da Vinci-OP-Roboter: Roboter-assistierte Chirurgie

da Vinci-OP-Roboter: Roboter-assistierte Chirurgie

Bild: Der da Vinci-Roboter im OP-Einsatz: Die Instrumente werden von Prof. Dr. Matthias Brüwer von der Konsole aus bedient (Hintergrund). In der Anfangsphase begleitet ein erfahrener „da Vinci“-Chirurg den Eingriff an einer zweiten Konsole. Weitere Chirurgen unterstützen direkt am OP-Tisch und haben über den Monitor ebenfalls eine zehnfach vergrößerte Ansicht vom OP-Bereich.

St. Franziskus-Hospital setzt da Vinci OP-Roboter ein

Münster – Das St. Franziskus-Hospital Münster erweitert ab sofort mit dem hochmodernen Operationssystem „da Vinci®“ die Möglichkeiten für komplexe minimalinvasive Eingriffe. Der neue OP-Roboter wird künftig in der Allgemein- und Viszeralchirurgie hauptsächlich für Eingriffe bei gut- oder bösartigen Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt sowie in der Gynäkologie für Gebärmutterentfernungen eingesetzt.

„Die roboter-assistierte Chirurgie bringt für unsere Patientinnen und Patienten viele Vorteile mit sich. So können wir nun noch öfter mit der besonders schonenden Schlüssellochmethode operieren,“ erklärt Dr. Nikolaus Trifyllis, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. „Der Roboter ermöglicht sehr präzise und wenig belastende Operationen. Das erhöht die Sicherheit, bringt eine schnellere Erholung und weniger Komplikationen“, erläutert Professor Dr. Matthias Brüwer, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, einige der Vorteile.

Wie bei der herkömmlichen Laparoskopie (Schlüssellochtechnik) werden bei der roboter-assistierten Chirurgie eine Kamera mit Licht und miniaturisierte Instrumente in die Bauchhöhle eingebracht. Der Operateur bedient die vier Roboterarme mit einer Art Joystick und Fußpedalen, d.h. der Roboter führt keine eigenständigen Bewegungen durch. Vielmehr agiert er als verlängerter Arm des Chirurgen und setzt seine Bewegungen millimetergenau um. Der Operateur hat zu jeder Zeit die vollständige Kontrolle. Wenn er die Finger aus den Bedienschlaufen nimmt, bewegt sich der Roboter nicht mehr.

Der Operateur sitzt an einer speziellen Konsole und hat hier eine dreidimensionale bis zu zehnfach vergrößerte Sicht auf das Operationsfeld. Ein eingebauter Tremorfilter gleicht jegliches Handzittern aus. Ein weiterer Vorteil: Die Instrumente an den Roboterarmen sind um ein Vielfaches beweglicher als die menschliche Hand und bieten somit einen besseren Zugang zur Eingriffsstelle.

Durch die kleinen Schnitte und das gewebeschonende Operieren wird das Infektionsrisiko gesenkt und der Blutverlust verringert. Oftmals wird eine bessere Wundheilung erreicht. Patientinnen und Patienten haben meist weniger postoperative Schmerzen und können früher nach Hause entlassen werden.

„Wir haben mit dem da Vinci-Roboter (da Vinci Xi®) die neueste Generation des weltweit führenden roboter-assistierten Operationssystems im Einsatz und freuen uns, unseren Patientinnen und Patienten dadurch eine High-Tech-Operationsmethode auf höchstem Niveau bieten zu können“, fasst Annika Wolter, Geschäftsführerin des St. Franziskus-Hospitals, zusammen. Dr. Daisy Hünefeld, Vorstandsmitglied der St. Franziskus-Stiftung, ergänzt: „Durch den Einsatz des da Vinci-Roboters im Franziskus Hospital haben wir einen weiteren Meilenstein in der Digitalisierung erreicht. Er bedeutet einen großen Zugewinn an medizinischen Möglichkeiten für die gesamte Region“.

Die ersten Operationen mit dem Roboter wurden erfolgreich durchgeführt. Vorausgegangen war ein spezielles Schulungsprogramm der Herstellerfirma für das beteiligte Chirurgen-, Anästhesisten- und Pflege-Team. Zunächst lernten die Akteure die theoretischen Grundlagen und machten sich mit dem neuen Operationssystem vertraut. Im Anschluss folgte für die Operateure eine intensive Trainingsphase: „Ähnlich wie Piloten vor ihrem ersten Flug haben meine Kollegen und ich vor dem ersten Eingriff ein mehrmonatiges Simulationstraining durchlaufen und in Kliniken hospitiert, die den Roboter bereits erfolgreich einsetzen“, berichtet Prof. Brüwer. Ein erfahrener da Vinci-Chirurg begleitete zudem die ersten Operationen im Franziskus Hospital.

WEGZWEI System: Per App durch das St. Franziskus-Hospital

WEGZWEI System: Per App durch das St. Franziskus-Hospital

Bild: (v.l.n.r.) Berthold Krellmann, Regionalleiter FACT GmbH, Irene Scheiba und Maaged Mazyek, Gründer der WEGZWEI GmbH sowie Annika Wolter, Geschäftsführerin Franziskus Hospital bei der Inbetriebnahme der Indoor-Navigation.

Krankenhaus bietet ab sofort digitalen Wegweiser

Münster – Aus dem Straßenverkehr sind Navigationssysteme nicht mehr wegzudenken. Jeder der schon einmal in einem großen Krankenhaus war, weiß, dass die vielen Flure und Etagen schnell verwirrend sein können. Ab sofort gibt es im St. Franziskus-Hospital Münster die Orientierung per App: Patienten und Besucher können sich mit der Indoor-Navigation der Firma „WEGZWEI“ sicher durch das Hospital lotsen lassen.

Das WEGZWEI System funktioniert mithilfe von Mini-Satelliten. Hierfür wurden die Gebäudepläne des Hospitals digitalisiert und in bestimmten Abständen kleine Geräte an der Decke installiert, die über Bluetooth mit den Endgeräten kommunizieren. Die App funktioniert denkbar einfach: Nach der kostenlosen Installation kann man sich von jedem beliebigen Standort im Hospital zu dem gewünschten Zielort, beispielsweise eine Ambulanz oder eine Station, navigieren lassen. Während der Navigation ist keine Internetverbindung nötig. Sollte eine geplante Routenführung z.B. aufgrund einer Baustelle nicht möglich sein, wird eine alternative Wegstrecke ausgegeben. Die App-Installation ist zur Nutzung der Navigation aber nicht zwingend erforderlich. Auch über die Website des Krankenhauses können Patienten und Besucher sich leiten lassen oder die Route von zuhause planen und die Navigation vor Ort starten. Zudem steht im Eingangsbereich des Hospitals ein Terminal bereit, das die Wegstrecken auf einem Bildschirm anzeigt.

„Durch die verschiedenen, teils sehr verwinkelten Gebäudeteile des Franziskus Hospitals ist es für Patienten und Besucher eine große Herausforderung, sich zurecht zu finden. Mit der neuen Navigation wollen wir hier Abhilfe schaffen“, berichtet Geschäftsführerin Annika Wolter und betont „Das Angebot einer persönlichen Begleitung durch die Ehrenamtlichen der Christlichen Krankenhaushilfe bleibt natürlich bestehen“.

„Wir haben bereits einige Kliniken und anderen Einrichtungen mit unserem Navigationssystem ausgestattet und freuen uns sehr, nun auch das St. Franziskus-Hospital Münster zu unseren Kunden zählen zu dürfen“, so Maaged Mazyek, WEGZWEI-Mitgründer.

St. Franziskus-Hospital Münster spendet medizinische Hilfsgüter für die Ukraine

St. Franziskus-Hospital Münster spendet medizinische Hilfsgüter für die Ukraine

Bild: Annika Wolter, Geschäftsführerin St. Franziskus-Hospital, hat einen Hilfstransport mit Medikamenten und Verbrauchsmaterial für die Ukraine organisiert. Dank vieler Helfer, darunter die Chefärzte Prof. Dr. Matthias Brüwer (2.v.r.) und Dr. Nikolaos Trifyllis, konnte der Lkw gestern Abend noch in Richtung Ukraine starten.

Münster – Das St. Franziskus-Hospital Münster hat gestern einen Lkw-Transport mit Medikamenten, Betten und Verbrauchsmaterial in die Ukraine organisiert.

„Wir sind erschüttert von den Angriffen in der Ukraine. Um in dieser schrecklichen Situation einen Teil dazu beizutragen, die medizinische Versorgungslage zu verbessern, haben wir gestern einen Lkw-Transport mit Medikalprodukten und anderen Verbrauchsmaterialien organisiert“, berichtet Annika Wolter, Geschäftsführerin des St. Franziskus-Hospitals und führt weiter aus: „Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Hilfsgüter sofort auf den Weg zu bringen und bedanken uns bei ‘Freunde helfen! Konvoi‘, die den Lkw-Transport übernommen haben“. Zwischen der Meldung, dass das Franziskus Hospital Hilfsgüter bereitstellen kann und der Abfahrt des vollbeladenen 40-Tonners in die Ukraine vergingen nur wenige Stunden. „Das ging nur so schnell dank der tatkräftigen Unterstützung zahlreicher Helferinnen und Helfer aus dem Team Franziskus, bei denen ich mich herzlich bedanke“, so Wolter.

Der Transport umfasst Medikamente, Verbandsmaterial, Schutzkleidung, Betten und OP-Tische. Die Hilfsgüter sind bereits an der polnisch-ukrainischen Grenze angekommen und werden von dort weiter nach Lemberg transportiert.

Krieg in der Ukraine: So können Sie in Münster und im Münsterland helfen. [Video]
Neues Verfahren im St. Franziskus-Hospital

Neues Verfahren im St. Franziskus-Hospital

Bild: Anna B. (M.) wurde mit dem neuem PASCAL-Verfahren an der Trikuspidal-Herzklappe behandelt. Chefarzt Prof. Dr. Sebastian Reith (r.) und Oberarzt Dr. Patrick Struwe freuen sich mit ihr über den OP-Erfolg.

Kleine Klammer lindert Herzprobleme bei älteren Patienten

Münster – Seit Kurzem wird im St. Franziskus-Hospital Münster ein neues katheterbasiertes Verfahren zur Behandlung von undichten Trikuspidal-Herzklappen angewendet. Dieses sogenannte PASCAL-Clip-Verfahren wird deutschlandweit erst in wenigen Zentren durchgeführt. Es ermöglicht es, deutlich mehr Patienten schonend und sicher, ohne eine offene Herz-Operation, zu behandeln. „Dass wir diesen innovativen Eingriff nun bei uns durchführen ist ein weiterer Meilenstein in der medizinischen und kardiologischen Versorgung gerade für ältere Patienten“, berichtet Prof. Dr. Sebastian Reith, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Elektrophysiologe.
Eine der ersten Patientinnen, die im St. Franziskus-Hospital von dem neuen Verfahren profitieren, ist Anna B.. Die Hiltruperin leidet schon viele Jahre unter Herzproblemen und der damit verbundenen Luftnot durch eine undichte Herzklappe, die Trikuspidalklappe. Anfangs war sie nur ab und zu außer Atem, später konnte sie nur noch wenige Meter gehen. „Alles wurde sehr beschwerlich und ich habe bei jedem Schritt um Luft gerungen“, erzählt sie. Auch zwei Katheterablationen (Verödungen des Herzgewebes) brachten keine Linderung der Beschwerden. Das Herz der 75-Jährigen war schon sehr geschwächt und eine offene OP zu riskant, so dass sich die Ärzte gemeinsam mit der Patientin für das neue Clip-Verfahren entschieden haben.

Dieses minimal-invasive Verfahren selbst ist nicht neu. Es wird bereits seit längerem bei der Behandlung undichter Mitralklappen an der linken Herzkammer angewandt. An den Trikuspidalklappen der rechten Herzkammer wird es bislang jedoch nur an wenigen nicht-universitären Kliniken in Deutschland eingesetzt. Mit einem Katheter wird hierbei das Reparatur-System über einen winzigen Zugang über die Leistenvene an den Ort der größten Klappenundichtigkeit geführt. Dort werden die Segel der Herzklappe, die nicht korrekt schließen, mit dem Clip (Klammer) so gegriffen, dass das Leck beseitigt und der Blutfluss in die falsche Richtung drastisch reduziert wird. „Wir halten dieses Verfahren für einen weiteren wichtigen Meilenstein im Bereich der interventionellen Herzklappentherapie. Die Trikuspidalklappe galt in den vergangenen Jahren in der Kardiologie als vernachlässigte Klappe, da außer einer großen offenen herzchirurgischen Operation keine wirksame Therapie existierte. Dies war gerade für die oftmals älteren und in der Lebensqualität deutlich eingeschränkten Patienten ein großes Problem. Das kann mit dem neuen Therapieverfahren nun in vielen Fällen gelöst werden kann“, so Prof. Dr. Sebastian Reith.

Vier Tage nach der OP kann Anna B. bereits nach Hause entlassen werden. „Ich freue mich schon auf viele gemeinsame Radtouren mit meinem Mann, aufs Fotografieren in der Natur und auf die vielen Kleinigkeiten, die im Alltag bislang nicht mehr möglich waren“, blickt sie froh in die Zukunft. Auch die Ärzte sind zuversichtlich, dass sich die Lebensqualität durch den Eingriff deutlich verbessern wird.

„Focus-Ärzteliste“: Drei der Besten gehören zum Team Franziskus

„Focus-Ärzteliste“: Drei der Besten gehören zum Team Franziskus

Bild: Freuen sich auf die wiederholte Auszeichnung als Spitzen-Ärzte v.l.: PD Dr. Martin Austermann, Prof. Dr. Matthias Brüwer und Prof. Dr. Ulf Liljenqvist

Exzellente Bewertungen für Chefärzte im St. Franziskus-Hospital Münster

Münster – Das Nachrichtenmagazin „Focus“ hat in der Sonderausgabe „Deutschlands TOP-Mediziner“ drei Ärzte des St. Franziskus-Hospitals als Spitzen-Mediziner empfohlen. PD. Dr. Martin Austermann, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, wird hier als ausgewiesener Experte unter anderem bei Venenleiden in der Kategorie „Herz & Gefäße“ geführt. Prof. Dr. Matthias Brüwer wird als Spezialist für Hernienchirurgie in der Kategorie „Magen, Darm und Bauch“ empfohlen. Er leitet die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie. Prof. Dr. Ulf Liljenqvist ist Chefarzt der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie und Skoliosezentrum und wird als Top-Mediziner der Wirbelsäulenchirurgie in der Kategorie „Knochen und Gelenke“ ausgezeichnet.

Einmal im Jahr veröffentlicht das Nachrichtenmagazin eine Liste mit den in ihren Fachbereichen deutschlandweit führenden Ärzten. Die drei Fachärzte werden laut „Focus“ überdurchschnittlich häufig von ärztlichen Kollegen/-innen und von Patienten/-innen empfohlen. In die Befragung flossen auch Bewertungen der medizinischen Fachgesellschaften, wissenschaftliche Publikationen, Empfehlungen von Selbsthilfe- und Patientenverbänden und weitere Daten mit ein. Die drei Top-Mediziner sind kontinuierlich seit vielen Jahren im Focus-Ranking erschienen.