Bild: Erfolgreich rezertifiziert: Das Team des Venen-Kompetenz-Zentrums um Tagungspräsident Prof. Tobias Görge. © Foto (UKM)

Makellose Beine? Für rund 20 Prozent der Europäer ist das nur ein Traum, denn sie leiden unter Krampfadern. Allerdings: Am Venen-Kompetenz-Zentrum des UKM kann den bläulich schimmernden Blutgefäßen mittels Radiowellentherapie der Kampf angesagt werden. Auch Doris Engel profitierte nach ihrer Schwangerschaft von der Methode. Behandelt wurde sie von Prof. Dr. Tobias Görge. Der Phlebologe wird vom 18. bis 21. September Tagungspräsident der 61. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie in Münster sein.

Münster (ukm/som) – Während ihrer ersten Schwangerschaft im Jahr 2014 zeichneten sich bei Doris Engel bereits erste blauverfärbte Venen ab. Nach einem Besuch bei ihrem Hausarzt entschied sie sich damals dazu, sich bei einem Facharzt wegen ihrer Krampfadern informieren zu lassen. Zuerst beraten, später dann auch behandelt wurde die heute 40-Jährige seit dem von Prof. Dr. Tobias Görge, dem Leiter des Venen-Kompetenz-Zentrum der Hautklinik des UKM (Universitätsklinikum Münster), das erst vor Kurzem rezertifiziert wurde. Hier wird das gesamte Untersuchungs- und Behandlungsspektrum der Phlebologie, also der Venenheilkunde, abgedeckt.

„Während die Krampfadern zu Beginn nur beobachtet und regelmäßig kontrolliert wurden, zeichnete sich während der zweiten Schwangerschaft von Frau Engel im Jahr 2018 ab, dass ein Eingriff zu empfehlen ist“, so Görge. Mittels Radiowellentherapie wurden bei der zweifachen Mutter dann im April dieses Jahres die Krampfadern durch Verödung ausgeschaltet. Unter örtlicher Betäubung wurde ihr dazu ein flexibler Hitze-Katheter in die Vene eingeführt, die betroffenen Venenzweige gezielt zerstört. „Ich hatte keinerlei Schmerzen, konnte im Anschluss sofort wieder nach Hause“, weiß Engel. „Nicht mal 30 Minuten dauerte die Behandlung.“
Seit nun mehr acht Jahren bietet das Venen-Kompetenz-Zentrum die Behandlung mit Radiowellen an, die eine Alternative zur herkömmlichen Krossektomie, besser bekannt als Venen-Stripping, darstellt. „Ich bin sicher, dass dem endovenösen Verfahren die Zukunft gehören wird“, betont Görge. „Es gibt keine Wunden oder Vernarbungen: Für den Patienten ist das ganze Verfahren angenehmer, eine Vollnarkose ist nicht erforderlich und blutig ist es auch nicht. Die Radiowellentherapie hat viele Vorteile.“ Das sehen auch einige gesetzliche Krankenkassen so, die die Kosten übernehmen.

Die Radiowellentherapie und andere Entwicklungen in der Phlebologie sind auch Thema bei der 61. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie, die vom 18. bis 21. September in Münster stattfindet und deren Tagungspräsident Görge sein wird. „Neben spannenden Vorträgen freuen wir uns besonders, auch viele praktische Workshops und Kurse anbieten zu können“, so Görge. „Insbesondere am Freitag ein Update zum Wundmanagement speziell für Pflegende.“