Bild: Der Sommer ist die Zeit feuchtfröhlicher Feste, die man allerdings am nächsten Morgen oftmals „büßen“ muss. Eine neue Studie widerlegt die vermeintliche Ursache für den „Kater“. Foto: DJD/Forum Trinkwasser/Anne Ponomarenko – stock.adobe.com

Neue Studie widerlegt eine vermeintlich goldene Regel beim Alkoholkonsum

(DJD) – Ob Sommerparty, Geburtstag oder Hochzeit – wo gefeiert wird, da wird auch gerne das ein oder andere Glas Alkohol getrunken. Nach einem feuchtfröhlichen Abend kommt jedoch meist das böse Erwachen: Man hat einen „Kater“, mit äußerst unangenehmen Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen und Übelkeit. Hätten ein paar Glas Wasser zwischendurch geholfen, dem Unwohlsein vorzubeugen? Eine neue Studie kommt zu einem überraschenden Ergebnis.

Konsum von Alkohol führt nicht zur Dehydrierung, Giftstoffe sorgen für den Kater

Bisher galt die goldene Regel beim Alkoholtrinken: zwischendurch immer wieder ein Glas Wasser, um eine Dehydrierung zu vermeiden. Denn Wassermangel wird als Hauptgrund für einen Kater angesehen. Diese Annahme basiert jedoch auf einer in den 1950er-Jahren veröffentlichten Studie, nach der der Körper beim Alkoholkonsum mehr Wasser ausscheidet. Das wurde jahrzehntelang als schlüssige Erklärung für einen Kater akzeptiert, bestätigt wurde es aber nie. Bis jüngst Biologen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz dieser Annahme wissenschaftlich auf den Grund gingen: Im Rahmen einer Studie nahmen 240 Probanden über vier Stunden lang alkoholische Getränke zu sich – so viel sie wollten. Das Ergebnis: Trotz erhöhter Flüssigkeitsausscheidung führte der Alkoholkonsum nicht zu einer Dehydrierung. Das bedeutet, so die Mainzer Wissenschaftler, dass der Körper bei Alkoholkonsum keine nennenswerten Mengen an Wasser verliert. „Der Studie zufolge hat das Trinken von Wasser zusammen mit Alkohol also keinen Einfluss darauf, ob man einen Kater bekommt oder nicht“, erläutert Dr. Stefan Koch vom Forum Trinkwasser. Als Ursache gelten vielmehr die Giftstoffe aus dem Stoffwechsel – allen voran Acetaldehyd –, die beim Abbau des Alkohols im Körper entstehen.

So kann Wasser dennoch eine positive Wirkung haben

Wer Alkohol in sehr konzentrierter Form trinkt, also hochprozentige Getränke genießt, dessen Magen weist für kurze Zeit einen sehr hohen Gehalt an Alkohol auf. Um die Magenschleimhaut weniger zu belasten, ist Wassertrinken angeraten. Auf das Wohlbefinden am nächsten Tag hätte aber auch das, so die Mainzer Biologen, keinen Einfluss. Also bringt Wassertrinken bei Alkoholkonsum nichts? Doch, sagt Dr. Stefan Koch: „Wer immer wieder Wasser zu alkoholischen Getränken konsumiert, trinkt in der Regel weniger Alkohol. Und beugt damit einem Kater vor.“ Was außerdem helfe: Im Vorfeld eine fettreiche Mahlzeit zu sich nehmen, da Fett die Aufnahme von Alkohol ins Blut verlangsamt.