Designierter UKM-Chef Alexander W. Friedrich mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
Der Mikrobiologe gilt als Pionier der molekularen Typisierung zur Prävention antibiotikaresistenter Krankheitserreger und hat u.a. das Netzwerk „EUREGIO MRSA-net Twente/Münsterland“ gegründet, das erfolgreich der Infektionsprävention entlang der deutsch-niederländischen Grenze dient. Friedrich wurde für die länderübergreifende Kooperation im Kampf gegen antibiotikaresistente Keime und Krankenhausinfektionen jetzt gleich zweifach geehrt.
Münster (ukm/maz) – Bereits am vergangenen Freitag (01.10.2021) wurde Prof. Alexander W. Friedrich, designierter Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKM (Universitätsklinikum Münster), anlässlich seines bevorstehenden Ausscheidens aus dem UMCG (Universitair Medisch Centrum Groningen) zum Ritter des Ordens der Niederländischen Löwen ernannt. Die Hochschule hob besonders die koordinative und beratende Leistung des Mikrobiologen während der Corona-Pandemie hervor.
Gestern Abend wurde Friedrich für seine Forschung und Pionierarbeit auf dem Gebiet der Antibiotikaresistenz beiderseits der Grenze mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. „Sie arbeiten über Grenzen hinweg – nicht nur über nationale Grenzen, sondern auch über Grenzen von Sektoren wie dem Gesundheitswesen, der Wissenschaft und der Wirtschaft“, würdigte der deutsche Botschafter Dr. Cyrill Jean Nunn den Mediziner Friedrich bei der Verleihung in Den Haag, bei der auch Prof. Hugo Van Aken anwesend war, von dem Friedrich zum Jahreswechsel die Führungsposition am UKM übernehmen wird.
Friedrich ist Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie und derzeit Professor für Medizinische Mikrobiologie an der Universität Groningen sowie Direktor der Abteilung für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Groningen (UMCG). Der 50-Jährige, der bis 2010 an der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster als Oberarzt am Institut für Hygiene tätig war, gehört zu den Pionieren der sequenzbasierten Identifizierung und Typisierung bakterieller Krankheitserreger zur regionalen Netzwerkprävention. Zudem war er maßgeblich an der Gründung des grenzüberschreitenden Netzwerks „EUREGIO MRSA-net Twente/Münsterland“ beteiligt und hat in den vergangenen zehn Jahren die Euregio-Projekte „EurSafety Health-net“, „EurHealth-1Health“ und „health-i-care“ ins Leben gerufen, um den grenzübergreifenden Schutz vor Infektionen zu verbessern sowie die Entwicklung von Innovationen im Bereich Krankenhaushygiene entlang der deutsch-niederländischen Grenze zu verstärken. Im Rahmen der Projekte haben bisher mehr als 100 Akutkrankenhäuser sowie mehr als 300 Pflegeheime und Rehakliniken die EurSafety-Qualitätssiegel verliehen bekommen. Darüber hinaus ist Friedrich Vorstandsmitglied der Europäischen Gesellschaft für klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten (ESCMID) und Klinischer Direktor des Weiterbildungsprogramms EUCIC, das seit 2018 zahlreiche Nachwuchswissenschaftler aus 19 Ländern ausgebildet hat und damit die Infektionsprävention auch in anderen Regionen Europas vorantreibt.
Für Prof. Alexander W. Friedrich sind die Mitgliedschaft im niederländischen Löwen-Orden und das Bundesverdienstkreuz nicht die ersten Auszeichnungen: Unter anderem wurde er 2014 mit der Johann-Peter-Frank-Medaille für seine besonderen Verdienste um das öffentliche Gesundheitswesen in Deutschland und 2019 mit dem Robert-Koch-Preis für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention für seine Leistungen beim Aufbau von Präventionsnetzwerken zur Bekämpfung von multiresistenten Krankheitserregern geehrt.