Okt. 28, 2024 | Pressemitteilungen
Bild: Chefarzt für Plastische Chirurgie des St. Marien-Hospitals Dr. Jan Esters engagiert sich ehrenamtlich mit Interplast und operiert Menschen in Not. (Foto Dr. Jan Esters)
Chefarzt Dr. Jan Esters wurde von der Geschäftsführung des St. Marien-Hospital Lüdinghausen freigestellt und ist seit mehr als einer Wochen mit Interplast in Brasilien und operiert dort kostenfrei mit einem medizinischen Team. Coroatá liegt im Bundesstaat Maranhão im Nordosten Brasiliens und ist stark von Armut betroffen. Maranhão gehört zu den ärmsten Bundesstaaten des Landes und der Zugang zu spezialisierter medizinscher Versorgung ist limitiert. Die Ressourcenknappheit in ländlichen Gegenden macht eine umfassende Versorgung zu einer Herausforderung.
Lüdinghausen – „Unser Einsatz kann Leben verändern und Hoffnung schenken“, sagt Dr. Jan Esters, Chefarzt der Abteilung für Plastische und Ästhetische Chirurgie im St. Marien-Hospital in Lüdinghausen. Der Mediziner wurde von der Geschäftsführung des St. Marien-Hospitals freigestellt, um in Coroatá, einer Gemeinde im Bundesstaat Maranhão in Brasilien, kostenlos medizinische Hilfe für Bedürftige zu leisten. Bei den Patienten vor Ort handelt es sich vorwiegend um Menschen mit Gesichtsfehlbildungen, Kiefer-, Lippen- und Gaumenspalten, schweren Verbrennungsnarben sowie Defekten durch Unfälle.
Unter der Schirmherrschaft der INTERPLAST Germany ist Esters seit vergangener Woche mit einem Team aus anderen Ärzten, Pflegekräften und Freiwilligen in der der kleinen Stadt im Nordosten von Brasilien. In dieser Region – 600 km unterhalb des Äquators – leben 90 Prozent der Bevölkerung in Armut. Dr. Esters und sein bewährtes Team praktizieren hier mit dem gemeinsamen Ziel, die Patienten in die Lage zu versetzen, wieder ein sozial integrierter Teil ihrer Gesellschaft zu werden. Die Operationsteams, bestehend aus plastischen Chirurgen, Anästhesisten und OP-Pflege-Personal aus verschiedenen, internationalen Kliniken, stellen dafür ihren Urlaub zur Verfügung oder werden vom jeweiligen Unternehmen freigestellt, um für INTERPLAST Germany e.V. aktiv zu sein.
Diese gemeinnützige Organisation hat es sich seit 1980 zur Aufgabe gemacht hat, kostenfreie plastisch-chirurgische Operationen in Entwicklungsländern anzubieten. Bis heute konnten mehr als 150.000 Patienten in über 40 Ländern weltweit behandelt werden, vor allem in Regionen Afrikas, Asiens und Südamerikas. „Wir behandeln Menschen, die unter schweren Fehlbildungen, Unfallfolgen oder Verbrennungen leiden und in ihren Heimatländern keinen Zugang zu adäquater medizinischer Versorgung haben“, erklärt der Chirurg aus Lüdinghausen seine Motivation. Dr. Jan Esters ist bereits seit 2010 für Interplast karikativ in Brasilien unterwegs. „Im Jahr 2023 konnten die medizinischen Teams wieder 76 Einsätze in der ganzen Welt realisieren und dabei weit über 3.000 bedürftigen Patienten durch ihr ehrenamtliches Engagement helfen“, sagt Esters, der auch zugleich Präsident der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V. (DGfW) ist. „Im letzten Jahr konnten wir hier in Coroatá an neun OP-Tagen 102 Patienten helfen.

Bild: Chefarzt Dr. Jan Esters wurde von der Geschäftsführung des Krankenhauses freigestellt und ist seit mehr als einer Wochen mit Interplast in Brasilien und operiert dort kostenfrei mit einem medizinischen Team. (Foto Dr. Jan Esters)
In diesen armen ländlichen Gegenden sind notwendige Operationen und Behandlungen kaum verfügbar. Dort angekommen, bauen wir mit dem Team ein provisorisches Buschkrankenhaus auf und starten sofort mit der Arbeit. Innerhalb weniger Tage werden wir hier wieder mehr als hundert Operationen durchführen.“
Die Freude und Dankbarkeit der Patienten und ihrer Familien sei überwältigend, berichtet Dr. Esters. „Viele Menschen leben seit Jahren mit Schmerzen oder Entstellungen, die sie in ihrer Lebensqualität massiv einschränken. Hier vor Ort mit vergleichsweise einfachen Mitteln so viel bewirken zu können, ist eine Erfahrung, die uns alle tief berührt.“
Informationen auch unter: https://interplast-germany.de
Sep. 15, 2023 | Pressemitteilungen
Bild: Dr. Jan Esters ist Chefarzt der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie im St. Marien-Hospital und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung. (Foto: St. Marien-Hospital Lüdinghausen)
Präsident der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung praktiziert im SML
Lüdinghausen – „Wir arbeiten und forschen mit der Vision, dass jede Wunde heilbar und jede chronische Hautverletzung vermeidbar ist“, sagt der Präsident der Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V. (DGfW) und Chefarzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie im St. Marien-Hospital Lüdinghausen, Dr. Jan Esters. Das Ziel sei die Vorbeugung und Behandlung von Wundheilungsstörungen und in diesem Zusammenhang eine hohe Patientensicherheit bei der Therapie.
Die Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V., die DGfW e. V., mit mehr als 850 Mitgliedern fördert den Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis und entwickelt evidenzbasierte Empfehlungen für die Diagnostik, Therapie und Prävention von schwer heilenden oder chronischen Wunden. „Die Wundheilung ist der körpereigene biologische Prozess, mit dem eine Wunde durch Wiederherstellung oder narbigen Ersatz des beschädigten Körpergewebes verschlossen wird“, erklärt der Mediziner, „Ziel meiner Arbeit im St. Marien-Hospital ist, den Leitfaden für die Behandlung von Wunden zu etablieren. Eine patientenorientierte und medizinisch plausible Therapie führt zu einer größtmöglichen Qualität in der Wundbehandlung und garantiert die für unsere Patientinnen und Patienten bestmöglichen Behandlungsergebnisse.“
Für das Fachgebiet der Wundheilung braucht es Menschen mit hoher fachlicher Qualifikation und sozialer Kompetenz, die sogenannten Zertifizierten Wundtherapeuten®. Zwei dieser besonders qualifizierten Wundtherapeuten sind bereits jetzt im St. Marien-Hospital in Lüdinghausen im Einsatz. Gemeinsam mit dem Team um Dr. Esters führen sie die aufwändigen Dekubitus-Behandlungen durch. Dekubitus ist der Fachbegriff für ein Druckgeschwür der Haut. Die lokale Schädigung der Haut und dem darunterliegenden Gewebe ist die Folge einer Druckbelastung und / oder dem Einwirken von Scherkräften. Der einwirkende Druck verhindert die reguläre Durchblutung und somit die Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff und Nährstoffen, wodurch ein Gewebeschaden entstehen kann. Diese Minderdurchblutung verursacht zusätzlich eine schlechte und langsame Wundheilung. Ein erster Schritt zur Prävention, aber auch zur Behandlung des Dekubitus besteht darin, für eine Druckentlastung durch häufige Positionswechsel zu sorgen. Um einen Dekubitus zur Abheilung zu bringen, sind konservative wie auch operative Maßnahmen direkt am Dekubitus erforderlich. Ist die Wundfläche gut vorbereitet, reichen die operativen Maßnahmen von der Deckung mit Spalthaut bis hin zur aufwendigen Lappenplastik. Dies erfordert eine fundierte plastische-chirurgische Ausbildung der Ärzteschaft und ein gutes Zusammenwirken mit Pflegefachkräften und Physiotherapeuten, die um die Bedeutung der Abheilung für die Lebensqualität und Mobilität der Betroffenen wissen.
Damit die Abheilung auch im häuslichen Umfeld sichergestellt werden kann, arbeitet das St. Marien-Hospital auch mit externen Pflegediensten zusammen. „Eine effektive Wundversorgung und die damit größtmögliche Patientensicherheit braucht wissenschaftlich fundierte Behandlungsstandards und ein gut ausgebildetes ärztliches und pflegerisches Team“, verdeutlicht Dr. Jan Esters. „Über neue Mitglieder, Unterstützer und Förderer im DGfW-Verband freuen wir uns übrigens sehr.“
Weiter Informationen unter: https://www.dgfw.de/mitgliedschaft
Das St. Marien-Hospital Lüdinghausen ist ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit den Fachabteilungen Anästhesie und Intensivmedizin, Chirurgie, Innere Medizin und dem Zentrum für Akutgeriatrie und geriatrische Rehabilitation. Das Krankenhaus verfügt über 164 Betten sowie über 25 Betten in der Klinik für Geriatrische Rehabilitation, in dem das Pflegesystem der Bereichspflege praktiziert wird, und ist zudem Träger des Altenwohnhauses St. Ludgerus-Haus mit 80 Einzelpflegeplätzen und 14 Wohnungen für betreutes Wohnen. Hauptgesellschafter der St. Marien-Hospital Lüdinghausen GmbH ist die St. Franziskus-Stiftung Münster, die derzeit für 15 Krankenhäuser mit über 4.000 Betten und neun Behinderten- und Senioreneinrichtungen in den Ländern Nordrhein-Westfalen und Bremen verantwortlich ist. Darüber hinaus hält sie Beteiligungen u. a. an ambulanten Rehabilitationszentren, Pflegediensten und Hospizen.