Bestrahlung: Weit mehr als nur Krebsbehandlung

Bestrahlung: Weit mehr als nur Krebsbehandlung

Bild: Tennisarm/Golferellbogen, © Foto Adobe Stock

Einsatz von Strahlentherapie auch bei Arthrose effektiv

Wer das Wort „Bestrahlung“ hört, denkt automatisch an Krebstherapie, für viele geht beides Hand in Hand. Doch die medizinische Bestrahlung kann weit mehr, als „nur“ im Kampf gegen den Krebs zu unterstützen. Auch Volksleiden wie Arthrosen, „Tennisarme“, „Golferellbogen“, Schilddrüsenerkrankungen, Herzrhythmusstörungen oder Fersensporne können mit einer Strahlentherapie wirksam und nachhaltig behandelt werden, weiß Priv.-Doz. Dr. Jan Kriz, Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie am Clemenshospital der Alexianer in Münster. Rund 20 Prozent seiner Patientinnen und Patienten kommen mit schmerzhaften, aber gutartigen Erkrankungen zu ihm und seinem Team. Auch funktionelle Erkrankungen können behandelt werden.

„Die Patientinnen und Patienten haben oft einen langen Leidensweg hinter sich“, weiß Kriz, „bei ihnen sind bisherige Therapieansätze wie Physiotherapie, Kälte- oder Wärmeeinsatz oder medikamentöse Behandlungen mit Cortison oder Schmerztabletten dann nur wenig erfolgreich gewesen. Besonders wirksam ist die Strahlentherapie der Arthrosen aber auch im frühen, aktiven Stadium“. Schlägt er den Erkrankten eine Strahlentherapie vor, seien diese oft zunächst verunsichert. Doch passgenaue Bestrahlungsfelder und sehr geringe Bestrahlungsdosen, gepaart mit guten Prognosen und kaum Nebenwirkungen, sind überzeugende Argumente. „Manchmal dauert es wenige Wochen, bis die gewünschte Wirkung erreicht ist und die Schmerzen weniger werden, manchmal ist auch eine zweite Bestrahlungsserie erforderlich, aber die Erfolgsquote liegt bei rund 70 bis 80 Prozent“, so der Chefarzt. Zwei bis drei Wochen dauert eine Bestrahlungsserie mit insgesamt sechs Einheiten.

Natürlich zählt auch die Behandlung gutartiger Tumoren zum Einsatzgebiet der Strahlentherapie, etwa bei gutartigen Hypophysentumoren oder Meningiomen. „Die Therapiemöglichkeiten sind sehr vielseitig einsetzbar, und dabei doch immer individuell auf jeden Patienten angepasst“, so Kriz. Vielen seiner niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen seien die umfassenden Chancen einer Strahlentherapie bei gutartigen Erkrankungen nicht geläufig, eine Überweisung durch den Hausarzt oder den Orthopäden ist aber Voraussetzung für eine Therapie. Diese bietet sich vor allem für ältere Patientinnen und Patienten an.

Alkohol: Trinken, aber nicht betrinken

Alkohol: Trinken, aber nicht betrinken

Bild: Aus alten Obstsorten lassen sich raffinierte Getränke kreieren, die auch ohne Alkohol überzeugen. Foto: djd/Manufaktur Jörg Geiger

Alkohol-freier Genuss wird immer beliebter und hat gerade jetzt Hochsaison

(djd) – Adventseinladungen, Weihnachtsfeiern, die Festtage selbst und schließlich der Jahreswechsel: Die letzten Wochen des Jahres sind erfahrungsgemäß feier- und Alkohol-intensiv. Da ploppen die Wein- und Champagnerkorken und noch so manch anderer Drink rinnt durch durstige Kehlen. Doch längst nicht jeder will beim feucht-fröhlichen Zusammensein auch einen Rausch bekommen – und am nächsten Tag mit einem bösen Kater aufwachen. Tatsächlich geht der Trend verstärkt zum Trinken ohne „Umdrehungen“. Hashtags wie #soberoctober, #mindfuldrinking oder #alkoholfrei verbreiten sich auf den sozialen Netzwerken.

Alkoholverzicht: Bereit für den „trockenen Januar“

Nach Silvester wird dann auch der „Dry January“ wieder hoch im Kurs stehen, denn Alkoholverzicht führt bei vielen Menschen zum Jahresanfang die Liste der guten Vorsätze an. Aber auch grundsätzlich sehen laut Statista 30 Prozent der Handelsexperten großes Trend-Potential bei den alkoholfreien Trinkalternativen. Und das bedeutet nicht, dass man dabei auf Genuss verzichten muss und nur noch an Wasser, Cola oder Saft nippen darf. Denn mittlerweile gibt es raffinierte Kompositionen, die mit einem edlen Wein oder prickelnden Sekt definitiv mithalten können. Die Manufaktur Jörg Geiger beispielsweise kreiert seit 2003 aus alten Obstsorten unter Einsatz von über 200 Gewürzen, 70 Kräutern und 20 Blüten Getränke, die reich sind an Komplexität, Tiefe und Geschmacksvielfalt. Die alkoholfreien Varianten bieten ein breites Spektrum: von fruchtigen Klassikern über ausdrucksstarke saisonale Produkte und vielschichtige, stille Essensbegleiter bis hin zu komplexen Cuvées. Sie sind zu entdecken unter www.manufaktur-joerg-geiger.de. Star des Angebots ist etwa der alkoholfreie Schaumwein aus der Champagner Bratbirne. Da man heute generell weniger süße Getränke bevorzugt, werden die Früchte oft nicht voll ausgereift geerntet.

Öfter nüchtern ist gesünder

Bleibt die Frage, wozu soll man überhaupt nüchtern sein? Dafür gibt es Gründe genug – auch wenn gegen ein Gläschen ab und zu nichts zu sagen ist. Das wichtigste Argument lautet natürlich: Wer zu viel Alkohol trinkt, schadet seiner Gesundheit, das gilt besonders für Leber und Gehirn. Verzichtet man hingegen auf Spirituosen, darf man weiter Auto fahren, hält seine Kalorienaufnahme eventuell geringer, erlebt keine unangenehmen Filmrisse oder Kontrollverluste und steigt am nächsten Tag frisch und munter aus dem Bett.

Einen weiteren interessanten Beitrag im Zusammenhang mit Alkohol lesen Sie hier: »Alkohol: Genuss oder Gefahr?«.
Krankenhausreform: UKM begrüßt Vorschlag der Regierungskommission

Krankenhausreform: UKM begrüßt Vorschlag der Regierungskommission

Bild: Das Zentralklinikum Münster

Die Pläne zu einer bundesweiten Krankenhausreform, die Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Dienstag vorgestellt hat, finden beim UKM-Vorstand weitgehend Zustimmung. Insbesondere die Abkehr von einer reinen Vergütung über Fallpauschalen sei begrüßenswert. Aber auch die Weiterentwicklung der Krankenhausstruktur durch klar definierte Versorgungsstufen für die Kliniken sei notwendig.

Münster (ukm/aw) – Mit großem Interesse habe er die Pressekonferenz des Bundesgesundheitsministers verfolgt, so Univ.-Prof Alex W. Friedrich, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKM (Universitätsklinikum Münster). „Zunächst mal hat die Regierungskommission um Karl Lauterbach einen guten Vorschlag gemacht, daraus muss jetzt in den nächsten Monaten das entsprechende Gesetz werden. Entscheidend ist aber, dass es endlich zu der langerwarteten und sehr grundlegenden Veränderung in unserem gesamten Gesundheitssystem kommt – nämlich der Abkehr von den DRGs, also Fallpauschalen. Endlich gehen wir Schritte, die unsere europäischen Nachbarn teilweise schon umgesetzt haben. Auch wir stehen als UKM vor großen Herausforderungen, die wir nur durch eine veränderte Rahmenstruktur gut bewältigen können.“ Konkret spricht Friedrich die Stufenplanung in den Gesetzesplänen an. Danach sollen die Krankenhäuser in mehrere Versorgungsstufen eingeteilt werden. Das Behandlungs-Portfolio der Häuser darf dann nur noch das der entsprechenden Versorgungsstufe sein. „Das heißt, die Häuser konzentrieren sich auf das, was sie jeweils am besten können. Das garantiert den Patientinnen und Patienten, dass sie mit ihrer jeweiligen Erkrankung in dieser Klinik auch am besten aufgehoben sind. Das UKM ist universitärer Maximalversorger der obersten Stufe. Für uns heißt das, dass wir in unserer Versorgungsregion Nordwest die beste medizinische Expertise und erstklassige Ausstattung bieten, für Behandlungen, auf die sonst keine Klinik spezialisiert ist. Die Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern in unserer Versorgungsregion wird daher eine wichtige Voraussetzung sein. Das soll im Rahmen des Krankenhausplans NRW erfolgen. Aus meiner Sicht sind daher die Pläne aus Düsseldorf und Berlin gut miteinander vereinbar.“

Auch der Kaufmännische Direktor des UKM, Dr. Christoph Hoppenheit, begrüßt ausdrücklich die Krankenhausreform-Pläne: „Es ist richtig, dass den Universitätskliniken endlich ihre herausragende Rolle in der medizinischen Versorgung zuerkannt wird. Die geplante sukzessive Einführung einer Vorhaltevergütung auf Basis der definierten Leistungsgruppen und Qualitätsanforderungen garantiert uns als Universitätsklinik, dass wir künftig die medizinische Ausstattung, vor allem aber unser hochspezialisiertes Personal, ein Stück weit in der Krankenhausfinanzierung abgebildet sehen.“

Die Steuerung der Gesundheitsversorgung in einzelnen Regionen sei der richtige Ansatz, so Hoppenheit. Allerdings glaubt der Kaufmännische Direktor nicht, dass das zentral-direktiv aus Berlin geschehen könne, da die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung eben Ländersache sei. „Dennoch: Die vom Bundesminister vorgesehenen Leistungsstufen passen hervorragend auch zum Krankenhausplan NRW. Wir befinden uns in Nordrhein-Westfalen schon längst auf dem Weg zur Umsetzung. Mit den Reformplänen, die nun auch Rückenwind durch den Bund bekommen, können wir die vorhandenen Ressourcen in den Häusern besser verteilen.“ Für ihn sei aber auch klar, dass angesichts der allgemeinen Preissteigerung auch mehr Geld ins System müsse. „Alle Häuser stehen aufgrund der Krisen der letzten Jahre finanziell unter immensem Druck.“ Die Soforthilfen für Kliniken seien ein richtiger Schritt gewesen. „Insgesamt“, so Hoppenheit, „begrüßen wir als Vorstand des UKM die angestrebte substanzielle Strukturreform und werden unseren Teil durch aktive Schritte dazu beitragen, dass die Krankenhausplanung in Nordrhein-Westfalen und bundesweit auf neue Füße gestellt wird.“

Hier können Sie den kompletten Vorschlag zur Krankenhausreform der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung einsehen

DZERA: Start des Deutschen Zentrums am UKM

DZERA: Start des Deutschen Zentrums am UKM

Bild: Das UKM startet als Deutsches Zentrum für Erkrankungen der oberen Atemwege (DZERA). Am Zentrum beteiligt sind Expertinnen und Experten von fünf Fachkliniken des UKM.

Chronische Atemwegserkrankungen sind einer der häufigsten Gründe von Arbeitsausfällen und gehören somit zu den sogenannten Volkskrankheiten. Da ist es sinnvoll, diese Patientinnen und Patienten medizinisch ganzheitlich interdisziplinär zu betrachten. Betroffenen mit Erkrankungen der oberen Atemwege steht ab sofort das Deutschen Zentrum für Erkrankungen der oberen Atemwege am UKM (Universitätsklinikum Münster) mit umfassender Expertise zur Seite. Am Zentrum beteiligt sind Expertinnen und Experten von fünf Fachkliniken des UKM.

Münster (ukm/aw) – Wenn häufige Erkrankungen der oberen Atemwege zu spät oder nicht richtig behandelt werden oder eine angeborene Immunschwäche oder Autoimmunerkrankung vorliegt, kann es vorkommen, dass sich Erscheinungen wie Rhinitis (Schnupfen) oder Sinusitis (Entzündung der Nasennebenhöhlen) dauerhaft chronisch ausbilden. Die unangenehmen Folgen betreffen nicht nur die ständig laufende Nase, sondern können den von Mediziner*innen gefürchteten „Etagenwechsel“ zur Folge haben – also die Ausweitung der Beschwerden auf die unteren Atemwege wie Bronchien und Lunge. Sogar Asthmaanfälle und/oder Luftnot können dann die Folge sein. „Unsere Atemwege gehören zusammen. Wir betrachten die obere und die untere Etage der Atemwege gemeinsam, denn sie beeinflussen sich gegenseitig stark und werden mit Recht auch „united airways“ genannt. Dieser Zusammenhang, sowie die Vielzahl der Ursachen einer chronischen Erkrankung der Atemwege, hat uns zu der Idee geführt, eine Mehrebenen-Diagnostik in einem umfassenden Zentrum anzubieten“ freut sich die Leiterin des DZERA, Univ.-Prof. Claudia Rudack, die als Direktorin der Hals-, Nasen-, Ohrenklinik am UKM, gleichzeitig den größten Anteil der Patient*innen stellt.

Die Besonderheit der mehrdimensionalen Zusammenarbeit im DZERA sind die wöchentlichen Fallbesprechungen mit allen beteiligten Kliniken: „Viele Erkrankungen der Atemwege existieren nicht allein, sondern kommen in Vergemeinschaftung. Wir machen uns in unseren wöchentlichen Fallbesprechungen gemeinsam an die Abklärung von chronischen Atemwegserkrankungen und wählen – je nach Diagnose – eine individuell angepasste Behandlung aus. Mit effektiven Therapien lindern wir die Beschwerden oder können sie in einigen Fällen auch ganz zum Abklingen bringen“, so Rudack weiter.

Am DZERA beteiligt ist neben der HNO unter anderem die UKM-Hautklinik mit den dort angebundenen allergologischen Patient*innen, die dort der Leiter der Allergologie, Dr. Mathias Sulk, betreut. „Das Zusammenspiel von Haut und Schleimhäuten spielt bei Allergikern eine große Rolle. Häufig kennen sie das Allergen, das ihr Leiden auslöst. Allerdings können wir in Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der HNO noch einmal deutlich andere Therapieoptionen anbieten. Eine gemeinschaftliche, über den allergologischen Part hinausgehende Betrachtung ist absolut sinnvoll“, erklärt Sulk.

Auch die beiden Kliniken für Innere Medizin Med B und Med D sind Teil des DZERA: Sie führen dem Zentrum die große Gruppe der Autoimmunerkrankten und rheumatologischen Patient‘*innen zu. Solche Betroffenen mit wiederkehrenden Knorpelentzündungen oder Gefäßerkrankungen an Nase, Ohr, Kehlkopf oder Lunge, bei denen der Körper Antikörper gegen den eigenen Körper richtet, werden landläufig als Rheuma-Patienten betrachtet. Hier kann eine verstärkte lokale Behandlung zusätzlich zur klassischen rheumatologischen Therapie nützlich sein, um beispielsweise die Atmung zu verbessern.

Chronische Erkrankungen der oberen Atemwege gehen häufig mit Erkrankungen der unteren Atemwegserkrankungen einher, im Falle von Immundefizienz auch mit infektiösen Lungenerkrankungen. Die Pneumologie mit ihrer Immundefektambulanz für Erwachsene ist daher ein weiterer wesentlicher Ansprechpartner in der Inneren Medizin. Priv.-Doz. Michael Mohr, Leiter der Pneumologie in der Medizinischen Klinik A des UKM, erläutert was er sich von der Gründung des DZERA erhofft: „Wenn es durch die Zentrumsbildung künftig zu einer frühzeitigen Zuweisung von komplexen Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen mit Infekthäufung kommt, wäre sehr viel erreicht. Denn momentan liegt die Zeit bis zur Diagnose eines Immundefektes bei Erwachsenen bei über fünf Jahren.“

Nicht nur erwachsene Patient*innen sondern auch Kinder und Jugendliche werden am DZERA künftig behandelt, die Klinik für Allgemeine Pädiatrie und die Klinik für pädiatrische Rheumatologie und Immunologie sind ebenfalls Teil des Zentrums. „Wir behandeln als universitäres pädiatrisches Zentrum auch Patientinnen und Patienten mit erblichen Immundefekten. Diese Kinder leiden unter wiederkehrenden Infektionen der Atemwege, die teils lange andauern und im Verlauf sehr kompliziert sein können. Die umfassende Behandlung der Symptomatik ist im Kindes- und Jugendalter enorm wichtig, weil sie die weitere Prognose der Erkrankung über die gesamte Lebenszeit bestimmt“, sagen Univ.-Prof Heymut Omran, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und Univ.-Prof. Dirk Föll, für die pädiatrische Rheumatologie und Immunologie. Omran fügt hinzu, dass auch Kinder mit angeborenen Defekten des Selbstreinigungsmechanismus der Bronchien, der sogenannten mukoziliären Reinigung, zur Behandlung im Zentrum angebunden werden.

Interessierte können sich entweder über den Hausarzt oder auch eigeninitiativ zur Abklärung ihres Falls an die interdisziplinäre Sprechstunde des DZERA wenden. Terminabsprachen sind per Mail unter: dzera@ukmuenster.de möglich.

Neue Frühgeborenen-Intensivstation: Baustart im St. Franziskus-Hospital

Neue Frühgeborenen-Intensivstation: Baustart im St. Franziskus-Hospital

Bild: Freuen sich über den Baustart der neuen Frühgeborenen-Intensivstation im Franziskus Hospital (v.l.n.r.): Maria Sturm, Pflegefachleitung Station für Frühgeborene und kranke Neugeborene, Dr. Meike Franssen, leitende Oberärztin der Klinik für Neonatologie und Kinderintensivmedizin, Florian Papenbrock, Pflege-Bereichsleitung Pädiatrie, Matthias Vahrson, Leiter Baumanagement FACT GmbH, Annika Wolter, Geschäftsführerin St. Franziskus-Hospital, Dr. Thomas Frank, Chefarzt der Klinik für Neonatologie und Kinderintensivmedizin.

Münster – Die Bauarbeiten der neuen Intensivstation für Frühgeborene und kranke Neugeborene im St. Franziskus-Hospital starten: In den nächsten rund eineinhalb Jahren entsteht eine moderne und familiengerechte Station für die Allerkleinsten. Durch die Spendenkampagne „Mehr Raum für Nähe“ sind für die geplante Erweiterung und die besondere Ausstattung bereits mehr als eine Million Euro Spendengelder eingegangen.

In direkter Nähe zur Entbindungs- und Wöchnerinnenstation wird ein Bereich des Hospitals komplett neu ausgebaut. Dabei wird die vorhandene Fläche vergrößert, indem ein Anbau angegliedert wird, der bereits 2018 im Rahmen der Erweiterung der Kinderstation errichtet wurde. Insgesamt stehen so zukünftig rund 1200 Quadratmeter für die komplexe medizinische und pflegerische Versorgung der Frühgeborenen und kranken Neugeborenen zur Verfügung.

Baulich ist die derzeitige Frühchenstation schon länger in die Jahre gekommen. „Die Räumlichkeiten sind momentan mit nur 346 Quadratmetern sehr beengt“, berichtet Maria Sturm, Pflegefachleitung der Frühchenstation. „Wir geben unser Bestes, den Eltern und ihren Kindern die Zeit auf unserer Station trotzdem so angenehm wie möglich zu machen, müssen dabei aber immer wieder improvisieren.“

Durch den Ausbau entsteht deutlich mehr Raum für Nähe. „Für eine gute Entwicklung der Babys, die bei ihrer Geburt teilweise weit unter 1000 Gramm wiegen, braucht es neben der bestmöglichen medizinischen Versorgung auch ausreichend Platz, damit die Eltern rund um die Uhr bei ihren Kindern sein können. Das stärkt die Bindung und schafft eine Privatsphäre, die gerade für Familien auf einer Neugeborenen-Intensivstation wichtig ist“, berichtet Dr. Thomas Frank, Chefarzt der Klinik für Neonatologie und Kinderintensivmedizin.

Eins der besonderen Highlights der neuen Station werden die zwei Mutter-Kind-Intensivzimmer für ein „Rooming In“ unmittelbar nach der Geburt. So können die Mütter selbst bei extrem früh geborenen oder sehr kranken Babys schon in den ersten Lebenstagen in die Versorgung mit einbezogen werden und eine Beziehung zu ihrem Kind aufbauen. Darüber hinaus plant das Hospital u.a. ein innovatives Lichtkonzept. „Schon im Mutterleib erleben die Babys in den letzten Monaten des Wachsens den Rhythmus von Tag und Nacht. Dieser Lichtwechsel wirkt sich positiv auf die Gesundheit der Kleinen aus. Kommen Babys zu früh auf die Welt, ist dieser tägliche sanfte Wechsel des Lichts nicht mehr gegeben“, erklärt Dr. Meike Franssen, leitende Oberärztin. „Durch eine entsprechend zyklische Beleuchtung auf der Intensivstation wird der Tag-Nacht-Rhythmus der Babys im Mutterleib nachempfunden.“

Der Ausbau ist aufwendig und teuer: Das Hospital rechnet mit Kosten in Höhe von rund 5 Millionen Euro. Da der Gesetzgeber keine ausreichenden Mittel vorsieht für ganzheitliche Behandlungskonzepte, die auch die Raumgestaltung mit einbeziehen, kann das Hospital 1,25 Millionen nur über private Spenden aufbringen. „Wir freuen uns, dass wir bereits mehr als eine Million Euro für die neue Frühchenstation einwerben konnten. Wir danken allen Spenderinnen und Spendern von Herzen für ihre Unterstützung“, so Annika Wolter, Geschäftsführerin des Franziskus Hospitals. Damit die Ausstattung so umgesetzt werden kann wie geplant, hofft das Krankenhaus, die noch fehlende Summe in Höhe von 190.000 Euro ebenfalls durch Spenden einzuwerben: „Jede weitere Spende für die neue Frühchenstation ist wichtig und hilft – damit unsere Patienten die Nähe und Geborgenheit bekommen können, die sie zum Gesundwerden brauchen“, betont Wolter.

Informationen zur Klinik für Kinder- und Jugendmedizin

Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am St. Franziskus-Hospital besteht aus der Allgemeinen Kinder- und Jugendheilkunde, der Früh- und Neugeborenenmedizin sowie der Kinderintensivmedizin. Ergänzt wird das Spektrum durch die Kinder- und Neuroorthopädie sowie die Kinderchirurgie. Jährlich werden rund 10.000 Babys und Kinder stationär und ambulant versorgt.
Als zertifiziertes Perinatalzentrum Level 1 bietet das Franziskus Hospital die höchste Versorgungsstufe für Mütter und Babys vor und nach der Geburt – Frühgeborene werden ab der Lebensfähigkeit mit einem Geburtsgewicht auch unter 500 g betreut.

Unser Spendenkonto:
St. Franziskus-Hospital GmbH
IBAN: DE02 4006 0265 0007 3736 10
Verwendungszweck: „Mehr Raum für Nähe“