Prof. Walter Klockenbusch: „Die Geburtshilfe habe ich immer geliebt!“

Prof. Walter Klockenbusch: „Die Geburtshilfe habe ich immer geliebt!“

Bild: Er habe die Geburtshilfe am UKM nicht nur weiterentwickelt, sondern nachhaltig geprägt, sagten Prof. Alex W. Friedrich (r., Ärztlicher Direktor) und Thomas van den Hooven (l., Pflegedirektor) heute beim Abschied von Prof. Walter Klockenbusch, hier gemeinsam mit seinem langjährigen Kollegen und Co-Leiter der Geburtshilfe, Prof. Ralf Schmitz (2.v.r.).

Die Karriere vom Krankenpfleger zum ärztlichen Leiter der Geburtshilfe ist keine ganz alltägliche. Und zu dieser besonderen Geschichte passt auch, dass Prof. Walter Klockenbusch in der Geburtshilfe eben genau an dem Ort im UKM (Universitätsklinikum Münster) wirkte, an dem er selbst vor 66 Jahren das Licht der Welt erblickte. Zum Monatsende geht der vielfach ausgezeichnete Mediziner für Risikogeburten in den Ruhestand.

Münster (ukm/maz) – Es war sein letzter Dienst im Kreißsaal, mehr als 20.000 Geburten hat er begleitet – mit viel Herzblut, das war am Donnerstag auch beim letzten Einsatz von Prof. Walter Klockenbusch im Kreißsaal der UKM Geburtshilfe zu spüren. „Es war und ist ein Privileg, in solch einem Bereich der Medizin, der mit vielen positiven, oft überwältigenden Momenten besetzt ist, arbeiten zu können“, sagt der 66-Jährige. Auf diesen letzten Dienst, in dem er noch einmal eine werdende Mutter mit schwerer Präeklampsie (sog. Schwangerschaftsvergiftung) gemeinsam mit dem Hebammen-Team bei der Geburt begleitete, hat er sich zwar lange vorbereitet, emotional wurde es dennoch. „Es sind ganz unterschiedliche Geschichten, die mir durch den Kopf gehen, die Geburtshilfe ist ein sehr breites Spektrum. Darunter sind viele besondere Erlebnisse und das Schöne ist, dass eine Geburt nie Routine wird, dass jedes Mal eine Freude im Raum ist, die irgendwie neu ist“, erzählt Klockenbusch. „Aber es gibt auch die andere Seite, wo vielleicht ein krankes Kind geboren wird, was man vorher nicht weiß. Oder dramatische, mitunter auch tödliche Verläufe bei Frühchen oder auch Müttern, auch wenn ich letzteres in meiner 35-jährigen Laufbahn zum Glück nur äußerst selten erlebt habe.“ Das alles habe ihn geprägt; nichts im Leben sei selbstverständlich, durch die Arbeit in der Geburtshilfe habe er oft einen anderen, dankbaren Blick auf Dinge.

„Prof. Klockenbusch hat die Geburtshilfe am UKM maßgeblich geprägt und weiterentwickelt und wir sind sehr dankbar für das große Engagement, mit dem er sich gemeinsam mit seinem Team für Zertifikate wie ,Babyfreundliche Geburtsklinik‘ und das Spezialgebiet der Risikoschwangerschaften und -geburten eingesetzt hat“, sagt Prof. Alex W. Friedrich, Ärztlicher Direktor des UKM.

Auch wenn es ihm nicht leichtfällt, loslassen muss Walter Klockenbusch zum Monatsende trotzdem. Vor allem das gut aufgestellte Team mit der heute längst nicht mehr selbstverständlichen, großen Beständigkeit gibt ihm ein gutes Gefühl. Möglicherweise hat im Miteinander zwischen den ärztlichen Kolleginnen und Kollegen, den Pflegenden und den Hebammen sein eigener Werdegang geholfen: Klockenbusch ist selbst ausgebildeter Krankenpfleger, schrieb sich erst 1979 für das Medizinstudium ein. Bevor er 1998 zum UKM kam, war er zehn Jahre an der Uniklinik Düsseldorf, wo er nicht nur seine Facharzt-Ausbildung machte, sondern auch habilitiert wurde. Hier in Münster leitet er seit vielen Jahre die UKM Geburtshilfe, setzte sich für mehr Zusammenarbeit mit den angrenzenden Disziplinen der Pädiatrie und Anästhesie ein, sorgte für eine Modernisierung der geburtshilflichen Station und unterstützte früh den Ausbau der Pränatalmedizin, um den sich federführend sein Kollege Prof. Ralf Schmitz kümmert, mit dem er seit 2017 eine Doppelspitze bildet. Ab Februar übernimmt Schmitz die alleinige Leitung der UKM Geburtshilfe, mit Dr. Mareike Möllers als leitende Oberärztin sowie den Oberärztinnen Dr. Janina Braun, Chiara De Santis und Dr. Kathrin Oelmeier hat er sehr erfahrene und langjährige Kolleginnen an seiner Seite.

Für Walter Klockenbusch stehen ab März neben der Familie auch seine Leidenschaften als Chorsänger und Läufer mehr im Fokus. Sein berufliches Kapitel schließt dabei mit dem viel zitierten lachenden und weinenden Auge etwas weniger ungewöhnlich, als es begonnen hat. „Ich bin zufrieden, wie meine Karriere gelaufen ist und freue mich auf das, was jetzt kommt“, so Klockenbusch. „Aber es fällt mir auch nicht leicht. Die Geburtshilfe habe ich immer geliebt!“

„Franziskus Portal“: Digitaler Begleiter startet in der Klinik für Geburtshilfe

„Franziskus Portal“: Digitaler Begleiter startet in der Klinik für Geburtshilfe

Bild: Freuen sich über den Start des Patientenportals im St. Franziskus-Hospital (v.l.n.r.): Dr. Nikolaos Trifyllis, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Annika Wolter, Geschäftsführerin St. Franziskus-Hospital, Dr. Daisy Hünefeld, Vorstandsmitglied der Franziskus Stiftung, Laura Westrum, Projektmanagerin Institut für Krankenhausinformationsmanagement Münster (IKiM), Dr. Marc Heiderhoff, Leitung IKiM und Thomas Opfermann, Projektmanager IKiM.

Münster – Ab sofort können Patientinnen der Geburtshilfe im St. Franziskus-Hospital Münster ein digitales Portal – das „Franziskus Portal“ – nutzen. Mit diesem Smart Service erhalten die Patientinnen Zugang zu allen für sie notwendigen Gesundheitsinformationen und Dokumenten. Sukzessive werden weitere Kliniken an das Portal angebunden. So folgt als nächstes die Klinik für Brusterkrankungen im St. Franziskus-Hospital Münster zusammen mit dem Maria-Josef-Hospital Greven.

„Mit diesem neuen Angebot beziehen wir unsere Patientinnen frühzeitig digital in den Behandlungsprozess und die Abläufe während des Krankenhausaufenthaltes mit ein“, berichtet Dr. Nikolaos Trifyllis, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. Das „Franziskus Portal“ steht als App zur Verfügung und kann von den Patientinnen des Franziskus Hospitals kostenlos genutzt werden. Nach erfolgter Registrierung werden über das Portal datenschutzkonform und sicher Dokumente mit den Patientinnen geteilt, Fragebögen erfasst und zahlreiche Informationen beispielsweise zum Thema Stillen zur Verfügung gestellt. Kontinuierlich werden weitere Funktionen integriert. So soll zukünftig z.B. auch die Terminvereinbarung über die App möglich sein.

Die Einführung des Patientenportals ist ein zukunftsweisendes Innovationsprojekt der St. Franziskus-Stiftung Münster. Sie bringt als einer der ersten Krankenhausverbünde in Deutschland das Patientenportal Smart Clinic des Kölner Digital Health Pioniers m.Doc in die praktische Umsetzung. „Wir freuen uns, dass das „Franziskus Portal“ nun mit der ersten Klinik startet. Es ist eine zukunftsweisende und patientenzentrierte Kommunikationslösung, die Patientinnen und Patienten einen erlebbaren Mehrwert bietet. Zudem werden zeitintensive Prozesse vereinfacht und damit auch die Mitarbeitenden entlastet“ sagt Dr. Daisy Hünefeld, Vorstandsmitglied der Franziskus Stiftung.

Geburtshilfe des Clemenshospitals bezieht Station im Neubau

Geburtshilfe des Clemenshospitals bezieht Station im Neubau

Bild: Katharina L. und der kleine Jonathan (2.v.l.) gehören zu den ersten, die sich über neue Station der Geburtshilfe des Clemenshospitals freuen kann. Die Stationsleitung Tanja Pelchen (l.), Kinderkrankenschwester Monika Mersmann (m.) und Chefarzt Dr. Rüdiger Langenberg (r.) kümmern sich um das Wohlergehen der jungen Familie.

Münster – Katharina L. liegt in ihrem Bett auf der Station 4C des Clemenshospitals und schaut aus dem Fenster, in ihren Armen schlummert offensichtlich zufrieden der kleine Jonathan. Vor wenigen Tagen kam er in der Klinik am Düesbergweg zur Welt, jetzt liegt er mit seiner Mutter als einer der ersten Neugeborenen auf der brandneuen Etage der Geburtshilfe. „Vor der Geburt lag ich noch auf der alten Station, nach der Geburt dann auf der neuen“, berichtet die junge Mutter noch immer beeindruckt von diesem „qualitativen Quantensprung“, wie der Chefarzt der Frauenklinik, Dr. Rüdiger Langenberg, die Zimmer im Neubau des Clemenshospitals nennt.

„Es hat etwas von einem Hotelzimmer, diese Helligkeit und dieses Weiträumige, Freundliche“, Katharina L. hat den direkten Vergleich zur inzwischen leeren Station im Altbau noch vor Augen und ist begeistert. Die Fensterbänke wurden bewusst niedrig angelegt, damit die Patienten auch im Bett liegend in die Ferne blicken können. „Die Zimmer sind viel größer als früher, das macht es wesentlich einfacher trotz Babybettchen, Tisch und Stühlen die Patientenbetten zu bewegen oder im Zimmer zu arbeiten“, freut sich die pflegerische Stationsleitung Tanja Pelchen. 33 Betten gibt es in der neuen Station und auch das Konzept des Familienzimmers, das während der Pandemie durchgehend angeboten wurde, wird in den neuen Räumen fortgesetzt.

„Trotz des allgemeinen Geburtenrückgangs, der deutschlandweit zu beobachten ist, verzeichnen wir im Clemenshospital in den letzten Jahren einen stetigen Zuwachs an Geburten, im letzten Jahr kamen mehr als 1700 Babys bei uns auf die Welt“, wie Langenberg berichtet, „wir freuen uns sehr, mit der neuen Station den jungen Eltern ein wohnliches und modernes Umfeld bieten zu können.“