Juni 18, 2025 | Pressemitteilungen
Bild: Die St. Franziskus-Stiftung Münster wird Mehrheitsgesellschafterin beim Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf, zu dem vier Krankenhäuser sowie ein Gesundheitszentrum gehören (s. unten rechts in der Collage v. l.): Krankenhaus Elbroich, Augusta-Krankenhaus Düsseldorf, Marien Hospital Düsseldorf, St. Vinzenz-Krankenhaus Düsseldorf sowie das Gesundheits- und Therapiecentrum. (Fotonachweis: St. Franziskus-Stiftung Münster und Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf gGmbH)
Mehrheitsbeteiligung an VKKD genehmigt – Integration ab Juli 2025
Die St. Franziskus-Stiftung Münster übernimmt die Mehrheit am Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf gGmbH (VKKD). Im Januar 2025 wurde der entsprechende Vertrag von allen Beteiligten unterschrieben. Nun liegen alle marktüblichen Genehmigungen vor und die Integration des VKKD in die Franziskus Stiftung erfolgt ab Juli 2025. Der VKKD ist ein zentraler und wirtschaftlich stabiler Akteur in der Düsseldorfer Gesundheitsversorgung mit einer gefestigten Wettbewerbsstellung und einem breiten medizinischen Leistungsangebot, das jüngst auch durch den Krankenhausplan NRW bestätigt wurde.
Die Franziskus Stiftung baut gemäß ihrer Strategie die stark regional aufgestellte und sektorenübergreifende Zusammenarbeit weiter aus. Der Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD) ergänzt die Franziskus Stiftung ideal in dieser Aufstellung, stärkt besonders die Region Rheinland und ermöglicht den weiteren Ausbau der medizinischen Netzwerke. Zugleich festigt die Franziskus Stiftung ihre Position als großer attraktiver Arbeitgeber in NRW. Mit einem kombinierten Umsatzvolumen in Höhe von rund 1,7 Mrd. Euro, 6.000 Betten, über 720.000 behandelten Patientinnen und Patienten jährlich sowie rund 19.00 Mitarbeitenden wird die Franziskus Stiftung damit zu einem der größten Krankenhausträger in Deutschland.
Strategische Weiterentwicklung und Ausbau der medizinischen Netzwerke
Dr. Ludger Hellenthal, Vorsitzender des Kuratoriums der St. Franziskus-Stiftung Münster, betont: „Wir wachsen und entwickeln uns gemeinsam weiter – dies tun wir aus einer Position der Stärke heraus. Mit der Integration des VKKD bauen wir damit deutlich unser Versorgungsangebot im Sinne des Patientenwohls aus.“ So gestalte die Franziskus Stiftung die Zukunft der Gesundheitsversorgung in Nordrhein-Westfalen nachdrücklich mit, unterstreicht der Vorstandsvorsitzende der Franziskus Stiftung Dr. Nils Brüggemann: „Wir sehen große Chancen darin, das Beste aus beiden Welten zu kombinieren. Die Herausforderungen, die in der Zukunft auf das Gesundheitswesen zukommen, können wir in dieser neuen Aufstellung gemeinsam noch besser meistern. Wir sehen große Vorteile im gegenseitigen Know-how-Transfer und Synergien, die sich aus der neuen Größe beispielsweise in den Bereichen Einkauf, IT und weiteren Dienstleistungen ergeben.“
Langfristige Perspektiven durch überregionale Trägerschaft auf katholischem Wertefundament
Die 1864 gegründete Katholische Stiftung Marien Hospital zu Düsseldorf begrüßt als VKKD-Mitgesellschafterin den neuen Partner: „Wir freuen uns, dass es jetzt grünes Licht gab, um mit dem erfolgreichen VKKD nun Teil eines leistungsfähigen Unternehmensverbunds aus dem frei-gemeinnützigen katholischen Bereich zu werden,“ so der VKKD-Aufsichtsratsvorsitzende Michael Begeré, der als Vorstandsmitglied der Katholischen Stiftung Marien Hospital zu Düsseldorf auch den Mitgesellschafter repräsentiert: “Die Perspektiven der Franziskus Stiftung als überregionaler Träger und des VKKD mit seinem ausgeprägten Schwerpunkt in Düsseldorf sind eine ideale Ergänzung, die beiden einen weiteren langfristigen Ausbau der medizinischen Versorgung sichert.“
Das Erzbistum Köln übergibt seine Mehrheitsanteile an die Franziskus Stiftung und damit in die Hände eines kompetenten überregionalen Partners, der die katholische Wertebasis teilt. Minderheitsgesellschafterin des VKKD bleibt die Katholische Stiftung Marien Hospital zu Düsseldorf. Diese verbindet eine gemeinsame franziskanische Herkunft mit der St. Franziskus-Stiftung Münster als neue Mitgesellschafterin. Über viele Jahre waren franziskanische Ordensschwestern beispielsweise im Marien Hospital Düsseldorf aktiv. Die christlich-franziskanischen Werte bleiben Grundlage des künftigen gemeinsamen Handelns und werden weiterhin die Ausrichtung des Verbunds prägen.
In den nächsten Wochen wird sich der Vorstand der Franziskus Stiftung in den neuen Standorten vorstellen: „Alle Mitarbeitenden des VKKD heißen wir ganz herzlich willkommen! Wir freuen uns alle sehr auf die Zusammenarbeit.in der Franziskus Stiftung. Die personelle Verstärkung ist für uns ein großes Plus, das wir insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels sehr zu schätzen wissen“, hebt der Vorstandsvorsitzende Dr. Nils Brüggemann hervor.
In diesen für das Gesundheitswesen sehr herausfordernden Zeiten stärkt die neue Partnerschaft die Krankenhauslandschaft NRW signifikant – darin sind sich alle Beteiligten einig.
Informationen zum VKKD:
Der Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf – zu dem das Augusta-Krankenhaus, das Krankenhaus Elbroich, das St. Vinzenz-Krankenhaus, das Marien Hospital Düsseldorf und das Westdeutsche Diabetes- und Gesundheitszentrum gehören – bietet eine hochspezialisierte Gesundheitsversorgung für Düsseldorf und die Region. Als „Verbund der Spezialisten“ ist das Leistungsspektrum mit rund 50 Fachkliniken und Kompetenzzentren auf einzelne Behandlungsschwerpunkte ausgerichtet. Mit einer ambulanten und stationären Betreuung von über 150.000 Patientinnen und Patienten im Jahr und einem Team von 3.000 engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zählt der VKKD zu einem der leistungsfähigsten Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen in der Region Düsseldorf. Weitere Informationen finden Sie hier:
www.vkkd-kliniken.de
Feb. 9, 2024 | Pressemitteilungen
Bild: Zum Austausch trafen sich beim Vor-Ort-Termin (v. l.): Chefarzt Dr. Stephan Braune und weitere Vertreter des St. Franziskus Hospitals, Maria Klein-Schmeink MdB, die Vorstände der Franziskus Stiftung Dr. Ulrich Knopp und Dr. Nils Brüggemann, Dr. Janosch Dahmen MdB und Europawahl-Kandidat Dr. Philipp Mathmann. (Foto © St. Franziskus-Stiftung Münster)
Reformkonzepte: Bedarfsgerechte Versorgung in der Notaufnahme
Münster – Die anstehende Reform der Notfallversorgung war Anlass für einen offenen Austausch zwischen Vertretern von Franziskus Stiftung und St. Franziskus-Hospital Münster mit der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Maria Klein-Schmeink und Dr. Janosch Dahmen, dem gesundheitspolitischen Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen. Die Bundespolitiker wollten die bundespolitischen Reformansätze gemeinsam mit ihrem Parteikollegen Dr. Philipp Mathmann einem Realitätscheck unterziehen.
Kommen Hilfe suchende Patientinnen oder Patienten ohne ärztliche Überweisung in die Notaufnahme eines Krankenhauses, stellt sich oft die Frage: „Medizinischer
Notfall, oder nicht?“ Seit vielen Jahren weisen Krankenhäuser auf eine Überlastung ihrer Notaufnahmen hin. Eine wesentliche Ursache der Überlastung liege dabei in der Inanspruchnahme der Notfallversorgung durch Patientinnen und Patienten, die eigentlich in der vertragsärztlichen Versorgung behandelt werden könnten, fasste Dr. Stephan Braune, Chefarzt der Notaufnahme des St. Franziskus-Hospitals zusammen. Jährlich gäbe es rund 30.000 Patientenkontakte in der Notaufnahme der Klinik, da sei ein optimales Ineinandergreifen der Prozesse bei eindeutigen Verantwortlichkeiten elementar wichtig. Mit der kassenärztlichen Portalpraxis, die zu Rand- und Nachtzeiten direkt vor Ort Seite an Seite am „blauen Tresen“ die Notaufnahme entlaste, gäbe es ein hervorragendes Miteinander.
Alle Beteiligten sahen Optimierungsbedarf beim gesetzlichen Rahmen (z.B. durch eine systematische, effiziente und qualifizierte Vernetzung der Notfalltelefonnummern 116117 und 112) – die Vertreter aus der Politik ebenso wie die Vertreter vom Krankenhausträger und aus der klinischen Praxis. Beim Vor-Ort-Termin wurde die Reform der Notfallversorgung und deren erfolgreiche Ausgestaltung aus den verschiedenen Blickwinkeln diskutiert. Das Bundesgesundheitsministerium hatte hierzu kürzlich ein Eckpunktepapier vorgelegt.
Dr. Nils Brüggemann, Vorstandsvorsitzender der Franziskus Stiftung erläuterte, was aus Sicht der Krankenhäuser für den Reformerfolg entscheidend sei: „Es muss zu einer Fokussierung des Fachpersonals auf die eigentliche Notfallbehandlung kommen statt zu erhöhtem Aufwand in Triage und Administration. Insbesondere für die Kliniken auf dem Land muss die Finanzierung gut durchdacht sein und auch die Vorhalteleistungen abdecken.“
Gesundheitspolitiker Dr. Janosch Dahmen, selbst ehemaliger Notfallmediziner, hebt die besondere Rolle der Notaufnahmen in der Notfallversorgung hervor: “Notaufnahmen müssen rund um die Uhr zur Behandlung von Notfällen zur Verfügung stehen. Doch der durch den Fachkräftemangel bedingte Exit Block, also lange Liegezeiten in der Notaufnahme bis zur Weiterleitung in die Fachabteilung, sowie fehlende ambulante und telemedizinische Versorgungsalternativen führen zu einer hohen Belastung. Die Vernetzung und Zusammenarbeit mit allen Versorgungsebenen ist deshalb entscheidend und ein Schwerpunkt der geplanten Notfallreform. Gerade für eine verlässliche Steuerung der Patientinnen und Patienten zwischen Notaufnahmen und Notdienstpraxis ist es außerdem wichtig, dass Ärzte in den Notdienstpraxen einheitlich qualifiziert sind und so eine verlässliche Versorgungsoption darstellen“. Zusätzlich war es Dr. Dahmen wichtig, auch auf die besonderen Anforderungen in der Notfallversorgung von Kindern und Senioren einzugehen.
Die politischen Vertreter bedankten sich im Anschluss für die informativen, fach- und praxisnahen Impulse. Gemeinsames Ziel sei, dass das Gesundheitssystem die richtige Hilfe zur richtigen Zeit am richtigen Ort liefere.
Die St. Franziskus-Stiftung Münster zählt zu den größten konfessionellen Krankenhausgruppen Deutschlands. Die Stiftung trägt Verantwortung für derzeit 14 Krankenhäuser sowie zehn Behinderten- und Senioreneinrichtungen in den Ländern Nordrhein-Westfalen und Bremen. Darüber hinaus hält sie Beteiligungen u.a. an ambulanten Rehabilitationszentren, Pflegediensten und Hospizen. In den Einrichtungen der Franziskus Stiftung werden jährlich über 570.000 Menschen stationär und ambulant behandelt, in den Langzeiteinrichtungen etwa 1.000 Menschen betreut. Über 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für kranke, behinderte und alte Menschen. Der Vorstand besteht aus Dr. Nils Brüggemann (Vorsitzender) und Dr. med. Ulrich Knopp.
Dez. 4, 2023 | Pressemitteilungen
Bild: Für die acht Häuser der St. Franziskus-Stiftung Münster nahmen Vertreter der Geschäftsführung, Pflegedirektion und der beiden Flexteams den Gesundheitspreis in Düsseldorf entgegen. (© Foto/St. Franziskus-Stiftung Münster)
Düsseldorf – Acht Krankenhäuser der St. Franziskus-Stiftung Münster wurden jetzt von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann für das Arbeitszeitmodell „Flexteam“ mit dem Gesundheitspreis Nordrhein-Westfalen 2022 ausgezeichnet. Mit dem Preis würdigt das Land jährlich innovative Projekte im Gesundheitswesen. Das Thema der diesjährigen Ausschreibung zum Landesgesundheitspreis lautete „Fachkräftegewinnung im Gesundheitswesen“.
„Die Notwendigkeit eines funktionierenden Ausfallmanagements in der Pflege in unseren Krankenhäusern hat uns veranlasst, neue Wege zu gehen“, erklärt Dr. Nils Brüggemann, Vorstandsvorsitzender der Franziskus-Stiftung „daher haben wir gemeinsam ein System entwickelt, welches für einen stabilen Dienstplan für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflege sorgt.“ Dieses Arbeitsmodell kommt dem Wunsch vieler Pflegekräfte nach, ihren Dienstplan und private Belange wie die Familie, ein Hobby oder ein Studium besser aufeinander abstimmen zu können. Im klassischen Drei-Schicht-System ist das meist schwierig. Viele Fachkräfte kehren aus diesem Grund oftmals nach einer Elternzeit oder anderweitigen beruflichen Auszeiten nicht zurück in den Pflegeberuf.
Die beiden Flexteams, zentral organisiert durch zwei Flex-Büros, sprechen auf moderne und zeitgemäße Art und Weise Bewerberinnen und Bewerber an, die sich in einer speziellen Lebensphase befinden oder individuelle Bedingungen mitbringen. „Die Flexteam-Mitarbeitenden können ihre Arbeitszeit selbst bestimmen, wodurch wir Pflegekräfte neu oder wieder für die Pflege gewinnen konnten“, berichtet Thorsten Keuschen, Regionalgeschäftsführer in Ahlen, Beckum und Hamm. Die Mitarbeitenden werden in den beteiligten Krankenhäusern immer dort eingesetzt, wo aufgrund von Krankheitsausfällen oder temporär offenen Stellen Bedarf besteht. Dadurch wird langfristig der Dienstplan für alle Pflegenden der beteiligten Kliniken verlässlicher, denn Bestandsmitarbeitende müssen zünftig nicht mehr einspringen, wenn auf den Stationen jemand ausfällt – das übernehmen zunehmend mehr die Flexteam-Mitarbeitenden.
Insgesamt konnten rund 220 Mitarbeitende in Teilzeitarbeitsverhältnissen (einem Äquivalent von 114 Vollzeitstellen entsprechend) in der Pflege durch das Flexteam besetzt werden. „Wir freuen uns sehr, dass unser Konzept von den Pflegekräften so gut angenommen wird“, so Annika Wolter, Regionalgeschäftsführerin für Münster, Hiltrup, Greven, Lüdinghausen und Telgte, „dass es nun auch als Vorzeigemodell mit dem NRW-Gesundheitspreis ausgezeichnet wurde, bestätigt uns auf diesem erfolgreichen Weg der Gewinnung von Fachkräften.“
Für das Flexteam haben sich folgende Krankenhäuser der St. Franziskus-Stiftung Münster zusammengetan: St. Barbara-Klinik Hamm, St. Franziskus-Hospital Ahlen, St. Elisabeth-Hospital Beckum, St. Franziskus-Hospital Münster, Herz-Jesu-Krankenhaus Hiltrup, Klinik Maria Frieden Telgte, Maria-Josef-Hospital Greven und das St. Marien-Hospital Lüdinghausen.
Weitere Informationen unter:
www.flexteam-karriere.de oder
www.flexteam-muensterland.de.
Die St. Franziskus-Stiftung Münster zählt zu den größten konfessionellen Krankenhausgruppen Deutschlands. Sie wird nach modernen Managementkonzepten geführt. Die Stiftung trägt Verantwortung für derzeit 14 Krankenhäuser sowie neun Behinderten- und Senioreneinrichtungen in den Ländern Nordrhein-Westfalen und Bremen. Darüber hinaus hält sie Beteiligungen u.a. an ambulanten Rehabilitationszentren, Pflegediensten und Hospizen. In den Einrichtungen der Franziskus Stiftung werden jährlich über 550.000 Menschen stationär und ambulant behandelt, in den Langzeiteinrichtungen etwa 1.000 Menschen betreut. Über 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für kranke, behinderte und alte Menschen. Der Vorstand besteht aus Dr. Nils Brüggemann (Vorsitzender), Dr. med. Daisy Hünefeld und Dr. med. Ulrich Knopp.
Juli 20, 2023 | Pressemitteilungen
Bild (v.li.): Annika Wolter, Regionalgeschäftsführerin Franziskus Stiftung, Dr. Nils Brüggemann, Vorstandsvorsitzender Franziskus Stiftung, Maria Klein-Schmeink (MdB), Andreas Barthold, Sprecher der Hauptgeschäftsführung Alexianer Gruppe, Maik Büscher, Regionalgeschäftsführer Alexianer Gruppe. (Foto: St. Franziskus-Stiftung Münster)
Franziskus Stiftung und Alexianer fordern von der Politik über das Eckpunkte-Papier hinaus eine verlässliche Krankenhausreform
Münster – In der vergangenen Woche wurde das Eckpunkte-Papier zur Krankenhausreform von Bund und Ländern verabschiedet, mit der drei zentrale Ziele verfolgt werden sollen: Die Gewährleistung von Versorgungssicherheit (Daseinsvorsorge), die Sicherung und Steigerung der Behandlungsqualität sowie eine Entbürokratisierung. Auch vor dem schwierigen Hintergrund der Entwicklung der medizinischen und pflegerischen Fachkräftesituation in Deutschland soll eine qualitativ hochwertige, flächendeckende und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung sichergestellt werden. Darüber diskutierten Vertreter der Alexianer Gruppe und der Franziskus Stiftung gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Maria Klein-Schmeink.
„Es ist unbestritten, dass wir eine grundlegende Krankenhausreform brauchen. Allerdings benötigt der damit verbundene Transformationsprozess dringend verlässliche Rahmenbedingungen und eine ebenso verlässliche und auskömmliche Finanzierung – und dies bereits kurzfristig und bevor die Effekte der Krankenhausreform greifen,“ so Dr. Nils Brüggemann, Vorstandsvorsitzender der Franziskus Stiftung. Bereits in 2024 kommen mit den jüngst verabschiedeten Tarifabschlüssen auf große Träger wie die Franziskus Stiftung und die Alexianer nicht refinanzierte Mehrkosten in zweistelliger Millionenhöhe zu. Viele Einrichtungen in Deutschland wird dies finanziell überfordern.
Auch wenn im Eckpunkte-Papier von der notwendigen finanziellen Ausstattung durch Bund und Länder für den Transformationsprozess und der Verpflichtung der Länder zur Vorhaltung einer bedarfsgerechten Krankenhausstruktur sowie zur auskömmlichen Finanzierung notwendiger Investitionen in diese Krankenhausstruktur die Rede ist, bleiben die Trägervertreter skeptisch. „Ist der Rauch, der aus Berlin kommt, wirklich weiß oder nimmt der Gesundheitsminister eine Strukturbereinigung, also das Schließen von Krankenhäusern, zum Beispiel in der Fläche, bewusst in Kauf,“ gibt Andreas Barthold, Sprecher der Hauptgeschäftsführung der Alexianer Gruppe zu bedenken.
Von einer schwierigen Lage für die Krankenhäuser spricht auch die Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink. Nach Corona und aufgrund der angespannten Personalsituation würden die früheren Fallzahlen nicht mehr erreicht, damit erhielten die Häuser weniger Einnahmen. Zudem belaste die Inflation und die gestiegenen Personalkosten. „Wir haben bereits mit Extra-Zuweisungen die Pädiatrie und die Geburtshilfe abgesichert. Außerdem wurden Inflationsausgleiche für bis zu 6 Mrd. Euro bis 2024 einschließlich bereitgestellt. Nun prüfen wir, was wir im Rahmen der Krankenhausreform auch finanziell tun können, damit der grundlegende Systemwechsel auch gelingt. In Zukunft werden die Grundkosten eines Krankenhauses zu 60 Prozent vorab ausgeschüttet, nur noch 40 Prozent des Krankenhausbudgets werden dann von der Anzahl der behandelten Patienten abhängig sein. Das wird den großen und den kleinen Häusern helfen und insbesondere den Patientinnen und Patienten zugutekommen, denn sie sollen sich aufgrund der den Krankenhäusern zugeordneten Leistungsgruppen auf eine durchgängig gute Qualität verlassen können“, sagt Klein-Schmeink.
Ohne geeignetes Personal sind die Reformvorhaben nicht zu stemmen, darin sind sich die Trägervertreter einig. Vor diesem Hintergrund kommt Ausbildung und Integration von internationalen Fachkräften, vor allem in der Pflege, eine große Bedeutung zu. Das sieht auch Maria Klein-Schmeink, die jüngst Eindrücke zur Ausbildungsvorbereitung in Indien sammeln konnte und gerne konkret die Gespräche mit den großen Trägern über die Integration von ausländischen Fachkräften fortsetzen möchte.
Über die Alexianer Gruppe
Die Alexianer Gruppe ist eins der größten konfessionellen Gesundheits- und Sozialwirtschafts- Unternehmen und als Verbund bundesweit in zwölf Regionen, acht Bistümern und sechs Bundesländern tätig. Die Alexianer beschäftigen derzeit 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und betreiben somatische und psychiatrische Krankenhäuser, medizinische Versorgungszentren sowie Einrichtungen der Senioren-, Eingliederungs- und Jugendhilfe. Als gemeinsames Dach der Unternehmensgruppe arbeitet die Alexianer GmbH im Auftrag der Stiftung der Alexianerbrüder, die als Träger und Gesellschafter das Erbe der 800 Jahre alten Ordensgemeinschaft der Alexianerbrüder und anderer Ordensgemeinschaften bewahrt. 2022 erwirtschaftete die Gruppe einen Umsatz von 1,83 Mrd. Euro.
Über die Franziskus Stiftung
Die St. Franziskus-Stiftung Münster zählt zu den größten konfessionellen Krankenhausgruppen Deutschlands. Sie wird nach modernen Managementkonzepten geführt. Die Stiftung trägt Verantwortung für derzeit 14 Krankenhäuser sowie neun Behinderten- und Senioreneinrichtungen in den Ländern Nordrhein-Westfalen und Bremen. Darüber hinaus hält sie Beteiligungen u.a. an ambulanten Rehabilitationszentren, Pflegediensten und Hospizen. In den Einrichtungen der Franziskus Stiftung werden jährlich über 587.000 Menschen stationär und ambulant behandelt, in den Langzeiteinrichtungen etwa 1.000 Menschen betreut. Über 14.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für kranke, behinderte und alte Menschen. Der Vorstand besteht aus Dr. Nils Brüggemann (Vorstandsvorsitzender) und Dr. Daisy Hünefeld (Vorstand).
Juni 16, 2023 | Pressemitteilungen
Bild: Position der Franziskus Stiftung zu ethischen Fragen am Lebensanfang und am Lebensende (Foto: Fotolia © by Urheber: Dieter Hawlan)
Position der Franziskus Stiftung zu ethischen Fragen am Lebensanfang und am Lebensende
Münster – Mitarbeitende im Gesundheitswesen – so auch in der Franziskus Stiftung – stehen vor besonderen Herausforderungen, wenn es bei der Behandlung der ihnen anvertrauten Menschen um ethische Fragen am Lebensanfang und Lebensende geht. Dies gilt einerseits bei der Frage, wie mit dem Wunsch werdender Eltern umgegangen werden soll, bei nicht lebensfähigen Föten die Schwangerschaft vorzeitig zu beenden. Andererseits stellt sich zum sog. „Assistierten Suizid“* die Frage, was Mitarbeitende tun können, wenn sie gebeten werden, bei einer Selbsttötung zu assistieren. Dazu ist ein Positionspapier entwickelt worden, das sowohl Mitarbeitenden wie auch Menschen, die diese Überlegungen an sie herantragen, die lebensbejahende Haltung der Franziskus Stiftung darlegt und Orientierung geben soll.
Für Menschen in diesen schwierigen und persönlich sehr belastenden Situationen da zu sein und sie vor allem nicht allein zu lassen, ist der Franziskus Stiftung und ihren Einrichtungen besonders wichtig. „Die Menschen mit allem Respekt und aller Wertschätzung in Fürsorge zu begleiten, bedeutet natürlich auch eine große Herausforderung für unsere Mitarbeitenden,“ so Schwester M. Hannelore Huesmann, Mauritzer Franziskanerin und Mitglied des Stiftungs-Kuratoriums. „Da nach unserer christlichen und franziskanischen Überzeugung das menschliche Leben nicht erst nach der Geburt beginnt, sondern mit der Zeugung menschliches Leben entsteht und heranwächst, ist dieses Leben von der Zeugung bis zum Eintritt des Todes schützenswert – unabhängig von Alter, Krankheit oder Behinderung. Diese lebensbejahende Haltung setzt sich hospizlich-palliativ sehr wohl für die Minderung von Leiden ein, lehnt aber Maßnahmen ab, die eine bewusst herbeigeführte Lebensverkürzung zum Ziel hat,“ macht Schwester Hannelore die ethische Position der Franziskus Stiftung deutlich.
Hilfe im Sterben und nicht Hilfe zum Sterben
Anstelle der beabsichtigten Lebensverkürzung setzt sich die Franziskus Stiftung für deutliche Alternativen ein. Dazu zählen alle Formen der Suizidprävention, die palliativmedizinischen und – pflegerischen Möglichkeiten der Symptomkontrolle, die Beratung im Sinne der Lebensbejahung, die seelsorgliche Begleitung, die hospizliche Fürsorge im ambulanten und stationären Bereich und die Ermutigung des sozialen Umfeldes, miteinander ein Netzwerk zu bilden, von dem sich Menschen in diesen schwierigen Lebenssituationen aufgefangen und getragen wissen dürfen. Die Franziskus Stiftung möchte die ihr anvertrauten Menschen nicht alleine lassen und Hilfe im Sterben und nicht Hilfe zum Sterben leisten. Eine enge Begleitung aller daran beteiligten Menschen ist dabei unabdingbar – dies gilt auch für die Mitarbeitenden selbst: „Uns ist es wichtig, die Mitarbeitenden durch regelmäßige und umfangreiche Schulung gesprächsfähig zu machen, wenn Wünsche nach lebensverkürzenden Maßnahmen an sie herangetragen werden und sie auch mit einem Supervisionsprozess zu unterstützen.“ so Dr. Nils Brüggemann, Vorstandsvorsitzender der Franziskus Stiftung.
Neben den nun erarbeiteten Positionspapieren steht der stiftungsweite Ethikrat als übergeordnetes Gremium den Einrichtungen und damit allen Mitarbeitenden in den Grenzfragen des Lebens zur Verfügung und unterstützt sie so in der Fürsorge für die Menschen.
* Beim sog. „Assistierten Suizid“ möchten Menschen ihr eigenes Leben beenden und dazu die Hilfe eines Dritten in Anspruch nehmen, vgl. dazu das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 26.2.2020
Über die Franziskus Stiftung
Die St. Franziskus-Stiftung Münster zählt zu den größten konfessionellen Krankenhausgruppen Deutschlands. Sie wird nach modernen Managementkonzepten geführt. Die Stiftung trägt Verantwortung für derzeit 14 Krankenhäuser sowie neun Behinderten- und Senioreneinrichtungen in den Ländern Nordrhein-Westfalen und Bremen. In diesen Einrichtungen werden u.a. 7 Palliativstationen betrieben; die Hospizarbeit wird durch die Beteiligung der Franziskus Stiftung an drei Hospizen unterstützt. Darüber hinaus hält die Franziskus Stiftung Beteiligungen u.a. an ambulanten Rehabilitationszentren und Pflegediensten. In den Einrichtungen der Franziskus Stiftung werden jährlich über 600.000 Menschen stationär und ambulant behandelt, in den Langzeiteinrichtungen etwa 1.000 Menschen betreut. Über 14.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für kranke, behinderte und alte Menschen.