Bild: Für telemedizinische Angebote ist die Hälfte der Menschen in Deutschland aufgeschlossen – zumindest bei leichten Erkrankungen. Foto: djd/Sanofi/Getty Images/Ridofranz

Digitale Medizin: Die Menschen in Deutschland nehmen neue Angebote nur zögerlich an

(djd) – Anstatt eines Papier-Rezeptes ein elektronisches erhalten? Ja. Mit der Hausärztin oder dem Hausarzt eine Erkältung per Video-Sprechstunde abklären? Vielleicht. Aber Künstliche Intelligenz, die eine Erkrankung diagnostiziert und auch gleich die entsprechende Behandlung empfiehlt? Nein, danke! Bei digitalen Angeboten im Gesundheitswesen sind die Menschen in Deutschland zurückhaltend. Auch mit Blick auf die Zukunft können sie sich nur wenige mit solchen Innovationen anfreunden. Das belegt der aktuelle Sanofi Gesundheitstrend, für den das Meinungsforschungsinstitut NielsenIQ repräsentativ 1.000 Frauen und Männer hierzulande befragt hat. Alle Umfrageergebnisse gibt es unter www.sanofi.de.

Mit Digital-Rezept in die Apotheke

Ein papierloses Rezept können sich immerhin sechs von zehn Befragten vorstellen. Sie würden eine elektronische Version bevorzugen, um sie in der Apotheke vorzuzeigen oder in einer Online-Apotheke einzureichen. Was nicht heißt, dass ebenso viele ihre Medikamente auch online bestellen: Bislang tut das bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln mehrheitlich nur ein Drittel, bei rezeptfreien dagegen mehr als die Hälfte. Jeder Zweite bevorzugt bei Medikamenten außerdem eine digitale Gebrauchsinformation anstelle eines Beipackzettels. Bei verschreibungspflichtigen Sanofi-Arzneimitteln sind diese beispielsweise mit der App „Gebrauchsinformation 4.0“ – kurz GI 4.0 – auch mit dem Smartphone einfach und schnell abrufbar.

Ein weiteres digitales Angebot, die Telemedizin, scheint mit der Corona-Pandemie an Beliebtheit gewonnen zu haben. Die Hälfte der Deutschen ist für eine Konsultation per Telefon, Videotelefonie oder App aufgeschlossen – zumindest bei milderen Beschwerden wie Unwohlsein, leichten Schmerzen, Erkältung oder einem grippalen Infekt. Vor drei Jahren sprach sich dafür lediglich ein Drittel der Befragten aus.

Bitte keine Roboter in der Praxis

Große Skepsis herrscht gegenüber Innovationen im Hinblick auf die Diagnose von Krankheiten und entsprechende Behandlungsempfehlungen. Acht von zehn Menschen vertrauen dabei eher medizinischem Fachpersonal als einer Künstlichen Intelligenz (KI). Dabei wird KI schon heute erfolgreich eingesetzt, etwa bei der Auswertung von Computertomographie-Bildern. Für das Jahr 2030 können sich zwar viele eine zentrale Erfassung von Gesundheitsdaten sowie unterstützende Apps für die Behandlung vorstellen. Hingegen möchte die Hälfte der Befragten dann immer noch nicht, dass in Arztpraxen Computer und Roboter das Fachpersonal unterstützen. Auch die Dauerüberwachung von Körperdaten durch Sensoren oder ein digitaler Gesundheitsassistent im Alltag sind für die meisten schwer vorstellbar.