Vierzig Jahre danach: Krankenpflegeschüler erinnern sich an Ausbildung im St. Franziskus-Hospital

Vierzig Jahre danach: Krankenpflegeschüler erinnern sich an Ausbildung im St. Franziskus-Hospital

Bild: 40 Jahre nach ihrem Pflegexamen besuchten die Jubilare ihre alte Lern- und Arbeitsstätte und wurden von der Mauritzer Franziskanerin Sr. Hiltrud, vom Vorstand der St. Franziskus-Stiftung sowie Vertreterinnen und Vertretern des St. Franziskus-Hospitals begrüßt.

Münster – Auf den Tag genau vierzig Jahre nach ihrem Pflegeexamen 1982 trafen sich die Krankenschwestern und Krankenpfleger im St. Franziskus Hospital zu einem Wiedersehen. Beim gemeinsamen Kaffeetrinken standen die Erinnerungen an das gemeinsam Erlebte und an die persönlichen Werdegänge im Vordergrund. Interessiert waren die Gäste auch an der Entwicklung des Krankenhauses der letzten Jahrzehnte, die ihnen bei einem Vortrag erläutert wurden. Bei einem Rundgang durch das Hospital wurden manche Erinnerungen wach.

Alle Krankenpflegeschülerinnen und Krankenpflegeschüler absolvierten die dreijährige Ausbildung mit Unterricht und vielen Praxiseinsätzen an der Krankenpflegeschule am St. Franziskus-Hospital. Für viele haben sich die Wege nach dem Examen getrennt. Umso größer war die Freude über das Wiedersehen. 16 der damals 25 Absolventinnen und Absolventen nahmen teils lange Anfahrtswege in Kauf, um sich gemeinsam zu erinnern und zu plaudern. In Gedenken an ihre frühere Lehrerin besuchte die Gruppe den Friedhof der Mauritzer Franziskanerinnen. Neben viel Nostalgie tauschten sie sich aber auch über die heutige Arbeit aus und bewerteten die aktuellen Entwicklungen in der Pflege.

St. Franziskus-Hospital startet Flexteam für Pflegekräfte

St. Franziskus-Hospital startet Flexteam für Pflegekräfte

Bild: Lydia Meinert und Benedikt Menke sind persönliche Ansprechpartner für die neuen Flexteam-Mitarbeitenden und koordinieren ihre Einsätze.

Arbeitszeiten selbst bestimmen

Münster – Das St. Franziskus-Hospital und vier weitere Häuser der Franziskus Stiftung führen ein neues Arbeitszeitmodell in der Pflege ein: Im Flexteam können Pflegekräfte ihre Arbeitszeiten individuell bestimmen. Die Mitarbeitenden des Flexteams unterstützen die bestehenden Teams der fünf Krankenhäuser in Münster, Hiltrup, Lüdinghausen, Telgte und Greven in den verschiedenen Fachbereichen. Sie werden auf den Stationen eingesetzt, wo aufgrund von Krankheitsausfällen oder temporär offenen Stellen Bedarf besteht. Dabei bestimmen die Kollegen selbst, wann und wie viel sie arbeiten möchten.

Dieses neue Arbeitsmodell kommt dem Wunsch vieler Pflegekräfte nach, ihren Dienstplan und private Belange wie die Familie, ein Hobby oder ein Studium besser aufeinander abstimmen zu können. Im klassischen Drei-Schicht-System ist das meist schwierig. Viele Fachkräfte kehren daher oftmals nach einer Elternzeit oder anderweitigen beruflichen Auszeiten nicht zurück in den Pflegeberuf. „Wir gehen individuell auf die Wünsche und Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden ein. Ob jemand nur an bestimmten Tagen in der Woche oder immer nachts arbeiten möchte – im neuen Flexteam ist fast alles möglich. Voraussetzung für eine Mitarbeit im Flexteam ist eine abgeschlossene Ausbildung als Pflegefachkraft oder Pflegehilfskraft“, erläutert Benedikt Menke, Leiter des Flexbüros. Gemeinsam mit seiner Kollegin Lydia Meinert wird er die Einsätze der Pflegekräfte im Flexteam koordinieren und die neuen Mitarbeitenden persönlich betreuen.

Durch das Flexteam soll der Dienstplan für alle Pflegenden der fünf Kliniken verlässlicher werden: Sie sollen zukünftig nicht mehr einspringen, wenn auf den Stationen jemand ausfällt – das übernehmen die neuen Kollegen. Diese können einen favorisierten Einsatzort angeben. Nach Möglichkeit werden sie dort oder in bis zu zwei weiteren Häusern eingesetzt. Sie erhalten eine umfangreiche Einarbeitung und die gleichen tariflichen und betrieblichen Leistungen wie die Stamm-Mitarbeitenden auf den Stationen. Die Zusammenarbeit und Kooperation des Flexteams über fünf Häuser hinweg bietet neben einem stabilen Dienstplan für die Pflegekräfte viele weitere Vorteile. So sind z.B. Einsätze in 21 Fachrichtungen möglich und es gibt ein umfangreiches Fortbildungsangebot. Dadurch haben die Mitarbeitenden im Flexteam die Chance, sich fachlich weiter zu qualifizieren oder sich beispielsweise nach der Ausbildung erst einmal zu orientieren und die verschiedenen Arbeitsbereiche kennenzulernen.

Infos und Kontaktmöglichkeiten: www.flexteam-muensterland.de

Lungenkrebs: Kompetenzen bündeln für optimale Behandlungsoptionen

Lungenkrebs: Kompetenzen bündeln für optimale Behandlungsoptionen

Bild: Gemeinsam gegen Lungenkrebs: Dr. Michael Mohr, Prof. Annalen Bleckmann, Dr. Anne Bremer und Dr. Karsten Wiebe (v.l.) mit Wilfried Greif (Mitte) [© UKM/Jeremies].

Im neuen Kooperativen Lungenkrebszentrum Münster arbeiten verschiedene Spezialisten des Universitätsklinikums und des St. Franziskus-Hospitals eng zusammen. Das Beispiel von Wilfried Greif zeigt, wie Patienten von der Kooperation profitieren.

Münster (ukm/lie) – Jährlich erkranken über 50.000 Menschen deutschlandweit an Lungenkrebs. „Häufig treten Symptome wie anhaltender Husten, Atemnot und Fieberschübe aber erst spät auf“, sagt Prof. Annalen Bleckmann, Direktorin des WTZ (Westdeutsches Tumorzentrum) Münster und Leiterin der Thorakalen Onkologie am UKM (Universitätsklinikum Münster). Daher werde die Krankheit oft erst spät erkannt und sei dann häufig nicht mehr heilbar. „Für größtmögliche Heilungschancen sind der frühzeitige Austausch und die enge Zusammenarbeit aller beteiligten Mediziner gerade bei dieser aggressiven Krebsform entscheidend“, betont auch Bleckmanns Kollege Prof. Georg Lenz, Direktor der dortigen Medizinischen Klinik A. Gemeinsam haben die beiden Mediziner sich deswegen für die Gründung des neuen Kooperativen Lungenkrebszentrums Münster des UKM und des St. Franziskus-Hospitals (SFH) stark gemacht.

„Die Zentrumsbildung ist sinnvoll und mehr als ein ,Label‘ “, erklärt Dr. Anne Bremer, leitende Ärztin des Departments für Hämatologie und internistische Onkologie am SFH. „Unsere Patienten erhalten so unter anderem direkten Zugang zu den Strukturen des UKM wie zum Beispiel der Thoraxchirurgie.“ In der wöchentlichen virtuellen Tumorkonferenz gebe es zudem die Möglichkeit, sich bei Patienten mit komplizierten Krankheitsverläufen fachübergreifend über Untersuchungsergebnisse, Risikofaktoren und Therapiemöglichkeiten auszutauschen.

Einer dieser Patienten ist Wilfried Greif. Der 76-Jährige aus Telgte ließ sich von Dr. Arne Wichmann und seinen Kollegen vom Department für Pneumologie am SFH untersuchen, weil er Atemnot hatte. Nach der Diagnose Lungenkrebs sprach zunächst alles gegen eine Operation. Greif hatte mehrere Vorerkrankungen und die Lage und Ausbreitung des Tumors hatte die Lungenfunktion bereits derart verschlechtert, dass ein großer chirurgischer Eingriff ein zu hohes Risiko darstellte. „Ich bin im Franziskus sprichwörtlich auf Herz und Nieren geprüft worden“, erzählt der Rentner. „Hier habe ich dann auch von der Zusammenarbeit mit dem UKM erfahren.“ Dr. Wichmann diskutierte die verschiedenen Optionen in der virtuellen Tumorkonferenz mit dem dortigen Pneumologen Dr. Michael Mohr und dem Thoraxchirurgen Dr. Karsten Wiebe. Während einer Lungenspiegelung konnte Mohr zunächst so viel vom Tumor entfernen, dass die Lungenfunktion sich deutlich verbesserte. Bei dem dann anschließenden chirurgischen Eingriff entschied Wiebe sich für ein ebenfalls schonendes OP-Verfahren, die sogenannte Manschettenresektion, bei der möglichst viel gesundes Gewebe erhalten bleibt. Der Tumor konnte so vollständig entfernt werden. Heute, rund zwei Monate nach der Operation, fühlt Wilfried Greif sich wieder gut und hat keine Atemprobleme mehr.

„Wir haben heute viel mehr Behandlungsmöglichkeiten als noch vor einigen Jahren“, betont Dr. Mohr. „Dank der Zusammenarbeit im Lungenkrebszentrum können wir die Kompetenzen der Spezialisten beider Häuser bündeln und unseren Patienten individuelle Lösungen anbieten.“

Volle Kraft voraus für Patienten mit Baucherkrankungen in Münster

Volle Kraft voraus für Patienten mit Baucherkrankungen in Münster

Bild: Sitzen jetzt in einem Boot: v.l. Die Gastroenterologen PD Dr. Anton Gillessen (Chefarzt HJK) und Prof. Dr. Bernhard Glasbrenner (Chefarzt SFH) sowie die Chirurgen Prof. Dr. Matthias Brüwer (Chefarzt SFH) und Prof. Dr. Daniel Palmes (Chefarzt HJK) behandeln gemeinsam Patienten mit Erkrankungen des Bauchraums.

St. Franziskus-Hospital und Herz-Jesu-Krankenhaus bündeln Kompetenzen in der Viszeralmedizin

Münster – Bauchschmerzen gehören zu den häufigsten Gründen, warum Patienten das Krankenhaus aufsuchen. Erkrankungen der Verdauungs- und Bauchorgane sind oft komplex und können vielfältige Ursachen haben. Eine optimale Diagnostik und Therapie erfordern eine enge Zusammenarbeit der Internisten und Chirurgen. Dies wird im St. Franziskus-Hospital Münster (SFH) und Herz-Jesu-Krankenhaus Hiltrup (HJK) bereits seit Jahren gelebt. Die gastroenterologischen und chirurgischen Spezialisten beider Häuser bündeln nun standortübergreifend ihre Kompetenzen und haben die „FRANZISKUS Viszeralmedizin Münster“ gegründet.

„Die vier Chefärzte aus Münster und Hiltrup sitzen ab sofort für die bestmögliche Behandlung der Patienten gemeinsam in einem Boot und bieten in enger fachlicher Abstimmung an beiden Standorten abgesehen von Transplantationen das ganze Spektrum der Viszeralmedizin an“, berichtet Klaus Abel, Regionalgeschäftsführer der St. Franziskus-Stiftung.

Das Konzept der gemeinsamen standortübergreifenden Versorgung bringt für die Patienten viele Vorteile: „Durch die enge Kooperation verkürzen sich die Wartezeiten, Entscheidungen können schnell getroffen und Therapien dementsprechend zeitnah eingeleitet werden. Zudem bleibt dem Patienten eine oftmals unnötige oder doppelte Diagnostik erspart“, erklärt Prof. Dr. Matthias Brüwer, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am SFH.

Das interdisziplinäre Team behandelt gut- und bösartige Erkrankungen der Speiseröhre, des Magens, der Leber, Gallenblase, der Bauchspeicheldrüse, des Dick- und Mastdarms sowie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Darüber hinaus umfasst das Leistungsspektrum auch Akut- und Notfallerkrankungen, wie z. B. Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, Blutungen im Verdauungstrakt oder Refluxerkrankungen.

Eine sorgfältige und fundierte Diagnostik unklarer Bauchschmerzen ist die entscheidende Voraussetzung, um Patienten die beste Therapie anzubieten. Dafür steht in beiden Krankenhäusern rund um die Uhr eine Endoskopie mit modernsten Geräten zur Verfügung. Die Mediziner beurteilen gemeinsam die Untersuchungsbefunde der Patienten und entscheiden, welches die jeweils beste Therapieoption ist. „Einige Erkrankungen können wir nicht-operativ, z. B. endoskopisch oder medikamentös, behandeln“, betonen die Chefärzte der Gastroenterologie PD Dr. Anton Gillessen und Prof. Dr. Bernhard Glasbrenner. Sofern eine Operation notwendig ist, legen die Chirurgen großen Wert auf eine möglichst schnelle und angenehme Heilung. „Wir setzen, wann immer es möglich ist, minimal-invasive Operationsverfahren in Schlüssellochtechnik oder andere gewebeschonende Operationstechniken ein“, so Prof. Dr. Daniel Palmes, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im HJK.

Neben der engen Kooperation der Internisten und Chirurgen steht die FRANZISKUS Viszeralmedizin in engem Austausch mit den Kliniken für Onkologie, Urologie, Gynäkologie und Radiologie. Weitere Spezialisten wie Psychologen und Ernährungsberater werden ja nach Erkrankung „ins Boot geholt“. Gemeinsame wöchentliche Tumorkonferenzen und zahlreiche Fortbildungsveranstaltungen stärken die Qualität der Versorgung für onkologische Patienten.