Infos über Keime im Krankenhaus

Infos über Keime im Krankenhaus

Bild: Dr. Carolin Dame, leitende Ärztin der Krankenhaushygiene von Clemenshospital und Raphaelsklinik, informierte auf dem Stubengassenplatz über das Thema Keime im Krankenhaus.

Münster – Eigentlich sehen sie ganz hübsch aus, die riesigen pinkfarbenen Gebilde, die sich auf dem Stubengassenplatz sanft im Wind wiegen. Ihre mikroskopisch kleinen Vorbilder können allerdings erhebliche Probleme bereiten. Die großen Bakterien-Modelle sollen auf den Info-Stand der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) hinweisen, der unter dem Motto „Keine Keime“ darüber informiert, welche Anstrengungen auch Münsters Kliniken unternehmen, um dem Problem der Keime im Krankenhaus zu begegnen. „Wir sind 2015 mit unserer Initiative gestartet und inzwischen haben über 200 Krankenhäuser in NRW unsere Infostände angefordert“, berichtet Lothar Kratz von der KGNW und wünscht sich, dass mit dieser Form des Dialogs eine Versachlichung der Diskussion einhergeht.

Fachleute aus allen Kliniken der Stadt waren als Ansprechpartner vor Ort und informieren aus erster Hand über ein Thema, das offenbar viele Menschen bewegt: „Wir haben einen sehr guten Zulauf und viele gute Gespräche mit den Passanten“, freut sich Dr. Carolin Dame, leitende Ärztin der Krankenhaushygiene von Clemenshospital und Raphaelsklinik, über den Erfolg der Aktion. Gerade die resistenten Keime, gegen die kaum ein Antibiotikum hilft, waren oft ein Thema, wie Dame berichtet. Am begehbaren Infostand konnten Broschüren mitgenommen und anschauliche Videos betrachtet werden. Selber testen konnten die Besucher ihre Kenntnisse bei der Händedesinfektion, deren Wirksamkeit unter Schwarzlicht überprüft werden konnte. Extra für diesen Zweck wurde auf dem Stubengassenplatz ein schwarzes Zelt aufgebaut.

Die Raphaelsklinik erlangt  das Gold-Zertifikat im Bereich der Krankenhaushygiene

Die Raphaelsklinik erlangt das Gold-Zertifikat im Bereich der Krankenhaushygiene

Bild: Das Hygieneteam der Raphaelsklinik freut sich über den Erfolg auf dem Gebiet der Krankenhaushygiene

Nur 10 von rund 350 teilnehmenden Kliniken in NRW erreichten in 2017 diese Auszeichnung

Münster – Die Bedeutung der Verleihung des Gold-Siegels ist im Zusammenhang mit dem zunehmend wichtiger werdenden Thema „Schutzes vor Infektionen im Krankenhaus“ nicht hoch genug einzustufen. Das Ziel des Hygieneteams der Raphaelsklinik, insbesondere der beiden Hygienefachkräfte und der 17 hygienebeauftragten Pflegekräfte, wird bleiben, in jedem Jahr erneut dafür Sorge zu tragen, dass die Motivation der Mitarbeiter nicht nachlässt. Bei der Händehygiene zeigt sich im besten Fall eine weitere Steigerung der Verbräuche an Handdesinfektionsmitteln. Unabhängig von der Teilnahme am Projekt „Aktion saubere Hände“ weist die Raphaelsklinik seit 2007 steigende Verbrauchsmengen nach, wobei die Menge verbrauchter Händedesinfektionsmittel im Vergleich zur Patientenzahl und der Liegedauer ermittelt wird. Das Hygiene-Team der Raphaelsklinik, bestehend aus Dr. Carolin Dame, die Hygienefachkräfte Birgitt Serbin und Gabi Teschlade sowie die hygienebeauftragten Ärzte und Pflegenden freuen sich besonders darüber, dass diese Auszeichnung innerhalb eines besonders kurzen Zeitraums von nur zwei Jahren erworben werden konnte. Nur durch die Umsetzung durch die Mitarbeiter vor Ort konnten trotz Personalmangels und erhöhten Leistungsanforderungen, diese Werte erreicht werden. Durch Messungen und Beobachtungen nah am Patienten, durch Erfassung der Patientenzahlen und Verbräuche der einzelnen Fachrichtungen, durch Aktionstage und mehr wurde deutlich, dass Händehygiene, sei es durch ein vielfältiges Angebot an wiederkehrenden Schulungen oder anderen Aktivitäten, nachweislich gelebt und praktiziert wird. „Wir freuen uns sehr über das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ohne deren Einsatz wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen!“, freuen sich die Verantwortlichen des Hygiene-Teams.