MAgKs: Krebstherapie ist mehr als die medizinische Behandlung

MAgKs: Krebstherapie ist mehr als die medizinische Behandlung

Bild: Die MAgKs – das gemeinsame onkologische Zentrum von Clemenshospital, Raphaelsklinik und Fachklinik Hornheide – hatte Interessierte, Betroffene und Angehörige in der vergangenen Woche in die Alexianer Waschküche am Hauptbahnhof Münster eingeladen. © Foto: Alexianer Münster GmbH

Abwechslungsreicher Patiententag der Münsteraner Allianz gegen Krebs

Münster – „Wir haben uns zusammengetan, um das Beste zu erreichen.“ Mit diesen Worten hat Dr. Rüdiger Liersch den Patienteninformationstag der Münsteraner Allianz gegen Krebs (MAgKs) eröffnet. Der ärztliche Leiter der MAgKs betonte, dass es wichtig sei, miteinander zu sprechen. In der Krebstherapie, aber auch an diesem Nachmittag, an dem Expertinnen und Experten über das umfassende medizinische, pflegerische und therapeutische Angebot der MAgKs rund um das Thema Krebs informierten.

Die MAgKs – das gemeinsame onkologische Zentrum von Clemenshospital, Raphaelsklinik und Fachklinik Hornheide – hatte Interessierte, Betroffene und Angehörige in der vergangenen Woche in die Alexianer Waschküche am Hauptbahnhof Münster eingeladen. Zunächst informierte Gudrun Bruns über die Krebsberatungsstelle Münster. Sie betonte, dass die Diagnose Krebs unterschiedliche Gefühle und Gedanken auslöse. „In dieser Situation offen und ehrlich miteinander umzugehen ist wichtig, um sich Orientierung zu geben.“ In allen drei Kliniken der MAgKs bietet die Krebsberatungsstelle psychoonkologische Beratungen an.

Informative medizinische Vorträge

Das Verfahren HIPEC, bei dem ein chirurgischer Eingriff mit einer Chemoperfusion in die Bauchhöhle verbunden wird, stellte Prof. Dr. Udo Sulkowski vor. Der Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am Clemenshospital betonte, dass das Verfahren mit Augenmaß und Vernunft eingesetzt werden müsse. Es kommt bei der Behandlung von Bauchfellkrebs zum Einsatz, in seiner Klinik gibt es im Jahr rund 20 entsprechende Eingriffe. Bei entsprechendem Einsatz sind bei Bauchfellbefall insbesondere beim Dickdarmkrebs langfristige Überlebenszeiten und in Einzelfällen Heilungen zu erzielen.

Prof. Dr. Udo Sulkowski, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am Clemenshospital.

Bild: Prof. Dr. Udo Sulkowski, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am Clemenshospital

Wie eine Immuntherapie in der Krebsbehandlung abläuft, stellte PD Dr. Grit-Sophie Herter-Spie, Oberärztin der Onkologie an der Fachklinik Hornheide, am Beispiel von schwarzem Hautkrebs vor. Seit 2015 wendet sie dieses Verfahren an, bei dem die Abwehrzellen (T-Zellen) im Körper aktiviert werden und den Tumor angreifen und konnte deshalb bereits auf ein gutes Erfahrungsportfolio im Umgang mit der Therapie zurückgreifen. Verabreicht werden die Antikörper individuell auf den Patienten abgestimmt als Infusionstherapie.

Dr. Rüdiger Liersch, ärztliche Leiter der MAgKs, eröffnete mit seinem Vortrag den Patienteninformationstag der Münsteraner Allianz gegen Krebs (MAgKs).

Bild: Dr. Rüdiger Liersch, ärztliche Leiter der MAgKs, eröffnete mit seinem Vortrag den Patienteninformationstag der Münsteraner Allianz gegen Krebs (MAgKs).

Pflegerische und therapeutische Angebote

Zwischen den Vorträgen hatten die Gäste Gelegenheit, mit Expertinnen zu den Themen Ernährung und Physiotherapie sowie Vertretern und Vertreterinnen von Sozialdienst und Selbsthilfegruppen in Kontakt zu treten. „Zum einen gibt es die medizinische Behandlung“, sagte Liersch. „Aber die Krebstherapie ist mehr, auch alles andere muss passen. Von Beratungen über die Ernährung bis hin zur Physiotherapie. Diese Unterstützung ist ganz entscheidend“, hob er hervor und lud zum Austausch ein.

„Es besteht so viel Unwissenheit und ich möchte helfen, dass sich das ändert“, sagte Peter Michalski, Vorsitzender der Leukämie & Lymphom-Selbsthilfegruppe Münsterland e.V. Stefanie Stumpe, Vorsitzende der Gesprächs- und Aktionskreise Krebsbetroffene in Münster und Everswinkel, betonte, dass es bei den Treffen um einen Erfahrungsaustausch gehe. „Wir sprechen nicht nur über die Krankheit, aber auch. Es darf gelacht und geweint werden.“

MAgKs: Gemeinsam gegen den Krebs

MAgKs: Gemeinsam gegen den Krebs

Bild: Die Leiter „Münsteraner Allianz gegen Krebs – MAgKs“, Priv.-Doz. Dr. Rüdiger Liersch (l.) und Priv.-Doz. Dr. Hans-Joachim Schulze (r.)

Zehn Jahre „Münsteraner Allianz gegen Krebs“ (MAgKs)

Müsnetr – „Die Münsteraner Allianz gegen Krebs“ ist deutschlandweit der erste Zusammenschluss von Tumorzentren aus Kliniken unterschiedlicher Träger. Das Clemenshospital, die Raphaelsklinik, beides Kliniken der Alexianer, und die Fachklinik Hornheide haben sich vor zehn Jahren zu einem gemeinsamen Onkologischen Zentrum zusammengeschlossen. Vieles hat sich auf dem Gebiet der Krebstherapie seither getan. Dennoch erleben die Expertinnen und Experten der MAgKs immer wieder, dass viele Menschen eine Krebsdiagnose nicht nur als schweren Schicksalsschlag erleben, sondern auch als Verlust von allen Perspektiven und Zielen. Was ist das Gefährliche an einer Krebserkrankung? Welche Ursachen können diese haben und wie sehen aktuell die Chancen des Patienten aus, eine Krebserkrankung zu überstehen? Ist es möglich besser mit der Erkrankung zu leben?

Die Leiter der MAgKs und Chefärzte Priv.-Doz. Dr. Rüdiger Liersch und Priv.-Doz. Dr. Hans-Joachim Schulze beantworten am Mittwoch, 1. März, ab 18 Uhr während der Veranstaltung „AlexOnline“ alle Fragen rund um das Thema Krebs.

Der Vortrag kann sowohl vor Ort in der Alexianer Waschküche, Bahnhofstraße 6, als auch online unter www.alexonline-muenster.de verfolgt werden. Wer persönlich in die Waschküche kommen möchte, sollte sich zuvor unter alexonline.ms@alexianer.de anmelden. Für die Live-Übertragung ist keine Anmeldung notwendig. Fragen an die Experten können ab sofort und während der Veranstaltung unter der Mailadresse alexonline.ms@alexianer.de gestellt werden, während der Übertragung steht zusätzlich eine Chatfunktion zur Verfügung. Die Fragen werden von den Experten während der Veranstaltung anonym beantwortet.

Veranstaltung „AlexOnline“ zum Thema Krebs
Datum: 01. März 2023
Uhrzeit: ab 18 Uhr
vor Ort: Alexianer Waschküche, Bahnhofstraße 6 oder online unter: www.alexonline-muenster.de
Priv.-Doz. Dr. Rüdiger Liersch: Münsteraner Allianz gegen Krebs unter neuer Leitung

Priv.-Doz. Dr. Rüdiger Liersch: Münsteraner Allianz gegen Krebs unter neuer Leitung

Bild: Priv.-Doz. Dr. Rüdiger Liersch ist neuer Leiter der MAgKs. (Foto: Alexianer Misericordia)

Münster – Priv.-Doz. Dr. Rüdiger Liersch ist neuer Leiter der „Münsteraner Allianz gegen Krebs – MAgKs“. Er folgt damit auf Priv.-Doz. Dr. Jan Groetzner, der das Onkologische Zentrum mehrere Jahre geleitet hat. Liersch ist Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin des Clemenshospitals, Partner in der Gemeinschaftspraxis für Hämatologie und Onkologie sowie Leiter des Hämato-Onkologischen Zentrums am Clemenshospital.

Priv.-Doz. Dr. Rüdiger Liersch wurde 1974 in Heidelberg geboren. Nach dem Abitur in Hamm folgte das Medizinstudium an der Universität des Saarlandes und an der University of Kuopio, Finnland. Nach der Promotion folgten der Wechsel an die Uniklinik Münster sowie Forschungsaufenthalte am Massachusetts General Hospital (USA) und an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich (CH). 2012 wechselte Liersch als Oberarzt an das Clemenshospital, seit 2014 ist er Chefarzt der Medizinischen Klinik III für Hämatologie und Onkologie des Clemenshospitals und der Raphaelsklinik.

„Während einer belastenden Krebserkrankung ist es besonders wichtig, unsere Patientinnen und Patienten mit in das Therapiekonzept einzubeziehen und nicht nur die medizinischen, sondern auch alle begleitenden Aspekte im Auge zu behalten. Innerhalb der MAgKs verfügen wir über ein umfassendes Angebot an psychoonkologischer, therapeutischer oder sozialer Unterstützung.“

In der „Münsteraner Allianz gegen Krebs – MAgKs“ arbeiten die Tumorzentren der Alexianer-Kliniken Clemenshospital und Raphaelsklinik sowie der Fachklinik Hornheide eng zusammen, um fächerübergreifend den bestmöglichen Behandlungsweg für die Betroffenen zu entwickeln. „Ich sehe die MAgKs als besondere Schnittstelle, die sicherstellt, dass alle Behandlungspartner in den Kliniken, Praxen sowie der Krebsberatungsstellen und Selbsthilfegruppen nahtlos miteinander kommunizieren können, um für jeden Patienten ein individuell angepasstes Therapiekonzept zu entwickeln“, betont Liersch.