Richtig essen für die Schilddrüse

Richtig essen für die Schilddrüse

Bild: Der Schilddrüse zuliebe: Seefisch ist eine natürliche Jodquelle und auch sonst sehr gesund. Er sollte regelmäßig auf den Tisch kommen. Foto: djd/www.forum-schilddruese.de/Getty Images/Miodrag Ignjatovic

Warum Jod unverzichtbar ist und wann man keinen Kaffee trinken sollte

(djd) – Von Stoffwechsel bis Stimmung, von Hitzeempfinden bis Herzschlag: Die Schilddrüse beeinflusst über ihre Hormone zahlreiche Körperfunktionen und dadurch auch das allgemeine Wohlbefinden. Damit das schmetterlingsförmige Organ am Hals richtig arbeiten kann, braucht es bestimmte Spurenelemente wie Jod und Selen, die mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Ist bei Fehlfunktionen der Schilddrüse die Einnahme von Medikamenten erforderlich, sind bei der Ernährung ebenfalls einige Dinge zu beachten.

Salz und Seefisch für die Jodversorgung

Im Zentrum einer schilddrüsengesunden Ernährung steht eine gute Jodversorgung. Denn das Spurenelement ist ein wesentlicher Bestandteil der Schilddrüsenhormone T3 und T4. Ein durchschnittlicher Erwachsener benötigt etwa 200 Mikrogramm Jod pro Tag – also ein fünftel Milligramm. Bei Schwangeren und Stillenden ist der Bedarf auf 230 beziehungsweise 260 Mikrogramm täglich erhöht. Das klingt zwar immer noch wenig, ist aber gar nicht so leicht zu erreichen. Denn die Böden in Deutschland sind sehr jodarm, sodass in Kartoffeln, Getreide und Gemüse nur wenig davon enthalten ist. Die wichtigste Quelle ist daher Seefisch, dazu können Milchprodukte und Eier etwas zur Jodversorgung beitragen. Meist ist die natürliche Versorgung jedoch nicht ausreichend, weshalb allgemein die Verwendung von jodiertem Speisesalz empfohlen wird. Gerade Schwangere und Stillende sowie vegetarisch oder vegan lebende Personen sollten nach ärztlicher Empfehlung zusätzlich Jodtabletten einnehmen. Bei Selen gibt es dagegen meist keinen Ergänzungsbedarf, da die meisten Menschen ausreichend versorgt sind. Selen ist etwa in Fleisch, Fisch, Eiern, Pilzen, Kohl, Hülsenfrüchten, Spargel und Paranüssen enthalten.

Wechselwirkungen bei Schilddrüsenmedikamenten

So wie bestimmte Nährstoffe die Schilddrüsengesundheit fördern, können andere Nahrungsmittel die Wirkung von Schilddrüsenmedikamenten behindern – eine Infobroschüre zum Thema gibt es unter www.forum-schilddruese.de. Wer das Schilddrüsenhormon Levothyroxin einnehmen muss, sollte dies deshalb morgens eine halbe Stunde vor dem Frühstück tun, unzerkaut und mit Wasser. Kaffee und Milch sind nicht geeignet, denn sie verlangsamen und behindern die Aufnahme des Wirkstoffs. Das gilt auch für Grapefruit, Papaya, Soja und Kalziumpräparate. Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin C erhöhen dagegen die Aufnahme des Hormons, was ebenfalls die Dosierung stören kann. Ein zeitlicher Abstand zur Tabletteneinnahme ist bei diesen Lebensmitteln deshalb wichtig.