Bild: Haben am WTZ Münster ein besonderes Beratungsangebot für Kinder krebskranker Eltern eingerichtet: Prof. Philipp Lenz (l.), Melanie Ramm und Prof. Georg Romer. (Foto: UKM/ Heine)
Fehlsichtigkeit, Linsentrübung und grüner Star: Beschwerden und Therapien unter der Lupe (… und was Sie selbst für gutes Sehen tun können!)
Das menschliche Auge ist nicht optimal an unsere steigende Lebenserwartung angepasst: Die Sehfähigkeit verschlechtert sich mit zunehmendem Alter. Doch wie verhindert man die Entwicklung von Augenerkrankungen wie Makuladegeneration oder den Grauen oder Grünen Star? Wie werden diese degenerativen Erscheinungen nach den neuesten Standards behandelt? Auch dazu, wie man Augen möglichst lange gesund erhält, informiert der UKM-Online-Talk. Am kommenden Dienstag, 25. Oktober, ist Univ.-Prof. Nicole Eter, Direktorin der UKM-Augenklinik, Expertin im Interview.
Münster (ukm/aw) – Es wäre toll, wenn jeder Mensch mit hundertprozentiger Sehkraft geboren würde, doch das ist leider nicht so. „Gutes Sehen wird einem nicht in die Wiege gelegt, sondern gutes Sehen muss sich erst aufbauen“, weiß Prof. Nicole Eter, Direktorin der UKM-Augenklinik. „Die Verschaltung zwischen Auge und Gehirn findet von Geburt bis etwa zum achten Lebensjahr statt und auch das Längenwachstum des Augapfels ist lange noch nicht abgeschlossen. Man muss in dieser Zeit das Gehirn trainieren und das Sehen so regelrecht lernen.“
Ungefähr mit der Volljährigkeit ist die Sehentwicklung abgeschlossen, bis dahin sollten Fehlsichtigkeiten wie Weitsichtigkeit (Hyperopie) oder Kurzsichtigkeit (Myopie) bestenfalls erkannt sein. Mit ungefähr 25 Prozent in der Bevölkerung weit verbreitet ist die Myopie, die das Sehen in der Ferne unscharf werden lässt. Abhilfe schaffen Brille oder Kontaktlinsen – doch immer häufiger lassen sich Betroffene die Augen lasern, um unbeschwert ohne Brille zu sein. Welche Vor- und Nachteile solch ein Eingriff hat und worauf man unbedingt achten sollte, dazu gibt Eter im Interview eine Einschätzung ab. Auch die Herausforderungen durch die digitale Welt werden thematisiert: „Das ständige Schauen auf Bildschirme im Job und auch in der Freizeit ist zur Normalität geworden. Das wird in Zukunft bei Kindern die Zahl der Kurzsichtigen weiter erhöhen. Allerdings gibt es hier ganz konkrete Verhaltensweisen, mit denen jeder seine Augen entspannen kann und der Überlastung der Augen vorbeugen kann“, so Eter. Wie solche Tipps zur Prophylaxe des Sehverlusts aussehen, auch dazu steht die Medizinerin im UKM-online-Talk Rede und Antwort. Selbstverständlich werden aber auch die häufigsten Augenerkrankungen thematisiert. Hier stehen vor allem typische Symptome, Diagnose und Therapiemöglichkeit im Vordergrund.
Der „UKM-Online-Talk“ zum Thema Augengesundheit ist am Dienstag, 25. Oktober 2022, um 18 Uhr. Die Zuschauer können bei dem live auf YouTube gestreamten Format wie gewohnt ihre Fragen einreichen: Entweder im Vorfeld per Mail an ukm-onlinetalk@ukmuenster.de oder live im Chat via YouTube. Weitere Informationen finden Sie auch unter www.ukm-onlinetalk.de.
Bild: Corona Neuinfektionen nehmen wieder zu (Hintergrundbild: 123rf Copyright by Urheber: Andy Dean
Zuspitzung der Lage in den Kliniken
Die rasant steigende Zahl von Corona-Neuinfektionen hat innerhalb weniger Tage dazu geführt, dass sich die Lage in den Kliniken derzeit zuspitzt. Nicht nur die Zahl der Patient*innen, die von einer Corona-Infektion betroffen sind, steigt. Alle Münsterschen Krankenhäuser beschreiben außerdem, dass sie aufgrund von hohen Krankenständen beim Personal häufiger Patient*innen nicht aufnehmen können und es gleichzeitig schwer ist, Betten für Intensivpatient*innen, die eine Notfallversorgung benötigen, im Umland zu finden.
Münster (ukm/aw) – Die ärztlichen Leiter der in der Stadt Münster ansässigen Krankenhäuser * sind sich einig: So wie sich die Lage durch die Infektionen mit SARS-CoV-2 derzeit entwickelt, darf es nicht weitergehen. In einer Sitzung am vergangenen Freitag (14.10.2022) haben die ärztlichen Direktoren deshalb beschlossen, sich an die Öffentlichkeit wenden, um auf den Ernst der Lage aufmerksam zu machen. „Wir stehen erst am Beginn der diesjährigen Herbst-Winter-Saison, also erst am Anfang der Saison, in der Infektionen naturgemäß ansteigen werden. Um hier eine fulminante Infektionswelle abzuschwächen, müssen wir alle ab sofort dringend Maßnahmen ergreifen“, sagt der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des UKM (Universitätsklinikum Münster), Univ.-Prof. Alex W. Friedrich. „In den Kliniken war Corona immer ein Thema. Auch wenn es derzeit noch nicht wieder im Bewusstsein jedes Einzelnen angekommen ist: Wir müssen uns selbst und andere durch die bekannten Maßnahmen wie Maskentragen und Abstandsregeln im gegenseitigen Kontakt wieder schützen, um jetzt eine noch größere Welle zu verhindern.“
Auch beim Krankenhauspersonal steigt die Zahl der Infektionen und damit der infektionsbedingten Arbeitsausfälle. Das führe dazu, dass selbst Notfallpatient*innen im Moment keine Garantie mehr haben, unmittelbar in der ersten vom Rettungsdienst angefahrenen Klinik aufgenommen zu werden, so die Klinikleiter unisono. „Die Kliniken müssen sich zeitweise aufgrund von nicht vorhandenem Personal vom Rettungsdienst abmelden. Dann wird es schwer, intensivpflichtige Patient*innen unterzubringen. Der Radius der Krankenhäuser, die man anfragen muss, um ein freies Intensivbett zu finden, hat sich immens vergrößert“, mahnt Friedrich. Schon jetzt sei klar, dass die Häuser zeitnah wieder ihr elektives Programm einschränken müssten, um das Personal da einsetzen zu können, wo es durch die Infektionssituation am dringendsten benötigt werde. „Für Patientinnen und Patienten heißt das also, dass nur sehr dringliche Behandlungen durchgeführt werden können.“ Für die gesamtgesundheitliche Versorgung der Bevölkerung entstünde abermals großer Schaden, ergänzt Friedrich.
Die Klinikleitungen sind sich einig, dass jetzt unmittelbare Schutzmaßnahmen in der Bevölkerung ergriffen werden müssten, um die Infektionszahlen zu reduzieren und eine endgültige Überlastung der Kliniken zu verhindern. Denn auch die Zahl der Grippeinfektionen werde in den kommenden Monaten zunehmen: Die Belastungen durch eine „Twindemie“, also eine Doppelwelle aus Corona und Influenza, könnten dann zu einer massiven Einschränkung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung führen.
Weitere Artikel zum Thema Corona und Informationen zur aktuellen Lage unter: RKI.
*: Diese Pressemitteilung ist eine gemeinsame Kommunikation folgender Kliniken: Alexianer Clemenshospital Münster, Alexianer Raphaelsklinik Münster, EVK Münster – Alexianer Johannisstift; St. Franziskus-Hospital Münster, Herz-Jesu-Krankenhaus-Münster-Hiltrup und LWL-Klinik Münster.
Bild: Haben am WTZ Münster ein besonderes Beratungsangebot für Kinder krebskranker Eltern eingerichtet: Prof. Philipp Lenz (l.), Melanie Ramm und Prof. Georg Romer. (Foto: UKM/ Heine)
Wenn ein Elternteil an Krebs erkrankt, verändert sich schlagartig das Leben aller Familienmitglieder – auch das der Kinder. Um sie in dieser schwierigen Zeit voller Ängste und Sorgen zu unterstützen, bietet das WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster gemeinsam mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am UKM nun ein besonderes Beratungsangebot an.
Münster (ukm/lie) – „Mama, musst du jetzt sterben?“ Diese Frage auszusprechen, fällt nicht leicht. Eine ehrliche und zugleich altersgerechte Antwort darauf zu finden, ebenso wenig. „Die Krebserkrankung eines Elternteils stellt für viele Familien eine enorme Belastung dar. Es ist wichtig, offen über die damit verbundenen Ängste und Sorgen zu reden“, sagt Prof. Georg Romer, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am UKM (Universitätsklinikum Münster). Doch entsprechende Gesprächsangebote gibt es zumeist nur für Erwachsene. „Um das zu ändern, haben wir eine Beratung für Kinder krebskranker Eltern eingerichtet“, ergänzt Prof. Philipp Lenz, Geschäftsführer des WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster am UKM. „Wir wollen auch Kinder als Angehörige und Mitbetroffene begleiten und unterstützen.“
Eine zentrale Frage für Eltern: Wie sage ich es meinem Kind?
Die Diagnose Krebs stellt den gesamten Familienalltag plötzlich auf den Kopf. Vieles, was zuvor selbstverständlich war, ist nun ungewiss. Wie geht es gesundheitlich weiter? Und wie beruflich? Welche Therapie ist die richtige und wie sind die Heilungschancen? „Für Eltern kommt in dieser schwierigen Situation eine zentrale Frage hinzu: Wie sage ich es meinem Kind?“, erzählt Romers Kollegin Melanie Ramm, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, die die Beratungen im WTZ Münster anbietet. Nicht selten sei die Unsicherheit über die richtigen Worte und den richtigen Moment auch so groß, dass ein entsprechendes Gespräch unbewusst immer weiter hinausgeschoben wird. „Häufig reden die Eltern miteinander und auch mit anderen Erwachsenen – Freunden, Nachbarn und Kollegen – über die Erkrankung. Sie kommunizieren quasi über die Köpfe ihrer Kinder hinweg. Doch auch die Kinder haben ein Recht auf Information“, ergänzt Prof. Romer, der sich bereits seit gut 20 Jahren intensiv mit dem Thema beschäftigt und während seiner Zeit am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf das präventive Beratungsprogramm COSIP (Children of somatically ill parents; deutsch: Kinder körperlich kranker Eltern) maßgeblich mit entwickelt hat. „Kinder haben als Angehörige oft seelische Not“, so der Therapeut. „Mit unserem speziellen Unterstützungsangebot möchten wir den Familien dabei helfen, die Sprachlosigkeit zu überwinden und die aktuelle Lebenssituation zu bewältigen – damit sich psychische Probleme wie Ängste, Depressionen oder sozialer Rückzug möglichst gar nicht erst entwickeln.“
Der Fokus der Beratung kann dabei sehr unterschiedlich sein – je nach Alter der Kinder, ihrer Persönlichkeit und der Familiensituation variieren die jeweiligen Sorgen und Bedürfnisse. Auch die Art und der Verlauf der Krebserkrankung des betroffenen Elternteils haben Auswirkungen auf den Umgang damit. „Deswegen führen wir immer zunächst ein ausführliches Gespräch mit den Eltern“, sagt Melanie Ramm. „Schließlich kennen sie ihre Kinder am besten.“ Im Anschluss finden je nach Bedarf weitere Gespräche mit den Kindern statt – einzeln, mit ihren Geschwistern oder auch gemeinsam mit den Eltern. „Wir möchten den betroffenen Familien Sicherheit im Umgang miteinander geben und die Eltern dabei unterstützen, ihre Kinder durch diese Krisensituation zu lotsen.“
Bild: Univ.-Prof. Alex W. Friedrich, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKM. (Foto: WWU/E Wibberg)
Münster (ukm/maz) – Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat im August die Planungen zur Umsetzung der neuen Krankenhausplanung vorgestellt. Statt konkurrierender Angebote soll es zukünftig regionale, einrichtungsübergreifende wohnortnahe Versorgungskonzepte geben, damit knappe Ressourcen wie Personal und Investitionsmittel optimal für Patientinnen und Patienten eingesetzt werden können. Die Landesregierung will mit dem Konzept „Keine Konkurrenz, sondern Kooperation!“ Vorreiter in Deutschland werden. Doch was heißt das für die hiesigen Kliniken, welche Rolle spielt die Universitätsmedizin? Das ist nur eine der Fragen an Prof. Alex W. Friedrich, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKM (Universitätsklinikum Münster). Bereits im Sommer 2023 will das Gesundheitsministerium über die finalen Versorgungsaufträge entscheiden.
Herr Prof. Friedrich, ab 17. Oktober werden die Krankenhäuser in NRW von den Bezirksregierungen aufgefordert, gemeinsam mit den Krankenkassen regionale Planungskonzepte zu erarbeiten und einzureichen. Hat das UKM schon Pläne in der Schublade?
Auch wenn wir uns bereits mit dem Thema beschäftigen, bedarf es bei einer Reform dieser Tragweite natürlich einer Abstimmung mit den anderen Partnern unserer Versorgungsregion, vor allem unserer sogenannten Versorgungsregion 9. Das Wichtige ist dabei, dass wir zum einen betrachten, was passiert in unserer Versorgungsregion, wie können die Bürgerinnen und Bürger optimal versorgt werden und wie spielen die verschiedenen Akteure im Gesundheitssystem miteinander. Und zum anderen, wie stellen wir uns als UKM, als einziges Universitätsklinikum in der Region und letztlich im Nordwesten Deutschlands auf. Wir müssen uns die Frage stellen, wofür sind wir eigentlich hier, was erwartet die Gesellschaft von einem Uniklinikum. Aus meiner Sicht stehen wir als UKM für die Versorgung, die keiner so bieten kann, wie wir das können. Zudem bilden wir zukunftsfähige Mitarbeiter aus und weiter und entwickeln die Gesundheitsversorgung der Zukunft. Maßgeschneidert für die Bedürfnisse der Menschen hier im Nordwesten
Aber bringt der Krankenhausplan nicht mit sich, dass zukünftig die Politik bestimmt, in welchem Haus Patientinnen und Patienten behandelt werden?
Der Krankenhausplan wird uns ja nicht aufoktroyiert, sondern bietet uns die Chance, die Gesundheitsplanung gemeinsam neu zu definieren und optimal für die Bürgerinnen und Bürger unsere Versorgungsregionen miteinander abzustimmen. Es geht also nicht mehr darum, dass jedes Krankenhaus macht, was jeder kann, sondern zu machen, was medizinisch für unsere Bürger*innen notwendig ist. Und das bedeutet, dass Patientinnen und Patienten zukünftig alles in der Region bekommen, aber nicht mehr unbedingt alles von jedem Haus angeboten werden soll. Mindestabstände und Vielfalt bleiben dabei erhalten.
Sehen Sie darin eine Chance oder ein Risiko?
Das ist definitiv die Chance, eine regionale Effizienz ins Gesundheitssystem zu bekommen und optimale Abstimmungen zwischen verschiedenen Partnern zu erreichen. Natürlich wird dieser Prozess bis ins letzte Detail viele Jahre dauern, aber wir müssen jetzt die Weichen stellen, um unser Gesundheitssystem zu reformieren. Diese Chance bekommt man nicht in jeder Generation und ich freue mich darauf, dass wir jetzt diese Möglichkeit ergreifen können. Abwarten ist aus meiner Sicht keine Alternative.
Was bedeutet das konkret für das UKM? Wie gehen Sie jetzt ab Oktober in die Gespräche?
Ich sehe die hervorragende Arbeit, die bereits bestehende Multidisziplinarität und vor allem auch die regionale und überregionale Zusammenarbeit, die bereits jetzt schon am UKM gelebt wird. Diese Kooperationen, die sowohl im UKM als auch mit anderen Häusern in unserer Versorgungsregion und darüber hinaus existieren, werden durch diesen Prozess weiter gestärkt und gefördert. Da gibt es sehr viele gute Beispiele und ich sehe das UKM hier auf einem guten Kurs. Universitäre Versorgung hat neben der Forschung die Multidisziplinarität als Alleinstellungsmerkmal. Wir haben Fächer und Experten, die kein anderes Haus vorhalten kann. In anderen Bereichen werden wir neue Modelle erarbeiten müssen und es wird auch Kooperationen geben, die wir stoppen werden, weil sie nicht mehr dem Gesamtkonzept dienen. Da ist vieles im Fluss, aber zentral ist die optimale Patientenversorgung.
Wenn wir jetzt an den Standort Münster und die Region denken. Wie wird sich die Krankenhaus-Landschaft zukünftig verändern?
Wir müssen erarbeiten, was die Bevölkerung unserer Region braucht. Das ist zum Teil anders als im Ruhrgebiet und anders als im Siegerland oder im Rheinland. Wir müssen uns miteinander in Münster und im Münsterland abstimmen und schriftlich in Verträgen festlegen, wer was macht. Trotzdem wird es noch eine Vielfalt geben, aber es wird für Patientinnen und Patienten nicht fünf verschiedene Anbieter in einer Stadt geben. Eine Wahl ist auch gegeben, wenn es zwei oder drei gute Anbieter gibt, die dennoch miteinander Hand in Hand arbeiten. Das ist eine grundlegende Veränderung des Gesundheitssystems, die man aber übrigens nicht losgekoppelt vom ambulanten Versorgungssystem und auch vor allem von den Rehakliniken und den Alten- und Pflegeheimen sehen kann. Es muss in der gesamten Versorgungskette geschaut werden, wo und wie werden verschiedene Patientinnen und Patienten für ihre Erkrankungen optimal behandelt und weiterversorgt.
Nach einem Spaziergang klingt dieser Prozess jedoch nicht…
Es wird auch Momente geben, wo es Konflikte gibt, weil niemand etwas aufgeben will. Aber da muss es auf der Arbeitsebene eine Lösung geben, sonst werden die Bezirksregierung oder das Ministerium eine Entscheidung fällen oder möglicherweise Kostenträger, im ungünstigsten Fall Gerichte. Wenn es so weit kommt, dann finde ich, machen wir unsere Arbeit nicht richtig. Denn niemand weiß besser, wie Patientinnen und Patienten optimal versorgt werden können, als diejenigen, die es jeden Tag machen. Es geht eben ab sofort nicht mehr darum, immer mehr, sondern mehr gemeinsam zu machen.
Gibt es in Münster bereits Gespräche zwischen den Krankenhäusern?
Auch wenn schon erste informelle Gespräche laufen, wird es letztendlich erst jetzt ab Mitte Oktober bis Anfang 2023 zu Verhandlungen am Tisch kommen. Die Zeitplanung vom Land dafür ist straff und ich stelle mir vor, dass man unter Moderation der Bezirksregierung sowie weiterer Expertenorganisationen, die das regionale Versorgungssystem kennen und interessenneutral sind, zusammenkommen muss. Ich bin guter Dinge, dass wir hier in unserer Versorgungsregion eine gute Lösung erreichen werden!
Video: „Keine Konkurrenz, sondern Kooperation!“: Univ.-Prof Alex W. Friedrich zu den Chancen des Krankenhausplans NRW für die Gesundheitsversorgung in den Regionen.
Bild: Die saisonale Grippeimpfung ist besonders für ältere Menschen wichtig, da ihr Immunsystem oft nicht mehr so gut arbeitet. Foto: djd/Sanofi/Prostock-studio – stock.adobe.com
Grippeschutz: Rechtzeitig einen Termin für die Grippeimpfung vereinbaren
(djd) – Ebenso wie viele andere Infektionskrankheiten ist die Grippe für Menschen ab 60 Jahren besonders gefährlich: Sie haben ein deutlich höheres Risiko für einen schweren Verlauf. Das liegt zum einen daran, dass in höherem Alter oft Vorerkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Probleme den Körper schwächen. Zum anderen spielt die Alterung des Immunsystems, die sogenannte Immunseneszenz, eine große Rolle. So werden zum Beispiel weniger weiße Blutkörperchen gebildet, die entscheidend für die Immunabwehr sind. Deshalb ist es für ältere Menschen besonders wichtig, das Immunsystem bei der Bekämpfung von Grippeviren zu unterstützen – am besten mit einer frühzeitigen Grippeimpfung zwischen Oktober und Mitte Dezember. Aber auch zu einem späteren Zeitpunkt, bis ins Frühjahr hinein, ist die Impfung noch sinnvoll.
Grippeimpfung jährlich erneuern
Die jährliche Grippeimpfung ist für Menschen ab 60 Jahren generell sehr wichtig und wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen. In der Arztpraxis oder Apotheke wird man beraten, welche Grippeimpfung die STIKO ab 60 Jahren empfiehlt. Wer zu dieser Altersgruppe gehört, sollte sich rechtzeitig um einen Impftermin kümmern, um zu Beginn der Grippesaison geschützt zu sein. Aber auch im Dezember oder nach dem Jahreswechsel ist der Gang in die Praxis noch sinnvoll, denn meist rollt die Grippewelle erst ab Januar richtig los. Australien, wo der Winter im Juni begann, erlebte in diesem Jahr bereits eine schwere Grippewelle – ein mögliches Vorzeichen für den Verlauf der hiesigen Grippesaison: Die weitestgehende Aufhebung der Corona-Maßnahmen erhöht auch das Risiko, sich mit Grippeviren anzustecken. Eine Impfung ist daher bis zum Frühjahr noch wichtig und sinnvoll. Sie muss jährlich erneuert werden, damit man wirksam vor Grippe geschützt ist, denn Grippeviren verändern sich ständig. Deshalb reicht der Impfschutz aus der vergangenen Saison nicht aus.
Grippeschutz: Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenkasse
Die Grippeimpfung wird von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet. Sie kann gleichzeitig mit der Impfung gegen Corona erfolgen, falls hier noch eine Impflücke besteht oder die Impfung gegen Corona aufgefrischt werden sollte. Neben Personen ab 60 Jahren sollten sich auch jüngere Menschen mit erhöhtem Risiko gegen Grippe impfen lassen. Dazu zählen unter anderem Schwangere, Menschen mit Grunderkrankungen wie Asthma, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Menschen in Alten- und Pflegeheimen sowie medizinisches Personal. Wer beruflich viel mit Menschen zu tun oder häufig Kontakt mit vulnerablen Personen hat, kann ebenfalls von einer Grippeimpfung profitieren und gleichzeitig sein Umfeld schützen.
Einen interessanten Beitrag im Zusammenhang mit der Grippeschutzimpfung und Coronaschutz erhalten Sie im folgenden Artikel.
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