Bild: Dr. Martin Ritter, Dr. Philipp Mennemeyer, Dr. Bernd Hoffmann, Prof. Dr. Johannes Wessling, Dr. Thomas-Ulrich Niederstadt, Dr. Christoph Mönninghoff und Linda Korte (v.l.) in den neuen Räumen der Neuroradiologie.

Münster – Mit der neu gegründeten Klinik für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie ist das Zentrum für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin des Clemenshospitals und der Raphaelsklinik – unter der Zentrumsleitung von Prof. Dr. Johannes Wessling – komplett. Mit insgesamt drei Computertomographen (CT), drei Magnetresonanztomographen (MRT) und zwei Geräten zur Darstellung von Blutgefäßen (Angiographie) neuester Bauart befinden sich die Kliniken auf den modernsten Stand der Technik. Die neue Zwei-Ebenen-Angiographieanlage und die Computertomographen (CT) zeichnen sich neben der exzellenten Bildqualität durch besonders strahlungsarme Technologien aus. Die MRTs sind mit besonders großen Öffnungen sowie spezieller Videotechnik ausgestattet, um bei den Patienten weniger Ängste während der Untersuchung auszulösen.

Schlanke Abläufe, kurze Wege und persönlicher Kontakt sind weitere Merkmale der neu entwickelten Zentrumstruktur. Entsprechend der fortschreitenden Spezialisierung in der Medizin zeigt sich das Zentrum für Radiologie nicht nur breit im Versorgungsangebot, sondern als Team verschiedener radiologischer Experten klar schwerpunktorientiert und spezialisiert. „Nur so ist eine zielführende, rasche und qualitativ an Leitlinien orientierte Versorgung des Patienten möglich“, betont Wessling. So bietet die neu gegründete Klinik für Neuroradiologie – unter der Leitung der Chefärzte Dr. Thomas-Ulrich Niederstadt, ehemaliger langjähriger Leiter der Neuroradiologie am UKM und Priv.-Doz. Dr. Christoph Mönninghoff, ehemaliger leitender neuroradiologischer Oberarzt am Uniklinikum Essen – minimal-invasive Katheterverfahren zur Behandlung von Erkrankungen des Gehirns und der Wirbelsäule an.

Akute Schlaganfälle, Aneurysmen, Gefäßmissbildungen von Gehirn und Rückenmark können nun in Zusammenarbeit mit der Klinik für Schlaganfall- und Beatmungsmedizin, Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Martin Ritter, und der Klinik für Neurochirurgie, Chefärztin Prof. Dr. Uta Schick, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr versorgt werden.

Patienten mit neurovaskulären Erkrankungen können durch das spezialisierte Team auf kurzen Wegen medikamentös, mittels Katheter oder operativ an einem Ort behandelt werden. Der akute Schlaganfall ist oftmals Folge eines durch ein Gerinnsel verstopften Gehirngefäßes. Dieses kann über einen neuroradiologischen Kathetereingriff rasch entfernt werden. In einigen Fällen liegt hingegen kein verstopftes Gefäß sondern eine Gehirnblutung als Ursache des Schlaganfalles vor. „In beiden Fällen können wir durch unsere enge Vernetzung und fachübergreifende Teamarbeit an einem Ort sofort reagieren“, so Niederstadt. Dieses integrative Behandlungskonzept wird durch die neurochirurgisch-neurologische Frührehabilitation im Hause ergänzt. „Für Münster und sein Umland erhöhen wir die regionale Versorgungsqualität für die zeitkritische Behandlung von Patienten mit Schlaganfällen und Hirnblutungen“, so Ritter, früherer langjähriger Leiter der „stroke-unit“ am Uniklinikum Münster und neuer Chefarzt der Klinik für Schlaganfall- und Beatmungsmedizin im Clemenshospital.

Ein weiterer Schwerpunkt der Klinik für Neuroradiologie ist die pädiatrische Neuroradiologie in Kooperation mit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, die der Diagnostik von Entwicklungsstörungen, Fehlbildungen als auch Gefäß- und Tumorerkrankungen von Gehirn und Wirbelsäule dient. Für Kinder werden hauptsächlich die besonders schonenden Diagnoseverfahren MRT und Sonographie ohne Röntgenstrahlung verwendet und von einem Team speziell ausgebildeter Neuro- und Kinderradiologen des Zentrums beurteilt.