Angehörigengruppe gegründet

Angehörigengruppe gegründet

Bild: Während der Übergabe der Spende durch die Schober-Stiftung (v.l.): Dr. Georg Hülskamp (Chefarzt), Eugenia Bozer, Sabrina Schulz (Fundraising), Dr. Anna Schober (Vorstand Schober-Stiftung), Anne Hüffer (Kuratorium Schober-Stiftung), Dr. Otfried Debus (Chefarzt), Dr. Martina Klein (Fundraising) und Prof. Dr. Peter Witte (Vorstand Schober-Stiftung).

Münster – Um die Angehörigen schwerkranker Kinder und Jugendlicher zu unterstützen und den Austausch betroffener Familien untereinander zu fördern, wurde am Clemenshospital eine Angehörigengruppe gegründet. Ermöglicht wurde dies infolge einer Spende der Schober-Stiftung in Höhe von 7.000 Euro. Die Kinderneurologische Frührehabilitation des Clemenshospitals, eines Krankenhauses der Alexianer, kümmert sich um Kinder und Jugendliche, die zum Beispiel nach einem Verkehrs- oder Ertrinkungsunfall schwere Hirnschädigungen erlitten haben. Die damit oft verbundenen schwerwiegenden Diagnosen, die auch den drohenden Tod nicht ausschließen, bedeuten für die Angehörigen in jeder Hinsicht eine enorme Belastung. Geschwisterkinder empfinden sich manchmal in die zweite Reihe geschoben. Hier soll die Arbeit der Angehörigengruppe Hilfestellungen bieten.

Die Dipl.-Psychologin Eugenia Bozer ist für die Kinderneurologische Frührehabilitation tätig und hat das Konzept der Gruppe erstellt: „Viele Eltern kommen in der Hoffnung zu uns, dass im Krankenhaus alles wieder gut wird. Sie hatten ja oft bis vor Kurzem ein gesundes Kind, das nun plötzlich nicht mehr sprechen kann oder beatmet werden muss. Hier ist ganz viel Unterstützung notwendig, die aber zum Beispiel von den Krankenkassen kaum wahrgenommen wird“, wie Bozer berichtet. Hier setzt die Förderung durch die Schober-Stiftung an: „Das Konzept von Frau Bozer hat uns sehr überzeugt“, wie Dr. Anna Schober betont. Die erste Gruppe mit vier Familien ist bereits gestartet; das Konzept sieht vor, dass ein Einstieg weiterer Familien jederzeit möglich ist.

Café-Bistro „21 Ost“: UKM eröffnet Bistro auf dem Dach des Ostturms

Café-Bistro „21 Ost“: UKM eröffnet Bistro auf dem Dach des Ostturms

Bild: Freuen sich, dass das Café-Bistro „21 Ost“ nun allen Klinikbesuchern zugänglich ist: Der Kaufmännische Direktor Dr. Christoph Hoppenheit (2.v.l.) sowie Abteilungsleiter Andreas Hettich (3.v.l.) und sein Stellvertreter Frederik Schön (l.) mit dem Team der Gastronomie, das neben Mitarbeitenden ab sofort auch Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen auf dem Dach des Ostturms willkommen heißt.

Café-Bistro „21 Ost“: Modernes Gastro-Angebot und einzigartiger Blick über Münster

Was für Mitarbeitende bereits seit Frühjahr möglich war, wird jetzt dank veränderter Corona-Regelungen auch für Patientinnen und Patienten des UKM und ihre Angehörigen Realität: ein Besuch des Café-Bistros „21 Ost“ auf dem Dach des Ostturms. Die neue Aufenthaltsfläche auf dem Klinikgelände bietet neben einem modernen gastronomischen Angebot einen eindrucksvollen Blick über Münster. Eine Besonderheit auf der über 60 Meter hohen Terrasse sind sogenannte Windflüchter, zur Wetterseite abgeneigt wachsende Bäume.

Münster (ukm/js/maz) – 21 Sekunden braucht der Aufzug von der Ebene 03 Ost im UKM (Universitätsklinikum Münster) ohne Unterbrechungen auf die Ebene 21 Ost – wenn sich dann die Aufzugstür öffnet, bietet sich Besucherinnen und Besuchern eine einzigartige Sicht über Münster und Umgebung. Dieser Panorama-Blick macht das neue Café-Bistro „21 Ost“ zu einem besonderen Ort über den Dächern der Stadt, nicht nur im UKM, sondern sicherlich in ganz Münster. „Die Freude war im Frühjahr groß, dass wir nach gut zweijähriger Bauzeit einen Ort geschaffen hatten, an dem unsere Patientinnen und Patienten, Angehörige und Gäste sowie Mitarbeitende in einer wunderbaren Atmosphäre eine kleine Auszeit genießen können – und umso schöner ist es jetzt, dass wir nach den veränderten Corona-Regelungen am UKM nun tatsächlich auch allen Klinikbesuchern den Zugang ermöglichen können“, sagt Dr. Christoph Hoppenheit (Kaufmännischer Direktor UKM) mit Blick darauf, dass aus Infektionsschutzgründen bisher nur Mitarbeitenden des UKM ein Besuch gestattet war. „Wir haben uns schon lange eine moderne und angenehme Aufenthaltsfläche abseits des Krankenhausalltags gewünscht und sind sehr froh, dass wir dieses Projekt mit dem vom Land NRW zur Verfügung gestellten Sonderprogramms realisieren konnten.“

Allen Besucherinnen und Besuchern endlich die besondere Atmosphäre auf dem Klinikdach zeigen zu können, darauf fieberte auch das gastronomische Team um Andreas Hettich hin. „Hier ist ein Ort für alle, um kurz dem Alltag zu entfliehen und eine Pause einzulegen“, lädt der Leiter der UKM-Gastronomie in die neuen Räumlichkeiten ein. Täglich von 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr steht eine große Auswahl an Speisen, Getränken und Snacks zur Auswahl. „Unser Angebot reicht vom klassischen Frühstück über vegane Bowls und Panini bis hin zu Köstlichkeiten aus dem Tagesangebot und wir unterscheiden zwischen Speisen und Getränken mit und ohne tierische Produkte“, erklärt Hettich das gastronomische Konzept, für das immer, wenn möglich, regionale Zutaten zum Einsatz kommen.

Ein besonderer Hingucker auf der Dachterrasse des Café-Bistro „21 Ost“ sind die Windflüchter, zur Wetterseite abgeneigt wachsende Bäume.

Bild: Ein besonderer Hingucker auf der Dachterrasse des Café-Bistro „21 Ost“ sind die Windflüchter, zur Wetterseite abgeneigt wachsende Bäume.

Realisiert wurde das in 63 Metern Höhe liegende Bauprojekt durch die UKM Infrastruktur Management GmbH unter der Leitung von Geschäftsführer und Architekt Stephan Triphaus, der mit seinem Team bei der Aufstockung des Ostturms um eine 21. Etage die gesamte Architektur auf den Rundum-Panoramablick abgestimmt hat. Bodentiefe Fenster sowie ein ruhiges und zurückhaltendes Farbkonzept lenken den Blick immer wieder auf die beeindruckende Aussicht auf Münster und Umgebung. Daneben steht den Besucherinnen und Besuchern im Café-Bistro „21 Ost“ ein windgeschützter Außenbereich zur Verfügung – versehen mit einem optischen Highlight: Gepflanzt wurden auf der Terrasse sogenannte Windflüchter, also Bäume, die zur Wetterseite abgeneigt wachsen.

Weitere Informationen und Zugangsregelungen: www.ukm.de/21-ost

Chefarztwechsel in der Inneren Medizin im Clemenshospital

Chefarztwechsel in der Inneren Medizin im Clemenshospital

Bild: Prof. Dr. Peter Baumgart geht nach 30 Jahren am Clemenshospital in den Ruhestand. (Foto: Alexianer)

Baumgart übergibt an Liersch

Münster – Mit Prof. Dr. Peter Baumgart verabschiedet sich jetzt ein Urgestein des Clemenshospitals in den Ruhestand: Ganze 30 Jahre war Baumgart als Chefarzt der Inneren Medizin I im Krankenhaus am Düesbergweg tätig. Auf ihn folgt Priv.-Doz. Dr. Rüdiger Liersch, der dort bereits die Bereiche Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin mit verantwortet.

Bei seiner Abschiedsfeier wurde Baumgart von zahlreichen langjährigen Wegbegleiter*innen, Kolleg*innen, Freunden und Familie in den neuen Lebensabschnitt begleitet. Viele der Gratulanten spielten auf Baumgarts umfassendes Wissen zu Geschichte und Allgemeinbildung an, das er gerne neben den medizinischen Inhalten seinen Mitarbeiter*innen vermittelte. Mit seinen Qualifikationen als Internist, Nephrologe, Angiologe, Geriater, Intensivmediziner und Diabetologe hat er zahlreiche Mediziner*innen ausgebildet, die nun in und um Münster in Praxen niedergelassen sind.

Zu seinen medizinischen Leistungen zählt unter anderem seine Forschungsarbeit rund um den Bluthochdruck, so etwa die Erstbeschreibung der heute noch international gültigen Normen für die 24-Stunden-Blutdruckmessung. Aktuelle Studienergebnisse setzte er immer zeitnah für Therapieverbesserungen seiner Patient*innen um. 1995 wurde er im „Who is Who – die bedeutendsten 1.300 Forscher“ gelistet. Neben der freien Zeit, die er nun mit seiner Familie sowie seinem Hobby, dem Obstbau verbringen wird, bleibt er dem Krankenhaus aber für ambulante Patienten*innen erhalten.

Priv.-Doz. Dr. Rüdiger Liersch (l.) ist nun Chefarzt der Inneren Medizin im Clemenshospital, im neuen Amt begrüßt wurde er von Geschäftsführer Maik Büscher. Foto: Alexianer

Bild: Priv.-Doz. Dr. Rüdiger Liersch (l.) ist nun Chefarzt der Inneren Medizin im Clemenshospital, im neuen Amt begrüßt wurde er von Geschäftsführer Maik Büscher. (Foto: Alexianer)

Priv.-Doz. Dr. Rüdiger Liersch wurde 1974 in Heidelberg geboren. Nach dem Abitur in Hamm folgte das Medizinstudium an der Universität des Saarlandes und an der University of Kuopio, Finnland. Nach der Promotion folgten der Wechsel an die Uniklinik Münster sowie Forschungsaufenthalte am Massachusetts General Hospital (MGH) in Boston (USA) und an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich (CH). 2012 wechselte Liersch als Oberarzt an das Clemenshospital, seit 2014 ist er Chefarzt der Medizinischen Klinik III für Hämatologie und Onkologie des Clemenshospitals und der Raphaelsklinik.

„Mit Rüdiger Liersch haben wir einen hervorragenden Nachfolger für Prof. Dr. Baumgart gefunden“, so Maik Büscher, Geschäftsführer der Ludgerus-Kliniken, die sich in Trägerschaft der Alexianer befinden. „Er kennt ebenfalls unser Haus sehr gut und wird die ohnehin schon enge Vernetzung von Clemenshospital und Raphaelsklinik für die optimale Versorgung unserer Patientinnen und Patienten weiter vorantreiben“

MedForCe & BBIM: WWU-Forschungsbauten erhalten erste Fassadenteile

MedForCe & BBIM: WWU-Forschungsbauten erhalten erste Fassadenteile

Bild: Auftakt für die Fassadenmontage bei MedForCe und BBIM: Für viele Bereichen der Gebäude werden vorgefertigte Elemente verwendet, wie sie hier zu sehen sind. (Foto: WWU/M. Heine)

Münster (mfm/tb) – Die gute Nachricht ist: Es gibt keine schlechte. Bei der Großbaustelle der münsterschen Universitätsmedizin am Coesfelder Kreuz läuft weiterhin alles „nach Plan“. Zwar sind auch die Forschungsbauten MedForCe und BBIM, die dort entstehen und in denen ab 2025 bis zu 900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten sollen, von den derzeitigen Trends der Bauwirtschaft betroffen. Dank langfristiger Verträge haben sich aber die Lieferprobleme bei bestimmten Baustoffen wie Stahl und Holz bisher wenig bis gar nicht ausgewirkt. Dementsprechend steht für Anfang April das Richtfest an – mit Ministerbesuch. Als nächster Realisierungsschritt hat jetzt die Montage der Fassadenelemente begonnen.

Bei den beiden Forschungsbauten gibt es drei verschiedene Fassaden-Konstruktionen. Den größten Anteil hat eine „voll-elementierte Aluminiumkonstruktion“, die derzeit oberhalb des Erdgeschosses montiert wird. Die Elemente werden dabei inklusive Füllung und Verglasung im Werk vorgefertigt – mit dem großen Vorteil, dass die schrittweise und teils kleinteilige Vormontage unter optimalen Bedingungen in den Produktionshallen erfolgen kann. Über die hohe Qualität und Passgenauigkeit hinaus bringt die Montage auch einen Zeitvorteil. Weder Fassadengerüst noch Witterungsschutz werden benötigt; die Arbeiter hängen die Elemente lediglich in zuvor angebrachte Befestigungen ein.

Im Innenhof des künftigen Body & Brain Institute Münster (BBIM) – genauer: an drei Seiten davon – kommt hingegen eine „teil-elementierte Pfosten-Riegel-Konstruktion“ aus Aluminium zum Einsatz. Sie erhält erst nach Anbringung ihre Verglasung. Die vierte Seite des Innenhofs wird durch eine Stahlfassade geschlossen; diese überbrückt die gesamte Gebäudehöhe vom Untergeschoss bis zum Dach ohne weitere Zwischendecke.

Allein von den vorgefertigten Regelelementen werden 500 Stück benötigt, um das Äußere des Medizinischen ForschungsCentrums (MedForCe) und des BBIM im Laufe dieses Jahres zu verkleiden; jedes davon ist 2,30 mal 4,15 Meter groß und rund eine halbe Tonne schwer. Da maximal ein Dutzend dieser Teile auf einen Transport passt, bedeutet allein die Lieferung dieser Bauteile etwa 50 Fahrten auf die Baustelle – die trotz ihrer Dimension den Verkehr auf dem vorbeiführenden Stadtring bisher nicht beeinträchtigt hat. Der Fortschritt der Großprojekte lässt mittels einer Webcam live auf der Website fco.wwu.de mitverfolgen.

Hebammenwissenschaft: An der WWU laufen die Vorbereitungen für den Studiengang

Hebammenwissenschaft: An der WWU laufen die Vorbereitungen für den Studiengang

Bild: Auf die künftigen Studierenden des Bachelor-Studiengangs Hebammenwissenschaft freuen sich zusammen mit den dafür verantwortlichen Mitarbeiterinnen (v.l.n.r.: Frauke Wagener, Sandra Kroner-Beike und Felizitas Dirkmann) auch der Dekan der Medizinischen Fakultät Prof. Frank Ulrich Müller (2.v.l.) und der Ärztliche Direktor des UKM Prof. Alex W. Friedrich (Foto: WWU/M. Heine).

Münster (mfm/sw) – Ob die Bezeichnung aus dem Althochdeutschen stammt und für „Großmutter“ steht oder ob sie auf die „Hebende“ zurückgeht, ist noch ungeklärt. Was allerdings klar ist: Hebammen kommen künftig aus Hochschulen. Eine EU-Richtlinie sieht die vollständige Akademisierung des Berufes bis Ende 2022 vor; an die Stelle der Hebammenschulen tritt ein Bachelorstudium mit hohem Praxisanteil. Das soll den Beruf attraktiver machen und die Ausbildung noch besser. Auch die Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) Münster arbeitet an ihrem ersten Studiengang Hebammenwissenschaft: „Zum 1. Oktober soll es mit den ersten 24 Studierenden losgehen“, sagt die leitende Hebamme Sandra Kroner-Beike, die mit zwei Kolleginnen die inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitungen trifft.

Die Premiere erfordert aufwändige Vorkehrungen, denn die Besonderheiten des neuen Studiengangs, der an der Medizinischen Fakultät der WWU angesiedelt sein und dual laufen wird, stellen die Zuständigen vor neue Herausforderungen. „Es muss nicht nur ein akademisches Konzept ausgearbeitet, sondern auch eine ausreichende Zahl von Praxispartnern gefunden werden. Diese müssen den gesetzlichen Vorgaben und beruflichen Ansprüchen gerecht werden – das braucht seine Zeit“, erläutert Kroner-Beike.

Als Kooperateur „gesetzt“ und damit zentraler Vertragspartner der Medizinischen Fakultät ist das Universitätsklinikum Münster (UKM). Es wird als Knotenpunkt eines Netzwerkes fungieren, das weit ins Münsterland hineinreicht und das neue Studium auch zu einer regionalen Angelegenheit macht. „Für jeden Studienplatz ist ein Praxisplatz für die notwendigen 2.200 Stunden pro Person erforderlich. Das UKM wird daher Kooperationsverträge mit weiteren Kliniken, vornehmlich Akademischen Lehrkrankenhäusern der WWU, sowie mit freiberuflichen Hebammen abschließen“, so Kroner-Beike. Die Suche danach sei kein Selbstläufer, denn durch die Akademisierung seien die Partner auch selbst gefordert: Die gesetzlichen Vorgaben – das Hebammengesetz und die zugehörige Prüfungsverordnung – sehen sogenannte „qualifizierte Praxisanleitungen“ vor. Das heißt: Die Praxispartner müssen teils Personal weiterqualifizieren und benötigen zusätzlich mehr Mitarbeitende. „Diesen Anforderungen in Zeiten des Personalmangels gerecht zu werden, gleicht einer Mammutaufgabe“, seufzt Kroner-Beike
Das UKM als verantwortliche Praxiseinrichtung plant eine Koordinationsstelle für alle Studierenden, um so viele Prozesse für die Beteiligten der berufspraktischen Ausbildung zu vereinfachen. Die Lehre liegt in der Hand der WWU. Zusammen mit Sandra Kroner-Beike treiben Frauke Wagener und Felizitas Dirkmann, beide ebenfalls akademisierte Hebammen und kürzlich für den Aufbau des neuen Studiengangs eingestellt, die Entwicklung des Curriculums voran. Parallel läuft mit Hochdruck das Berufungsverfahren für die ebenfalls neu eingerichtete Professur für Hebammenwissenschaft; die Probevorträge der Bewerberinnen und Bewerber haben bereits stattgefunden.

Der gesetzliche Rahmen grenzt die Medizinische Fakultät bei der Entwicklung des Curriculums eng ein – eine Herausforderung. Aber Freiraum für eigene Vorstellungen der Akademisierung bleibt trotzdem – und wird genutzt. So konzipierte Sandra Kroner-Beike ein fachübergreifendes und individuell wählbares Modul, in dem die Studierenden Erkenntnisse aus einer anderen akademischen Disziplin in die Hebammentätigkeit übertragen. „Zur Auswahl stehen zum Beispiel die Sport- und Erziehungswissenschaften“, sagt Sandra Kroner-Beike. Hebammen seien eng in die Familie eingebunden und mit unterschiedlichen sozialen und gesellschaftlichen Perspektiven und Herausforderungen konfrontiert, die über das Kerncurriculum hinausgehen. „Wir ermöglichen einen Perspektivwechsel und damit eine mögliche Weiterentwicklung des Hebammenberufes“.

Einen besonderen Fokus soll der Bachelor-Studiengang an der WWU auf die Forschung legen: „Den Studierenden das Rüstzeug mitzugeben, dass sie ihren Beruf – und das über den Studienabschluss hinaus – stets am aktuellen Stand der Wissenschaft ausrichten, ist die Kernkompetenz einer Universität“, betont der Studiendekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Bernhard Marschall. Er sieht seine Fakultät hervorragend gerüstet für die Hebammenwissenschaft: „Wir haben langjährige Erfahrungen mit innovativen Lehrprojekten und mit einer integrativen interprofessionellen Ausbildung“, erläutert der Mediziner und verweist unter anderem auf das „Studienhospital Münster“.

Bevor es in einigen Monaten losgeht, muss Marschalls Studiengangs-Team noch viel curriculare Arbeit, aber auch Organisatorisches erledigen. So stehen neben der Akkreditierung und berufsrechtlichen Genehmigung des Studienprogramms derzeit die Beschaffung von Modellen und Materialien für die Praxisübungen im Simulations-Kreißsaal sowie der Aufbau einer hebammenspezifischen Fachliteratur-Sammlung oben auf der Agenda.

Infos für Studieninteressierte:
Bewerben können sich Interessierte für das kommende Wintersemester von Anfang Mai bis zum 15. Juli; das Verfahren läuft online. Bei Annahme des Studienplatzes wird von Seiten des UKM ein Vertrag über die akademische Hebammenausbildung reserviert, so dass die eigene Suche nach einem passenden Praxispartner entfallen kann. Mehr Informationen zum B.Sc. Hebammenwissenschaft gibt es auf der Website des Studiengangs sowie in Online-Info-Veranstaltungen (nächster Termin: 28.03.2022).