Grippeimpfung – Horst Lichter weiß: Anstecken ist einfach, impfen auch

Grippeimpfung – Horst Lichter weiß: Anstecken ist einfach, impfen auch

Bild: TV-Star Horst Lichter engagiert sich aktiv für den Grippeschutz. So nahm er im Oktober an der NoFluenza Tour teil, einer mobilen Informationskampagne. Foto: DJD/Sanofi/Christian Berg

Horst Lichter: So wichtig ist die Grippeimpfung

(DJD) – Seit Oktober sind wieder Grippeviren vermehrt im Umlauf. Wie wichtig Grippeschutz ist, weiß Horst Lichter (61) aus eigener Erfahrung. Nachdem er im vergangenen Herbst aufgrund einer Corona-Infektion die Grippeimpfung verpasst hatte, erkrankte er schwer. Der TV-Star steht beispielhaft für viele in seinem Alter: Achtsam mit ihrer Gesundheit, fit und mitten im Leben stehend, kann die Grippe für sie dennoch schwerwiegende Folgen haben. Aus diesem Grund setzt sich Lichter für die jährliche Grippeimpfung ein: „Wer einmal eine richtige Grippe bekommen hat, weiß, was das für eine gefährliche Krankheit ist. Da ist man sehr glücklich, wenn man für die Zukunft etwas dagegen tun kann. Ich kann nur immer wiederholen: So eine Grippeimpfung ist einfach und schnell erledigt.“

Das Ansteckungsrisiko wird oft unterschätzt

Der Moderator, Entertainer, Buchautor und Fernsehkoch ist viel unterwegs. Seine Gesundheit hat daher einen hohen Stellenwert für ihn: „Ohne sie kann man all die schönen Dinge, von denen man träumt, die man gerne tut, nicht wirklich machen.“ Zum Gesundheitsbewusstsein gehört auch, im Herbst und Winter auf Grippeschutz zu achten. Denn viele unterschätzen, wie schnell man sich anstecken und wie schwer die Erkrankung wirklich sein kann. Eine Grippe kann insbesondere für Menschen ab 60 Jahren schwerwiegende Folgen haben, da ihr Immunsystem mit zunehmendem Alter schwächer wird. Sie haben zudem häufiger Grunderkrankungen, die sich durch eine Grippe verschlechtern können und brauchen nach der Erkrankung oft eine lange Erholungsphase.

Jetzt vorbeugen mit der Grippeimpfung

Den bestmöglichen Schutz vor einer Erkrankung und möglichen langfristigen Folgen bietet die jährliche Grippeimpfung. Sie wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) unter anderem für Menschen ab 60 Jahren und alle Menschen mit Grunderkrankungen wie Asthma, Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfohlen. Der ideale Impfzeitpunkt ist ab Oktober bis Mitte Dezember. Die Grippeimpfung ist aber auch später in der Saison und bis ins Frühjahr hinein noch wichtig und sinnvoll, da die Grippewelle häufig erst nach dem Jahreswechsel ihren Höhepunkt erreicht. Einen Termin für die Grippeimpfung kann man in der Arztpraxis oder Apotheke vereinbaren.

Grippe-Impfung: Warum sie sich auch jetzt noch lohnt

Grippe-Impfung: Warum sie sich auch jetzt noch lohnt

„Der Grippe-Impfstoff passt in diesem Jahr besonders gut auf die zirkulierenden Stämme“

Münster (ukm/maz) – Während die COVID-19-Impfstoffe und die durchgemachten Infektionen dafür sorgen, dass Experten bei der Corona-Pandemie den Übergang zu einer endemischen Lage erreicht sehen, sind die Zahlen an RS-Virus- und Influenza-Erkrankten nach wie vor ungewöhnlich hoch. Dabei zeigt der diesjährige Grippe-Impfstoff eine sehr gute Wirksamkeit – doch von der angestrebten Impfquote, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei älteren Menschen mit 75 Prozent angegeben wird, ist Deutschland weit entfernt. Wieso sich eine Impfung auch jetzt noch lohnt und wer davon profitiert, erklärt Prof. Stephan Ludwig, Direktor des Instituts für Virologie am UKM (Universitätsklinikum Münster).

Video: Grippewelle-Update: Warum sich eine Grippeimpfung auch jetzt noch lohnt


Herr Prof. Ludwig, die Grippe-Welle begann in diesem Herbst nicht nur ungewöhnlich früh, sondern auch mit vielen ausgeprägten Verläufen. Wo stehen wir jetzt zum Ende des Jahres?

„Wir sind aktuell immer noch in einer Phase, in der die Zahlen ansteigen, auch wenn es in der letzten Woche eine kleine Abflachung gab. Dies würde ich aber eher auf geringere Testungen rund um die Feiertage zurückführen. Wir müssen damit rechnen, dass die Zahlen im Januar noch weiter ansteigen.“

Eine Grippe-Impfung wird eigentlich im Herbst empfohlen. Wenn die ohnehin schon hohen Zahlen nach der Prognose jedoch noch weiter ansteigen, lohnt sich dann in diesem Winter eine Impfung auch zum jetzigen Zeitpunkt noch?
„Die lohnt sich auf jeden Fall noch und das aus zwei Gründen. Zum einen sehen wir normalerweise die Grippe-Peaks, also die höchsten Zahlen, Ende Januar und Anfang Februar, das steht uns also noch bevor und da der Impfstoff nach zwei Wochen seine volle Wirkung entfaltet, hat man dafür mit einer jetzigen Impfung eine gute Schutzwirkung. Und der zweite Grund, wieso man sich jetzt noch impfen lassen sollte, ist, dass der Impfstoff in diesem Jahr besonders gut auf die zirkulierenden Stämme passt und damit einen sehr, sehr guten Impfschutz bietet.“

Der Hinweis auf die besonders gute Wirksamkeit – die zugegebenermaßen ja nicht jedes Jahr gelingt – könnte die Impfbereitschaft diesen Winter möglicherweise noch erhöhen. Wer sollte sich in jedem Fall impfen lassen?
„Die Impfung empfiehlt sich immer für die gefährdeten Gruppen, also für die ältere Bevölkerung, aber natürlich auch für Menschen mit Vorerkrankungen und einem geschwächten Immunsystem. Aber wer nicht unbedingt eine schwere Grippe durchmachen will, da empfiehlt es sich im Grunde für jeden und wir haben ja bei der Corona-Pandemie gesehen, dass ein breiter Immunschutz in der Bevölkerung sehr wichtig ist, um eine Erkrankung zurückzudrängen und das würden wir uns bei der Grippe auch wünschen.“

Gilt diese Empfehlung auch für Kinder?
„Bei Kindern würde ich es zunächst auf die beschränken, die chronische Vorerkrankungen haben oder die generell häufig krank werden. Es ist schon so, dass Kinder, insbesondere auch kleine Kinder, sehr schwer an Grippe erkranken können und deshalb sollte ich als Eltern, wenn ich ein Kind habe, was sehr häufig krank wird, schon über eine Impfung nachdenken.“

Jetzt ist die Influenza nicht die einzige Atemwegserkrankung, die derzeit zirkuliert. Welche Rolle spielen das RS-Virus und die aktuellen Corona-Zahlen?
„Bei COVID-19 sind die Zahlen sehr ermutigend. Wir haben jetzt im Winter keine massive Zunahme an Erkrankungen gesehen. Das heißt, man kann so langsam davon ausgehen, dass wir in eine endemische Lage kommen. Bei anderen Atemwegserkrankungen ist das leider ganz und gar nicht so. Derzeit dominieren die Influenza und das RS-Virus, letzteres vor allem bei Kindern, und wir haben im Moment, was die schweren Atemwegserkrankungen angeht, den höchsten Peak seit vielen Jahren. Dabei ist nicht zu vergessen: Wir stehen noch mitten im Winter, da kommen also noch ein paar kalte Monate und da kann uns noch einiges erwischen. Deshalb kann man insgesamt, was die Atemwegserkrankungen angeht, aktuell noch keine Entwarnung geben.“

Grippeschutz: Die Immunabwehr ab 60 braucht Unterstützung

Grippeschutz: Die Immunabwehr ab 60 braucht Unterstützung

Bild: Die saisonale Grippeimpfung ist besonders für ältere Menschen wichtig, da ihr Immunsystem oft nicht mehr so gut arbeitet. Foto: djd/Sanofi/Prostock-studio – stock.adobe.com

Grippeschutz: Rechtzeitig einen Termin für die Grippeimpfung vereinbaren

(djd) – Ebenso wie viele andere Infektionskrankheiten ist die Grippe für Menschen ab 60 Jahren besonders gefährlich: Sie haben ein deutlich höheres Risiko für einen schweren Verlauf. Das liegt zum einen daran, dass in höherem Alter oft Vorerkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Probleme den Körper schwächen. Zum anderen spielt die Alterung des Immunsystems, die sogenannte Immunseneszenz, eine große Rolle. So werden zum Beispiel weniger weiße Blutkörperchen gebildet, die entscheidend für die Immunabwehr sind. Deshalb ist es für ältere Menschen besonders wichtig, das Immunsystem bei der Bekämpfung von Grippeviren zu unterstützen – am besten mit einer frühzeitigen Grippeimpfung zwischen Oktober und Mitte Dezember. Aber auch zu einem späteren Zeitpunkt, bis ins Frühjahr hinein, ist die Impfung noch sinnvoll.

Grippeimpfung jährlich erneuern

Die jährliche Grippeimpfung ist für Menschen ab 60 Jahren generell sehr wichtig und wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen. In der Arztpraxis oder Apotheke wird man beraten, welche Grippeimpfung die STIKO ab 60 Jahren empfiehlt. Wer zu dieser Altersgruppe gehört, sollte sich rechtzeitig um einen Impftermin kümmern, um zu Beginn der Grippesaison geschützt zu sein. Aber auch im Dezember oder nach dem Jahreswechsel ist der Gang in die Praxis noch sinnvoll, denn meist rollt die Grippewelle erst ab Januar richtig los. Australien, wo der Winter im Juni begann, erlebte in diesem Jahr bereits eine schwere Grippewelle – ein mögliches Vorzeichen für den Verlauf der hiesigen Grippesaison: Die weitestgehende Aufhebung der Corona-Maßnahmen erhöht auch das Risiko, sich mit Grippeviren anzustecken. Eine Impfung ist daher bis zum Frühjahr noch wichtig und sinnvoll. Sie muss jährlich erneuert werden, damit man wirksam vor Grippe geschützt ist, denn Grippeviren verändern sich ständig. Deshalb reicht der Impfschutz aus der vergangenen Saison nicht aus.

Grippeschutz: Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenkasse

Die Grippeimpfung wird von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet. Sie kann gleichzeitig mit der Impfung gegen Corona erfolgen, falls hier noch eine Impflücke besteht oder die Impfung gegen Corona aufgefrischt werden sollte. Neben Personen ab 60 Jahren sollten sich auch jüngere Menschen mit erhöhtem Risiko gegen Grippe impfen lassen. Dazu zählen unter anderem Schwangere, Menschen mit Grunderkrankungen wie Asthma, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Menschen in Alten- und Pflegeheimen sowie medizinisches Personal. Wer beruflich viel mit Menschen zu tun oder häufig Kontakt mit vulnerablen Personen hat, kann ebenfalls von einer Grippeimpfung profitieren und gleichzeitig sein Umfeld schützen.

Einen interessanten Beitrag im Zusammenhang mit der Grippeschutzimpfung und Coronaschutz erhalten Sie im folgenden Artikel.
Aktion gegen die Grippe: Schützen und Schippern

Aktion gegen die Grippe: Schützen und Schippern

Bild: Im Boot für die Mitarbeiter sitzen im wahrsten Sinne Dr. Carolin Dame (Krankenhaushygiene) und Dr. Hans-Ulrich Sorgenfrei (Medizinischer Direktor). Symbolisch mit an Board sind außerdem (v. l.) Prof. Dr. Claus Spieker (Ärztlicher Direktor Raphaelsklinik), Klaudia Oehlmann (Pflegedienstleitung Raphaelsklinik) und Dr. Katharina Fastenrath (Betriebsärztin).

„Wir holen euch ins Boot“, lautet der Slogan zur Grippeschutzimpfung der Raphaelsklinik und des Clemenshospitals auch in diesem Jahr. Aber es ist nicht nur ein Slogan, es steckt viel mehr dahinter.

Münster – Um die Mitarbeiter von Clemenshospital und Raphaelsklinik zu motivieren, die kostenlose Grippeimpfung in Anspruch zu nehmen und dadurch nicht nur sich selber sondern auch die Patienten zu schützen, haben sich die Organisatoren der Impfaktion etwas Besonderes einfallen lassen. Mit dem Slogan „Wir holen euch ins Boot“ und dem passenden Schlauchboot im Gepäck, bauten die leitende Ärztin der Abteilung für Krankenhaushygiene, Dr. Carolin Dame und Betriebsärztin Dr. Katharina Fastenrath auch in diesem Jahr nicht nur eine Impfstation in beiden Häusern auf. Sie waren auch mit einer mobilen Impfausrüstung im Haus unterwegs und haben so die Mitarbeiter in sensiblen Bereichen wie der Intensivstation und dem OP erreicht. „Gerade Mitarbeiter im medizinischen Bereich sollten sich gegen Grippe impfen lassen, aber auch Menschen, die älter als 60 Jahre sind, schwanger oder chronisch krank“, erklärte Dr. Carolin Dame. Alle Mitarbeiter der Raphaelsklinik und des Clemenshospitals konnten sich so mit dem aktuellen Vierfach-Impfstoff kostenlos gegen Grippe impfen lassen und dabei noch etwas gewinnen. Unter den über 600 „Impflingen“ wurden 130 Plätze auf der MS-Günther für eine exklusive Fahrt mit Freigetränken und Snacks verlost. Die Impfrate sei im vergangenen Jahr schon viel höher gewesen, als im Jahr davor und sie habe in diesem Jahr noch einmal deutlich zugenommen, so die erfreuliche Bilanz des Ärztlichen Direktors der Raphaelsklinik, Prof. Dr. Claus Spieker. Denn je mehr Menschen sich impfen lassen, desto größer ist der sogenannte Herdenschutz und damit die Gefahr an Grippe zu erkranken entsprechend geringer.

Vier gängige Impfmythen und Argumente gegen das Impfen – kommentiert von Dr. Katharina Fastenrath, Betriebsärztin der Alexianer Misericordia GmbH

„Ich habe ein gutes Immunsystem, ernähre mich gesund und treibe Sport, das reicht, um gesund zu bleiben.“
„Jeder Hausarzt kennt Fälle von fitten jungen Menschen, die schwer an Grippe erkrankt sind. Wer einmal eine richtige Influenza hatte, der kennt den Unterschied zu einer banalen Erkältung.“
„Mit der Impfung werden Grippeviren in den Körper gespritzt, so kann man an Grippe erkranken.“
„Ansteckend sind die Grippeviren, die uns entgegengehustet werden. Im Impfstoff dagegen sind unschädliche, abgetötete Teile der Hülle dieser Viren, die keine Infektion auslösen können. Sie sorgen aber dafür, dass unser Immunsystem schützende Antikörper bildet.“
„Ich kenne jemanden, der jemanden kennt, dem es nach der Impfung richtig dreckig ging.“
„Der Oberarm kann nach der Impfung einige Tage etwas empfindlich sein. In seltenen Fällen kann man sich am Tag nach der Impfung etwas schlapp fühlen. Aber niemand erkrankt durch die Impfung an der richtigen Grippe. Diejenigen, die berichten, nach der Impfung an einer Erkältung erkrankt zu sein, hatten schon vor der Impfung einen sich anbahnenden Infekt, der auch ohne Impfung ausgebrochen wäre. Der Herbst ist Erkältungszeit!
„Ich kenne jemanden, der war geimpft und ist trotzdem erkrankt.“
„Mit einer Grippeimpfung ist man zu ungefähr achtzig Prozent geschützt. Je mehr Menschen sich impfen lassen, desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit an Grippe zu erkranken, weil zusätzlich die Herdenimmunität greift. Erfahrungsgemäß verläuft eine Grippe-Erkrankung, die sich trotz Impfung entwickelt, erheblich milder.“