Vitamin-B1-Mangel bei Diabetes

Vitamin-B1-Mangel bei Diabetes

Bild: Ein Vitamin-B1-Mangel kann sich an den Füßen bemerkbar machen: Nervenschäden sorgen dafür, dass sie kribbeln oder brennen. Foto: DJD/Wörwag Pharma/klausmerz.com

Experten warnen bei Diabetes-Kongress vor Nervenschäden

(djd) – Das lebenswichtige Vitamin B1, auch Thiamin genannt, steht bei einer aktuellen Studie im Vordergrund, die Wissenschaftler anlässlich des Diabetes-Kongresses 2023 in Berlin präsentierten: Ein Team deutscher Wissenschaftler konnte nachweisen, dass Menschen mit Diabetes deutlich weniger Vitamin B1 im Blut haben als Personen ohne Diabetes. Die Mediziner vermuten, dass Diabetes den Vitamin-B1-Bedarf erhöht. Dadurch steigt das Risiko für einen Mangel an Thiamin – und damit auch die Gefahr, dass sich im Körper Nervenschäden (Neuropathien) entwickeln können. Vitamin B1 spielt unter anderem im Zuckerstoffwechsel eine zentrale Rolle. Außerdem ist es für die Funktion der Nerven unverzichtbar.

Defizit ausgleichen

Zu den typischen Folgen eines Vitamin-B1-Mangels zählen daher Nervenschäden, die sich häufig durch Brennen, Kribbeln oder das Gefühl von Taubheit in den Füßen bemerkbar machen. Die Nervenfasern von Diabetes-Patienten werden auch durch den erhöhten Blutzucker häufig angegriffen und sind daher besonders gefährdet. Steckt ein Vitamin-B1-Mangel hinter diesen Schäden, dann ist das für die Betroffenen eine gute Nachricht: Die Vitamin-B1-Mangel-Neuropathie kann durch Einnahme der Vitamin-B1-Vorstufe Benfotiamin ursächlich behandelt werden. Neuropathische Beschwerden in den Füßen können so gelindert werden. Das Provitamin Benfotiamin kann vom Körper deutlich besser aufgenommen werden als Vitamin B1 selbst, wodurch es in höheren Konzentrationen zum Nervengewebe gelangt und den Mangel ausgleichen kann. Es ist etwa in „milgamma protekt“ (www.milgamma.de) enthalten, das es rezeptfrei in der Apotheke gibt.

Nervenschäden vermeiden

Parallel dazu gibt es weitere Möglichkeiten, eine Neuropathie auszubremsen: Wichtig ist für Diabetes-Patienten eine möglichst gute Einstellung des Blutzuckers. Dabei hilft ein gesunder Lebensstil – mit ausgewogener Mischkost und viel Bewegung. Außerdem sollten „Nervengifte“ wie Nikotin und Alkohol gemieden werden.

Diabetes: Beschwerden richtig deuten

Diabetes: Beschwerden richtig deuten

Bild: Eine Impfung gegen Gürtelrose wird allen Menschen ab 60 Jahren, bei Grunderkrankungen schon ab 50 Jahren empfohlen. Foto: djd/GlaxoSmithKline/Shutterstock/fizkes

Wettereinflüsse, Wechseljahre oder Diabetes? Symptome können täuschen

(djd) – Heute warme Temperaturen und Sonne, morgen kühle Luft und Regen. Wer bei solchen Umschwüngen unter Erschöpfung leidet, schiebt das vielleicht erst einmal auf das Wetter. Bei Schwindel, gesteigertem Harndrang oder Müdigkeit führen gerade Frauen im entsprechenden Alter dies möglicherweise auf Wechseljahresbeschwerden zurück. Doch dabei kann es sich um Fehleinschätzungen handeln, denn all diese Symptome haben nicht selten behandlungsbedürftige Ursachen.

Mögliche Anzeichen für eine Diabeteserkrankung

So sind die Neigung zu häufigem Wasserlassen, Müdigkeits- und Schwächegefühl sowie Gewichtsverlust womöglich Anzeichen für eine Diabeteserkrankung. Nach Angaben der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) liegt die Dunkelziffer für diese Stoffwechselerkrankung allein in Deutschland bei etwa zwei Millionen Menschen. Für die Entstehung eines Typ-2-Diabetes kann eine Insulinresistenz verantwortlich sein. Dabei reagiert der Körper nicht ausreichend auf das blutzuckersenkende Hormon, wodurch es zunächst zu einer gestörten Glukosetoleranz und schließlich zu einem Diabetes mellitus Typ 2 kommen kann. Sobald durch die gestörte Glukoseintoleranz eine Überzuckerung hervorgerufen wird, können Symptome wie Müdigkeit, Leistungsabfall oder Infektanfälligkeit auftreten. Aber anders als etwa Wechseljahresbeschwerden muss Diabetes behandelt werden. Dank moderner Technologien ist dies inzwischen deutlich einfacher möglich. Statt des Messens der Blutzuckerwerte mittels Piksen in den Finger können heute Systeme wie das Dexcom G6 kontinuierlich die Zuckerwerte in Echtzeit ermitteln und die Lebensqualität von Menschen mit Diabetes verbessern. Dafür wird ein Glukosesensor nahezu schmerzfrei an Bauch oder der Rückseite des Oberarms platziert. Wer das selbst ausprobieren möchte, findet eine Testaktion unter www.dexcom.de. Die Werte werden von dem Sensor dann alle fünf Minuten an ein Empfängergerät gesendet, wodurch Betroffene rund um die Uhr über ihre Werte Bescheid wissen – ganz ohne lästiges Fingerstechen.

Wachsam bleiben und gegebenenfalls ärztlichen Rat suchen

Gerade bei nicht ganz eindeutigen Symptomen sollten Betroffene also aufmerksam sein. Und spätestens wenn ständige Müdigkeit plagt, vermehrtes Wasserlassen auftritt und sich ein Leistungsabfall bemerkbar macht, sollte ein Arzt die Beschwerden abklären. Zur Unterstützung bei der Diabeteskontrolle und Verbesserung der Stoffwechseleinstellung gibt es heute spezielle Technologien, die einfach anzuwenden sind und für mehr Gelassenheit sorgen können.

Diabetes: Weniger Angst vor Unterzuckerung?

Diabetes: Weniger Angst vor Unterzuckerung?

Bild: Entspannt leben mit Diabetes: Das kann, wer seinen Zuckerwert stets ohne viel Aufwand im Blick hat. Foto: djd/www.dexcom.com

Die Risiken einer unbemerkten Hypoglykämie können im Alltag belasten

(djd) – Diabetes ist weit verbreitet – das Hinterfragen von Mythen über die Krankheit auch, wie eine Umfrage zum Diabetes-Wissen der Allgemeinbevölkerung im Auftrag von Dexcom unter mehr als 1.000 Deutschen ergab: So ist 97 Prozent der Befragten klar, dass auch Frauen mit Diabetes Kinder kriegen dürfen, und 84 Prozent wissen, dass nicht nur übergewichtige Menschen Typ-2-Diabetes bekommen können. Dennoch besteht noch Aufklärungsbedarf. Immer noch meinen 65 Prozent der Befragten fälschlicherweise, mit Diabetes dürfe man nicht alles essen. Und die Hälfte weiß zwar, dass Diabetes Typ 1 mit Insulin behandelt werden muss. Wann, das ist vielen allerdings unklar: Jeder Zweite denkt, es müsste bei einer Unterzuckerung gespritzt werden – tatsächlich ist bei einer Unterzuckerung die Aufnahme schnell resorbierbarer Kohlenhydrate essenziell.

Schulungsprogramme und moderne Technik

Für die Betroffenen sind Unterzuckerungen oft ein wichtiges Thema: Die unterschwellige Angst davor ist für viele Menschen mit Diabetes ein ständiger Begleiter. Nun ist Angst erst einmal nichts Schlechtes: Sie sorgt dafür, dass wir auf drohende Gefahren achten – und möglichst rasch handeln können. Wenn aber die Ängste ständig alle Gedanken beherrschen, ist Hilfe gefragt. Der Haus- oder der Diabetesarzt ist hier die richtige Adresse: Er kann spezielle Schulungsprogramme vermitteln, die Strategien für den Umgang mit solchen Belastungen lehren. Bestimmte Arztpraxen bieten Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes auch die Teilnahme an strukturierten Behandlungsprogrammen (Disease-Management-Programme, DMP) an. Diese dienen unter anderem dem Ziel, Folgekomplikationen vorzubeugen und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Bei leichten Ängsten können Entspannungstechniken wie Meditation oder autogenes Training helfen. Speziell bei Diabetes kann es positive Effekte auf den Umgang mit der Belastung haben, genau zu wissen, wie es um die Zuckerwerte bestellt ist. So kann die Angst verringert und die Lebensqualität erhöht werden. Möglich ist das etwa mit modernen rtCGM-Systemen wie dem Dexcom G6. Hier misst ein kleiner Sensor im Unterhautfettgewebe laufend den Zuckerwert und sendet ihn automatisch an einen Empfänger oder ein kompatibles Smartphone.

Warnung per Signalton

Vor drohenden Unterzuckerungen kann 20 Minuten im Voraus ein Signalton warnen. So bleibt mehr Zeit für Gegenmaßnahmen. Wer den Sensor testen möchte, findet unter www.dexcom.com/testen weitere Informationen. In einer Studie wiesen selbst Anwender, die nur unregelmäßig ihren Wert auf der Anzeige prüften, eine deutlich reduzierte Dauer der Unterzuckerung gegenüber Nutzern auf, die keine Vorwarnung aktiviert hatten.

Verbesserte Wundheilung bei Diabetes-Patienten: Dr. Paraskevi Gkogkolou erhält Promotionspreis der Medizinischen Fakultät

Verbesserte Wundheilung bei Diabetes-Patienten: Dr. Paraskevi Gkogkolou erhält Promotionspreis der Medizinischen Fakultät

Bild: Lächeln trotz Maske: Dr. Gkogkolou mit ihrer Urkunde zum Gewinn des Promotionspreises der Medizinischen Fakultät mit Doktorvater Prof. Dr. Böhm vor der Unihautklinik (Foto: privat)

Münster (mfm/lt) – Barfuß am Strand, ein Fehltritt auf einen spitzen Stein: Was für einen Menschen mit normalem Stoffwechsel nur eine kleine Wunde am Fuß ist, die schnell abheilt, kann für Diabetespatienten zu einem Gesundheitsrisiko werden. Der Grund: Menschen mit Diabetes leiden oft unter einer Störung des normalen Wundheilungsprozesses. Und je länger eine Wunde offenbleibt, desto höher ist das Risiko einer schwerwiegenden Sepsis. Dr. Paraskevi Gkogkolou, Promovendin der Universität Münster (WWU), untersuchte in ihrer Doktorarbeit die Auswirkungen von Diabetes auf die für die Wundheilung verantwortlichen Hautzellen – die Ergebnisse lassen auf die Entwicklung neuer Therapien für Diabetespatienten hoffen. Für ihre Forschungen erhielt die 37-jährige nun den mit 2.500 Euro dotierten Promotionspreis der Medizinischen Fakultät der WWU.

Allein Deutschland gibt es nach aktuellen Schätzungen etwa acht Millionen Diabetes-Patienten, mit zahlreichen Neuerkrankungen jeden Tag. Eine langfristige Heilung ist selten möglich, oft auch ganz ausgeschlossen. Erkrankte müssen sich daher auf ein Leben mit der der Diabetes einstellen. Bei den Betroffenen Störungen der Wundheilung zu therapieren, stellt eine komplizierte Aufgabe für die behandelnden Ärzte dar. Dr. Gkogkolou untersuchte in ihrer Promotionsarbeit die Auswirkungen von Diabetes auf Keratinozyten. Das sind hornbildende Zellen in der Haut, die bei einer Wunde die Kruste bilden und verhindern sollen, dass Schmutz oder Bakterien in den Körper gelangen und eine Infektion auslösen. Die Forscherin stellte fest, dass bei einer Diabeteserkrankung Wachstum und Funktionsweise der Keratinozyten gehemmt sind. Im Verlauf ihrer Arbeit testete die Medizinerin sodann die Wirkung der organischen Verbindung KdPT auf die betroffenen Zellen. Sie ist ein Abkömmling des Hormons α-MSH, welches entzündungshemmend ist. Gkogkolou stellte fest, dass KdPT die Keratinozyten vor einer Beeinträchtigung durch zu hohen Zucker schützte. Diese Erkenntnis könnte ein Ansatz sein, neue Therapeutika für die Behandlung von Wundheilungsstörungen zu entwickeln.

Dr. Gkogkolou verfasste ihre Doktorarbeit unter der Betreuung von Prof. Markus Böhm, Oberarzt in der Unihautklinik Münster und Leiter der Poliklinik. Neben ihrer Forschungsarbeit in Münster arbeitet die gebürtige Griechin seit 2017 in der Praxis Dr. Hilton & Partner in Düsseldorf als Fachärztin für Dermatologie und Venerologie.