Während Schwangerschaft und Stillzeit konsequent auf Alkohol verzichten
Verantwortung beginnt schon vor der Geburt
(djd) – Ein Kind zu bekommen, stellt das gesamte Leben auf den Kopf. Werdende Eltern erhalten gänzlich neue Herausforderungen und zahlreiche Glücksmomente. Dazu gehört es auch, Verantwortung zu übernehmen – und das nicht erst nach der Geburt. So empfehlen etwa Mediziner dringend, in der Schwangerschaft und während der Stillzeit konsequent auf Alkohol zu verzichten. Schließlich gelangt dieser unweigerlich auch in den Blutkreislauf des Embryos und kann zu Schädigungen führen. Fachleute sprechen dabei vom Fetalen Alkoholsyndrom, kurz FAS.
Drohende Folgen durch Alkohol während der Schwangerschaft
Die Folgen von Alkoholkonsum während der Schwangerschaft können erheblich sein: In Folge dessen kommen pro Jahr in Deutschland bis zu 2.000 Kinder mit geistigen oder körperlichen Behinderungen zur Welt. Weitere 4.000 Neugeborene erleiden partielle Schädigungen. „Eine Heilung dieser schweren Behinderungen ist nicht möglich. Einzelne Defizite können zwar durch Therapien gelindert werden – die große Mehrzahl der Betroffenen ist dennoch zum Teil nicht zur eigenständigen Lebensführung in der Lage“, schildert Dr. Reinhold Feldmann von der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Münster und der FASD-Ambulanz der Tagesklinik Walstedde. Die einzige und beste Vorbeugung ist daher eine zeitweise Abstinenz, erklärt Angelika Wiesgen-Pick, Geschäftsführerin des „Arbeitskreises Alkohol und Verantwortung“ des BSI: „Da es keine wissenschaftlich gesicherten Grenzwerte gibt, kann die Empfehlung nur lauten, während der gesamten Schwangerschaft konsequent auf alle alkoholhaltigen Getränken zu verzichten.“
Null Promille für neun Monate
Unter dem Motto „9 Monate – 0 Promille“ informiert der BSI-„Arbeitskreis Alkohol und Verantwortung“ zu dem Thema. Bereits im 13. Jahr in Folge wird dazu eine Infobroschüre über die gynäkologischen Praxen an schwangere Frauen verteilt. Ausführliche Informationen, kostenfreie Downloads und Videos zum Thema sind etwa unter www.verantwortung-von-anfang-an.de verfügbar. Wichtig: Werdende Väter, Familie und Freunde können schwangere Frauen in dieser Phase unterstützen. So sollte es selbstverständlich sein, sie nie zum Trinken aufzufordern, sondern sie beim bewussten Verzicht aktiv zu begleiten und auch selbst weniger Alkohol zu genießen. Zudem sollte man auf versteckte Mengen etwa in Pralinen oder alkoholfreiem Bier – mit einem zugelassenen Restgehalt von bis zu 0,5 Prozentvolumen – achten.