Bereich der Gesundheitsversorgung und Innovationen müssen wir jedoch weiter vorantreiben im Sinne einer echten European Health Union“, so Friedrich. Die Europäische Kommission will mit der European Health Union die bestehenden EU-Abkommen zu grenzüberschreitender Gesundheitsversorgung sowie Prävention auf ein neues Niveau heben. Besonders die Pandemie zeigt, wie wichtig Abstimmung und Koordination auch bei der Versorgung von COVID-19 Patienten über die Grenze hinweg ist. Auch sonst sollten beide Gesundheitssysteme weiter miteinander synchronisiert werden, wünscht sich Friedrich.

Dass es erstrebenswert ist, die gemeinsamen vorhandenen Strukturen zu nutzen, davon ist auch der Geschäftsführer der Gesundheitsregion EUREGIO, Thomas Nerlinger, überzeugt: „Hierbei übernehmen wir als Verein mit rund 180 Mitgliedern in der ältesten EUREGIO-Region eine Vorreiterrolle. Gerade in der Pflegeversorgung können beide Länder voneinander lernen. Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt den pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen, einen selbstbestimmten Lebensabend in der eigenen Häuslichkeit unterstützend zu ermöglichen. Seit August 2020 bewährt sich unser Modellprojekt ‚Regionales Pflegekompetenzzentrum‘ (ReKo), an dem auch das UKM beteiligt ist, in der Praxis. Das Projekt wird mit rund zehn Millionen Euro vom Innovationsfonds der Bundesregierung gefördert. So wollen wir das Konzept des Care- und Case Managements in der Versorgungslandschaft etablieren.

Nerlinger sieht auch Chancen, die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung in der Region nachhaltig zu verbessern. Das Elektronische Gesundheitsberuferegister (eGBR), habe dem Verein jüngst den Weg zum Zugriff auf die Telematikinfrastruktur über Landesgrenzen hinweg eröffnet, ergänzt er. „Wir freuen uns, das MAGS, das UKM und die DAK-G als kompetente Projektpartner und Mitwirkende im Beirat fest an der Seite zu haben. Gemeinsam mit allen Projektpartnern ziehen wir gemeinsam an einem Strang, die Situation der Pflegebedürftigen, deren Familien wie auch der Pflegekräfte zu verbessern.“

Spontane Jubiläumsveranstaltung stößt auf große Resonanz

Spontane Jubiläumsveranstaltung stößt auf große Resonanz

Bild: Der geschäftsführende Vorstand der Gesundheitsregion EUREGIO freut sich über den zehnten Geburtstag und die erfolgreiche Vereinsentwicklung. Von links: Jörg Scholten, Dr. Arno Schumacher, Dr. Markus Kirschner, Thomas Nerlinger, Kersten Büter. Foto: Franz Frieling.

Nordhorn – Rund 100 Gäste folgten der Einladung zur spontanen Jubiläumsveranstaltung am 30.06.2021 in den Manz-Saal des NINO HOCHBAU Kompetenzzentrum Wirtschaft. Da sich die Inzidenz in den letzten Wochen erfreulicherweise rückläufig entwickelte, konnte die Veranstaltung mit den entsprechenden Hygienemaßnahmen recht spontan durchgeführt werden.

Der Vorsitzende Dr. Arno Schumacher stellte seine Begrüßung unter das Motto „Neuer Horizont“ – gleichnamiger Titel der Jubiläumsbroschüre. „In diesem Gebäude ganz oben im Konferenzraum der Kanzlei Veddeler und Partner wurde am 21.06.2011 unser Verein gegründet. Was sich entwickelt hat, ist eine Erfolgsgeschichte, die sich zum einen messen lässt an der Zahl der Mitglieder, die von 30 auf rund 180 angestiegen ist, an der Zahl der Veranstaltungen und Visiten, die wir organisiert und durchgeführt haben, und das waren etwa 38 Ereignisse und Erlebnisse sowie an den erfolgreichen Projekten Dorfgemeinschaft 2.0, Apotheke 2.0 und Regionales Pflegekompetenzzentrum (ReKo). Die Wichtigkeit der Themen, wir reden von Überlebenswichtigkeiten. Wir haben durch unsere Aktivitäten, durch unsere Projekte und Vernetzungen ganz besonders in den zurückliegenden Monaten verstärkt die Erkenntnis gewonnen, dass wirksame und zielorientierte Vereinsarbeit ein überregionales Netzwerken erfordert. Wir behalten im Auge, dass wir ständig für unsere Mitglieder an der Attraktivität des Vereines arbeiten müssen, größtmögliche Akzeptanz und Unterstützung für unsere Themen suchen. Dabei muss auch die Marschroute überprüft und von Zeit zu Zeit angepasst werden. Als Titel unserer phantastischen, ganz tief das Herz unseres Vereines durchleuchtenden Jubiläumsbroschüre des BVB Verlages lautet: Neuer Horizont“, so Schumacher und unterstrich: „Wir wollen und werden als Verein Lichtstreifen am Horizont suchen und uns auch mit übergeordneten Themen beschäftigen. Relevant greifbar überregional, Entwicklungen der Gesundheitsstrukturen auch überregional und grenzüberschreitend, mit der Zielsetzung einer Verbesserung der medizinischen Versorgung der Bevölkerung.“

Thomas Nerlinger, Geschäftsführer und Projektleiter, blickte in seinem Kurzvortrag zurück auf bedeutsame Meilensteine der erfolgreichen Vereinsgeschichte und dankte allen Mitgliedern, Wegbegleitern, regionalen Akteuren, Sponsoren und dem gesamten Team für die großartige Unterstützung. Zugleich zeigte Nerlinger die Chancen einer künftigen positiven Entwicklung auf. „Ein Beirat wird uns mit hoher Kompetenz beratend zur Seite stehen. Die spontanen Zusagen sind ein Beleg für den Stellenwert unserer Gesundheitsregion EUREGIO und stiften uns große Dankbarkeit“, so Nerlinger und ergänzt: „Nachfolgende Akteure – meist auch langjährige Vereinsmitglieder – haben bereits zugesagt: Beirats-Präsident Minister Karl-Josef Laumann (Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen), Andreas Storm (Vorstandsvorsitzender DAK-Gesundheit), Rob Welten (Präsident des EUREGIO-Zweckverbandes), Prof. Dr. Hugo Van Aken (UKM) , Prof. Dr. Alex W. Friedrich (UMCG).“
Prof. Dr. Dr. Hugo Van Aken, amtierender Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikum Münster (UKM), fasste in seinem Grußwort die vergangenen 18 Monate SARS-CoV-2-Pandemie anschaulich durch Filmbeiträge, Fotos und statistische Übersichten zusammen.

Von links: Dr. Arno Schumacher (1. Vorsitzender Gesundheitsregion EUREGIO), Prof. Dr. Alex W. Friedrich (UMCG), Prof. Dr. Hugo Van Aken (UKM), Thomas Nerlinger (Geschäftsführer Gesundheitsregion EUREGIO),. Foto: Franz Frieling.

Bild: Von links: Dr. Arno Schumacher (1. Vorsitzender Gesundheitsregion EUREGIO), Prof. Dr. Alex W. Friedrich (UMCG), Prof. Dr. Hugo Van Aken (UKM), Thomas Nerlinger (Geschäftsführer Gesundheitsregion EUREGIO),. Foto: Franz Frieling.

Der Niederländische Fernsehsender NOS berichtete am 27.03.2020 und 15.06.2020 von der Unterstützung und Hilfsbereitschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und des UKM bei der Versorgung niederländischer Corona-Patienten. Van Aken betonte die Niederländische Dankbarkeit in Form eines deutsch-niederländischen „Matjesessens“ und dem Besuch des Bundespräsidenten und des Niederländischen Botschafters Wepke Kingma beim UKM.
Prof. Dr. Alex W. Friedrich, amtierender Direktor Abt. Mikrobiologie und Krankenhaushygiene der Reichsuniversität Groningen und künftiger Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des UKM, skizzierte in seiner Keynote Lehren aus der Pandemie für die Grenzregionen und Europa. „Die Pandemie zeigt uns, dass wir mehr Europa brauchen. Die Grenzregion zeigt uns wie. Die COVID-19 Pandemie zeigt deutlich die Schwächen der mangelnden Abstimmung zwischen den EU Mitgliedstaaten und dass sich das Virus durch keine Grenze stoppen lässt. Vor allem die Bürger der Grenzregionen spüren das. Beim Testen, den Lockdownmaßnahmen, der Impfreihenfolge. Was in Deutschland in Bezug auf den Länderflickenteppich kritisiert wird, geschieht zum Vorteil des Virus genauso auf Europäischer Ebene. So findet das Virus immer Schlupflöcher zur Verbreitung. Hauptgrund hierfür ist, dass jahrzehntelang Gesundheit – immerhin einer der wichtigsten Sektoren – kein Europäisches Thema werden durfte. Umdenken ist jetzt gefordert. Jetzt ist jedem klar, dass nicht nur Öffentliche Gesundheit ein klares europäisches Thema ist, sondern auch die Gesundheitsversorgung an sich und die hiermit verbundene Gesundheitsinnovation. Sie bedürfen endlich der europäischen Vernetzung. Wir haben jetzt die Chance in den kommenden 10 Jahren gemeinsam die European Union of Health zu schaffen. Wo könnte das besser funktionieren als in unserer Europäischen Grenzregion. Lassen Sie uns hier zeigen, wie die Vernetzung verschiedener Gesundheitssysteme funktionieren kann. Zum Wohle der kommenden Generation und zu unser aller Schutz.“

Prof. Dr. Ingmar Ickerott, seit März 2019 Dekan der Fakultät Management, Kultur und Technik, Vizepräsident für Digitalisierung der Hochschule Osnabrück, Campus Lingen, hob in seinem Grußwort die Gemeinsamkeiten zwischen Hochschule und Gesundheitsregion EUREGIO hervor. Dazu zählen insbesondere die Forschungsaktivitäten im Forschungsprojekt Dorfgemeinschaft 2.0 der letzten sechs Jahre als Grundstein für die künftigen gemeinsamen Aktivitäten. Musikalisch wurde der Abend von Chanania Schulz begleitet.