Apr. 15, 2025 | Pressemitteilungen
Bild: Freuen sich über das neue Angebot der Raphaelsklinik für Menschen mit Demenz (v.l.): Maik Büscher, Dirk Böwer und Dr. Kira Uphaus. (© Foto by Alexianer)
Raphaelsklinik eröffnet Demenzstation
Münster – „Die neue Demenzstation ist ein weiterer, wichtiger Schritt beim Umzug der Leistungen des ehemaligen EVK in die Raphaelsklinik“, betont Regionalgeschäftsführer Maik Büscher während der feierlichen Eröffnung der Station 2D der Innenstadtklinik. Schon optisch unterscheidet sich die Station von anderen der Raphaelsklinik, einer Klinik der Alexianer. Warme Farben an den Wänden und wohnlich eingerichtet, vermittelt sie für die Patientinnen und Patienten ein Gefühl von Geborgenheit und Heimat. Das Essen wird nicht auf Tabletts geliefert, sondern steht auf einem Buffet, das Geschirr stammt aus den 1960er Jahren und wird zum Essen aus einem Schrank geholt. An den Wänden hängen alte Filmplakate, historische Nähmaschinen und Schreibmaschinen erinnern an alte Zeiten. So soll möglichst wenig Krankenhausgefühl und so viel Vertrautheit und Normalität vermittelt werden, wie möglich.
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ärztlichen, pflegerischen und therapeutischen Teams sind speziell ausgebildet für die Arbeit mit Menschen, die unter Demenz leiden. „Wir führen hier die geriatrische Frührehabilitation mit den Patientinnen und Patienten durch. Ein zentrales Ziel unserer Arbeit besteht darin, dass sich die Menschen bei uns zu Hause fühlen. So verringern wir auch Ängste und Aggressionen, die ältere, demente Menschen manchmal in ungewohnter Umgebung entwickeln“, erläutert Dirk Böwer, Standortpflegedienstleiter der Raphaelsklinik. Dr. Kira Uphaus, Chefärztin der Klinik für Demenz der Raphaelsklinik, erläutert das Konzept der geriatrischen Komplexbehandlung, die auf der neuen Demenzstation umgesetzt wird: „Das übergeordnete Ziel der Demenzstation ist Wiederherstellung der vorherigen Verfassung und auch Lebensqualität durch die Komplexbehandlung eingebettet in eine Tagesstruktur wie der gemeinsamen Esseneinnahme. Hierdurch kommt es zur Verringerung der Anzahl der Tabletten, Verbesserung der Orientierung und Mobilität. Durch ein speziell geschultes multiprofessionelles Team bestehend aus Ärzten, Pflegekräften, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, Sozialdienst und auch der Musiktherapie gelingt das Ziel der Demenzstation.“
März 28, 2025 | Pressemitteilungen
Bild: Jennifer Niemann (l.) und Max Fallscheer vor der Darstellung der feinen Blutgefäße, die im Knie der Patientin für Probleme sorgten. (© Foto by Alexianer)
Münster – Ein Gelenkersatz schenkt Betroffenen in der Regel neue Lebensqualität. Auch Jennifer Niemann hatte große Hoffnung, als sie in ihrer norddeutschen Heimat ein künstliches Kniegelenk erhielt. Doch nach der Operation kam es zu Komplikationen: Entlang der Gelenkkapsel bildete sich unkontrolliert Narbengewebe – eine sogenannte Arthrofibrose. Diese seltene, aber schwerwiegende Folge kann zu massiven Bewegungseinschränkungen und starken Schmerzen führen, die den Alltag zur Belastung machen.
Physiotherapie und eine weitere Operation brachten keine Besserung. Erst der Hinweis auf ein innovatives Verfahren aus dem Bereich der Interventionelle Radiologie, das in der Raphaelsklinik und im Clemenshospital in Münster angeboten wird, eröffnete neue Perspektiven.
Der interventionell-radiologische Behandlungsansatz zielt darauf ab, krankhaft neu gebildete Gefäße rund um das betroffene Gelenk vorübergehend zu verschließen. „In der Gefäßdarstellung, der Angiographie, konnten wir bei der Patientin eine starke Neuausbildung feinster Blutgefäße erkennen – ein klares Zeichen für chronische Entzündungen“, erklärt Max Fallscheer, Assistenzarzt im Zentrum für Radiologie der beiden Kliniken. Nach der Vorstellung in der spezialisierten Sprechstunde entschied sich das Team für die Anwendung der sogenannten transarteriellen, periartikulären Embolisationstherapie (TAPE) – ein modernes Verfahren der Interventionellen Radiologie.
Dabei wird ein feiner Katheter über die Leistenschlagader bis in kleinste Arterien rund um das schmerzhafte Gelenk geführt. Dort werden winzige, sich später auflösende Partikel abgegeben, die die übermäßige Durchblutung reduzieren und so die Entzündung lindern. „In vielen Fällen erreichen wir damit eine deutliche Schmerzreduktion“, sagt Dr. Marga Kaiser, leitende Oberärztin des Zentrums.
Insbesondere bei chronischen Gelenkschmerzen, Sehnenansatzentzündungen wie Fersensporn oder Tennisarm sowie bei schmerzhaften Prothesen ohne mechanische Ursache hat sich das Verfahren bewährt. Studien belegen eine spürbare Verbesserung der Beweglichkeit und Lebensqualität.
Auch wenn die Interventionelle Radiologie nicht die Ursache der Erkrankung selbst beseitigt, ebnet sie den Weg für eine wirksamere Weiterbehandlung. Für Jennifer Niemann ist der Eingriff ein Wendepunkt: „Nach drei Wochen waren die Schmerzen verschwunden. Ich kann die Physiotherapie endlich effektiv nutzen – das fühlt sich an wie ein neues Leben.“
Feb. 23, 2025 | Pressemitteilungen
Bild: Kameras und Mikrofone im OP-Saal: Der Eingriff an der Schulter wurde live aus der Raphaelsklinik übertragen. (© Foto by Alexianer)
Münster – Rund 150 Medizinerinnen und Mediziner informierten sich beim diesjährigen „Refixation Update“ an drei Tagen im Mövenpick Hotel über die neuesten Entwicklungen und Techniken auf dem Gebiet der Schulterchirurgie. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Orthopädischen Praxisklinik von Prof. Dr. Jörn Steinbeck, Dr. Kai-Axel Witt und Dr. Malte Holschen sowie der Raphaelsklinik, einem Krankenhaus der Alexianer. Im Fokus der Vorträge standen die Themen Schulterinstabilität, Probleme mit der Rotatorenmanschette, Schulterarthrose und weiteren Gelenkerkrankungen der Schulter.
Expertinnen und Experten aus Deutschland, USA, Spanien, Frankreich und der Schweiz berichteten nicht nur über innovative Operationsverfahren, sondern nahmen bei acht Live-Operationen im OP-Saal der Raphaelsklinik selber das Skalpell in die Hand, um verschiedene arthroskopische und endoprothetische Eingriffe durchzuführen. Die Operationen wurden in den Kongresssaal übertragen, wo sie von den Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmern nicht nur auf der Leinwand verfolgt werden konnten, sondern auch zur Diskussion gestellt wurden. Ihre Fragen wurden in den OP übertragen und von den Operateuren beantwortet. Neben dem Vortrags- und OP-Programm bestand die Möglichkeit, in einem speziell ausgestatteten LKW in Eins-zu-Eins-Betreuung selber Eingriffe an Präparaten vorzunehmen.

Bild: 150 Medizinerinnen und Mediziner verfolgen im Mövenpick die Live-Übertragung aus dem OP der Raphaelsklinik. (© Foto by Alexianer)
Aug. 9, 2024 | Pressemitteilungen
Bild: 60 Krankenhausbetten wurden von der Raphaelsklinik einem Krankenhaus in der Ukraine gespendet.
Münster – Für eine kurzzeitige Unterbrechung des Verkehrsflusses auf der Loerstraße sorgten rund 60 Krankenhausbetten, die von der Raphaelsklinik ihren Weg in die Ukraine angetreten haben. Ziel war das rund 300 Kilometer westlich von Kiew gelegene zentrale Stadtkrankenhaus der Kleinstadt Sdolbuniw. „Die Betten sind in einem technisch einwandfreien Zustand, ihr Austausch war lediglich im Laufe der letzten Jahre aus Modernisierungsgründen notwendig“, erklärt der Leiter der Haustechnik des Innenstadtkrankenhauses der Alexianer, Michael Auth. Er stellte auch den Kontakt zum Deutsch-Ukrainischen Verein „Blau-Gelbes Kreuz“ her, der den Transport im LKW organisierte.
Zahlreiche Helferinnen und Helfer des Vereins schoben die Betten gemeinsam mit Mitarbeitern der Haustechnik auf die Ladefläche eines bereitstehenden LKW. Wenige Tage später trafen schon erste Fotos aus der Klinik in Sdolbuniw ein, auf denen nicht nur der neue Einsatzort der Betten aus Münster zu sehen ist, sondern auch die ersten Patientinnen und Patienten, die in den Betten liegend behandelt werden. „Wir freuen uns, dass die Klinikbetten in der Ukraine weiterhin sinnvoll genutzt werden und nun den Patientinnen und Patienten dort eine komfortable Behandlung ermöglichen“, freut sich Auth über den erfolgreichen Transport der Klinikbetten in die Ukraine.
Bild: Zahlreiche Helferinnen und Helfer des Vereins „Blau-Gelbes Kreuz“ verstauten die Betten, unterstützt von Mitarbeitern der Krankenhaustechnik, im LKW.
Aug. 8, 2024 | Pressemitteilungen
Bild: Klaudia Bexte (l.) von der Familialen Pflege berät über Angebote für Pflegebedürftige. (Foto: Michael Buehrke)
Familiale Pflege: Kostenloser Pflegekurs in Clemenshospital und Raphaelsklinik
Münster – „Ich wollte vorbereitet sein. Wir wussten nicht, was auf uns zukommt. Und meine größte Angst war, in einer kritischen Situation nicht zu wissen, wie ich reagieren kann.“ Anna Lammers erinnert sich noch gut daran, warum sie am Kurs der Familialen Pflege im Clemenshospital teilgenommen hat. Ihre Mutter war schwer erkrankt – als Tochter wollte sie aktiv sein können.
So wie Anna Lammers geht es vielen pflegenden Angehörigen. Um ihnen Sicherheit und praktische Tipps für den Alltag zu geben, bietet das Team der Familialen Pflege in Clemenshospital und Raphaelsklinik Pflegekurse in Kleingruppen an. Es geht zum Beispiel um Hilfe bei der Körperpflege oder um Mobilisation und Bewegung, aber ebenso um Informationen zu Pflegegraden oder zusätzlichen Leistungen der Pflegeversicherung. Individuelle Kurse zu Hause können anschließen. „Vor allem leben die Pflegekurse von dem Kontakt und dem Austausch untereinander“, sagt Gesundheitsmanagerin Klaudia Bexte, die das Team in den beiden Krankenhäusern der Alexianer in Münster leitet. Anna Lammers nickt: „Es war sehr eindrucksvoll, zu sehen, wie Menschen mit unterschiedlichen Situationen umgehen.“
Auch Claudia Lammers (trotz Namensgleichheit nicht mit Anna Lammers verwandt) hat im vergangenen Jahr einen der Pflegekurse im Clemenshospital belegt. „,Meine Eltern bekommen ihren Alltag noch gut geregelt, aber in kritischen Situationen bin sehr unsicher, was notwendig ist.‘ Das habe ich gedacht, als ich meine Mutter im letzten Jahr ein paar Tage intensiver unterstützt habe, als mein Vater verhindert war“, erinnert sie sich. Beim Umziehen bemerkte sie abends die geschwollenen und druckempfindlichen Beine ihrer Mutter. Die betonte, das sei ganz normal. „Aber was ist, wenn es sich sogar um eine Thrombose handelt und ich es nicht bemerke?“, fragte sich Claudia Lammers. „Ich habe es mit der Angst zu tun bekommen, weil ich mich nicht genug auskannte.“ Glücklicherweise behielt ihre Mutter Recht, es handelte sich nicht um eine Thrombose, aber der Entschluss von Claudia Lammers stand fest: „Ich muss mich fortbilden. So wie man einen Erste-Hilfe-Kurs belegt, sollte man auch einen Kurs für pflegende Angehörige belegen.“
In den Kursen der Familialen Pflege in Clemenshospital und Raphaelsklinik erfahren die Teilnehmenden auch, wie wichtig es ist, die zu pflegende Person mitzunehmen: Fragen stellen, erklären, auf Augenhöhe kommunizieren – all das hilft dabei, das Verhältnis untereinander zu wahren. „Plötzlich verändern sich die Rollen. Die Kinder kümmern sich um ihre Eltern. Partner in einer Beziehung fühlen sich nicht mehr gleichberechtigt, wenn einer von beiden gepflegt werden muss“, erklärt Klaudia Bexte. Um ein erniedrigendes Gefühl zu vermeiden, sei es wichtig, zugewandt zu sein. Und gleichzeitig eigene Grenzen zu kennen, um das eigene Wohlergehen nicht aus den Augen zu verlieren.

Bild: Zum Pflegekurs der Familialen Pflege von Clemenshospital und Raphaelsklinik gehören viele praktische Tipps. Individuelle Kurse zu Hause können anschließen.
Für sie sei der Kurs eine große Bereicherung bei der Begleitung und Pflege ihrer Mutter gewesen, sagt Anna Lammers. Weil sie anschließend wusste, wie sie aktiv werden kann. „Und auch wenn es bei uns nicht so war, ist bei vielen das Thema Krankheit und der Umgang mit Krankheit und Sterben sehr schwierig. Der Pflegekurs senkt die Hemmschwelle, miteinander ins Gespräch zu kommen“, sagt sie. „Er ist nicht nur Entlastung für die pflegenden Angehörigen, sondern auch für die zu Pflegenden. Das hat mir meine Mutter gesagt. Es entsteht eine Sicherheit. Die zu pflegende Person weiß: Sie ist gut aufgehoben.“
Die Pflegekurse der Familialen Pflege von Clemenshospital und Raphaelsklinik sind kostenlos. Der nächste Kurs findet am 23. August, 15-18 Uhr, und 24. August, 9-16 Uhr, statt. Ein weiterer Kurs folgt am 8., 15. und 22. Oktober jeweils von 10 bis 13.30 Uhr. Anmeldung und Information bei Klaudia Bexte, Tel. 0251/976-5989 oder per Mail an
pflegeberatung.ludgeruskliniken@alexianer.de