Feb. 10, 2022 | Ernährung
Bild: Bestimmte Lebensmittel können Triggerfaktoren für Migräneattacken sein. Foto: djd/www.perfood.de/AdobeStock/sasamihajlovic
Betroffene für wissenschaftliche Studie gesucht
(djd) – In Deutschland leiden Schätzungen zufolge bis zu neun Millionen Menschen an Migräne. Die genauen Ursachen für die stechenden Kopfschmerzen, die meist einseitig auftreten und oft mit Sehstörungen sowie Übelkeit einhergehen, sind noch nicht völlig erforscht. Klinische Erfahrungen zeigen jedoch, dass Ernährung und damit der Blutzuckerspiegel bei vielen Patientinnen und Patienten eine wichtige Rolle als Trigger für Migräneanfälle spielt. Da dies von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und individuell ist, gibt es allerdings keine allgemeingültigen Ernährungsempfehlungen für Betroffene. Sie sollten vielmehr persönlich auf den jeweiligen Patienten zugeschnitten sein.
Migräneattacken gezielt vorbeugen
Um die Effekte einer personalisierten, niedrig-glykämischen Ernährung als Vorbeugung von Migräne zu untersuchen, hat die Universität zu Lübeck im Auftrag der Ernährungsmediziner von Perfood eine klinische Studie gestartet. Sie wird komplett digital durchgeführt und steht unter der Leitung von Prof. Dr. med. Diamant Thaci vom Exzellenzzentrum Entzündungsmedizin des Uniklinikums Schleswig-Holstein. Interessierte Migränepatientinnen und -patienten können sich ab sofort an der Studie beteiligen. Sie richtet sich an Menschen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren, die an durchschnittlich mindestens drei Migränetagen im Monat leiden. Die Teilnehmenden benötigen außerdem ein Smartphone, auf dem man eine Android- oder iOS-App installieren kann. Unter www.sincephalea.de/migraenestudie stehen detaillierte Informationen zur Verfügung und man kann sich direkt online anmelden. Ziel der Studie ist, den Effekt der personalisierten Ernährungsempfehlung per App als digitale Therapie bei Menschen mit Migräne zu überprüfen.
Tagebuch führen
Die Ernährungsempfehlungen leiten sich dabei aus einer bis zu 14-tägigen Messphase des Blutzuckers ab. In dieser Phase messen die Studienteilnehmenden der Interventionsgruppe über einen Sensor kontinuierlich ihren Gewebezucker. Parallel führen sie ein Tagebuch über ihre Ernährung sowie über Aspekte wie Migräneattacken, Bewegung, Schlaf und Medikation. Grundsätzlich ist es für Migränepatientinnen und -patienten ratsam, eine Zeit lang Tagebuch über die eigenen Lebensgewohnheiten und das Auftreten von Kopfschmerzen zu führen. So lassen sich Triggerfaktoren durch eine individuelle Ernährungsumstellung leichter ermitteln und künftig meiden.
Feb. 7, 2022 | Ernährung
Bild: Wenn schon Snack, dann wenigstens gesund: Gerade in der Lockdown-Zeit war das einer Umfrage zufolge zu häufig nicht der Fall. Foto: djd/EDEKA Stiftung / Alexander Hartmann
Umfrage zur Ernährung und Bewegung von Vorschulkindern in Lockdown-Zeiten
(djd) – Eltern von jüngeren Kindern mussten in den vergangenen Monaten große Herausforderungen meistern. So stellte die Pandemie auch die Speisepläne der Familien auf den Kopf: Nahmen zuvor viele Kinder ihr Mittagessen in einer Betreuung ein, musste nun zu Hause für eine ausgewogene Ernährung gesorgt werden. Eine aktuelle YouGov-Umfrage unter Eltern von Vier- bis Sechsjährigen im Auftrag der Edeka Stiftung zeigt: In fast jeder zweiten Familie (45 Prozent) wurde mehr gekocht, 33 Prozent verwendeten dazu häufiger frische Zutaten. Trotz Zeitnot kochte die Mehrheit (60 Prozent) fast täglich frisch für ihre Kids, nur zwölf Prozent servierten häufiger Fertiggerichte.
Essen aus Langeweile und Frust
Allerdings verzehrte rund ein Drittel der Kinder auch mehr süße und salzige Snacks als vor der Pandemie. 16 Prozent der Kinder haben während der Lockdowns generell größere Mengen gegessen als zuvor. Als Gründe dafür wurden Langeweile, Einsamkeit und Frust genannt. Daraus resultierte für acht Prozent der Kinder eine nicht altersgemäße Gewichtszunahme. Bei frischen Snacks wurde Obst dem unbeliebteren Gemüse vorgezogen. So gaben 77 Prozent aller Befragten an, dass ihr Kind an mindestens fünf Tagen pro Woche Obst verzehrte. Laut Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollte der Gemüseanteil jedoch deutlich höher sein. Dennoch: Bei 68 Prozent der Familien fand sich Gemüse während der Lockdowns nicht täglich auf den Tellern. Weitere Ergebnisse der Umfrage sind unter www.stiftung.edeka abrufbar, hier finden Eltern zudem zahlreiche Tipps und kindgerechte Rezepte zum einfachen Nachkochen. Zu kurz kam laut Umfrage vielfach auch die Bewegung: Jedes fünfte Kind bewegte sich täglich weniger als 30 Minuten – weit unter der Empfehlung des Bundesministeriums für Gesundheit.
Was kommt nach Corona?
Viele der befragten Eltern versuchten der Krise dennoch Positives abzugewinnen. So wollen sich 38 Prozent der Befragten auch nach der Pandemie weiter zusammen mit ihren Kids bewegen, zum Beispiel bei gemeinsamen Spaziergängen. Zudem verstehen viele Eltern die Krise als Chance, um neue Ernährungsgewohnheiten zu etablieren: Ein Drittel der Befragten plant, auch nach der Pandemie häufiger zusammen mit den Kindern zu kochen und sie in die Vorbereitung der Mahlzeiten einzubeziehen. 26 Prozent gaben an, auch in Zukunft bewusster essen und neue Lebensmittel ausprobieren zu wollen.