„Turbulenzen im Herz“: Kostenfreies Online-Seminar am UKM

„Turbulenzen im Herz“: Kostenfreies Online-Seminar am UKM

Bild: Informiert beim Online-Seminar kommenden Mittwoch (09.11.) ab 17 Uhr mit seinen Kolleginnen und Kollegen zum Thema „Turbulenzen im Herz – Vorhofflimmern“: Prof. Lars Eckhardt, Direktor der Klinik für Kardiologie II am UKM.

Im Rahmen der bundesweiten Herzwochen bieten die Kardiologischen Kliniken des UKM auch in diesem Jahr wieder eine Informationsveranstaltung für Betroffene und Interessierte an. Das Thema beim Online-Seminar am 09. November 2022 ist Vorhofflimmern, die häufigste andauernde Herzrhythmusstörung, von der etwa 1,8 Millionen Menschen in Deutschland betroffen sind. Neben der Verbesserung der Lebensqualität geht es in der Therapie vor allem darum, einen Schlaganfall zu verhindern.

Münster (ukm/maz) – Angst und Beklemmungen – so beschreiben viele Menschen ihre Wahrnehmung, wenn bei ihnen zum ersten Mal Vorhofflimmern auftritt. „Oftmals geht das mit Herzrasen, Schwindel und einem Schwächegefühl einher“, erklärt Prof. Lars Eckhardt, Direktor der Klinik für Kardiologie II am UKM, der am Mittwoch, 09. November 2022, um 17 Uhr zum Online-Seminar „Turbulenzen im Herz – Vorhofflimmern“ einlädt. „Da Vorhofflimmern unbemerkt und unbehandelt zu einer Herzschwäche führen kann, die bei Betroffenen die Leistungsfähigkeit erheblich einschränkt und zu Einbußen an Lebensqualität oder im schlechtesten Fall zu einem tödlichen Schlaganfall führen kann, hat für uns die Aufklärung der Bevölkerung einen sehr wichtigen Stellenwert“, so Eckardt weiter.

Video: „Wie äußert sich Vorhofflimmern? Wann sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen? Welche Therapieoptionen gibt es?“ – Privat-Dozentin Dr. Julia Köbe klärt im Video-Interview über Vorhofflimmern auf.

Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen der kardiologischen Kliniken am UKM geht es bei dem Seminar vor allem darum, ob und wie das Vorhofflimmern, von dem in Deutschland etwa 2,2 Prozent der Bevölkerung betroffen sind, behandelt werden muss, welche Therapiemöglichkeiten bestehen und welche vielfältigen Möglichkeiten jeder selbst hat, dieser Erkrankung vorzubeugen und die Behandlung positiv zu beeinflussen. „Der Lebensstil hat einen großen Einfluss und auch wenn es dem Menschen als Gewohnheitstier oftmals schwerfällt: Die Veränderung von Gewicht, Ernährung und Bewegungsverhalten, aber natürlich auch der Konsum von Tabak und Alkohol haben selbst in fortgeschrittenem Alter einen ganz erheblichen Effekt auf den eigenen Körper“, sagt Oberärztin und Privat-Dozentin Dr. Julia Köbe, die einen der sechs Vorträge halten wird. Zum Ende der etwa 90-minütigen Veranstaltung haben die Teilnehmer Gelegenheit, sich mit Fragen an die Expertinnen und Experten der Kardiologie des UKM zu wenden.

Info: Anmeldung zum Online-Seminar bis zum 06. November 2022 per Mail inkl. Vor- und Nachname an kardiologie@ukmuenster.de. Die Zugangsdaten werden anschließend per Mail verschickt. Die Teilnahme ist kostenlos, als Webbrowser werden Mozilla Firefox oder Google Chrome empfohlen. www.rhythmologie.ukmuenster.de
Neue Corona-Variante BQ.1.1 auf dem Vormarsch

Neue Corona-Variante BQ.1.1 auf dem Vormarsch

Bild: Prof. Stephan Ludwig, Direktor des Instituts für Virologie am UKM.

Corona-Variante BQ.1.1: „Mit dem Schutz des aktuell vorhandenen Impfstoffs sollten wir gut durch den Winter kommen“

Münster (ukm/maz) – Nach Frankreich und den Niederlanden breitet sich auch hierzulande die neue Corona-Variante BQ.1.1 aus. Zwar macht sie derzeit laut Robert Koch-Institut (RKI) erst circa 5 Prozent der Infektionen in Deutschland aus, nach Prognosen von Experten wird sie aber in vier bis sechs Wochen vorherrschend sein. Im Interview spricht Prof. Stephan Ludwig, Direktor des Instituts für Virologie am UKM (Universitätsklinikum Münster), über die Ausbreitung und Gefahren von BQ.1.1, den Einfluss der Impfung, welcher Impfstoff der richtige ist sowie über weitere neu zirkulierende Varianten.

Herr Prof. Ludwig, lassen Sie uns einmal sortieren: Nach Alpha und Delta zu Beginn der Pandemie ist seit dem Frühjahr Omikron und davon mittlerweile die BA.5-Variante in Deutschland dominierend. Welche Virusvarianten sind jetzt neu im Umlauf?
„Im Moment ist hier in Europa die sogenannte BQ.1- und die davon abgeleitete BQ.1.1-Variante auf dem Vormarsch. Das gilt auch für uns in Deutschland. Das RKI hat in dieser Woche gemeldet, dass wir jetzt bei etwa 5,5 Prozent sind. In der Woche davor waren es noch ungefähr 3 Prozent. In den Niederlanden und Frankreich sind es bereits 10 Prozent aller Isolate.“

Kann aus den Daten der Nachbarländer abgeleitet werden, wie gefährlich diese neue Variante ist?
„Zur Krankheitsschwere kann man im Moment noch wenig sagen, da gibt es nicht genügend Daten. Es sieht im Moment aber nicht danach aus, als würde die BQ.1- und die BQ.1.1-Variante aggressiver sein, also schwerere Erkrankungen hervorrufen, im Vergleich zur BA.5-Variante. Da scheinen wir Glück zu haben.“

Was ist Ihre Prognose für die nächsten Monate?
„Ganz genau kann man das nicht vorhersagen, weil das zum einen vom Immunschutz in der Bevölkerung abhängt, der entweder durch Impfung oder Genesung erreicht ist, und zum anderen, wie gut die neuen Varianten in der Lage sind, diesem Immunschutz zu entgehen. Zwar ist letzteres wohl bei BQ.1 und BQ.1.1 relativ stark, also dieser Immun-Escape-Effekt, aber bislang ist das noch kein Hinweis darauf, dass das mit stärkeren Verläufen zu tun hat. Solange es so bleibt, dass wir keine Zunahme in der Krankheitsschwere sehen, sollten wir damit zurechtkommen.“

Welchen Einfluss hat eine Impfung – und vor allem: Mit welchem Impfstoff sollte geimpft werden?
„Die jetzt festgestellten neuen Varianten sind Abkömmlinge der BA.5-Variante. Deshalb macht es Sinn, den auf die BA.4- und BA.5-Varianten angepassten Impfstoff – und den haben wir ja ausreichend zur Verfügung – zu nutzen. Dieser sollte relativ gut gegen die Infektion mit BQ.1- und BQ.1.1. schützen und wir sollten damit auch, soweit derzeit absehbar, gut über den Winter kommen.“

Wer sollte sich jetzt impfen lassen und welchen Einfluss haben zurückliegende Infektionen mit anderen Omikron-Varianten?
„Es gibt ja Vorgaben von der StiKo, die sehr vernünftig sind, nach denen man sich sechs Monate nach der Auseinandersetzung mit dem Impfstoff oder Virus erneut impfen lassen sollte. Bei besonders vulnerablen Personen kann man bereits nach vier Monaten an eine Auffrischungsimpfung denken, das muss dann aber immer entsprechend im Einzelfall entschieden werden.“

Wir haben jetzt ausschließlich über die Varianten BQ.1 und BQ.1.1 gesprochen. Gibt es noch weitere Mutationen, die zeitnah in Deutschland relevant werden könnten?
„Es gibt noch zwei Varianten, die für uns noch interessant sind. Es gibt einmal eine BF.7-Variante, die auch hier in Deutschland schon zirkuliert. Wobei es grenzwertig ist, ob das tatsächlich schon eine neue Variante ist oder nicht doch eher ein leicht veränderter BA.5-Stamm. Eine andere Variante – auch abgeleitet von Omikron – zirkuliert derzeit in Asien und stammt aus Indien. Diese X.B.B genannte Variante verbreitet sich aktuell in Singapur sehr viel schneller als die Varianten davor. Aber aggressiver scheint sie bisher nicht zu sein.“

Video: Prof. Stephan Ludwig zu den neuen Varianten des Corona-Virus.