Krankenstand: Fehlzeiten im Münsterland steigen 2024 weiter

Krankenstand: Fehlzeiten im Münsterland steigen 2024 weiter

Bild: Krankenstand im Münsterland steigt stark an. Besonders in den Erkrankungsgruppen: Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes, Krankheiten des Atmungssystems, sowie Psychische Erkrankungen. (Foto: DAK/Wigger)

Münster – Der Krankenstand im Münsterland war im ersten Halbjahr 2024 höher als im Vorjahreszeitraum 2023. Er stieg von 5,4 auf 5,9 Prozent, lag somit in dem landesweiten Durchschnitt für Nordrhein-Westfalen von 5,9 Prozent. Von Januar bis Juni 2024 war jeder und jede Beschäftigte im Münsterland durchschnittlich rund 10,6 Tage krankgeschrieben. Die DAK-Gesundheit hat in einer Sonderanalyse die Krankschreibungen aller DAK-versicherten Beschäftigen in der Region ausgewertet. In der ersten Jahreshälfte kamen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte insgesamt rund 1.065 Ausfalltage, was im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr ein Plus von 9,9 Prozent bedeutet.
 
„Der weiterhin hohe Krankenstand im Münsterland ist alarmierend und sollte auch ein Weckruf für die Arbeitgeber sein“, sagt Linda Flockenhaus, stellvertretende Leiterin in Münster. „Wer die Gesundheit seiner Beschäftigten schützt, stärkt auch die Leistungsfähigkeit und den wirtschaftlichen Erfolg seines Unternehmens. Eine Antwort auf die Fehlzeiten könnte ein verstärktes betriebliches Gesundheitsmanagement sein.“
 

Drei Erkrankungsgruppen liegen vorn

Die meisten Ausfalltage gingen im ersten Halbjahr auf das Konto von drei Erkrankungsgruppen. Rang 1 belegten Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes mit 202,9 Fehltagen je 100 Versicherte. Dahinter kamen Krankheiten des Atmungssystems mit 179,6 Fehltagen, gefolgt von Psychische Erkrankungen auf Rang 3 mit 165,1 Fehltagen je 100 Versicherte. Zum Vergleich: Depressionen, Anpassungsstörungen und andere psychische Erkrankungen verursachten landesweit 199 Fehltage je 100 Versicherte. Das waren 21 Prozent mehr Fehltage als im Vorjahreszeitraum.
 

Sonderanalyse zum Gesundheitsrisiko Hitze

Laut DAK-Studie gibt es beim Krankenstand auch erste Auffälligkeiten in heißen Sommerwochen. Die DAK-Gesundheit hat in einer Sonderanalyse gemeinsam mit dem IGES Institut in Berlin die Auswirkungen von Hitze auf die Gesundheit der Beschäftigten untersucht und dafür eine repräsentative Forsa-Befragung beauftragt. Demnach sind in NRW ein Fünftel der Beschäftigten während der Arbeit bei Hitze stark belastet. Besonders Erwerbstätige mit einer chronischen körperlichen oder psychischen Erkrankung fühlen sich deutlich beeinträchtigt (28 beziehungsweise 26 Prozent). Insgesamt geben jedoch nur 2,3 Prozent der Beschäftigten an, wegen gesundheitlicher Probleme durch Hitze krankgeschrieben worden zu sein oder sich deshalb ohne Krankschreibung krankgemeldet zu haben.
 
Die DAK-Gesundheit hat rund eine Million Versicherte in Nordrhein-Westfalen, davon 112.000 im Münsterland. Sie ist eine der größten gesetzlichen Krankenkassen Deutschlands und engagiert sich besonders im betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM). Weitere Informationen zum BGM der Kasse gibt es online unter: www.dak.de/bgm