Bild: Ungewöhnliches Aufkommen in der UKM-Notaufnahme: Die Medien konnten sich heute ein Bild von den neuen größeren Räumlichkeiten machen. (© Foto UKM/Marschalkowski)

Zwischen vierzig und fünfzig Patienten am Tag durchlaufen im Schnitt die neue interdisziplinäre Notaufnahme am UKM. Alle müssen unmittelbar medizinisch eingeschätzt und der entsprechenden Behandlung zugeführt werden. Seit 2017 ist sie bei laufenden Betrieb vergrößert worden: Entstanden ist die hochmoderne UKM Notaufnahme.

Münster (ukm/aw/ks) – Der letzte Anstrich ist kaum getrocknet, wenn ab Montag (15. Juli 2019) die neuesten Untersuchungsräume der UKM Notaufnahme (Universitätsklinikum Münster) in Betrieb gehen. Für rund 1,8 Millionen Euro wurde die ehemalige LANO im laufenden Betrieb umgebaut und ist nun mehr als anderthalb Mal so groß. Auf jetzt 625 Quadratmetern wird der komplexe Zufluss von Notfallpatienten ins UKM gemanagt.

Im Jahr 2018 wurden über die Notaufnahme mehr als 16.500 Patienten aufgenommen. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren waren es 11.000 Patienten, im Jahr 2000 lediglich 4.000 Patienten.

Jeder Laie „weiß“ spätestens durch die US-amerikanische Arztserie „Emergency Room“, dass bei Notfallpatienten jede Minute zählt. In die Wirklichkeit der UKM-Notfallmedizin übersetzt heißt das: Bei der Aufnahme wird nach dem sogenannten „Manchester-Triage-System“ gearbeitet. Die Patienten werden je nach Dringlichkeit der Versorgung eingestuft und innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens untersucht. Die UKM Notaufnahme ist außerdem Bestandteil der speziell zertifizierten Einheiten für Brustschmerz (Chest Pain Unit – in Kooperation mit der Klink für Kardiologie I) und Schlaganfallversorgung (Stroke Unit – Klinik für Neurologie) und führt eigene Observationsbetten (Überwachungsstation).

„Wir haben hier eine Filterfunktion. Je besser die Notfälle bereits direkt in der Notaufnahme eingestuft und untersucht werden, desto weniger kommt es zu Fehlbelegungen auf den Stationen,“ heißt es vom Leiter Prof. Philipp Kümpers. Auch die Liegedauer auf den Stationen könne so teilweise erheblich reduziert werden. „Viele Patienten können nach fokussierter Diagnostik sogar direkt aus der Notaufnahme nach Hause entlassen werden,“ so Kümpers weiter.

Interdisziplinäre Teamarbeit zwischen Medizin-Team und Bau-Team der UKM Infrastruktur Management GmbH (UKM IM): Clevere Planung und Anordnung der neuen Räume tragen zur besseren Notfallversorgung bei.
„Unsere UKM Notaufnahme hat endlich den Platz, den sie auch dringlich benötigt. Vor allem aber durch die hervorragende gemeinsame Vorplanung und Umsetzung des medizinischen Teams sowie des Bau-Teams unserer UKM IM, sind die Räumlichkeiten so clever angeordnet und auf dem neuesten Stand der Technik, dass die Notfallversorgung – und damit auch die Patientensicherheit – erheblich verbessert werden konnte“, freut sich der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des UKM Prof. Hugo Van Aken.

Neben einer Überwachungsstation mit zehn voll ausgestatteten Observationsbetten wurde insbesondere ein großer Schockraum in Betrieb genommen.

Patientenströme sind jetzt strikt getrennt: Mobile Patienten melden sich nun an einer eigenen Anmeldung und werden in unmittelbar angrenzenden Räumlichkeiten aufgenommen, während vom Rettungsdienst eingelieferte Patienten unabhängig davon direkt im stationären Teil der Notaufnahme angenommen werden. Die zwischen dem ambulanten und stationären Teil angeordneten Nebenräume ermöglichen einen optimalen Ablauf der Patientenversorgung beider Bereiche.

Neue Untersuchungs- und Behandlungsräume: Drei Untersuchungs- und Behandlungsräume sowie zwei Isolationszimmer mit eigenem WC, Vorschleuse und separatem Zugang stehen jetzt außerdem zur Verfügung.