Zecken: Gefährliche Blutsauger
Ein kleiner Zecken-Stich kann zum großen Problem werden
(DJD) – Zecken halten sich in Wäldern, Parks und Gärten auf und lauern dort im Gras oder Gebüsch auf ihren nächsten Wirt: Sie sind nicht nur lästig, sondern stellen auch eine Gesundheitsgefahr dar. Bei einem Stich können die winzigen Spinnentiere Krankheiten wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen, eine entzündliche Erkrankung des Gehirns oder der Hirnhäute.
Zecken-Alarm: Immer mehr FSME-Risikogebiete
Wohl auch bedingt durch den Klimawandel hat sich die FSME in Deutschland zuletzt immer stärker ausgebreitet. So meldete das Robert Koch-Institut (RKI) im Februar 2024 zwei weitere betroffene Regionen. Insgesamt gelten nun 180 Stadt- und Landkreise als Risikogebiete, vorwiegend in den südöstlichen Bundesländern. Lyme-Borreliose tritt dagegen in ganz Deutschland gleichermaßen auf und ist wesentlich häufiger. Laut RKI werden jährlich mehr als 200.000 Menschen deswegen behandelt. Die durch Bakterien übertragene Krankheit zeigt sich zunächst meist durch eine kreisförmige, sich ausbreitende Rötung nah der Einstichstelle (Wanderröte) und kann auch Nerven und Gelenke befallen.
Am weitesten verbreitet ist der gemeine Holzbock. Inzwischen sind aber auch andere Arten eingewandert wie die deutlich größere Hyalomma-Zecke, die auffällig gestreifte Beine hat. Derzeit gelten in Deutschland laut Robert Koch-Institut 178 Kreise als Risikogebiete. Auch in anderen europäischen Ländern ist das Virus weit verbreitet. Wer in einem Risikogebiet lebt oder dorthin reisen will, sollte sich impfen lassen. Gegen FSME schützt eine aus drei Einzeldosen bestehende Impfung, die alle drei bis fünf Jahre aufzufrischen ist. In dringenden Fällen, etwa vor einer Urlaubsreise, ist eine Schnellimmunisierung möglich. Die Impfung bezahlt die Krankenkasse.
Geld von privater Unfallversicherung
Neben FSME übertragen Zecken auch Borreliose – und zwar nicht nur in speziellen Gebieten, sondern überall auf der Welt. Die Auslöser sind Bakterien, die Gelenk- und Hirnhautentzündung, Herzprobleme und Gesichtslähmung verursachen können. Die Spätfolgen sind oft dauerhaft. Einige Betroffene leiden lebenslang unter Schmerzen und Lähmungen. Gegen Borreliose gibt es keine wirksame Impfung. Wer daran erkrankt, kann mit einer privaten Unfallversicherung die finanziellen Einbußen bei schwerem Verlauf abfedern. Die DEVK etwa zahlt dann die vereinbarte Versicherungssumme. Neben Infektionskrankheiten wie Borreliose und FSME sind hier auch allergische Reaktionen versichert. Detaillierte Informationen zum Unfallschutz gibt es unter www.devk.de/unfall.
Vor Zecken schützen
Am besten ist es, einen Zeckenstich von vorneherein zu vermeiden. Vor FSME kann man sich durch eine Impfung schützen. Gegen Borreliose gibt es dagegen keine Prävention – außer dem Vermeiden von Zeckenstichen. Wer durch Wald und Flur streift, sollte daher lange Hosen und Ärmel tragen. Die Hosenbeine stecken idealerweise in den Socken. Helle Kleidung ist günstiger, denn darauf sieht man die Spinnentiere besser. Bei freien Hautpartien hilft es, Insektenabwehrmittel aufzutragen. Eine effektive Methode, die Parasiten fernzuhalten, sind Repellents wie Anti Brumm Zecken Stopp (Apotheke). Mit der Kombination aus gut hautverträglichem Icaridin und dem pflanzlich basierten Wirkstoff Eukalyptus citriodora Öl bietet es bis zu acht Stunden zuverlässigen Schutz vor den gefährlichen Blutsaugern. Das Spray ist gut verträglich und bei sparsamer Anwendung schon für Kinder ab zwei Jahren geeignet. Nach einem Aufenthalt im Freien sollte man den Körper sorgfältig nach Zecken absuchen.
Das Zeckenrisiko im Garten lässt sich außerdem verringern, wenn man den Rasen kurzhält, Laub und Gestrüpp entfernt und schattenwerfende Pflanzen zurückschneidet. Denn Zecken mögen es feucht und schattig, während sie trockene, sonnige Plätze meiden. Weitere Tipps zum Zeckenschutz gibt es unter www.antibrumm.de. Wer einen der Blutsauger entdeckt, sollte diesen mit einer Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange aus der Haut ziehen.